Sardische Kekse bilden eine kulinarische Tradition, die sowohl in der Region Sardinien als auch in der italienischen Kultur eine besondere Stellung einnimmt. Sie sind nicht nur Aushängeschilder regionaler Spezialitäten, sondern tragen zudem den Geschmack von Jahrhunderten Tradition in sich. Ob für die Weihnachtszeit, Karneval oder einfach zum Genießen zu Hause – sardische Kekse sind vielfältig und lecker. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte vorgestellt und Zubereitungshinweise gegeben, um Ihnen die Herstellung der köstlichen Kekse zu Hause zu ermöglichen.
Ein Überblick über sardische Kekse
Sardische Kekse sind in ihrer Vielfalt beeindruckend. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Form, sondern auch in den verwendeten Zutaten. Oft enthalten sie Rosinen, Mandeln, Walnüsse oder getrocknete Feigen und werden mit Aromen wie Anis, Zimt oder Zitronenschale verfeinert. Einige Rezepte verwenden auch typisch sardische Zutaten wie „Sapa“, einen gekochten Wein, der vor allem in der Provinz Cagliari verbreitet ist.
In der Regel sind diese Kekse traditionell hergestellt und daher meist ohne Backpulver oder andere chemische Zusätze. Stattdessen basieren sie oft auf einfachen Grundzutaten wie Mehl, Zucker, Eiern und Butter. Ihre Zubereitung folgt oft schlichten, aber präzisen Schritten, um das optimale Ergebnis zu erzielen.
Pabassinas – Sardische Feigen-Nuss-Plätzchen
Die Pabassinas sind ein typisches Beispiel für sardische Kekse, die nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über beliebt sind. Sie enthalten getrocknete Feigen, Mandeln, Walnüsse, Zimt und Anis sowie Honig. Der Teig wird meist mit Olivenöl und Wasser zu einem homogenen, geschmeidigen Masse geknetet und zu Kugeln geformt, die dann gebacken werden.
Zutaten für Pabassinas (1 Portion)
- getrocknete Feigen: 300g
- Mandeln, gehackt: 100g
- Walnüsse, gehackt: 100g
- Honig: 100g
- Mehl: 250g
- Zucker: 80g
- Zimt: 1 Teelöffel
- Anis, gemahlen: 1 Teelöffel
- Backpulver: 1 Teelöffel
- Olivenöl: 50ml
- Wasser: 50ml
Zubereitung
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- In einer großen Schüssel die getrockneten Feigen, Mandeln, Walnüsse, Honig, Mehl, Zucker, Zimt, Anis und Backpulver gut vermischen.
- Olivenöl und Wasser hinzufügen und den Teig gut kneten, bis er homogen und geschmeidig ist.
- Mit den Händen kleine Päckchen oder Kugeln formen und diese auf das Backblech legen, dabei genügend Abstand lassen.
- Die Plätzchen für ca. 20–25 Minuten goldbraun backen, dann aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitterrohr abkühlen lassen.
- Optional: Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Diese Kekse sind ideal für den Nachmittagstee oder als Mitbringsel. Sie sind nahrhaft und durch die Kombination aus Feigen, Nüssen und Aromen sehr harmonisch im Geschmack.
Papassini – Sardische Gewürzkekse
Die Papassini sind ein weiteres bekanntes Rezept aus Sardinien. Sie enthalten Mehl, Puderzucker, Schmalz, Eier, Rosinen, Mandeln, Walnusskerne, Rum, Zitronen- und Orangenschale sowie Anislikör. Der Teig wird mit Backpulver versehen, und nach dem Backen werden die Kekse mit einer Glasur aus Eiweiß, Puderzucker und Zitronensaft überzogen und mit bunten Streuseln dekoriert.
Zutaten für Papassini
- Mehl: 350g
- Puderzucker: 150g
- Schmalz: 150g
- Eier (mittel): 2 Stück
- Rosinen: 70g
- Walnusskerne: 70g
- Blanchierte Mandeln: 70g
- Rum: nach Wunsch
- Zitronen: 1 Stück
- Orangen: 1 Stück
- Anislikör: 1 Teelöffel
- Backpulver: 1 Teelöffel
- Für die Glasur:
- Pasteurisiertes Eiweiß: 35g
- Puderzucker: 150g
- Zitronensaft: 1 Teelöffel
- Bunte Streusel: nach Wunsch
Zubereitung
- Mehl, Puderzucker, Schmalz, Eier, Rosinen, Mandeln, Walnusskerne, Rum, Zitronen- und Orangenschale sowie Anislikör vermischen.
- Backpulver hinzufügen und den Teig gut verkneten.
- Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig nach dem Ruhen ca. 1 cm dick ausrollen und Rautenformen ausschneiden.
- Die Kekse auf das Backblech legen und 15 Minuten backen, bis sie goldgelb sind.
- Die Kekse abkühlen lassen und den Ofen auf 110 °C einstellen.
- Vanillezucker und Puderzucker mischen und mit 3 EL Wasser in einem Topf auf niedriger Flamme auflösen.
- Die Kekse in die Glasur tauchen und dann wieder auf’s Backblech legen.
- Im Ofen noch 15 Minuten bei 110 °C trocknen lassen.
- Die Glasur mindestens 2 Stunden lang trocknen lassen, bevor die Kekse serviert werden.
Diese Kekse sind besonders weihnachtlich und durch die Zugabe von Rum und Anislikör sowie die Glasur mit bunt geteiltem Zucker besonders festlich. Sie eignen sich hervorragend als Weihnachtsgebäck oder für besondere Anlässe.
Sardische Weihnachtskekse
Ein weiteres Rezept ist das für sardische Weihnachtskekse, die sich durch die Verwendung von Sultaninen, Walnüssen und Mandelstiften auszeichnen. Die Kekse enthalten Butter, Mehl, Salz, Zucker, Ei, und werden mit einer Glasur aus Vanillezucker und Puderzucker überzogen.
Zutaten für sardische Weihnachtskekse
- Mehl: ca. 300g
- Salz: eine Prise
- Zucker: ca. 150g
- Butter: ca. 150g
- Ei: 1 Stück
- Sultaninen: ca. 50g
- Walnüsse: ca. 50g
- Mandelstifte: ca. 50g
- Für die Glasur:
- Vanillezucker: ca. 100g
- Puderzucker: ca. 200g
- Wasser: ca. 3 EL
Zubereitung
- Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel vermischen.
- Butter und Ei untermengen und zu einem Teig verkneten.
- Sultaninen, Walnüsse und Mandelstifte in den Teig hineinkneten.
- Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig nach dem Ruhen ca. 1 cm dick ausrollen und Rautenformen ausschneiden.
- Die Kekse auf das Backblech legen und 15 Minuten backen, bis sie goldgelb sind.
- Die Kekse abkühlen lassen und den Ofen auf 110 °C einstellen.
- Vanillezucker und Puderzucker mischen und mit 3 EL Wasser in einem Topf auf niedriger Flamme auflösen.
- Die Kekse in die Glasur tauchen und dann wieder auf’s Backblech legen.
- Im Ofen die Sardischen Weihnachtskekse noch 15 Minuten bei 110 °C trocknen lassen.
Diese Kekse sind einfach in der Herstellung und erfreuen sich großer Beliebtheit, insbesondere in der Weihnachtszeit. Sie eignen sich hervorragend als Tafelgebäck oder als Mitbringsel.
Amaretti sardi – Sardisches Mandelgebäck
Ein weiteres sardisches Rezept ist das für Amaretti sardi, ein traditionelles Mandelgebäck, das durch die Kombination aus süßen und bitteren Mandeln sowie Zitronenschale und Eiweiß besonders aromatisch ist.
Zutaten für Amaretti sardi
- Süße Mandeln: 600g
- Bittere Mandeln: 100g
- Zucker: 400g
- Zitronenschale (von 2 Zitronen): 1 Stück
- Eiweiß: 6 Stück
Zubereitung
- Schalen der Zitronen abreiben.
- Die Mandeln fein mahlen.
- Mandelmehl sowie Zucker und Zitronenschale miteinander gut in einer Schüssel vermengen.
- Eiweiß zu Eischnee schlagen und vorsichtig unterziehen.
- Den Teig mit nassen Händen in Kugeln formen und diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.
- Bei ca. 200 °C (Ober- und Unterhitze) 50 Minuten backen.
Diese Kekse sind besonders knusprig und durch die Kombination aus süßen und bitteren Mandeln sowie Eischnee sehr aromatisch. Sie eignen sich hervorragend als Dessert oder als Mitbringsel.
Pardulas – Sardische Käsetörtchen
Die Pardulas, auch bekannt als Formagelle oder Casadinas, sind traditionelle sardische Käsetörtchen, die ursprünglich nur zu Ostern gebacken wurden, aber heute das ganze Jahr über erhältlich sind. Sie enthalten einen einfachen Mürbeteig und eine Füllung aus Frischkäse, Zitronen- und Orangenschale, Zucker, Eiern und Safran.
Zutaten für Pardulas
- Mehl: 200g
- Hartweizengrieß: 200g
- Salz: eine Prise
- Butter (weich): 50g
- 1 unbehandelte Zitrone
- 1 unbehandelte Orange
- Eier (Gr. M): 2 Stück
- Zucker: 60g
- Safran: 1 Döschen
- Doppelrahm-Frischkäse: 400g
- Puderzucker: 1–2 EL
- Mehl für die Arbeitsfläche
Zubereitung
- Für den Teig Mehl, 1 Prise Salz und Grieß in einer Schüssel mischen. 250 ml lauwarmes Wasser zufügen und mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten Teig verkneten.
- Butter in Flöckchen zufügen und unterkneten. Teig mit einem feuchten Geschirrtuch zugedeckt zur Seite stellen.
- Inzwischen für die Füllung Zitrone und Orange gründlich waschen und trocken reiben. Schale fein abreiben.
- 1 Ei, 1 Prise Salz und Zucker in eine hohe Rührschüssel geben und mit den Schneebesen des Handrührgerätes dickcremig rühren.
- Safran zufügen und unterrühren. Frischkäse nach und nach zufügen und unterrühren. Zitronen- und Orangenschale unterrühren.
- Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche knapp 2 mm dick ausrollen. Kreise (ca. 8 cm Ø) ausstechen.
- Teigreste erneut verkneten und wie beschrieben ausrollen und ausstechen, bis der Teig komplett verarbeitet ist.
- 1 Ei trennen. Eiweiß und Eigelb getrennt mit einer Gabel verquirlen.
- Von der Hälfte der Teigkreise die Ränder rundherum mit Eiweiß einpinseln. Je 1 EL der Füllung in die Mitte setzen. Je einen Teigkreis als Deckel daraufsetzen. Die Ränder rundherum mit einer Gabel andrücken.
- Auf 2 mit Backpapier ausgelegte Backbleche setzen.
Diese Törtchen sind ideal für den Frühstückstisch oder als Mitbringsel. Sie sind durch die Kombination aus Frischkäse, Zitronen- und Orangenschale sowie Safran besonders aromatisch und lecker.
Fatti fritti – Sardisches Karnevalsgebäck
Ein weiteres Rezept ist das für Fatti fritti, ein typisches sardisches Karnevalsgebäck. Es ähnelt in seiner Form und Zubereitung den deutschen Berlinern oder Krapfen, ist jedoch in der Zutatenkombination und Geschmack anders.
Zutaten für Fatti fritti
- Mehl: ca. 300g
- Zucker: ca. 50g
- Hefe: 1 Päckchen
- Eier: 2 Stück
- Milch: ca. 100ml
- Salz: eine Prise
- Öl oder Butter zum Frittieren
Zubereitung
- Mehl, Zucker, Hefe, Eier, Milch und Salz in einer Schüssel zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in kleine Kreise oder Formen ausschneiden.
- In kochendes Öl oder Butter frittieren, bis die Kekse goldbraun sind.
- Auf Küchenpapier abtropfen lassen und servieren.
Diese Kekse sind besonders knusprig und durch die Zugabe von Hefe, Eiern und Milch besonders locker. Sie eignen sich hervorragend als Karnevalsgebäck oder als Mitbringsel.
Crostata alla marmellata – Sardische Marmeladen-Torte
Ein weiteres Rezept ist die Crostata alla marmellata, eine Torte mit einfachem Mürbeteig und einer Füllung aus Orangen- oder Aprikosenmarmelade.
Zutaten für Crostata alla marmellata
- Mehl: ca. 300g
- Butter: ca. 150g
- Zucker: ca. 100g
- Eier: 1 Stück
- Salz: eine Prise
- Für die Füllung:
- Orangen- oder Aprikosenmarmelade: ca. 200g
Zubereitung
- Mehl, Butter, Zucker, Eier und Salz in einer Schüssel zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in eine Tarteform legen.
- Die Ränder andrücken und die Füllung (Marmelade) darauf verteilen.
- Bei 180 °C ca. 25–30 Minuten backen.
- Abkühlen lassen und servieren.
Diese Torte ist einfach in der Herstellung und erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere in der Frühling- und Sommerzeit. Sie eignet sich hervorragend als Dessert oder als Mitbringsel.
Schlussfolgerung
Sardische Kekse sind nicht nur Aushängeschilder regionaler Spezialitäten, sondern tragen zudem den Geschmack von Jahrhunderten Tradition in sich. Ob für die Weihnachtszeit, Karneval oder einfach zum Genießen zu Hause – sardische Kekse sind vielfältig und lecker. Mit den hier vorgestellten Rezepten und Zubereitungshinweisen ist es möglich, diese köstlichen Kekse auch zu Hause herzustellen. Sie eignen sich hervorragend als Tafelgebäck, als Mitbringsel oder einfach zum Genießen mit Familie und Freunden.