Das Verzieren von Keksen und Plätzchen stellt eine kreative Methode dar, um diese Backwaren individuell und optisch ansprechend zu gestalten. Verschiedene Techniken ermöglichen es, vor oder nach dem Backen Muster, Farben und Dekorationen anzubringen. Zu den gängigen Materialien zählen Zuckerguss, Schokolade, Fondant, Marzipan sowie Streusel und Glitzer. Werkzeuge wie Spritzbeutel, Ausstechformen und Stempel erleichtern den Prozess. Die Wahl der Methode hängt von der gewünschten Dekoration ab, wobei abgekühlte Kekse für nach dem Backen empfohlen werden. Diese Ansätze basieren auf bewährten Praktiken und ermöglichen präzise Ergebnisse.
Verzieren vor dem Backen
Das Verzieren von Plätzchen vor dem Backen eignet sich für Abdrücke und Muster direkt im rohen Teig. Hierbei werden Werkzeuge verwendet, die Strukturen in den Teig eindrücken, ohne dass zusätzliche Materialien nach dem Backen benötigt werden. Mögliche Methoden umfassen den Einsatz von Keks-Stempeln, die kreative Designs einfach und schnell erzeugen. Ein Nudelholz mit Holzprägung kann ebenfalls genutzt werden, um regelmäßige Muster zu erzeugen.
Ein weiterer Ansatz besteht darin, den Boden eines Wasserglases auf den ausgerollten Teig zu drücken. Dadurch überträgt sich das Muster des Glases, insbesondere bei runden Kreisen, die mit dem Glasrand ausgestochen werden. Rosmarinzweige dienen als natürliches Prägewerkzeug: Ein Zweig wird in ausgestochene Kreise gedrückt, was ein filigranes Muster ergibt. Dies funktioniert ganzjährig und wird durch Einpinseln mit Eigelb verstärkt, das eine goldene Färbung erzeugt.
Gabeln oder ähnliche Utensilien können für Riffelmuster verwendet werden. Eine Gabel, wie bei Puddingplätzchen, wird leicht in den Teig gedrückt, um parallele Linien zu schaffen. Ebenso eignet sich ein Buntmesser mit zackiger Schneide: Die Klinge wird in regelmäßigen Abständen in den einfachen ausgestochenen Teig gedrückt, um Riffeln zu formen.
Nüsse, Samen oder gehackte getrocknete Früchte werden vor dem Backen leicht in die Oberfläche gedrückt. Zur besseren Haftung bestreicht man die Kekse zuvor mit Ei oder Milch. Mohn, Leinsamen oder Sesam haften so fest und integrieren sich während des Backprozesses.
Diese Techniken erfordern keine zusätzlichen Dekorationen nach dem Backen und erzeugen langlebige Muster, die hitzebeständig sind. Sie sind besonders für schlichte Designs geeignet, bei denen der Fokus auf natürlichen Texturen liegt.
Verzieren nach dem Backen
Nach dem Backen abgekühlte Kekse zu verzieren ist für komplexe und bunte Designs üblich. Die Abkühlung ist essenziell, um ein Verrutschen der Dekorationen zu vermeiden. Zuckerguss, Schokolade und Streusel werden hierfür eingesetzt.
Royal Icing, hergestellt aus Staubzucker, Eiklar und Zitronensaft oder Wasser, bildet eine glatte, matt glänzende Oberfläche. Es wird in zwei Konsistenzen verwendet: dünn zum Glasieren der gesamten Fläche und dick zum Konturieren. Beim Konturieren spritzt man eine dicke Linie als Umrandung auf, lässt diese antrocknen und füllt dann mit dünnerem Guss auf, um Bruch zu verhindern. Spritzbeutel mit verschiedenen Tüllen ermöglichen detaillierte Muster, Linien, Punkte oder Schriftzüge.
Glasieren erfolgt durch Auftragen einer dünnen Zuckerguss-Schicht, die trocknen gelassen wird, bevor weitere Elemente hinzugefügt werden. Aufspritzen mit Spritzbeuteln erzeugt filigrane Designs.
Schokoladenverzierung umfasst das Schmelzen von Kuvertüre oder Kuchen-Glasur über einem Wasserbad bei schwacher Hitze. Kekse werden getaucht, bestrichen oder mit Mustern bespritzt. Flüssige Schokolade aus einem Spritztütchen erzeugt Linien oder Schriftzüge. Die Schokolade muss festwerden, bevor weitere Dekorationen angebracht werden.
Fondant oder Marzipan werden nach dem Bestreichen der Kekse mit kochend heißer Marmelade angebracht. Der Teig trocknet, dann rollen Fondant oder Marzipan aus, stechen mit Ausstechformen passende Formen aus und legen diese auf. Schokolade oder Spritzglasur dient zur Befestigung. Fondantdeckel bedecken die Oberseite dünn und werden mit Modellierstäben gestaltet.
Streusel, Zuckerperlen, bunte Streusel oder Hagelzucker werden nach dem Backen verwendet, da sie nicht backstabil sind. Befestigung erfolgt mit Schokolade oder Spritzglasur, kurz vor dem Festwerden angebracht, um Einsinken oder Verfärben zu vermeiden.
Puderzucker-Dekoration nutzt Schablonen aus Backpapier: Motive werden ausgeschnitten, auf den Keks gelegt und mit einem Sieb bestäubt. Nach Entfernen der Schablone bleibt das Muster erhalten.
Natürliche Dekorationen wie essbare Blüten oder Blätter werden auf Schokoglasur (Kakao, Vollmilch oder weiß) befestigt. Diese kurzfristig anbringen, da Stapeln unmöglich ist und viel Lagerungsplatz benötigt wird.
Lebensmittelfarben ermöglichen das Malen auf ausgerolltem Rollfondant oder Marzipan. Essbares Glitzer verleiht einen funkelnden Effekt.
Kreative Ideen wie Rentier-Plätzchen: Runde Kekse mit Schokolinsen für Augen und Nase, Schokostreuseln für Geweihe verzieren. Elch-Plätzchen erhalten Zuckerguss und flüssige Schokolade.
Benötigte Materialien und Zubehör
Zur Verzierung sind spezifische Materialien und Werkzeuge erforderlich. Die folgende Tabelle listet wesentliche Elemente auf, basierend auf den genannten Anwendungen:
| Kategorie | Beispiele | Verwendungszweck |
|---|---|---|
| Werkzeuge | Ausstechformen (Sterne, Herzen, etc.), Keks-Stempel, Spritzbeutel mit Tüllen, Backpinsel, Zahnstocher, Deko-Streuer/Sieb | Ausstechen, Spritzen, Bestreichen, Details zeichnen, Puderzucker verteilen |
| Zuckerguss | Royal Icing (Staubzucker, Eiklar, Zitronensaft/Wasser), Spritzglasur | Glasieren, Konturieren, Befestigen |
| Schokolade | Kuvertüre, Kuchen-Glasur (Kakao, Vollmilch, weiß) | Tauchen, Bestreichen, Muster, Befestigen |
| Toppings | Zuckerstreusel, Zuckerperlen, bunte Streusel, Hagelzucker, Perlen, Dekoglitzer, Nüsse, Samen (Mohn, Leinsamen, Sesam), gehackte Früchte | Dekorativer Effekt, Textur |
| Sonstiges | Fondant, Marzipan, Lebensmittelfarben (flüssig, Stifte), essbares Glitzer, Marmelade, Eigelb, Milch, essbare Blüten/Blätter, Rosmarin | Abdecken, Einfärben, Natürdekoration, Haftung |
Ausstechformen sind in vielfältigen Motiven erhältlich. Spritzbeutel mit Tüllen tragen Zuckerguss, Schokolade oder Konfitüre sauber auf. Backpinsel sorgen für gleichmäßige Schichten von Eigelb, Zuckerguss oder Schokolade. Zahnstocher zeichnen feine Details oder Marmor-Effekte. Lebensmittelfarbstifte eignen sich für filigrane Linien.
Detaillierte Techniken für Zuckerguss
Royal Icing ist eine zentrale Technik. Die Zubereitung erfolgt aus Staubzucker, Eiklar und Zitronensaft oder Wasser. Für Glasieren eine dünne Konsistenz wählen, die gesamte Oberfläche bedeckt. Trocknungszeit einhalten, bevor weitere Schichten aufgetragen werden.
Konturieren erfordert dickflüssigen Guss: Mit feiner Tülle die Umrandung spritzen und antrocknen lassen. Dann den Innenbereich mit dünnerem Guss auffüllen. Dies verhindert Bruch der Kontur.
Aufspritzen nutzt verschiedene Tüllen für Muster. Schriftzüge oder Ornamente entstehen präzise.
Puderzucker-Motive mit Schablonen: Papier mit Motiv ausschneiden, auflegen, bestäuben und entfernen.
Schokoladen- und Glasurtechniken
Schokolade schmilzt man über Dampf bei schwacher Hitze. Tauchen erzeugt eine gleichmäßige Schicht; Bestreichen mit Pinsel präzise Anwendungen. Muster durch Aufspritzen mit Spritztütchen.
Befestigung von Streuseln kurz vor dem Festwerden der Schokolade, um optimale Haftung zu gewährleisten.
Fondant, Marzipan und natürliche Elemente
Nach Marmelade-Bestreichen (kochend heiß) Fondant oder Marzipan ausrollen und ausstechen. Passgenaue Formen verhindern Verrutschen. Modellierstäbe formen Details auf Fondantdeckeln.
Essbare Blüten auf Schokoglasur: Nur verzehrtaugliche Blumen wählen, kurzfristig lagern.
Kreative und thematische Ideen
Rentier-Plätzchen: Runde Form, Schokolinsen als Augen/Nase, Schokostreusel als Geweihe. Elch mit Ausstecher, Zuckerguss und Schokolade.
Spiel mit Farben: Kinderhände mit Perlen und Streuseln; elegante Varianten mit Glitzer.
Lagerung der verzierten Kekse
Verzierte Plätzchen an kühlem, trocknem Ort lagern, nicht im Kühlschrank. Luftdichte Metalldosen verwenden, Sorten getrennt mit Backpapier. Haltbarkeit etwa 4 Wochen, Lebkuchen länger.
Natürdekorationen erfordern viel Platz, da nicht stapelbar.
Schlussfolgerung
Das Verzieren von Keksen und Plätzchen umfasst Techniken vor und nach dem Backen, mit Materialien wie Zuckerguss, Schokolade und Streuseln. Werkzeuge wie Spritzbeutel und Stempel erleichtern präzise Anwendungen. Befestigung und Trocknungszeiten sind entscheidend für stabile Ergebnisse. Diese Methoden ermöglichen individuelle Gestaltung, wobei Abkühlung und richtige Lagerung die Qualität erhalten.