Traditionelle Norwegische Weihnachtskekse: Rezepte und Zubereitungstipps

Norwegische Kekse stellen einen wesentlichen Bestandteil der kulinarischen Tradition dar, insbesondere im Kontext der Weihnachtszeit. Diese Gebäckarten zeichnen sich durch ihre Vielfalt und ihre kulturelle Bedeutung aus. Eine zentrale Tradition besagt, dass Weihnachten in norwegischen Haushalten erst dann beginnt, wenn sieben Sorten Plätzchen gebacken wurden. Dieser Brauch geht auf das erste norwegische Kochbuch vor etwa 140 Jahren zurück, in dem empfohlen wurde, dass jede Hausfrau sieben Sorten zubereitet. Beliebte Varianten umfassen Sandnøtter, die mürben und zergehenden Kekse, sowie andere wie Brune Pinner, Berlinerkranser und Krumkake. Diese Kekse werden oft mit typischen Zutaten wie Butter, Zucker, Mehl und Gewürzen wie Kardamom oder Zimt hergestellt. Sie eignen sich hervorragend zum Tee oder als festliche Leckereien und verbinden Einfachheit in der Zubereitung mit intensiven Aromen. Die Rezepte variieren je nach Familie, was die regionale und persönliche Anpassung unterstreicht.

Die Tradition der Sieben Weihnachtsplätzchen

In Norwegen ist das Backen von sieben Arten Weihnachtsplätzchen ein etablierter Brauch, der die Vorbereitung auf die Feiertage markiert. Dieser Custom entstand mit der Veröffentlichung des ersten norwegischen Kochbuchs vor rund 140 Jahren. Darin wurde festgehalten, dass eine anständige Hausfrau sieben Sorten backen sollte. Im Dezember füllen sich norwegische Backöfen mit solchen Plätzchen, darunter Sandnøtter, die durch ihre mürbe Textur und einfache Herstellung auffallen. Diese Tradition spiegelt die Backkunst wider und fördert die Familienzusammenkunft. Jede Familie pflegt eigene Rezepte, was zu leichten Abweichungen führt. Die Kekse werden typischerweise mit Hagelzucker oder Mandeln dekoriert und dienen als Basis für festliche Genüsse. Pepperkaker, Gewürzkekse, ergänzen diese Auswahl und sind Teil der skandinavischen Bräuche. Die Vielfalt sorgt dafür, dass eine Platte mit sieben Sorten eine harmonische Mischung aus Texturen und Geschmäckern bietet, von knusprig bis mürbe.

Berlinerkranser oder Eierkringel

Berlinerkranser, auch bekannt als Eierkringel oder norwegische Berlinerkranser, zählen zu den traditionellen Weihnachtskeksen. Sie werden mit hartgekochten Eiern zubereitet, was sie von anderen Varianten abhebt. Diese Kekse werden zu Schleifen oder Kränzen geformt und mit Hagelzucker bestreut. Der Einsatz von gekochtem Ei ist charakteristisch und stammt aus nordfriesischen und norwegischen Traditionen. Es existieren keine einheitlichen Originalrezepte, da jede Familie Anpassungen vornimmt. Manche Versionen integrieren zusätzlich flüssiges Eigelb.

Zutaten für Berlinerkranser (ca. 40-50 Stück)

Zubereitungsschritte

1. Die hartgekochten Eier schälen und die Dotter fein reiben. Die Eigelbe werden mit der zimmerwarmen Butter, dem Zucker und der Sahne vermengt, bis eine cremige Masse entsteht.

2. Das Mehl und den Kardamom sieben und portionsweise unter die Buttermasse kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Der Teig sollte nicht zu lange bearbeitet werden, um Mürbe zu erhalten.

3. Den Teig portionsweise ausrollen und mit einem Ausstecher Ringe oder Streifen ausstechen. Diese zu Schleifen oder Kränzen formen.

4. Die Kränze mit dem verquirlten Eiweiß bestreichen und großzügig mit Hagelzucker bestreuen.

5. Auf einem mit Backpapier belegten Blech bei 180 °C Ober-/Unterhitze etwa 10-12 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Abkühlen lassen.

Tipps aus der Praxis umfassen die Verwendung von Perlesukker für eine knusprige Textur. Der Kardamom verleiht ein charakteristisches Aroma. Häufig gestellte Fragen betreffen die Formgebung: Die Kränze sollten fest gedreht werden, um ihre Form zu halten. Diese Kekse sind luftig und aromatisch, ideal für die Weihnachtsplatte.

Brune Pinner: Karamellkekse mit Mandeln

Brune Pinner, übersetzt als braune Stäbchen, repräsentieren eine norwegische Variante von Karamellkeksen. Sie fallen durch ihren hohen Buttergehalt und die karamellige Note auf, ergänzt durch Mandeln und Zimt. Diese Kekse zählen zu den beliebtesten Weihnachtsgebäcken in Norwegen und sind in Skandinavien verbreitet: In Schweden als Kolasnittar, in Finnland als Wilhelmiinat bekannt. Die Zubereitung ist unkompliziert; der Teig wird als Rollen aufs Blech gebracht, aus dem Blech fließt er in die Breite und wird danach in Stäbchen geschnitten.

Zutaten für Brune Pinner (ca. 60 Stück)

Zubereitungsschritte

1. Den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

2. Butter mit weißem und braunem Zucker cremig schlagen. Den Sirup und das Eigelb einrühren.

3. Mehl, Backpulver, Vanillezucker und Zimt vermengen und zur Buttermasse geben. Zu einem Teig verkneten.

4. Den Teig in vier Portionen teilen und zu Rollen formen. Auf Backpapier legen und flach drücken.

5. Mit verquirltem Ei bestreichen und mit Hagelzucker oder Mandeln bestreuen.

6. Backen, bis sie goldbraun sind (ca. 10-15 Minuten). Abkühlen lassen und in Stäbchen schneiden.

Der Sirup sorgt für die karamellige Farbe und Bindung. Der hohe Butteranteil führt zur Ausbreitung im Ofen, was die typische Form ergibt. Diese Kekse sind knusprig und aromatisch, mit einem Hauch Zimt.

Krumkake: Gerollte Waffelkekse

Krumkake sind feine, gerollte Gebäcke, die die traditionelle norwegische Backkunst verkörpern. Sie erfordern ein spezielles Krumkake-Eisen und werden zu Röhren geformt. Das Rezept basiert auf einem klassischen Teig mit Eiern, Butter und Kardamom.

Zutaten für Krumkake (ca. 30 Stück)

Zubereitungsschritte

1. Eier mit Zucker schaumig schlagen.

2. Geschmolzene Butter und Wasser einrühren.

3. Mehl und Kardamom nach und nach einarbeiten, bis ein glatter Teig entsteht. Ruhen lassen.

4. Teig in das vorgeheizte Krumkake-Eisen geben und backen, bis goldbraun.

5. Heiß abformen zu Röhren und abkühlen lassen.

Variationen umfassen Füllungen wie Sahne, Marmelade oder Pudding. Gewürze wie Zimt oder Vanille intensivieren den Geschmack. Schokolade kann in den Teig gemischt werden. Diese Anpassungen erlauben Individualisierung, während der Kern bleibt.

Sandnøtter: Mürbe Weihnachtskekse

Sandnøtter sind kleine, mürbe Kekse, die zergehen auf der Zunge. Sie passen perfekt in die Sieben-Sorten-Tradition und sind einfach zuzubereiten. Obwohl detaillierte Zutaten variieren, basieren sie auf Butter, Zucker und Mehl, ähnlich anderen norwegischen Keksen. Sie werden im Dezember häufig gebacken und repräsentieren die festliche Vielfalt.

Weitere Norwegische Keksvarianten

Norwegische Haferkekse, bekannt als Havrekjæks, stammen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Sie sind einfach zuzubereiten und eignen sich für den Alltag. Pepperkaker als Gewürzkekse ergänzen die Weihnachtsauswahl und tragen zur kulturellen Tradition bei. Norwegische Kekse im Allgemeinen, wie in einem Rezept mit Zuckerstreuseln beschrieben, haben eine Kochzeit von 1 Stunde 40 Minuten und betonen die Liebe zum Teegenuss.

Vergleich der Rezepte und Techniken

Die norwegischen Kekse teilen Gemeinsamkeiten wie hohen Butter- und Zuckergehalt, was Mürbe und Aroma gewährleistet. Unterschiede liegen in der Formgebung: Kränze bei Berlinerkranser, Stäbchen bei Brune Pinner, Röhren bei Krumkake. Gewürze wie Kardamom und Zimt sind präsent. Backtemperaturen liegen bei 180 °C, Zeiten bei 10-15 Minuten.

Diese Tabelle fasst die Kernmerkmale zusammen. Die Tradition der Sieben Sorten erfordert Abwechslung, was durch diese Varianten ermöglicht wird.

Praktische Tipps für die Zubereitung

Bei allen Rezepten ist die Raumtemperatur der Butter entscheidend für Cremigkeit. Teige kurz kneten, um Zähigkeit zu vermeiden. Hagelzucker sorgt für Knusprigkeit. Für Brune Pinner den Sirup dosieren, um Karamellisierung zu kontrollieren. Bei Krumkake das Eisen fetten. Lagerung in Blechdosen erhält Frische. Unsicherheiten in Rezepten, wie exakte Mengen für Sandnøtter, erfordern Familienanpassung.

Die Vielfalt norwegischer Kekse unterstreicht ihre Rolle in der Weihnachtstradition. Die Sieben-Sorten-Regel aus dem Kochbuch vor 140 Jahren bleibt relevant. Rezepte wie Berlinerkranser, Brune Pinner und Krumkake bieten klare Anleitungen mit Zutaten wie Butter, Eiern und Gewürzen. Sie sind einfach, doch ergebnisreich und fördern kulinarische Präzision.

Schlussfolgerung

Norwegische Weihnachtskekse verkörpern Tradition und Handwerkskunst. Die Pflicht zu sieben Sorten, Sandnøtter, Brune Pinner und andere, schafft festliche Vielfalt. Basierend auf den beschriebenen Rezepten lassen sie sich reproduzieren und variieren. Ihre Bedeutung liegt in der Verbindung von Einfachheit und Aroma, wie durch Butter und Gewürze geprägt.

Quellen

1. bestrecipes24.com/de/recipe/norwegian-cookies
2. herzelieb.de/eierkringel-kekse-plaetzchen-rezept
3. mahtava.de/brune-pinner-karamellkekse.html
4. nlsnorwegisch.de/sieben-arten-von-weihnachtsplatzchen-die-jede-norwegische-familie-backt
5. www.chefkoch.de/rs/s0/norwegische+kekse/Rezepte.html
6. www.visitnorway.de/aktivitaten/kulinarisches-norwegen/das-norwegische-kochbuch/sandnotter-norwegische-weihnachtsplaetzchen