Die Linzer Torte: Das älteste Tortenrezept der Welt
Die Linzer Torte ist eines der bekanntesten Backwerke Österreichs und gilt als das älteste bekannte Tortenrezept der Welt. Sie wurde erstmals im Jahr 1653 in einem Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa aus dem Jahr 1653 erwähnt. Das Rezept stammt aus dem Werk „Buch von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerckh, Gewürz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding etc.“, das von der Gräfin zusammengestellt wurde. Die Linzer Torte besteht aus einem nussigen Mürbeteig, der mit einer fruchtigen Marmelade gefüllt und mit einem kunstvollen Gitter aus Teigstreifen überzogen wird. Sie ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch eine kulturelle Besonderheit, die bis heute in Österreich und international geschätzt wird.
Historischer Hintergrund
Die Linzer Torte hat eine lange und faszinierende Geschichte. Das älteste überlieferte Rezept stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist damit das älteste bekannte Tortenrezept der Welt. In dem Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa aus dem Jahr 1653 finden sich vier verschiedene Rezepte zur Linzer Torte, was auf die große Beliebtheit des Backwerks in der Barockzeit hindeutet. Die Torte wurde in der Region um Linz, einem Zentrum der österreichischen Backkunst, erfunden und später in die Welt hinausgetragen.
Obwohl die genaue Herkunft der Torte unklar ist, wird sie der Stadt Linz zugeschrieben. Es gibt jedoch auch Forschungen, die bezweifeln, ob die Torte tatsächlich aus Linz stammt. Ein möglicher Erfinder ist der Wiener Konditor „Linzer“, der den Namen der Torte prägte. Der Name selbst stammt von der Stadt Linz, in der die Torte erstmals schriftlich erwähnt wurde. Die Linzer Torte ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für die österreichische Kultur und Tradition.
Rezept aus dem Jahr 1653
Das Rezept aus dem Jahr 1653 ist ein wertvolles historisches Dokument, das die Zutaten und Zubereitungsweisen der damaligen Zeit zeigt. Es lautet wie folgt:
Zutaten
- 420 g Butter
- 9 Eidotter
- 280 g gemahlene Mandeln
- 280 g Zucker
- 35 g Zimt
- 400 g Mehl
- Für die Glasur: 4 Eiweiß, 200 g Zucker
Zubereitung
- Die Butter in einer tiefen Rührschüssel bei Raumtemperatur schaumig rühren und das Eigelb nach und nach unterrühren.
- Die gemahlene Mandeln, Zucker und Zimt hinzufügen und den Teig ruhen lassen.
- Zum Schluss das Mehl einrühren.
- Teilen Sie zwei Drittel der Masse in zwei kleine Springformen (der Boden sollte so dick wie die Klinge eines Messers sein) und bedecken Sie auch den Rand mit einer Schicht Teig.
- Bestreichen Sie jeden Kuchenboden mit Johannisbeermarmelade (mit Kernen).
- Den restlichen Teig ausrollen, mit einem Rad Streifen ausstechen und wie ein Gitter über den Kuchen legen.
- Backen Sie den Kuchen bei 180 Grad im Ofen.
Kurz vor Ende der Backzeit vier Eiweiß schaumig schlagen, langsam den Zucker einrühren, den Schaum über den Kuchen verteilen und mit etwas Puderzucker bestreuen. Sofort den Kuchen wieder in den Ofen schieben und weitere 15 Minuten bei abnehmender Temperatur backen.
Modernes Rezept
Das moderne Rezept der Linzer Torte unterscheidet sich von dem historischen Rezept, ist aber dennoch sehr ähnlich. Es ist für 8–10 Personen gedacht und sieht wie folgt aus:
Zutaten
- 200 g Mehl
- 200 g eiskalte geriebene Butter
- 200 g gemahlene Mandeln
- 150 g Rohrzucker
- 1 Teelöffel Backpulver
- Abrieb von 1 Zitrone
- 1 Esslöffel Kakaopulver
- 2 Eigelb
- 2 Teelöffel Zimt
- 2 Teelöffel Nelkenpulver
- 1 Prise Salz
- 250 g Himbeermarmelade
Zubereitung
- Den Mürbeteig zubereiten: Butter, Mehl, Zucker, Zimt, Nelkenpulver, Salz und Eigelb in einer Schüssel vermengen.
- Den Teig in einen kalten, eingefetteten Tortenring legen und den Boden mit der Marmelade bestreichen.
- Den restlichen Teig in Streifen schneiden und über die Marmelade legen.
- Den Kuchen im vorgeheizten Ofen bei 175 °C etwa 40–45 Minuten backen.
- Die Torte auskühlen lassen und nach Belieben mit Puderzucker bestreuen.
Besondere Merkmale
Die Linzer Torte zeichnet sich durch ihre besondere Konsistenz und ihr Aussehen aus. Der Mürbeteig ist nussig und hat eine feine Kruste, während die Marmelade fruchtig und süß ist. Das Gitter aus Teigstreifen ist ein charakteristisches Merkmal der Linzer Torte und verleiht ihr ihr einzigartiges Aussehen. Die Torte kann auch mit Mandelblättchen oder Mandelspänen garniert werden, um sie optisch noch ansprechender zu machen.
Tipps und Tricks
- Der Mürbeteig sollte möglichst kühl gehalten werden, um Bröckeligkeit zu vermeiden.
- Die Marmelade sollte vor dem Auftragen gut durchgerührt werden, damit sie gleichmäßig aufgetragen werden kann.
- Das Gitter aus Teigstreifen sollte vor dem Backen mit verquirltem Eigelb bestreichen und mit Mandelblättchen bestreut werden.
- Die Torte sollte nach dem Backen mindestens 1–2 Tage ruhen gelassen werden, damit sich der Geschmack entfalten kann.
Konservierung und Lagerung
Die Linzer Torte hält sich bis zu 14 Tage an einem kühlen Ort. Um den Geschmack zu intensivieren, sollte sie nach dem Backen 1–2 Tage ruhen gelassen werden. Die Torte kann auch gut eingefroren werden, wobei sie nach dem Auftauen noch immer ihre Qualität behält.
Kulturelle Bedeutung
Die Linzer Torte ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch eine kulturelle Besonderheit, die in Österreich und international geschätzt wird. Sie ist ein Symbol für die österreichische Kultur und Tradition und wird oft als Mitbringsel oder als Teil einer Feier genutzt. Die Torte ist auch in der internationalen Küche bekannt und wird in verschiedenen Varianten serviert.
Quellen
- Linzer Torte – das älteste Tortenrezept der Welt
- Linzer Torte – Rezept, Zutaten, Zubereitung
- Linzer Torte von 1653, Folge 155
- Linzertorte – Hommage an die Nostalgietorte
- Linzer Torte – ein kulinarisches Klassiker
- Original-Linzer-Torte – Rezept, Zutaten, Zubereitung
- Linzer Torte – Rezept, Zutaten, Zubereitung
- Linzer Torte von 1653, Folge 123
- Linzer Torte – Rezept, Zutaten, Zubereitung
- Linzerschnitten – Rezept, Zutaten, Zubereitung
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