Einleitung Kekse oder Plätzchen sind seit jeher eine beliebte Süßspeise, die bei Kaffeekränzchen, Familienfeiern oder einfach als Snack nicht fehlen darf. Ihre Vielfalt an Formen, Geschmäckern und Zubereitungsmethoden macht sie zu einem vielseitigen Gebäck, das für jeden Anlass und jeden Geschmack die passende Auswahl bietet. In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte des Keksbackens beleuchtet – von der Geschichte über Grundteigrezepte bis hin zu kreativen Ideen und praktischen Tipps.
Geschichte und Begriffsbestimmung
Kekse haben eine lange Tradition und waren bis ins 19. Jahrhundert ein Luxusgut, das ausschließlich von Konditoreien hergestellt wurde. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "Plazenta" ab, das ebenfalls Kuchen bedeutet. Ursprünglich bestand eine klare Unterscheidung zwischen Plätzchen und Keksen: Plätzchen wurden als aufwendig hergestellte Süßigkeiten mit vielen Zutaten betrachtet, während Kekse das einfache, trockene Kleingebäck bezeichneten.
Diese Unterscheidung ist heute jedoch kaum noch relevant, da die Rezepte so vielfältig geworden sind und mit den unterschiedlichsten Zutaten verfeinert werden. Der moderne Keksbegriff umfasst daher sowohl einfache als auch aufwendige Varianten.
Laut Duden ist ein Keks ein trockenes, haltbares Kleingebäck. Diese Definition beschreibt zwar die grundlegende Eigenschaft, vermittelt jedoch nicht die enorme Vielfalt an Geschmäckern, Formen und Zubereitungsmethoden, die das Keksbacken heute ausmachen.
Grundteigarten und ihre Eigenschaften
Mürbeteig
Mürbeteig ist einer der beliebtesten und vielseitigsten Teige für Kekse. Er eignet sich besonders gut, um Figuren auszustechen und individuell zu dekorieren. Auch die beliebten Vanillekipferl werden aus Mürbeteig zubereitet.
Die klassische Mürbeteig-Zusammensetzung besteht aus einem Anteil Zucker, zwei Anteilen Fett (gekühlte Butter) und drei Anteilen Mehl. Hinzu kommen ein Ei und je nach Belieben Gewürze. Der hohe Fettanteil macht die Kekse besonders mürbe – je höher der Fettanteil, desto mürber das Ergebnis.
Andere Teigarten
Neben dem Mürbeteig gibt es zahlreiche andere Teigarten für Kekse:
- Mürbeteig: Wie oben beschrieben, ideal für ausgestochene Kekse und Vanillekipferl
- Spritzteig: Ein weicher Teig, der durch eine Spritztülle oder einen Spritzbeutel auf ein Backbleh gegeben wird
- Plätzchenteig: Ähnlich dem Mürbeteig, oft mit mehr Gewürzen für Weihnachtskekse
- Knetteig: Ein festerer Teig, der von Hand geformt werden kann
- Rührteig: Ein luftiger Teig, der durch das Einrühren von Luft entsteht
- Wiener Mürbeteig: Eine Variante mit zusätzlichem Backpulver für eine lockigere Konsistenz
Beliebte Keksvarianten
Die Welt der Kekse bietet unendlich viele Sorten. Zu den klassischen und beliebtesten gehören:
Weihnachtskekse
Zur Weihnachtszeit erfreuen sich bestimmte Keksvarianten besonderer Beliebtheit:
- Zimtsterne: Klassische Weihnachtskekse mit Zimtgeschmack
- Lebkuchen: Gewürzkuchen mit Honig und verschiedenen Gewürzen
- Spekulatius: Gewürzekekse mit typischen Formen aus dem Backmal
- Anisbögen: Kekse mit Anisgeschmack in charakterischer Bogenform
- Makronen: Feine, luftige Kekse aus Mandelmehl und Zucker
Alltagskekse
Auch außerhalb der Weihnachtszeit gibt es zahlreiche beliebte Kekssorten:
- Vanillekipferl: Halbmondförmige Kekse mit Vanillegeschmack, oft in Vanillezucker gewälzt
- Ausstechkekse: In verschiedenen Formen ausgestochene Kekse, oft mit Zuckerguss verziert
- Herzkekse: Herzförmige Kekse, beliebt bei Liebespaaren oder zu besonderen Anlässen
- Dominokekse: Kekse in Form von Dominosteinen
- Haferkekse: Krümelige Kekse mit Haferflocken
Spezialkekse
Für besondere Anlässe oder Geschmäcker gibt es spezialisierte Keksvarianten:
- Donut-Kekse: Kekse, die optisch wie Donuts aussehen
- Schwarz-weißes Spritzgebäck: Elegant gestreifte Spritzgebäck-Kekse
- Cranberry-Hafer-Cookies: Moderne Keksvariante mit Cranberries und Haferflocken
- Pesto-Kekse: Herzhafte Kekse, die sich gut zu Gemüsesuppe passen
Spezielle Diätoptionen
Vegane Kekse
Viele Keksrezepte können auch vegan zubereitet werden. In der veganen Backweise werden Butter, Ei und andere tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt. Es gibt Keksrezepte, die von Anfang an ohne Ei auskommen und mit veganer Butter gebacken werden. Der Geschmunterschied zu herkömmlichen Keksen ist oft minimal.
Kekse ohne Mehl
Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder für eine ballaststoffreichere Ernährung gibt es Keksrezepte, die ganz ohne Mehl auskommen. Stattdessen bilden (glutenfreie) Haferflocken, Nuss-, Kokos- und Reisprodukte die Basis für den Keksteig. Diese Kekse sind besonders knusprig und lecker.
Verzierungsmöglichkeiten
Kekse können auf vielfältige Weise verziert werden, um sie nicht nur schmackhafter, sondern auch optisch ansprechender zu gestalten:
- Schokolade: Kuvertschokolade kann zum Überziehen oder als Tropfen auf den Keksen verwendet werden
- Zuckerguss: Ein einfacher Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser oder Zitronensaft eignet sich zum Überziehen und Färben
- Zitronenglasur: Eine glatte, glänzende Glasur aus Puderzucker, Zitronensaft und eventuell etwas Butter
- Streusel: Farbige oder essbare Streusel verleihen Keksen eine besondere Note
- Konfitüre: Kekse können mit einer dünnen Schicht Konfitüre bestrichen werden
- Nüsse: Gehackte oder ganze Nüsse als Dekoration oder Zutat
- Kokosraspeln: Verleihen Keksen eine exotische Note und eine knusprige Textur
Tipps für das perfekte Keksbacken
Konsistenz anpassen
Die Konsistenz von Keksen kann je nach Vorliebe angepasst werden:
- Sollten die Kekse zu hart geworden sein, kann ein Stück angeschnittener Apfel in die Keksdose gelegt werden. Der Apfelextrakt macht die Kekse weicher. Wichtig ist, den Apfel regelmäßig auszutauschen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Für besonders mürbe Kekse ist der Fettanteil entscheidend. Je höher dieser ist, desto mürber die Kekse.
- Sind die Kekse zu weich, können sie kurze Zeit an der Raumluft ausliegen. So werden sie härter.
Verwendung von Eiern
Ei im Keksteig hat mehrere Funktionen:
- Es hält den Teig zusammen und sorgt für eine gute Bindung.
- Wird nur Eigelb verwendet, wird der Teig noch knuspriger.
Backbedingungen
Für optimale Ergebnisse beim Keksbacken sind einige Bedingungen zu beachten:
- Die Backofentemperatur sollte genau eingehalten werden, da Kekse schnell verbrennen können.
- Backbleche sollten mit Backpapier ausgelegt oder gut eingefettet werden.
- Die Backzeit variiert je nach Dicke und Größe der Kekse und sollte genau eingehalten werden.
Kekse für besondere Anlässe
Kindergeburtstage
Für Kindergeburtstage eignen sich besonders bunte und kreative Kekse:
- Kekse in Tierformen
- Buchstaben- oder Zahlenkekse
- Kekse mit buntem Zuckerguss und Streuseln
Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit ist die Hochsaison für Keksbacken:
- Gemeinsames Kekse backen mit der Familie schafft eine harmonische und gemütliche Atmosphäre
- Kinder lieben es, Teig zu kneten, auszurollen und mit verschiedenen Förmchen lustige Figuren zu kreieren
- Einfache Rezepte wie Mürbeteigplätzchen, Spekulatius oder Spritzgebäck sind besonders geeignet
- Das Verzieren am Schluss ist dann die Krönung: Zuckerguss, Schokolade, Streusel und Konfitüre kommen zum Einsatz
Kaffeekränzchen
Kekse sind die perfekte Begleitung zum Kaffee:
- Kekse mit Schokolade passen gut zu starkem Kaffee
- Nusskekse harmonieren mit milderen Kaffeesorten
- Helle, mürbe Kekse passen zu fast jeder Kaffeesorte
Lagerung und Haltbarkeit
Kekse gehören zu den Dauerbackwaren und können bei kühler, dunkler und trockener Lagerung lange haltbar sein. Das Gebäck eignet sich daher auch prima für unterwegs. Die ideale Lagerungsbedingungen sind:
- Kühler, dunkler und trockener Ort
- In luftdosen Behältern oder Dosen aufbewahren, um das Austrocknen zu verhindern
- Verschiedene Keksarten getrennt lagern, da Aromen sonst übertragen werden können
- Nicht zu lange lagern, besonders bei Keksen mit frischen Zutaten wie Nüssen oder Trockenfrüchten
Kreative Rezeptideen
Klassischer Mürbeteig
Zutaten: - 300 g Mehl - 200 g gekühlte Butter - 100 g Zucker - 1 Ei - Eine Prise Salz - Optional: Vanillezucker, Zimt, Nelkenpulver oder andere Gewürze
Zubereitung: 1. Butter in kleinen Stücken in eine Schüssel geben und mit Zucker cremig rühren. 2. Ei dazugeben und verrühren. 3. Mehl mit Salz und optionalen Gewürzen mischen und unter den Teig kneten. 4. Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. 5. Teig ausrollen, gewünschte Formen ausstechen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech bei ca. 180°C für 10-12 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind.
Vanillekipferl
Zutaten: - 250 g Mehl - 200 g gekühlte Butter - 80 g Zucker - 1 Eigelb - Abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone - Vanillezucker zum Wälzen
Zubereitung: 1. Butter mit Zucker und Eigelb cremig rühren. 2. Mehl und Zitronenabrieb untermischen und zu einem glatten Teig verkneten. 3. Teig in 8-12 Portionen teilen und zu fingerdicken Rollen formen. 4. Die Rollen zu Halbmonden (Kipferl) biegen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech platzieren. 5. Im vorgeheizten Ofen bei 175°C etwa 15 Minuten backen, bis die Kipferl goldbraun sind. 6. Noch warm in Vanillezucker wälzen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.
Vegane Hafer-Cranberry-Cookies
Zutaten: - 200 g Haferflocken - 120 g Haferdrink - 80 Ahornsirup - 60 pflanzliche geschmacksneutrale Margarine - 1 TL Backpulver - 1 TL Zimt - 150 g Cranberries - 50 gehackte Walnüsse
Zubereitung: 1. Ofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen. 2. Haferflocken, Backpulver und Zimt in einer Schüssel mischen. 3. Haferdrink, Ahornsirup und geschmolzene Margarine in einer zweiten Schüssel verrühren. 4. Die nasse Mischung zu den trockenen Zutaten geben und alles gut verrühren. 5. Cranberries und Walnüchte unterheben. 6. Kleckse mit einem Löffel auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech setzen und leicht flach drücken. 7. Im Ofen etwa 15-18 Minuten backen, bis die Ränder goldbraun sind. 8. Auf dem Blech 5 Minuten ruhen lassen, dann auf einem Gitter vollständig abkühlen lassen.
Herzhafte Pesto-Kekse
Zutaten: - 250 g Dinkelvollkornmehl - 100 g geriebener Parmesan - 100 g kaltgepresstes Olivenöl - 2 EL Basilikumpesto - 1 Ei - Salz und Pfeffer
Zubereitung: 1. Mehl, Parmesan, Salz und Pfeffer in einer Schüssel mischen. 2. Olivenöl und Basilikumpesto dazugeben und alles zu einem Teig verkneten. 3. Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. 4. Teig ausrollen und mit einem Ausstecher (z.B. in Herzform) Kekse ausstechen. 5. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech platzieren und im vorgeheizten Ofen bei 180°C etwa 15 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind.
Schlussfolgerung
Kekse sind ein vielseitiges Gebäck, das unendliche Möglichkeiten bietet, egal ob für klassische Weihnachtsplätzchen, moderne Cookies oder herzhafte Snacks. Die Vielfalt an Rezepten, Teigarten und Verzierungsvarianten macht das Keksbacken zu einer kreativen und beliebten Beschäftigung für Groß und Klein.
Durch die Anpassung von Zutaten