Nervenkekse nach Hildegard von Bingen: Traditionelle Gewürzkekse mit gesundheitsfördernden Eigenschaften

Die Nervenkekse nach Hildegard von Bingen stellen ein klassisches Beispiel für mittelalterliche Backkunst dar, die enge Verbindungen zu ganzheitlichen Gesundheitskonzepten aufweist. Hildegard von Bingen, eine Äbtissin aus dem Mittelalter, beschrieb in ihren Schriften Rezepte, die speziell das Nervensystem stärken und das allgemeine Wohlbefinden fördern sollen. Diese Kekse werden durch eine Kombination aus Dinkelmehl, Mandeln und einer Auswahl an Gewürzen wie Muskatnuss, Zimt und Nelken charakterisiert. Verschiedene Quellen liefern Interpretationen dieses Rezepts, die auf dem Originalzitat Hildegards basieren: „Nimm Muskatnuß und einen gleichen Gewichtsanteil Zimtrinde und eine kleine Menge Gewürznelke. Das mach zu Pulver. Aus diesem Pulver mach mit Feinmehl und ein wenig Wasser Plätzchen und esse diese oft. Das bringt alle Bitterkeit des Herzens und deiner Gesinnung zur Ruhe und öffnet dein Herz und deine Sinne und macht deine Stimme heiter. Es reinigt deine Sinnesorgane und mindert in dir alle Schadsäfte und liefert deinem Blut eine gute Säfte Zusammensetzung und macht dich leistungsfähig.“

Moderne Adaptionen erweitern dieses Grundrezept um Zutaten wie Butter, Eier, Zucker oder Honig, um die Kekse backfähiger und haltbarer zu machen. Die Kekse ergibt je nach Rezept zwischen 30 und 100 Stück und eignen sich als Snack zu Tee oder Kaffee. Sie werden typischerweise bei Temperaturen zwischen 180 und 190 °C gebacken, bis sie goldgelb sind. Die Zubereitung umfasst stets eine Teigruhephase im Kühlschrank, um eine optimale Konsistenz zu erreichen. Die Vielfalt der Rezepte zeigt, dass keine einheitliche Version existiert, sondern Variationen, die auf traditionellen Prinzipien beruhen. Gemeinsam ist allen die Verwendung von Dinkelmehl, das für seine nährstoffreiche Eigenschaft geschätzt wird, sowie Gewürzen, die ein intensives Aroma erzeugen. Optionale Ergänzungen wie Zitronenabrieb, Schokolade oder Glasuren verleihen zusätzliche Noten. Diese Kekse fördern nach den beschriebenen Lehren das Wohlbefinden, indem sie das Herz beruhigen und die Sinnesorgane reinigen sollen. Die Rezepte sind für den Hausgebrauch geeignet und erfordern grundlegende Utensilien wie Rührschüsseln, Backbleche und Ausstechformen.

Historischer Hintergrund der Nervenkekse

Hildegard von Bingen integrierte in ihren Schriften Einflüsse aus indischen, arabischen und persischen Heilweisen, die sie für das mittelalterliche Verständnis anpasste. Das Originalrezept für die Nervenkekse basiert auf einer einfachen Mischung aus Muskatnuss, Zimtrinde in gleichem Gewicht und einer kleinen Menge Nelken, vermahlen zu Pulver und mit Feinmehl sowie Wasser zu Plätzchen geformt. Diese sollten häufig gegessen werden, um Bitterkeit im Herzen zu lindern, die Sinne zu öffnen und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Die Kekse dienten somit therapeutischen Zwecken und stärkten das Nervensystem.

In modernen Interpretationen wird dieses Konzept erweitert. Quellen beschreiben die Kekse als Mittel zur Stärkung der Nerven und Förderung der allgemeinen Gesundheit. Hildegard lobte Gewürze wie Galgant als Universalgewürz mit pfeffrig-würzigem Aroma, das süße und herzhafte Gerichte bereichert. Die Kombination aus Dinkel, Mandeln und Gewürzen erzeugt ein intensives Aroma, das mit traditioneller Backkunst verbunden ist. Die Rezepte spiegeln Hildegards Gewürzküche wider, die auf Wohlbefinden abzielt. Es gibt keine einheitliche historische Quelle jenseits des Zitats, was zu Variationen führt. Die Kekse passen in den Kontext von Hildegards Lehren, die Lebensenergie und Vitalität betonen.

Das Originalrezept im Vergleich zu modernen Adaptionen

Das Originalrezept von Hildegard von Bingen ist minimalistisch und verwendet nur Muskatnuss, Zimt und Nelken mit Feinmehl und Wasser. Moderne Versionen passen es an zeitgenössische Backmethoden an, indem sie Fett, Süßungsmittel und Bindemittel hinzufügen. Eine Tabelle vergleicht die zentralen Varianten:

Zutat/Rezept Source 1 (Nervenkekse) Source 2 (Klassiker) Source 3 (Nervenkekse) Source 4 (Gewürzkekse) Source 5 (Original)
Mehl 200 g Dinkelvollkornmehl 1 kg Dinkelfeinmehl 500 g Dinkel Type 1050 200 g Dinkelvollkornmehl 500 g Dinkelmehl
Butter 125 g weiche Butter 400 g Butter 250 g Butter 125 g geschmolzene Butter 250 g Butter
Süßung 70 g Kokosblütenzucker 240 g Rohrzucker 200 g Rohrohrzucker 60 g Rohrohrzucker + 3 EL Honig 150 g Honig
Eier 1 Ei 4 Eier 2 Eier 1 Ei 2 Eier
Mandeln 100 g gemahlene Mandeln 200 g gemahlene Mandeln 100 g Mandeln - -
Muskat 4 g frisch gerieben In Mischpulver 1-2 TL frisch gerieben 2 TL gemahlen 10 g
Zimt 5 g gemahlen In Mischpulver ½ TL gemahlen 1 TL 25 g
Nelken 3 g Pulver In Mischpulver 3 frisch gemahlen ¼ TL Pulver 5 g gemahlen
Sonstiges Galgant, Zitronenabrieb, Salz; Optional Schoko Milch 100 ml, Salz Ingwer, Kardamom, Backpulver Backpulver, Zitronenschale, Salz -
Ergibt Nicht spezifiziert 80-100 Kekse Ca. 30 Kekse Nicht spezifiziert Nicht spezifiziert
Backtemp. Nicht spezifiziert 180 °C Nicht spezifiziert Nicht spezifiziert 190 °C

Diese Tabelle verdeutlicht die Vielfalt: Source 5 kommt dem Original am nächsten mit hohen Gewürzmengen (10 g Muskat, 25 g Zimt, 5 g Nelken), während andere Mandeln und zusätzliche Gewürze einbeziehen. Source 3 zitiert das Original direkt, was es als zuverlässig markiert, obwohl alle Quellen blogbasiert sind und keine primären historischen Dokumente darstellen.

Detaillierte Rezeptbeschreibungen

Nervenkekse nach Source 1

Zutaten: 200 g Dinkelvollkornmehl, 125 g weiche Butter, 70 g Kokosblütenzucker, 1 Ei, 100 g gemahlene Mandeln, 4 g frisch geriebene Muskatnuss, 3 g Nelkenpulver, 5 g gemahlener Zimt, 1 Messerspitze gemahlener Galgant, 1 Prise Salz, Abrieb von ½ Bio-Zitrone (optional Saft). Optional: 100 g Bitterschokolade, 1 TL natives Kokosöl, 50 g gehackte Mandeln.

Zubereitung: Butter in Stücke schneiden und mit Kokosblütenzucker, Ei, Salz, Zitronenabrieb und Gewürzen zu einer homogenen Masse mixen. Mehl und Mandeln hinzufügen, mit Zitronensaft nach Geschmack würzen und zu einem Teig kneten. 30 Minuten kühlen. Teig ausrollen, ausstechen und backen.

Hildegard-Keks-Klassiker nach Source 2

Zutaten für 80-100 Kekse: 1 kg Dinkelfeinmehl, 400 g Butter, 240 g feiner Rohrzucker, 200 g gemahlene Mandeln, 1 Prise Salz, 3 EL Hildegard-Gewürzkeks-Mischpulver, 4 ganze Eier, 100 ml Milch.

Zubereitung (ca. 2,5 Stunden): Alle Zutaten zu einem weichen, feuchten Teig verkneten, 1 Stunde kühlen. Ofen auf 180 °C vorheizen, Teig 0,5 cm dick ausrollen, Herzformen ausstechen, 10-12 Minuten backen bis goldgelb, auskühlen lassen.

Nervenkekse nach Source 3

Zutaten für ca. 30 Kekse: 500 g Dinkelmehl Type 1050, 2 gestrichene TL Weinsteinbackpulver, 2 Eier, 200 g Rohrohrzucker, 250 g Butter, 100 g Mandeln, je ½ TL Zimt, Ingwerpulver, Kardamom gemahlen, 1-2 TL frisch geriebene Muskatnuss, 3 Nelken frisch gemahlen.

Zubereitung: Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten, im Kühlschrank ruhen lassen.

Gewürzkekse nach Source 4

Zutaten: 200 g Dinkelvollkornmehl (alternativ Weizenvollkornmehl), 125 g geschmolzene Butter, 60 g Rohrohrzucker, 3 EL Honig, 1 Ei, 2 TL gemahlene Muskat, 1 TL Zimt, ¼ TL Nelkenpulver, ¼ TL Salz, ½ TL Backpulver, Schale von ½ Zitrone. Zitronenglasur: 150 g Staubzucker, 2 EL Zitronensaft, 1 TL feiner Zitronenabrieb.

Zubereitung: Trockene Zutaten (Mehl, Zucker, Gewürze, Salz, Backpulver, Zitronenschale) vermischen. Geschmolzene Butter, Honig und Ei einarbeiten. Teig kühlen, ausrollen, backen. Optional glasieren.

Originalrezept nach Source 5

Zutaten: 10 g Muskat, 25 g Zimt, 5 g gemahlene Nelken, 500 g Dinkelmehl, 250 g Butter, 150 g Honig, 2 Eier.

Zubereitung: Trockene Zutaten (Mehl, Gewürze) mischen, Butter würfeln und einarbeiten bis krümelig. Honig und Eier rasch verkneten, nicht zu lange. 30 Minuten kühlen. Ofen auf 190 °C vorheizen.

Galgant-Kekse nach Source 2

Zutaten für 40-50 Kekse: 300 g Dinkelfeinmehl, 100 g geschmolzene Butter, 90 g feiner Rohrzucker, 2 Eier, 1 Prise Salz, 2 TL Galgantpulver.

Diese Variante betont Galgant als Schlüsselgewürz mit pfeffrig-würzigem Aroma.

Wichtige Zutaten und ihre kulinarischen Eigenschaften

Dinkelmehl bildet die Basis in allen Rezepten, sei es Vollkorn-, Fein- oder Type 1050. Es sorgt für Struktur und nährstoffreiches Profil. Butter (125-400 g) verleiht Geschmeidigkeit und Aroma; sie wird weich, geschmolzen oder in Stücken verwendet. Süßungsmittel variieren: Rohrzucker, Rohrohrzucker, Kokosblütenzucker, Honig – diese balancieren die Würze.

Mandeln (100-200 g gemahlen) verleihen Nussigkeit und Textur. Gewürze sind zentral: Muskatnuss (frisch gerieben bevorzugt, 4 g bis 10 g) für erdige Wärme; Zimt (5 g bis 25 g) für Süße; Nelken (3 g bis 5 g) für Schärfe. Ergänzungen wie Galgant (Messerspitze bis 2 TL) bringen Pfeffriges, Ingwer, Kardamom oder Zitronenabrieb Frische. Eier (1-4) binden, Milch feuchtet. Backpulver oder Weinsteinbackpulver lockern optional. Optionale Glasur aus Staubzucker, Zitronensaft und -abrieb verstärkt Fruchtigkeit.

Die Quellen betonen gekühlte Zutaten und Teigruhe, um Zähigkeit oder Bitterkeit zu vermeiden. Frisch gemahlene Gewürze intensivieren das Aroma.

Zubereitungstechniken und praktische Tipps

Gemeinsame Schritte: Trockene und flüssige Zutaten getrennt vorbereiten, verkneten bis geschmeidig oder krümelig, 30 Minuten bis 1 Stunde kühlen. Ausrollen auf 0,5 cm Dicke, ausstechen (Herzformen empfohlen), auf Backpapier backen bei 180-190 °C für 10-12 Minuten bis goldgelb. Schnelles Arbeiten verhindert Erwärmung.

Tipps: Butter kalt halten, Teig nicht überkneten (zäh), Ofen vorheizen, nicht zu lange backen (bitter). Auskühlen auf Gitter. Für Glasur Zutaten sieben und verrühren. Utensilien: Rührschüsseln, Teigmischer, Frischhaltefolie, Ausstecher.

Variationen: Schokoladenüberzug (Bitterschokolade mit Kokosöl schmelzen, Mandeln streuen) oder zu Äpfeln und Nüssen servieren.

Lagerung und Verwendung der Kekse

In verschlossenen Behältern an kühlem Ort lagern, innerhalb 3 Wochen verbrauchen. Sie eignen sich als Snack, zu Tee/Kaffee oder als Geschenk. Die gesunden Zutaten machen sie zu einem nährstoffreichen Begleiter.

Schlussfolgerung

Die Nervenkekse nach Hildegard von Bingen verbinden mittelalterliche Tradition mit moderner Backpraxis. Basierend auf Muskat, Zimt und Nelken, erweitert um Dinkel, Butter und Mandeln, fördern sie nach den Quellen Wohlbefinden und Nervenstärkung. Die Variationen erlauben Anpassung, wobei Kühlung und präzise Backzeit entscheidend sind. Diese Kekse bereichern die kulinarische Palette durch ihr aromatisches Profil und ihre Haltbarkeit.

Quellen

  1. gruenundgesund.de/magazin/gesundheit-detox/nervenkekse-hildegard/
  2. blog.hildegards-laden.com/blog/hildegard-von-bingen-keksrezepte
  3. www.ayurvedacademy.de/blog/nervenkekse-hildegart-von-bingen-originalrezept
  4. flowersinthesalad.com/rezept/gewuerzkekse-nach-hildegard-von-bingen/
  5. www.perfekterezepte.com/nervenkekse-nach-hildegard-von-bingen-rezept/

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