Schoko-Stollen-Varianten: Hefeteig oder Quark-Öl-Teig - Welche Technik eignet sich am besten?

Einleitung

Schoko-Stollen erfreut sich als moderne Alternative zum traditionellen Weihnachtsstollen zunehmender Beliebtheit. Im Gegensatz zum klassischen Christstollen mit Rosinen, Orangeat und Marzipan setzt diese Variante auf Schokolade als Hauptzutat. Die verschiedenen verfügbaren Rezepte zeigen deutlich unterschiedliche Herangehensweisen an die Teigherstellung, von Hefeteig bis hin zu Quark-Öl-Teig-Varianten. Diese Vielfalt bietet Backbegeisterten die Möglichkeit, die für ihre Vorlieben und ihr technisches Geschick am besten geeignete Variante auszuwählen.

Die im Folgenden analysierten Rezepte stammen aus vier verschiedenen Quellen und zeigen deutliche Unterschiede in Bezug auf Zutaten, Zubereitungszeit und-backtechniken. Während einige Quellen einen traditionellen Hefeteig verwenden, setzen andere auf Backpulver und Quark als Triebmittel. Zudem unterscheiden sich die Rezepte erheblich in Bezug auf die Verwendung von Schokolade - von der einfachen Zugabe von Kakao bis hin zu verschiedenen Formen von Schokotropfen, Schokostücken und sogar Nougatfüllungen.

Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir die verfügbaren Rezepte systematisch vergleichen, ihre jeweiligen Vorzüge und Herausforderungen beleuchten und praktische Empfehlungen für die optimale Umsetzung geben.

Hefeteig-Variante mit Schokolade und Nougatfüllung

Das Rezept von Madame Dessert stellt eine besonders raffinierte Variante des Schoko-Stollens dar, die sich am traditionellen Hefestollen orientiert, jedoch anstelle der klassischen Trockenfrüchte eine Fülle an Schokoladenelementen bietet.

Die Zutaten für diesen etwa 30 cm großen Schoko-Stollen mit Nougat-Füllung umfassen 550 g Mehl, 50 g Kakao, 50 g frische Hefe, 200 ml lauwarme Milch, 1 Ei (Größe M), 50 g Zucker, ½ TL Salz, 1 TL Vanilleextrakt, 200 g weiche Butter, 50 g gehackte Mandeln, 125 g gemischte Schokotropfen, Kakaosplitter und Schokostückchen sowie 200 g Nougat für die Füllung.

Die Zubereitung beginnt mit der Herstellung eines Vorteigs. Dabei wird eine Mulde in das gesiebte Mehl mit Kakao geformt, in welche die zerbröckelte Hefe zusammen mit etwas Zucker und der lauwarmen Milch gegeben wird. Dieser Vorteig wird dann mit etwas Mehl vom Rand bedeckt und an einem warmen Ort für etwa 20 Minuten abgedeckt ruhen gelassen. Der Vorteig ist fertig, wenn sich leichte Risse auf der Oberfläche zeigen.

Anschließend wird der Teig zu einem glatten Teig verknetet, wobei die restlichen Zutaten bis auf das Nougat eingearbeitet werden. Nach der Teigherstellung wird das Nougat in den Teig eingearbeitet. Vor dem Backen erhält der Stollen eine Manschette aus doppelt-gefalteter Alufolie und wird nochmals für 20 bis 30 Minuten gehen gelassen.

Der Backvorgang erfolgt im auf 200°C vorgeheizten Ofen mit Ober-/Unterhitze auf der mittleren Schiene für etwa 50 bis 60 Minuten. Falls die Oberfläche zu dunkel wird, kann sie mit Alufolie abgedeckt werden. Nach dem Backen wird der noch heiße Stollen mit geschmolzener Butter bestrichen und mit Puderzucker bestäubt. Nach dem vollständigen Auskühlen sollte die Alufolie, an der sich Kondenswasser angesammelt hat, entfernt und durch frische ersetzt werden.

Ein entscheidender Vorteil dieser Variante liegt in der Möglichkeit, den Schoko-Stollen im Vergleich zum klassischen Christstollen direkt zu genießen, ohne dass er durchzieht.

Quark-Öl-Teig-Variante mit Rumrosinen

Eine völlig andere Herangehensweise bietet das Rezept von Linal's Backhimmel, das einen Quark-Öl-Teig verwendet und interessante Geschmackselemente wie Rumrosinen einbezieht.

Für diese Variante werden 150 g Rosinen, die über Nacht in 100 ml Rum eingelegt wurden (alternativ können fertige Rumrosinen verwendet werden), 500 g Mehl, 25 g Backkakao, 1 Päckchen Backpulver, 1 Prise Salz, 125 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 250 g Magerquark, 125 g Butter, 2 Eier, 100 g gehackte Mandeln und 100 g Schokotropfen benötigt.

Die Zubereitung beginnt mit dem Einlegen der Rosinen in Rum, was idealerweise über Nacht geschehen sollte. Das Mehl wird mit Kakao, Backpulver und Salz vermischt, Zucker und Vanillezucker werden hinzugefügt. Dann werden Quark, Butter und Eier eingerührt und alles zu einem glatten Teig verknetet. Die abgetropften Rosinen werden zusammen mit den Mandeln und Schokotropfen unter den Teig gemischt.

Dieser Teig muss abgedeckt bei Zimmertemperatur für etwa 60 Minuten ruhen. Anschließend wird er nochmals durchgeknetet und in zwei gleich große Portionen geteilt. Aus jedem Teil wird auf einer bemehlten Arbeitsfläche ein Stollen geformt. Dazu wird der Teig mit einem Nudelholz zu einem etwa 3 cm dicken Rechteck ausgerollt und ein Drittel des Teiges von der Längsseite nach innen gefaltet und leicht angedrückt.

Die beiden Stollen werden im Umluftofen bei 160°C für etwa 50-60 Minuten gebacken. Nach dem Abkühlen werden sie mit Puderzucker bestäubt.

Diese Variante verwendet also Rumrosinen und eine Kombination aus Quark, Butter und Eiern, was zu einem saftigen Teig führt. Zusätzlich sind Schokotropfen und gehackte Mandeln in den Teig eingearbeitet, was für Abwechslung in Textur und Geschmack sorgt.

Traditioneller Christstollen mit Schokoladenvariation

Eine weitere Variante des Schoko-Stollens wird im Rezept von Backen-macht-glücklich beschrieben. Diese Variante orientiert sich am klassischen Christstollen, ersetzt jedoch die typischen Trockenfrüchte und das Marzipan durch verschiedene Schokoladenkomponenten.

Im Gegensatz zu den anderen beiden vorgestellten Rezepten fehlen hier konkrete Mengenangaben für die Zutaten, doch die allgemeine Herangehensweise wird detailliert erklärt. Diese Variante basiert auf der Verwendung von Kakao, der hauptsächlich für die charakteristische dunkelbraune Farbe verantwortlich ist. Zusätzlich werden ein bunter Mix aus Schokodrops, Schokochunks und Schokostreuseln verwendet, die zum Teil im Ofen schmelzen und den Teig saftig machen.

Besonders interessant ist der Hinweis auf die Wahl der Schokoladensorte. Eine milde, süße Geschmacksrichtung wird mit Vollmilchsorten erreicht, während Zartbitter eine herbere und kräftigere Note verleiht. Wer sich für Zartbitter entscheidet, kann entweder mehr Zucker verwenden, um die Bitterkeit auszugleichen, oder den charakteristischen Zartbittergeschmack beibehalten. Bemerkenswert ist, dass für dieses Rezept verhältnismäßig wenig Zucker verwendet wird.

Auch die Form des Stollens wird thematisiert, wobei sich an der traditionellen Stollenform orientiert wird.

Vergleich der Schoko-Stollen-Rezepte

Die drei vorgestellten Rezepte zeigen erhebliche Unterschiede in Zutaten, Zubereitungszeit und-backtechniken, die jeweils ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen mit sich bringen.

Teigarten und Triebmittel

Der auffälligste Unterschied liegt in der Verwendung verschiedener Triebmittel. Während das Rezept von Madame Dessert auf frische Hefe setzt, verwendet Linal's Backhimmel eine Kombination aus Backpulver und Quark. Das traditionell orientierte Rezept von Backen-macht-glücklich scheint sich am klassischen Christstollen zu orientieren, dessen Triebmittel jedoch nicht explizit erwähnt wird.

Ein Hefeteig wie im ersten Rezept erfordert mehr Zeit für die Zubereitung, da er mehrere Ruhephasen benötigt. Diese延長en jedoch die Gesamtbackzeit, können aber zu einem luftigeren und geschmacklich komplexeren Teig führen. Der Vorteig mit Hefe ist besonders wichtig, da er die Grundlage für die Teiglockerung bildet und sorgfältig überwacht werden muss. Der Vorteig ist fertig, wenn sich leichte Risse auf der Oberfläche zeigen - ein Zeichen dafür, dass die Hefe aktiv geworden ist.

Demgegenüber ist der Quark-Öl-Teig aus dem zweiten Rezept schneller zubereitet, da er ohne Ruhephasen für die Hefe auskommt. Die Verwendung von Quark verleiht dem Teig Feuchtigkeit und eine zarte Textur, während das Backpulver für die nötige Lockerung sorgt.

Schokoladenkomponenten und deren Auswirkung

Alle drei Rezepte verwenden verschiedene Formen von Schokolade, jedoch in unterschiedlicher Kombination und Menge. Das Madame Dessert Rezept verwendet 50 g Kakao, 125 g gemischte Schokotropfen, Kakaosplitter und Schokostückchen sowie 200 g Nougat für die Füllung. Dies führt zu einer intensiven Schokoladennote mit verschiedenen Texturen.

Das Linal's Backhimmel Rezept verwendet 25 g Backkakao und 100 g Schokotropfen, was im Vergleich zu den anderen Rezepten eine moderate Menge darstellt. Zusätzlich sind hier Rumrosinen und gehackte Mandeln enthalten, was zu einer abwechslungsreichen Geschmackskomposition führt.

Das Rezept von Backen-macht-glücklich betont die Bedeutung der Schokoladensorte. Die Wahl zwischen Vollmilch- und Zartbitterschokolade hat erhebliche Auswirkungen auf den Geschmack des fertigen Stollens. Diese Flexibilität ermöglicht es, das Rezept an persönliche Vorlieben anzupassen.

Besondere Zutaten und deren Auswirkung

Besonders interessant ist die Verwendung von Nougat im Madame Dessert Rezept, das eine besonders üppige und luxuriöse Komponente darstellt. Die Nougatfüllung sorgt für eine Überraschung beim Anschneiden und bietet eine intensive, cremige Geschmackserfahrung.

Das Linal's Backhimmel Rezept hingegen überrascht durch die Verwendung von Rumrosinen. Obwohl es sich um einen Schoko-Stollen handelt, erinnert diese Zutat an den traditionellen Christstollen und verleiht dem Teig eine besonders aromatische Komponente. Die Kombination aus Rum, Rosinen und Schokolade führt zu einer komplexen Geschmackssymphonie.

Die Verwendung von Quark im Linal's Backhimmel Rezept verleiht dem Teig eine besondere Saftigkeit und Textur, die bei reinen Hefeteigen nicht in diesem Maße erreicht wird.

Backtechniken und Temperaturen

Auch bei den Backtechniken zeigen sich deutliche Unterschiede. Das Madame Dessert Rezept empfiehlt eine Temperatur von 200°C Ober-/Unterhitze mit einer Backzeit von 50 bis 60 Minuten. Die Verwendung von Alufolie wird empfohlen, um ein Überbräunen zu vermeiden. Zusätzlich wird der Stollen direkt nach dem Backen mit geschmolzener Butter bestrichen und mit Puderzucker bestäubt.

Das Linal's Backhimmel Rezept hingegen verwendet eine deutlich niedrigere Temperatur von 160°C im Umluftofen, ebenfalls für 50 bis 60 Minuten. Hier wird der Stollen erst nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäubt.

Praktische Tipps für die optimale Zubereitung

Basierend auf den betrachteten Rezepten lassen sich einige allgemeine Tipps ableiten, die bei der Zubereitung eines Schoko-Stollens beachtet werden sollten.

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Formung des Stollens sorgfältig erfolgen sollte. Egal ob mit Hefe- oder Quark-Öl-Teig, das Formen des Stollens folgt im Wesentlichen dem gleichen Prinzip wie beim traditionellen Christstollen. Der Teig wird zu einem etwa 3 cm dicken Rechteck ausgerollt und ein Drittel des Teiges von der Längsseite nach innen gefaltet und leicht angedrückt. Diese Technik sorgt für die charakteristische Stollenform.

Besonders beim Hefeteig ist Geduld gefragt. Die Ruhephasen sollten ungestört verlaufen, da sie entscheidend für die Teiglockerung und -entwicklung sind. Eine warme, zugfreie Umgebung fördert die Hefeaktivität.

Bei der Verwendung von Schokolade ist zu beachten, dass diese im Ofen teilweise schmilzt und dadurch den Teig saftiger macht. Dies ist ein gewünschter Effekt, der jedoch mit einer gewissen Herausforderung bei der Formstabilität einhergehen kann. Die Verwendung von Alufolie beim Backen kann helfen, die Form zu stabilisieren und ein Überbräunen zu verhindern.

Der wichtigste Unterschied zum traditionellen Christstollen liegt darin, dass der Schoko-Stollen direkt genossen werden kann, ohne dass er durchziehen muss. Dies macht ihn zu einem praktischen Gebäck für die Weihnachtszeit.

Geschmackliche Bewertung der verschiedenen Varianten

Die drei vorgestellten Rezepte bieten deutlich unterschiedliche Geschmackserlebnisse:

Der Hefeteig mit Nougatfüllung (Madame Dessert) bietet eine besonders üppige und luxuriöse Geschmackserfahrung. Der Einsatz von reichlich Schokolade in verschiedenen Formen sowie die Nougatfüllung sorgen für ein intensives Schokoladenerlebnis. Der Hefeteig verleiht dem Stollen eine luftige Textur, die gut mit der reichhaltigen Schokoladenfüllung harmoniert.

Die Quark-Öl-Teig-Variante mit Rumrosinen (Linal's Backhimmel) bietet eine interessante Balance zwischen Tradition und Innovation. Die Rumrosinen erinnern an den klassischen Christstollen, während die Schokolade für das moderne Schoko-Stollen-Erlebnis sorgt. Der Quark verleiht dem Teig eine besondere Saftigkeit, die gut mit den verschiedenen Texturen harmoniert.

Das traditionell orientierte Rezept (Backen-macht-glücklich) scheint einen ausgewogenen Ansatz zu bieten, bei dem die Schokolade im Vordergrund steht, ohne die Grundprinzipien des Stollens völlig zu verwerfen. Die Möglichkeit, die Schokoladensorte nach Vorlieben zu wählen, macht dieses Rezept besonders vielseitig.

Welche Technik eignet sich am besten?

Die Frage nach der besten Technik lässt sich nicht eindeutig beantworten, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt:

Für Backbegeisterte, die Wert auf eine traditionelle Herangehensweise und komplexe Geschmacksentwicklung legen, ist der Hefeteig mit Nougatfüllung (Madame Dessert) die beste Wahl. Dieser erfordert zwar mehr Zeit und Geduld, führt jedoch zu einem besonders luftigen und geschmacklich komplexen Ergebnis.

Wer Wert auf eine kürzere Zubereitungszeit legt, ohne auf Geschmack zu verzichten, sollte die Quark-Öl-Teig-Variante (Linal's Backhimmel) in Betracht ziehen. Diese bietet eine interessante Geschmackskombination und ist durch die Verwendung von Quark besonders saftig.

Für diejenigen, die eine ausgewogene Mischung aus Tradition und Innovation schätzen, ist das traditionell orientierte Rezept (Backen-macht-glücklich) ideal. Dieses bietet Flexibilität in der Schokoladenwahl und eine solide Grundlage für eigene Variationen.

Unabhängig von der gewählten Technik ist der Schoko-Stollen eine willkommene Bereicherung für den weihnachtlichen Kaffeetisch. Er überzeugt sowohl Schokoladenfans als auch diejenigen, die dem klassischen Stollen mit Trockenfrüchten kritisch gegenüberstehen.

Schlussfolgerung

Die vorgestellten Schoko-Stollen-Rezepte zeigen die Vielfalt der modernen Interpretation des traditionellen Christstollens. Die Verwendung verschiedener Teigarten (Hefe- versus Quark-Öl-Teig) und Schokoladenkomponenten bietet eine breite Palette an Möglichkeiten, um den individuellen Geschmacksvorlieben gerecht zu werden.

Der Hefeteig mit Nougatfüllung (Madame Dessert) überzeugt durch seine luftige Textur und intensive Schokoladennote. Die Verwendung von frischer Hefe verleiht dem Teig eine komplexe Geschmacksentwicklung, während die Nougatfüllung für Überraschungsmomente beim Anschneiden sorgt.

Die Quark-Öl-Teig-Variante (Linal's Backhimmel) bietet eine interessante Balance zwischen Tradition und Innovation. Die Rumrosinen erinnern an den klassischen Christstollen, während die Schokolade für das moderne Schoko-Stollen-Erlebnis sorgt. Die Verwendung von Quark verleiht dem Teig eine besondere Saftigkeit.

Das traditionell orientierte Rezept (Backen-macht-glücklich) punktet durch seine Flexibilität, insbesondere in Bezug auf die Schokoladenwahl. Die Möglichkeit, zwischen Vollmilch- und Zartbitterschokolade zu wählen, macht dieses Rezept besonders anpassungsfähig.

Letztendlich liegt die Wahl des besten Rezeptes im Auge des Betrachters. Alle drei Varianten bieten ihre eigenen Vorzüge, und es lohnt sich, verschiedene Techniken auszuprobieren, um die persönlich präferierte zu finden. Der Schoko-Stollen bereichert zweifellos den weihnachtlichen Genuss und bietet eine willkommene Alternative zum traditionellen Christstollen.

Quellen

  1. Madame Dessert - Schoko Stollen Rezept
  2. Linal's Backhimmel - Schokostollen
  3. Backen macht glücklich - Schokoladen-Stollen
  4. Kochbar - Schoko Stollen Rezepte

Ähnliche Beiträge