Die Weihnachtszeit ist untrennbar mit dem Duft von frisch gebackenen Keksen verbunden. Zimt, Nüsse und Orangen erfüllen die Wohnung mit einem festlichen Aroma, während knusprige Plätzchen für köstliche Genussmomente sorgen. Selbstgebackene Weihnachtskekse sind nicht nur eine Delikatesse, sondern auch ein Ausdruck von Liebe und Fürsorge. Sie eignen sich hervorragend als persönliche Geschenke für Freunde, Kollegen und Verwandte und schaffen gemeinsame Momente beim Backen mit der Familie. Dieser Artikel stellt eine umfassende Auswahl an Rezepten, Grundteigen, Techniken und praktischen Tipps vor, um die Weihnachtsbäckerei zu einem erfolgreichen Erlebnis zu machen.
Grundlegende Teige und Techniken
Der perfekte Grundteig für Mürbeteig
Ein klassischer Mürbeteig bildet die Basis für viele beliebte Weihnachtskekse. Das Grundrezept ist einfach zuzubereiten und vielseitig verwendbar. Die Zutaten für den Grundteig umfassen:
- 125 g zimmerwarme Butter (nicht zu weich, in Stücken)
- 100 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 190 g Mehl
- 30 g Speisestärke
- 1 TL Weinsteinbackpulver
- 2 EL Milch
Die Zubereitung erfolgt in mehreren einfachen Schritten: Butter, Zucker und Salz werden zunächst glatt gerührt. Anschließend werden Mehl, Speisestärke und Backpulver vermischt und mit der Milch unter die Buttermasse geknetet. Der Teig wird mit den Händen auf einer bemehlten Fläche kurz zusammengeknetet. Damit der Teig schön geschmeidig wird und beim Ausrollen nicht so leicht bröselt, sollte er nicht zu lange geknetet und am besten über Nacht an einem kühlen Ort ruhen. Diese Ruhephase ist entscheidend für die optimale Konsistenz und erleichtert das spätere Ausstechen der Kekse erheblich.
Variationen des Grundteigs
Der Grundteig bietet vielfältige Möglichkeiten zur Individualisierung je nach Geschmack und Vorliebe. Durch das Hinzufügen verschiediger Zutaten können unterschiedliche Geschmacksrichtungen erzielt werden:
- Schokoladige Variante: Einige Esslöffel Kakaopulver oder geschmolzene Schokolade zum Teig geben für intensiv schokoladige Kekse.
- Fruchtige Noten: Rosinen, Cranberrys oder getrocknete Aprikosen für eine fruchtige Komponente.
- Nussige Aromen: Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln, fein gehackt oder gemahlen, für eine nussige Würze.
- Exotische Geschmacksrichtungen: Mohn, Sesam oder Kokosraspeln für zusätzliche Textur und Geschmack.
Zudem können die Kekse mit verschiedenen Marmeladen wie Himbeer-, Erdbeer- oder Aprikosenmarmelade gefüllt werden, um ihnen eine fruchtige Note zu verleihen. Hierbei wird eine Teigschicht mit der Marmelade bestrichen und eine zweite Teigschicht daraufgelegt, bevor die Kekse gebacken werden.
Techniken beim Ausstechen von Weihnachtskeksen
Das Ausstechen von Plätzchen ist ein besonderes Vergnügen, besonders wenn Kinder dabei helfen. Es gibt unzählige schöne Formen – Sterne, Herzen, Tiere, Tannenbäume – mit denen Plätzchen individuell gestaltet werden können. Damit die Formen beim Ausstechen gut erhalten bleiben und sich der Teig nicht an der Form festsetzt, sollte der Teig nicht zu warm sein. Idealerweise wird der Teig vor dem Ausstechen kurz in den Kühlschrank gelegt.
Nach dem Ausstechen werden die Kekse direkt auf ein mit Backpapier belegtes Backblech gelegt. Zwischen den Plätzchen sollte ausreichend Abstand bleiben, damit sie während des Backvorgangs nicht zusammenkleben. Die Oberfläche der Kekse kann vor dem Backen mit einer Eigelb-Milch-Mischung bestrichen werden, für eine schöne goldbraune Farbe.
Klassische Weihnachtskeks-Rezepte
Vanillekipferl
Die Vanillekipferl sind die unbestrittenen Klassiker unter den Weihnachtskeksen und in der kalten Jahreszeit besonders beliebt. Diese halbmondförmigen Kekse zeichnen sich durch ihr feines Vanillaroma aus, das sie zu einem zeitlosen Favoriten macht. Sie werden aus einem Mürbteig hergestellt, der nach dem Backen noch warm in eine Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker getaucht wird.
Die Zubereitung ist einfach und eignet sich daher auch für Anfänger. Der Teig besteht aus Butter, Zucker, Ei, Mehl, Vanillezucker und einer Prise Salz. Nach dem Kneten wird der Teig in kleine Rollen geformt, die zu Halbmonden gebogen und im Ofen goldbraun gebacken werden. Die Vanillekipferl sind besonders beliebt, weil sie schnell zubereitet sind und sich in verschiedene Varianten verarbeiten lassen. Sie eignen sich hervorragend für das gemeinsame Backen mit Kindern, da das Formen der Halbmonde einfach ist und die Kinder beim Bestäuben mit Vanillezucker helfen können.
Rumkugeln
Rumkugeln sind ein weiterer Klassiker der Weihnachtsbäckerei, der für sein intensives Aroma und seine Textur bekannt ist. Diese köstlichen Kugeln bestehen aus einem Grundmix aus Kekskrümel, Kakao, Zucker und kondensierter Milch, der mit Rum aromatisiert wird. Nach dem Formen werden die Kugeln in Schokolade getunkt, die anschließend härtet und eine glatte Oberfläche bildet.
Die Zubereitung ist relativ einfach und erfordert nur wenige Zutaten. Wichtig ist, dass der Rumkugel-Mix lange genug kühlt, damit er formbar ist. Nachdem die Kugeln geformt und in Schokolade getaucht wurden, sollten sie an einem kühlen Ort aushärten. Rumkugeln sind beliebte Geschenke und bleiben in luftdichten Dosen mehrere Wochen haltbar. Ihre Haltbarkeit kann durch die Verwendung von Rum mit hohem Alkoholgehalt noch verlängert werden, da der Alkohol als Konservierungsmittel wirkt.
Kokosbusserl
Kokosbusserl sind schnelle und einfache Weihnachtskekse, die immer gut ankommen. Diese süßen Köstlichkeiten bestehen aus einer weichen Waffelbasis, die mit Kokosraspeln umhüllt wird. Sie sind besonders für Kokosliebhaber ein wahrer Genuss und eine willkommene Abwechslung zu traditionellen Plätzchen.
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Eine Mischung aus Zucker, Eiern, Butter, Mehl und einer Prise Salz wird zu einem Teig verarbeitet. Nach dem Backen werden die noch warmen Waffelstücke in Kokosraspeln getaucht. Die Kekse sind schnell zubereitet und benötigen keine aufwendige Dekoration. Kokosbusserl sind eine ideale Option, wenn wenig Zeit für aufwendiges Backen vorhanden ist oder wenn eine schnelle Köstlichkeit für spontane Gäste benötigt wird.
Nussecken
Die berühmten Nussecken sind wunderbar nussig und ein Klassiker, den jeder kennt und liebt. Sie bestehen aus einer Basis aus gemahlenen Nüssen, Zucker und Ei, die im Ofen gebacken und anschließend mit Schokolade überzogen wird. Die Zubereitung ist einfach und das Ergebnis ist ein knuspriger, nussiger Keks, der perfekt zu Kaffee oder Tee passt.
Für die Nussbasis werden typischerweise Haselnüsse oder Mandeln fein gemahlen und mit Zucker, Ei, Mehl und Backpulver vermischt. Die Mischung wird in eine mit Backpapier ausgelegte Form gestrichen und im Ofen gebacken. Nach dem Abkühlen wird die Basis in kleine Ecken geschnitten und mit geschmolzener Schokolade überzogen. Für noch mehr Genuss können die Nussecken mit zusätzlichen Nussstücken oder einem Hauch Salz verfeinert werden.
Husarenkrapfen
Husarenkrapfen sind eine Option für Bäcker, bei denen es schnell gehen muss. Diese Kekse sind nicht aufwendig in der Zubereitung, aber dennoch lecker. Sie eignen sich gut, wenn kurzfristig Plätzchen benötigt werden oder wenn wenig Zeit für aufwendige Dekorationen vorhanden ist.
Die Zubereitung erfolgt aus einem einfachen Teig aus Butter, Zucker, Eiern, Mehl und einer Prise Salz. Nachdem der Teig geknetet wurde, wird er ausgerollt und mit einem Glas oder einer Ausstechform in runde Formen geschnitten. Die Kekse werden im Ofen goldbraun gebacken und können nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäubt werden. Husarenkrapfen sind eine klassische österreichische Spezialität und werden oft mit Kaffee oder Tee serviert.
Raffaellos imitiert
Selbstgemachte Raffaellos sind ein süßer Traum aus Kokos, der auf der Zunge zergeht. Diese Köstlichkeit kann mit einfachen Zutaten zu Hause nachgebacken werden und bietet eine elegante Alternative zu klassischen Plätzchen.
Für die Nachbildung der Raffaellos wird eine Mischung aus Kokosraspeln, kondensierter Milch und Butter zu einem Teig verarbeitet. Aus diesem Teig werden kleine Kugeln geformt, die in geschmolzene Schokolade getaucht und anschließend in gehackte Mandeln oder weitere Kokosraspeln gerollt werden. Nach dem Aushärten ergeben sich kleine Köstlichkeiten, die nicht nur optisch an die Original-Raffaellos erinnern, sondern auch im Geschmack überzeugen.
Kreative Variationen
Schokoladen-Plätzchen mit Orangen-Note
Für Schokoladenliebhaber bieten sich Plätzchen mit einer feinen Orangen-Note an. Diese Kekse kombinieren die intensive Schokolade mit der fruchtigen Frische von Orange und erzeugen so eine interessante Geschmackskombination, die Gäste beeindrucken kann.
Die Zubereitung erfolgt aus einem Mürbteig, dem Kakaopulver und abgeriebene Orangenschale hinzugefügt werden. Nach dem Backen können die Kekse mit einer Glasur aus Puderzucker, Orangensaft und Orangenschale überzogen werden. Alternativ können die Kekse auch in geschmolzene Zartbitterschokolade getaucht und mit einer Orangeat-Splitter verziert werden. Diese Variante ist besonders für Genießer, die intensive Geschmackskombinationen mögen, geeignet.
Marzipan-Kandis-Herzen
Knusprige Marzipan-Kandis-Herzen sind eine besondere Köstlichkeit, die sich hervorragend zum Kaffee eignet. Diese Plätzchen kombinieren die süße Note von Marzipan mit dem knusprigen Biss von Keksteig und sind ein optischer sowie geschmacklicher Hingucker.
Für die Herstellung wird ein Mürbteig hergestellt, in dem kleine Stückchen Marzipan eingebettet werden. Nach dem Ausstechen in Herzformen werden die Kekse im Ofen gebacken. Während des Backvorgangs schmilzt das Marzipan leicht und verteilt sich im Teig, was eine besondere Textur erzeugt. Nach dem Abkühlen können die Kekse zusätzlich mit Puderzucker bestäubt oder in eine hauchdünne Schokolade getaucht werden.
Erdnuss-Sterne
Erdnuss-Sterne bieten eine nussige Alternative zu traditionellen Plätzchen. Die Kekse zeichnen sich durch ihre typische sternförmige Gestalt und den intensiven Erdnussgeschmack aus. Sie eignen sich ebenfalls gut als Weihnachtsgeschenk und bringen Abwechslung in die Plätzchenauswahl.
Die Zubereitung erfolgt aus einem Teig, dem fein gemahlene Erdnüsse hinzugefügt werden. Nach dem Kneten wird der Teig ausgerollt und mit einem sternförmigen Ausstecher ausgestochen. Die Kekse werden im Ofen goldbraun gebacken und nach dem Abkühlen mit einer Glasur aus Puderzucker und Erdnussbutter überzogen. Für noch mehr Erdnuss-Genuss können die Kekse zusätzlich mit gehackten Erdnüssen bestreut werden.
Haselnuss-Kipferl
Ähnlich wie die Vanillekipferl, aber mit nussigem Aroma, sind die Haselnuss-Kipferl eine beliebte Variante. Sie werden aus einem Teig mit gemahlenen Haselnüssen hergestellt und mit Puderzucker bestäubt. Die nussige Note macht sie zu einem perfekten Begleiter für einen heißen Kakao oder Tee.
Für die Zubereitung werden gemahlene Haselnüsse in den Mürbteig einarbeitet. Nach dem Formen der Kipferl werden sie im Ofen gebacken und noch warm in eine Mischung aus Puderzucker und etwas gemahlenen Haselnüssen getaucht. Die Haselnuss-Kipferl sind besonders lange haltbar und eignen sich daher gut als Vorbereitung für die Weihnachtszeit.
Linzer Augen
Linzer Augen sind eine klassische österreichische Spezialität. Sie bestehen aus zwei Linsen Mürbteig, zwischen denen eine Marmelade-Füllung liegt. Die obere Teigschicht wird typischerweise mit einem Loch versehen, sodass die rote Marmelade durchscheint und ein ansprechendes Bild ergibt.
Für die Zubereitung wird ein Mürbteig aus Butter, Zucker, Ei, Mandelstärke, Zimt und einer Prise Salz hergestellt. Der Teig wird ausgerollt und mit runden Ausstechern in zwei verschiedene Größen ausgestochen. Die größeren Kreise werden mit Marmelade bestrichen, die kleineren Kreise daraufgelegt und mit einem Strohhalm ein Loch gestochen. Nach dem Backen werden die Linzer Augen noch leicht mit Puderzucker bestäubt.
Tipps für das Verzieren und Backen
Backtechniken
Damit Weihnachtskekse gelingen, sind einige grundlegende Backtechniken zu beachten. Der Ofen sollte vorheizen, damit die Kekse gleichmäßig backen. Die Backzeit variiert je nach Dicke der Kekse und Rezepttyp, liegt aber meist zwischen 10 und 15 Minuten. Die Kekse sollten goldbraun, aber nicht zu dunkel sein, da sie im Abkühlen noch nachbacken.
Ein wichtiger Tipp ist, die Backbleche nicht zu voll zu belegen, damit die Hitze gleichmäßig zirkulieren kann. Die Kekse sollten in der Mitte des Ofens gebacken werden, um eine gleichmäßige Bräunung zu gewährleisten. Nach dem Backen müssen die Plätzchen vollständig abkühlen, bevor sie verziert oder gelagert werden. Falls sie verziert oder glasiert sind, muss die Verzierung vollständig trocken sein, damit die Kekse beim Lagern nicht matschig werden.
Verzierungsideen
Die Verzierung von Weihnachtskeksen bietet unzählige Möglichkeiten. Klassische Optionen sind das Bestäuben mit Puderzucker, das Bestreichen mit Schokolade oder das Verzieren mit Zuckerguss. Für Kinder besonders beliebt ist das Verzieren mit essbaren Glitzerpartikeln oder bunten Streuseln. Auch das Bemalen mit essbaren Farben kann individuelle Muster und Designs erzeugen.
Eine einfache Möglichkeit zur Verzierung ist die Herstellung eines Zuckergusses aus Puderzucker und etwas Wasser oder Zitronensaft. Dieser kann in Spritzbeuteln gefüllt werden, um feine Muster auf die Kekse zu spritzen. Für mehr Ausdauer können die Kekse mit Fondant überzogen und mit essbaren Farben bemalt werden. Eine besonders elegante Verzierung ist das Tauchen der Kekse in geschmolzene Schokolade, gefolgt von einem Rollen in Nüssen, Kokosraspeln oder Zuckerstreuseln.
Gemeinsames Backen mit der Familie
Das gemeinsame Backen von Weihnachtskeksen mit der Familie ist ein besonderes Erlebnis, das Vorfreude auf das Fest schafft. Besonders geeignet für das gemeinsame Backen sind einfache Rezepte wie Vanillekipferl, Butterplätzchen oder Kokosbusserl. Auch das Ausstechen der Kekse in verschiedenen Formen kann zu einem gemeinsamen Aktivität werden, die nicht nur Spaß macht, sondern auch die Feiertagsstimmung erhöht.
Für das gemeinsame Backen mit Kindern eignen sich Rezepte, bei denen die Kinder aktiv beteiligt werden können. Dazu gehören