Marzipankekse gehören zu den beliebtesten Weihnachtsplätzchen und begeistern durch ihr intensives Mandelaroma und ihre vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten. Ob klassisch ausgestochen, als Butterplätzchen oder als schnelle Wölkchen - die kleinen Leckereien sind in zahlreichen Varianten verfügbar und eignen sich sowohl für erfahrene Bäcker als auch für Backanfänger. Dieser Artikel präsentiert verschiedene Rezepte und Techniken zur Herstellung von Marzipankekse, die auf bewährten Methoden basieren und für köstliche Ergebnisse sorgen.
Grundlagen der Marzipankekse-Zubereitung
Die Grundlage für gelungene Marzipankekse bildet die Qualität des verwendeten Marzipans. Mehrere Quellen betonen die Wichtigkeit eines hochwertigen Produkts mit einem hohen Mandelanteil von mindestens 50 %. Idealerweise verwendet man Marzipanrohmasse am Stück, da sich diese besser verarbeiten lässt als vorgeschnittene Stücke. Wenn das Marzipan zu fest ist, kann es leicht erwärmt oder mit etwas Puderzucker geschmeidiger gemacht werden.
Die Zubereitungsmethoden für Marzipankekse variieren je nach Rezept. Einige Rezepte verwenden Eigelb im Teig, während andere auf Eiweiß setzen. Auch die Formgebung unterscheidet sich: Manche Kekse werden ausgerollt und ausgestochen, andere werden in Rollen geformt und in Scheiben geschnitten oder direkt in eine Form gepresst.
Klassische Marzipankekse mit Eigelb
Ein traditionelles Rezept für Marzipankekse mit Eigelb beginnt damit, das Marzipan in einer Schüssel mit Hilfe einer Gabel zu zerdrücken. In einer weiteren Schüssel werden Butter und Staubzucker einige Minuten mit dem Handmixer schaumig geschlagen. Anschließend werden das Eigelb, gemahlene Mandeln und das zerdrückte Marzipan untergerührt. Danach wird das Mehl mit dem Backpulver langsam untergeknetet. Wer möchte, kann noch einen Schuss Rum hinzufügen, bevor die Masse zu einem glatten Teig verknetet wird.
Der Teig sollte für eine halbe Stunde im Kühlschrank, mit Frischhaltefolie zugedeckt, kaltgestellt werden. Anschließend wird ein Backblech mit Backpapier belegt, der Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt und mit einer beliebigen Form Kekse ausgestochen. Die Kekse werden auf das Blech gelegt und bei 180 Grad im vorgeheizten Backofen, Ober- und Unterhitze, für 10-15 Minuten gebacken.
Eine Variante dieses Rezepts verwendet Amaretto anstelle von Rum. Hier wird das Marzipan mit Amaretto in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrückt und vermengt. Anschließend werden Butter mit Zucker und Salz schaumig geschlagen, Eigelb und Marzipan zugegeben und verrührt. Danach werden Mehl, gemahlene Mandeln und Backpulver gemischt, die Marzipanmischung untergehoben und zu einem glatten Teig geknetet. Der Teig wird halbiert, zu Quadern (ca. 4 x 15 cm) geformt, in Backpapier eingeschlagen und etwa eine Stunde im Tiefkühlschrank ruhen gelassen. Nach dem Vorheizen des Backofens auf 160 Grad Umluft (Ober- und Unterhitze 180 Grad) wird der Teig in 3-4 mm dicke Scheiben geschnitten, auf den Backblechen verteilt und im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene 10-12 Minuten goldgelb gebacken.
Einfache Marzipankekse mit Eiweiß
Eine einfachere Variante der Marzipankekse verwendet Eiweiß anstelle von Eigelb und benötigt nur wenige Zutaten. Für diese Version werden 200 g Marzipanrohmasse, 150 g gemahlene Mandeln, 70 g Puderzucker, 1 Tüte Vanillezucker und 1 Eiweiß benötigt. Zuerst wird das Marzipan fein zerkleinert, entweder mit einem Multizerkleinerer oder einer Reibe. Anschließend werden alle Zutaten in einer Schüssel vermischt und zu einem Teig verarbeitet.
Aus diesem Teig können kleine Kugeln geformt werden, die in gehobelten Mandeln gewälzt werden. Die Kugeln werden auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gesetzt und im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad Ober-/Unterhitze für 20 Minuten backen, bis eine leichte Bräune erreicht ist. Nach dem Abkühlen können die Marzipankekse mit etwas Puderzucker bestäubt werden.
Eine weitere einfache Methode besteht darin, das Marzipan in grob geschnittenen Würfeln in den Mixbecher zu geben, das Ei zu trennen und das Eiklar sowie den Puderzucker hinzuzufügen. Alles wird für 20 Sekunden auf Stufe 4 vermischt. Anschließend wird die klebrige Marzipanmasse mit einem Teigschauer in eine Schüssel gefüllt, mit befeuchteten Händen kleine Kugeln geformt und in gehobelten Mandeln gewälzt. Danach werden die Kugeln auf dem Backblech bei 150 Grad Ober-/Unterhitze für 20 Minuten gebacken.
Marzipankekse mit Schokoguss
Eine beliebte Variante der Marzipankekse ist die Version mit Schokoguss. Hierbei werden die Kekse nach dem Backen mit einer Schokoladenglasur überzogen. Für die Zubereitung wird das Marzipan etwas klein geschnitten und zusammen mit der Butter oder Margarine in einer Rührschüssel mit einem Mixer glatt gerührt. Anschließend werden die übrigen Zutaten hinzugefügt und alles mit den Knethaken zunächst kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeitet. Der Teig wird gedrittelt und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche jeweils zu einer etwa 20 cm langen Rolle geformt. Die Rollen werden auf eine Unterlage gegeben, mit einem Lineal zu rechteckigen Stangen (ca. 3 x 2 cm) geformt und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank gestellt.
Nach dem Vorheizen des Backofens auf etwa 180 °C bei Ober- und Unterhitze (oder 160 °C bei Heißluft) werden von den Teigblöcken etwa 3 mm dicke Scheiben abgeschnitten, auf das Backblech gelegt und für etwa 10 Minuten gebacken. Die Kekse werden mit dem Backpapier vom Backblech auf einen Kuchenrost gezogen und vollständig abkühlen gelassen.
Für den Guss wird Kuvertüre mit einem Öl im Wasserbad bei schwacher Hitze geschmolzen und über die abgekühlten Kekse gegeben. Eine Alternative hierzu ist das Schmelten von Kuvertüre über einem Wasserbad, das Hacken der Kuvertüre und das Mischen mit Kokosöl zu einer glatten Glasur.
Marzipan-Wölkchen: Eine schnelle Alternative
Für diejenigen, die wenig Zeit haben oder eine besonders einfache Methode suchen, eignen sich Marzipan-Wölkchen. Diese werden ohne langes Kaltstellen des Teigs zubereitet und gehen schnell in der Herstellung. Das Marzipan wird in sehr feine Stücke geschnitten oder fein gerieben, damit sich das Aroma gleichmäßig im Teig verteilt. Der Teig wird portionsweise in einen Spritzbeutel gefüllt, der dicht am Teig zugezwickt wird, sodass keine Luft dazwischen ist. Mit einer Hand wird der Teig herausgedrückt, mit der anderen die Tülle geführt. Anschließend wird der Teig in 2-4 cm großen Tupfen auf das Backblech gesetzt und gebacken.
Diese Methode ist besonders für Backanfänger geeignet, da sie einfach zu handhaben ist und zuverlässige Ergebnisse liefert. Die Wölkchen können nach dem Backen und Abkühlen mit Puderzucker bestäubt werden oder, je nach Vorliebe, mit Schokolade überzogen werden.
Tipps für die Zubereitung und Lagerung
Mehrere Quellen geben hilfreiche Tipps für die Zubereitung und Lagerung von Marzipankekse:
Marzipan-Qualität: Wähle eine gute Marzipan-Qualität, idealerweise Marzipanrohmasse mit einem hohen Mandelanteil (mindestens 50 %).
Marzipan vorbereiten: Wenn das Marzipan zu fest ist, kann es leicht erwärmt oder mit etwas Puderzucker geschmeidiger gemacht werden.
Aroma-Verfeinerung: Der Teig kann mit Zimt, Kardamom oder geriebener Orangenschale für eine weihnachtliche Note verfeinert werden. Einige Tropfen Bittermandelöl intensivieren den Marzipangeschmack.
Lagerung: Bewahre die Kekse in einer luftdichten Dose auf. Lege Backpapier zwischen die Schichten, damit sie nicht zusammenkleben.
Formgebung: Für die Formgebung gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ausstechen mit Keksausstechern, Schneiden in Scheiben oder Formen von Hand. Die Wahl der Methode hängt vom gewünschten Ergebnis und der verfügbaren Zeit ab.
Variationen und Verzierungsideen
Marzipankekse bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Variation und Verzierung:
Geschmacksrichtungen: Neben dem klassischen Marzipangeschmack können die Kekse mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Nelken aromatisiert werden. Auch die Zugabe von geriebener Zitronen- oder Orangenschale verleiht den Plätzchen eine frische Note.
Formen: Die Kekse können in verschiedenen Formen gebacken werden - als klassische Weihnachtsmotive wie Sterne, Herzen oder Tannenbäume, oder als einfache Kreise und Quadrate. Einige Rezepte erlauben auch die Formgebung von Zipfelmützen oder Wölkchen.
Beläge und Überzüge: Beliebte Überzüge sind Kuvertüre, Zuckerguss oder eine Mischung aus beidem. Für eine besondere Note können die Kekse nach dem Überziehen mit gehobelten Mandeln, Pistazien oder anderen Nüssen bestreut werden.
Füllungen: Einige Rezepte sehen Füllungen vor, wie zum Beispiel eine dünne Schicht Marzipan zwischen zwei Keksschichten oder eine Füllung aus Konfitüre.
Präsentation: Zur besonderen Präsentation können die Kekse in Geschenkboxen verpackt oder auf einem festlichen Teller angerichtet werden. Besonders zur Weihnachtszeit eignen sich die Kekse als liebevolles Geschenk für Familie, Freunde und Kollegen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marzipankekse eine vielseitige und beliebte Weihnachtsbäckerei sind, die sich an verschiedene Vorlieben und Fähigkeiten anpassen lässt. Ob klassisch mit Eigelb, einfach mit Eiweiß oder als schnelle Wölkchen - jedes Rezept bietet seine eigenen Vorzüge und ermöglicht es, köstliche Plätzchen mit intensivem Marzipangeschmack zu backen. Durch die verschiedenen Möglichkeiten zur Variation und Verzierung können die Kekse jedes Jahr neu und individuell gestaltet werden.
Schlussfolgerung
Marzipankekse sind eine klassische Weihnachtsbäckerei, die durch ihr intensives Mandelaroma und ihre vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten begeistert. Die vorgestellten Rezepte reichen von traditionellen Methoden mit Eigelb bis hin zu einfachen Varianten mit Eiweiß und schnellen Alternativen wie den Marzipan-Wölkchen. Wichtig für den Erfolg ist die Qualität des verwendeten Marzipans sowie die richtige Verarbeitung und Lagerung. Durch verschiedene Gewürze, Formen und Überzüge können die Kekse individuell gestaltet und jedes Jahr neu variiert werden. Ob als klassisches Weihnachtsplätzchen oder als schnelle Alternative für wenig Zeit - Marzipankekse sind eine köstliche Bereicherung für jede Weihnachtsbäckerei.