Einleitung
Ausstechplätzchen gehören zu den beliebtesten und traditionsreichsten Gebäcksorten, insbesondere in der Weihnachtszeit. Sie sind nicht nur bei Kindern ein absoluter Klassiker, sondern auch bei Erwachsenen sehr beliebt. Die Vielfalt an Formen, Geschmacksrichtungen und Dekorationsmöglichkeiten macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Weihnachtsbäckerei. In diesem Artikel werden wir uns mit dem klassischen Grundrezept für Ausstechplätzchen befassen sowie verschiedenen Variationen und Techniken, die aus einem einzigen Teig unzählige Kekssorten entstehen lassen. Der Fokus liegt auf einem einfachen, zuverlässigen Rezept, das sich sowohl für das Backen mit Kindern als auch für die Last-Minute-Bäckerei eignet.
Das Grundrezept für Ausstechplätzchen
Das klassische Rezept für Ausstechplätzchen basiert auf einem einfachen Mürbeteig, der ohne Ei auskommt und dadurch besonders fein und mürbe schmeckt. Diese Art von Teig wird oft als "3-2-1-Teig" bezeichnet, was sich auf das Verhältnis der Zutaten bezieht. Die Grundzutaten für diesen Teig sind Mehl, Butter und Zucker. In vielen Familien gibt es altbewährte Rezepte, die seit Generationen weitergegeben werden und sich als äußerst zuverlässig erwiesen haben.
Die Zubereitung des Teigs ist unkompliziert und gelingt garantiert, auch wenn man nicht viel Backerfahrung hat. Der Teig lässt sich sowohl mit kalter Butter als auch mit weicher Butter zubereiten. Die Verwendung von kalter Butter ergibt eine krümeligere Konsistenz, während weiche Butter für einen homogeneren Teig sorgt. Ein Vorteil dieses Grundteiges ist, dass er nicht klebt und sich gut verarbeiten lässt, was ihn besonders für das Backen mit Kindern oder in Gruppen wie Schulklassen geeignet macht.
Zutaten und Zubereitung
Für die Herstellung des klassischen Plätzchenteigs benötigt man folgende Zutaten:
- 300 g Mehl (Type 405)
- 150 g Butter (kalt oder weich)
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Backpulver (ca. 15 g)
- 1 Prise Salz
- Optional: Vanillezucker oder Zitronenabrieb für Aroma
Die Zubereitung erfolgt wie folgt:
Backofen auf die richtige Temperatur vorheizen:
- Ober- und Unterhitze: etwa 180 °C
- Heißluft: etwa 160 °C
Backblech mit Backpapier belegen.
Mehl mit Backpulver in einer Rührschüssel mischen.
Die übrigen Zutaten hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) zunächst kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeiten.
Den Teig zu einer Kugel formen.
Den Teig etwa ½ cm dick auf leicht bemehlter Arbeitsfläche ausrollen.
Beliebige Motive mit Ausstechern ausstechen.
Die Plätzchen auf das vorbereitete Backblech legen.
Die Plätzchen im vorgeheizten Ofen backen:
- Einschub: Mitte
- Backzeit: etwa 12 Minuten
Nach dem Backen die Plätzchen mit dem Backpapier vom Backblech ziehen und auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen.
Tipps für die perfekte Teigzubereitung
Für ein erfolgreiches Ergebnis bei der Herstellung von Ausstechplätzchen gibt es einige wichtige Tipps zu beachten:
- Die Butter sollte bei der Zubereitung mit kalter Butter sehr kalt sein, damit der Teig schön mürbe wird.
- Wenn man weiche Butter verwendet, sollte diese nicht zu warm sein, da sonst der Teig zu klebrig wird.
- Das Ausrollen des Teigs sollte auf einer leicht bemehlten Oberfläche erfolgen, um ein Ankleben zu verhindern.
- Der Teig sollte nicht zu dünn ausgerollt werden, da sonst die Kekse beim Backen ihre Form verlieren können. Eine Dicke von etwa ½ cm ist ideal.
- Nach dem Ausstechen können die Teigreste erneut zusammengedrückt und ausgerollt werden, um keine Teigreste zu verschwenden.
- Roher Mürbeteig kann in Frischhaltefolie oder Gefrierbeutel verpackt mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Verzieren und Dekorieren von Ausstechplätzchen
Nachdem die Kekse vollständig ausgekühlt sind, können sie nach Belieben verziert werden. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Plätzchen zu dekorieren, von einfachen Bestäubungen mit Puderzucker bis hin aufwendigen Verzierungen mit Zuckerguss und Streudekor.
Einfache Verzierungen
- Puderzuckerbestäubung: Die einfachste Methode ist das Bestäuben mit Puderzucker. Dafür einfach eine kleine Menge Puderzucker in ein Sieb geben und fein über die Kekse streuen.
- Eigelbbestreichung: Eine Eigelk-bestreichung vor dem Backen verleiht den Keksen eine schöne, glänzende Oberfläche.
- Zuckerperlen: Kleine Zuckerperlen können vor dem Backen auf die Kekse gedrückt werden, um sie zu verzieren.
Zuckerguss
Für einen Zuckerguss wird Puderzucker nach und nur mit so viel Wasser verrührt, dass ein dickflüssiger Guss entsteht. Ein Teil des Gusses kann nach Belieben mit Speisefarbe eingefärbt werden. Die verzierten Kekse sollten dann trocknen, bevor sie gelagert werden.
Weitere Dekorationsideen
- Streudekor: Verschiedene Arten von Streudekor wie Farbspritz, Non-Pareils oder gehackte Nüsse können den Keksen eine besondere Textur und Aussehen verleihen.
- Zuckerschrift: Mit Zuckerschrift können nach dem Auskühlen Gesichter oder Details auf die Kekse gemalt werden.
- Schokolade: Geschmolzene Schokolade kann zum Verzieren und auch zum Verbinden von Kekse-Hälften verwendet werden.
Klassische Ausstechplätzchen-Varianten
Der klassische Plätzchenteig eignet sich hervorragend für verschiedene Variationen. Durch die Zugabe von Zutaten oder durch unterschiedliche Formen entstehen völlig neue Kekssorten. Hier sind einige bewährte Varianten:
Spitzbuben
Spitzbuben gehören zu den Klassikern unter den Plätzchenrezepten. Sie werden mit Spekulatiusgewürz aromatisiert und mit einer Marmelade-Füllung verziert:
- Den Teig wie beschrieben zubereiten und in eine gerade Anzahl runder Kekse ausstechen.
- Aus der Hälfte der Kekse in der Mitte noch eine kleinere Form ausstechen.
- Die Kekse mit Loch sofort nach dem Backen mit Puderzucker bestäuben.
- Die anderen Kekse mit Marmelade bestreichen.
- Beide Hälften zusammen setzen.
Anisplätzchen
Anisplätzchen sind traditionelle, würzige, luftige und knusprige Kekse:
- Dem Teig beim Kneten etwas Anisöl oder gemahlene Anissaat hinzufügen.
- Die Kekse in beliebiger Form ausstechen und backen.
- Nach dem Auskühlen können die Kekse zusätzlich mit einem Anis-Zucker-Guss überstrichen werden.
Dominosteine
Dominosteine sind würfelige Kekse aus Lebkuchenteig mit Marzipan, Fruchtgelee und Kuvertüre:
- Lebkuchenteig zubereiten (dafür kann Mehl durch Lebkuchengewürz ersetzt werden).
- Den Teig ausrollen und in kleine Würfel schneiden.
- Nach dem Backen die Würfel mit geschmolzener Kuvertüre überziehen.
- Auf eine Hälfte der Würfel eine Schicht Fruchtgelee geben und mit einem zweiten Würfel abdecken.
Kreative Plätzchen-Ideen mit einem Grundteig
Die wahre Stärke des klassischen Plätzchenteigs liegt in seiner Vielseitigkeit. Mit einem einzigen Grundteig können unzählige verschiedene Kekssorten kreiert werden. Hier sind einige Ideen, die zeigen, wie vielseitig dieser Teig eingesetzt werden kann:
Walnussplätzchen
- Knete ½ EL gemahlene Walnüsse in den Plätzchenteig.
- Roll den Teig aus und stich kleine runde Kekse aus.
- Nach dem Backen und Auskühlen die Kekse mit geschmolzener Schokolade bestreichen.
- Setze je eine Walnusshälfte obendrauf.
Schwarz-Weiß-Gebäck
- Teile den Teig in zwei Hälften.
- In eine Hälfte knete ½ EL Backkakao und ½ TL Milch.
- Wickle beide Teige getrennt ein und lege sie in den Kühlschrank.
- Dann kannst du sie entweder einzeln ausrollen und übereinanderlegen oder vor dem Ausrollen locker zusammenkneten für einen marmorierten Effekt.
Schokoplätzchen
- Ersetze 2 EL Mehl durch 2 EL Kakao – fertig ist der schokoladige Plätzchenteig.
- Wähle deine Lieblingsform und schneide Schokoplätzchen aus.
- Nach dem Backen können die Kekse zusätzlich mit Schokolade überzogen oder mit Puderzucker bestäubt werden.
Rentier-Plätzchen
- Teig ausrollen und Lebkuchenmännchen ausstechen.
- Die Kekse umdrehen – und zack hast du ein Rentiergesicht.
- Eine rote Schokolinse als Rentiernase mitbacken (die wird quasi im Kopf des Lebkuchenmännchens platziert).
- Nach dem Backen und Auskühlen malst du mit Zuckerschrift das Geweih (in die Beine des umgedrehten Lebkuchenmännchens) und die Augen auf.
Falsche Zimtsterne
- Aus dem ausgerollten Plätzchenteig einfach Sterne ausstechen.
- Die Sterne in einer Zucker-Zimt-Mischung wenden.
- In die Mitte jedes Plätzchens eine Preiselbeere platzieren und backen.
- Nach dem Backen müssen die Kekse nicht mehr weiter verziert werden.
Zuckerstangen
- Teile den Teig in zwei Hälften.
- Knete in eine Hälfte rote Lebensmittelfarbe oder Kakao.
- Forme aus beiden Teigen dünne Schlangen und verzwirbel sie miteinander zu Zuckerstangen.
- Nach dem Backen sind sie schon ready to knusper.
Aufbewahrung und Haltbarkeit
Die richtige Aufbewahrung ist entscheidend, um die Frische und Knusprigkeit der Plätzchen zu erhalten. Hier sind einige wichtige Tipps:
- Roher Mürbeteig kann – in Frischhaltefolie oder Gefrierbeutel verpackt – mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
- Gebackene Kekse sollten in luftdosen Behältern oder Dosen aufbewahrt werden, um ihre Knusprigkeit zu erhalten.
- Die Kekse sollten an einem kühlen, trockenen und dunklen Lagerort aufbewahrt werden.
- Wenn die Kekse anfangs knusprig werden, kann man eine Scheibe Apfel in die Dose legen, um Feuchtigkeit aufzunehmen und die Kekse wieder weicher zu machen.
- Unverzierte Kekse halten sich länger als verzierte Kekse, da Zuckerguss und Dekoration Feuchtigkeit anziehen.
- Gefrorene Kekse können einige Monate gelagert werden, sollten aber vor dem Verzieren vollständig aufgetaut werden.
Einfrieren von Plätzchenteig und gebackenen Keksen
Ein großer Vorteil des Plätzchenteigs ist, dass er sich hervorragend einfrieren lässt. Das ermöglicht eine flexible Planung beim Backen:
Roher Teig: Der Teig kann zu einer Kugel geformt und in Frischhaltefolie oder einem Gefrierbeutel verpackt werden. So kann er mehrere Wochen im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Wenn der Teig benötigt wird, kann er im Kühlschrank über Nacht auftauen oder bei Raumtemperatur für einige Stunden weicher werden.
Ausgerollter Teig: Ausgerollter Teig, der noch nicht ausgestochen wurde, kann zwischen Backpapier gelegt und ebenfalls eingefroren werden. So kann er portionsweise verwendet werden, ohne den gesamten Teig auftauen zu müssen.
Ausgestochene, ungebackene Kekse: Die ausgestochenen Kekse können auf einem Backblech einzeln eingefroren und danach in einem Gefrierbeigel gelagert werden. So kleben sie nicht zusammen und können portionsweise gebacken werden.
Gebackene, unverzierte Kekse: Auch gebackene Kekse können eingefroren werden. Sie sollten vollständig abkühlen, bevor sie in einem Gefrierbeutel oder einer Dose eingefroren werden. Vor dem Verzieren müssen sie vollständig aufgetaut werden.
Backen mit Kindern
Ausstechplätzchen backen ist eine wunderbare Aktivität für die ganze Familie, insbesondere für Kinder. Der klassische Plätzchenteig eignet sich hervorragend für das gemeinsame Backen, da er nicht klebt und sich gut verarbeiten lässt. Hier sind einige Tipps für das Backen mit Kindern:
- Wähle einfere Formen, die für kleine Hände gut zu handhaben sind.
- Lass die Kinder beim Ausstechen helfen, aber achte darauf, dass sie die Teigkugel nicht zu stark kneten.
- Lass die Kinder bei der Verzierung kreativ sein – die Ergebnisse mögen nicht perfekt sein, aber der Spaß steht im Vordergrund.
- Verwende kindfreundliche Dekorationen wie essbare Glitzer oder bunte Zuckerperlen.
- Mache aus dem Backen ein gemeinsames Erlebnis mit Musik und vielleicht einem kleinen Weihnachtsfilm im Hintergrund.
Fazit
Der klassische Plätzchenteig für Ausstechkekse ist ein vielseitiges und zuverlässiges Grundrezept, das in jeder Küche nicht fehlen sollte. Mit seinem einfachen Rezept gelingt der Klassiker der Weihnachtsbäckerei garantiert – perfekt fürs Backen mit Kindern oder die Last-Minute-Bäckerei. Die Vielfalt an möglichen Variationen zeigt, wie aus einem einzigen Teig unzählige Kekssorten entstehen können, von klassischen Spitzbuben bis hin zu kreativen Rentier-Plätzchen. Durch die richtige Aufbewahrung kann der Teig und die gebackenen Kekse über mehrere Wochen gelagert werden, so dass das Backen nicht nur auf die Weihnachtszeit beschränkt sein muss. Egal ob traditionell oder kreativ – mit diesem Grundteig kann nichts mehr schiefgehen und die Weihnachtsbäckerei wird zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.