Linzer Plätzchen: Der Klassiker der Weihnachtsbäckerei mit Nussgeschmack und Fruchtfüllung

Einleitung

Linzer Plätzchen gehören zu den traditionellen Klassikern der Weihnachtsbäckerei, die durch ihren einzigartigen Geschmack aus nussigem Teig und fruchtiger Füllung bestechen. Diese vielseitigen Kekse, die auch als Spitzbuben oder Hildabrötchen bekannt sind, haben ihren Ursprung in der österreichischen Küche und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Die Zubereitung erfordert etwas Geduld, insbesondere beim Kühlen des Teigs, doch das Ergebnis ist eine wahre kulinarische Verführung. In diesem Artikel werden alle wichtigen Aspekte der Linzer Plätzchen behandelt – von den Zutaten über die Zubereitung bis hin zum Verzehr und Aufbewahrung.

Die Geschichte der Linzer Plätzchen

Linzer Plätzchen sind eine Abwandlung der berühmten Linzer Torte, die als älteste Tortenspezialität der Welt gilt. Beide zeichnen sich durch den charakteristischen Mürbeteig mit Nüssen und die Füllung aus rotem Johannisbeergelee aus. Während die Linzer Torte als große Torte für besondere Anlässe gilt, wurden die Linzer Plätzchen als handlichere Variante für den Plätzchenteller entwickelt. Die Kekse sind traditionell Weihnachtsgebäck, können aber auch zu anderen Festen oder einfach als Genuss für zwischendurch gebacken werden.

Zutaten für perfekte Linzer Plätzchen

Die Qualität der Zutaten ist entscheidend für den Erfolg der Linzer Plätzchen. Nach verschiedenen Rezepten lassen sich die folgenden Zutaten identifizieren:

Zutaten für den Teig

Zutat Menge Bemerkungen
Mehl (Typ 405) ca. 400 g Für die Struktur des Teigs
Butter 250 g Muss eiskalt und in kleine Würfel geschnitten sein
Zucker 100 g Brauner Zucker oder Kristallzucker Für die Süße des Teigs
Eigelb 2 Stück Kann in einigen Rezepten durch Eiweiß ersetzt werden
Vanillezucker oder Vanilleextrakt 1 TL Für ein intensives Aroma
Zimt 1 TL Nach Geschmack anpassbar
Salz 1 Prise Sollte nicht weggelassen werden, da es den Geschmack verbessert
Nüsse 150 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln Für den nussigen Geschmack, Geschmackssache
Kakaopulver 2 EL (optional) Für Tiefe und Farbe, kann für eine hellere Version weggelassen werden
Backpulver nach Rezept In manchen Rezepten verwendet

Zutaten für Füllung und Dekoration

  • 200 g Johannisbeergelee oder andere Marmelade (Himbeer- oder Aprikosenmarmelade)
  • 50 g Puderzucker (optional, für die klassische Bestäubung)

Zubereitung des Teigs

Die Zubereitung des Teigs ist der erste und entscheidende Schritt für gelungene Linzer Plätzchen. Die verschiedenen Quellen weisen einige wichtige Hinweise auf:

  1. Vorbereitung der Butter: Die Butter sollte eiskalt sein. Es wird empfohlen, sie in kleine Würfel zu schneiden und sie für etwa 10 Minuten ins Gefrierfach zu geben, damit sie besonders kalt bleibt.

  2. Mischen der trockenen Zutaten: Mehl, Zucker, Zimt, Nelkenpulver, Kakaopulver (falls verwendet) und Salz in einer Rührschüssel vermischen.

  3. Zutaten kombinieren: Die kalten Butterwürfel und die Eigelbe hinzufügen. Alle Zutaten zunächst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe mit einem Mixer (Knethaken) zu einem glatten Teig verkneten.

  4. Kühlen des Teigs: Der Teig muss unbedingt gekühlt werden, damit er später gut ausrollbar ist. Die Quellen unterscheiden sich leicht in der empfohlenen Kühldauer:

    • Einige Quellen empfehlen ca. 1 Stunde Kühldauer
    • Andere Quellen sprechen von ca. 3 Stunden
    • Eine Quelle empfiehlt sogar eine Übernacht-Kühlung im Kühlschrank

Wichtig ist, den Teig gut zu umwickeln, bevor er gekühlt wird. Am besten verwendet man dafür Frischhaltefolie.

Formen und Ausstechen der Kekse

Nach dem Kühlen wird der Teig verarbeitet:

  1. Teig aufrollen: Den Teig nur in kleinen Portionen aus dem Kühlschrank nehmen und auf leicht bemehlter Arbeitsfläche ca. 3-5 mm dick ausrollen.

  2. Kekse ausstechen: Mit verschiedenen Ausstechern Kekse formen. Die klassische Form besteht aus einem kreisrunden welligen Ausstecher. Die Hälfte der Kekse sollte ein Loch in der Mitte haben, das mit einem kleineren Ausstecher (z.B. Kreisausstecher, Herz oder Stern) ausgestochen wird. Die Größe der Ausstecher variiert je nach Rezept:

    • Großer Ausstecher: Ø etwa 4,5 cm
    • Kleiner Ausstecher für das Loch: Ø etwa 1,5 cm
  3. Anordnung auf dem Backblech: Die Kekse mit kleinem Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Kekse mit Loch in der Mitte können separat gebacken werden, da sie eventuell eine kürzere Backzeit haben als die geschlossenen Plätzchen.

Backvorgang

Der Backvorgang erfordert Aufmerksamkeit, da die Kekse leicht zu schnell dunkel werden können:

  1. Ofenvorheizen: Den Backofen vorheizen auf:

    • Ober- und Unterhitze: etwa 160-180°C
    • Heißluft: etwa 160°C
  2. Backzeit: Die Kekse etwa 6-12 Minuten backen, je nach Größe und Dicke. Die Kekse sind fertig, wenn sie an den Rändern leicht goldbraun sind, aber noch weich wirken. Sie härten beim Abkühlen aus.

  3. Position im Ofen: Die Kekse mit dem Backpapier auf einen Kuchenrost ziehen und vollständig auskühlen lassen.

Füllen und Dekorieren der Linzer Plätzchen

Das Füllen und Dekorieren der Kekse verleiht ihnen ihr charakteristisches Aussehen:

  1. Grundfüllung: Das Gelee gut verrühren und die Kekse ohne Motiv auf der Unterseite damit dünn bestreichen. Die Kekse mit Motiv darauflegen und andrücken.

  2. Bestäubung: Die Kekse mit Motiv vorher mit Staubzucker bestreuen und auf die Marmeladekekse setzen.

  3. Füllung der Löcher (optional): Das übrige Gelee in einem kleinen Topf einmal aufkochen, kurz abkunden lassen und in einen Spritzbeutel oder Gefrierbeutel füllen. Oben mit einem Klip verschließen und an der Spitze eine winzige Ecke abschneiden. Das Gelee vorsichtig in die Kreise spritzen und fest werden lassen.

Als Alternative zum Spritzbeutel kann auch eine Spritze mit etwa 10 ml Inhalt verwendet werden.

Tipps für perfekte Linzer Plätzchen

Die verschiedenen Quellen bieten wertvolle Tipps für die Zubereitung:

  • Buttertemperatur: Verwende unbedingt sehr kalte Butter. Schneide sie in kleine Würfel und gib sie für kurze Zeit ins Gefrierfach, bevor du sie verwendest.

  • Teigbearbeitung: Arbeite zügig und knete die Zutaten nur so lange, bis ein Teig zusammenkommt. Übermengung kann zu einem zähen Teig führen.

  • Ausrollen: Wenn der Teig beim Ausrollen zu klebrig ist, bestäube die Arbeitsfläche leicht mit Mehl.

  • Ausstechen: Klassische runde oder herzförmige Ausstecher eignen sich besonders gut. Für die obere Hälfte der Kekse sollte ein kleinerer Ausstecher verwendet werden, um das typische Loch für die Füllung zu erhalten.

  • Backzeit: Achte darauf, dass die Kekse nicht zu lange im Ofen bleiben, da sie schnell zu dunkel werden können. Sie sind fertig, wenn sie an den Rändern leicht goldbraun sind, aber noch weich wirken.

  • Durchziehen: Die Kekse schmecken oft nach 1-2 Tagen noch besser, da sie leicht durchziehen.

Varianten und Abwandlungen

Linzer Plätzchen lassen sich vielfältig variieren:

  • Nusssorten: Während Haselnüsse traditionell sind, können auch Mandeln verwendet werden. Die Wahl ist Geschmackssache.

  • Gelee-Arten: Statt Johannisbeergelee können auch Himbeer-, Aprikosen- oder andere Marmeladen verwendet werden.

  • Formen: Neben der klassischen runden Form mit Loch können auch andere Formen wie Herzen, Sterne oder Blumen verwendet werden. Einige Anbieter bieten spezielle Ausstecher an, die das Loch direkt in der Mitte des Keks formen.

  • Zusatzstoffe: Für eine dunklere Varietät kann Kakaopulver hinzugefügt werden. Für eine hellere Version kann es weggelassen werden.

  • Teigbearbeitung: Statt Ausstechern kann der Teig auch mit einem gewellten Teigrädchen in Rechtecke oder Quadrate geschnitten werden.

Lagerung und Haltbarkeit

Die richtige Lagerung ist wichtig, um die Frische und Textur der Kekse zu erhalten:

  • Lagerort: Die Kekse sollten in einer luftdichten Dose an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden.

  • Trennung: In gut schließenden Dosen, am besten durch Papierlagen getrennt, können die Linzer Plätzchen etwa 2 Wochen aufbewahrt werden.

  • Nachreifung: Die Kekse schmecken oft nach 1-2 Tagen noch besser, da sie leicht durchziehen.

Schlussfolgerung

Linzer Plätzchen sind ein zeitloser Klassiker der Weihnachtsbäckerei, der durch seinen einzigartigen Geschmack aus nussigem Teig und fruchtiger Füllung besticht. Die Zubereitung erfordert etwas Geduld, insbesondere beim Kühlen des Teigs, doch das Ergebnis ist eine wahre kulinarische Verführung. Wichtig für den Erfolg sind die Verwendung hochwertiger Zutaten, besonders der eiskalten Butter, und die richtige Backzeit, um die typische Textur zu erhalten. Die Kekse lassen sich vielfältig variieren – von der Nusssorte über die Gelee-Art bis zur Form – und eignen sich hervorragend als Geschenk oder als besonderer Genuss für den Kaffeetisch. Mit den in diesem Artikel beschriebenen Tipps und Techniken können auch Hobbybäcker perfekte Linzer Plätzchen zaubern, die traditionellen Rezepten in nichts nachstehen.

Quellen

  1. Linzer Kekse - GuteKüche
  2. Omas Linzer Plätzchen - Simply Yummy
  3. Omas Linzer Plätzchen - LeckereRezepte
  4. Linzer Plätzchen nach Omas Rezept - Katharinas Cakes
  5. Linzer Plätzchen - Dr. Oetker

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