Friesenkekse – Ein Klassiker aus dem Norden Deutschlands: Rezept, Zubereitung und Tipps

Friesenkekse sind ein typisches Gebäck aus Norddeutschland, das nicht nur zu Weihnachten beliebt ist, sondern das ganze Jahr über als kleiner Snack oder Begleiter zu Tee und Kaffee geschätzt wird. Sie gehören zur Gruppe der sogenannten Rollenkeksen, bei denen der Teig zu einer Rolle geformt wird, bevor er in Scheiben geschnitten und gebacken wird. Dieser Vorgang macht die Herstellung besonders einfach und schnell, ohne dass ein aufwendiges Ausstechen oder Formen nötig ist.

Die Rezepte für Friesenkekse sind in verschiedenen Varianten dokumentiert, wobei sich die Zutaten und Zubereitungen leicht voneinander unterscheiden. Einige Rezepte enthalten beispielsweise Dinkelmehl, andere Weizenmehl; einige verwenden Weinsteinpulver als Backtriebmittel, während andere ohne auskommen. Insgesamt sind die Friesenkekse jedoch durch ihre schlichte, mürbe Konsistenz und ihren milden Geschmack gekennzeichnet.

In diesem Artikel werden verschiedene Rezeptvarianten für Friesenkekse vorgestellt, die Zubereitungsanleitung detailliert beschrieben und Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit gegeben. Zudem wird ein Blick auf die kulturelle Bedeutung dieser Kekse im nördlichen Teil Deutschlands geworfen, wo sie eine fest eingebürgerte Rolle in der regionalen Kuchentradition spielen.

Was sind Friesenkekse?

Friesenkekse sind ein klassisches norddeutsches Gebäck, das aufgrund seiner einfachen Herstellung und ihrer hervorragenden Kombination mit Kaffee oder Tee sehr beliebt ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Plätzchentypen entstehen Friesenkekse nicht durch Ausstechen oder Formen, sondern durch das Rollen des Teigs. Dies macht die Herstellung besonders bequem und eignet sich gut für größere Mengen, die beispielsweise zu Weihnachten in einer Keksdose verschenkt werden können.

Die Kekse sind zudem durch ihre harte, trockene Konsistenz gekennzeichnet, die sich durch die Kombination aus Mehl, Stärke und Butter ergibt. Diese Konsistenz ist besonders bei der Tradition des „Keksstippens“ – also das Eintauchen des Kekses in Kaffee – von Vorteil, da der Keks nicht schnell weich wird.

Die Herstellung der Friesenkekse erfordert keine besondere Küchenausrüstung, außer eventuell einem Teigmischer oder einem Küchenstaub. Die Kekse können auch gut vorbereitet und später gebacken oder eingefroren werden, was sie zu einer praktischen Option für den Haushalt macht.

Rezeptvarianten für Friesenkekse

Die verschiedenen Rezeptvarianten für Friesenkekse zeigen, dass es keine einheitliche Vorgabe für die genaue Zusammensetzung gibt, sondern dass die Kekse in der Praxis regional und individuell angepasst werden können. In den bereitgestellten Quellen werden mehrere Rezeptvarianten beschrieben, die sich in den Mengen der Zutaten, dem Mehltyp und zusätzlichen Zutaten wie Weinsteinpulver oder Gewürzen unterscheiden.

Grundrezept für Friesenkekse

Ein grundlegendes Rezept für Friesenkekse enthält folgende Zutaten:

  • 200 g Weizenmehl
  • 50 g Stärke
  • 150 g kalte Butter
  • 75 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1 Eigelb
  • Hagelzucker zum Wälzen

Der Teig wird aus Mehl, Stärke und Butter hergestellt, wobei die Butter in kleine Stücke geschnitten und in die trockenen Zutaten eingearbeitet wird. Danach werden Zucker, Salz, Vanillezucker und Eigelb hinzugefügt. Der Teig wird zu Rollen von etwa 4 bis 5 cm Durchmesser geformt, in Frischhaltefolie eingewickelt und im Kühlschrank gekühlt. Nach der Kühlzeit werden die Rollen in Scheiben geschnitten und auf Backpapier gelegt. Die Kekse werden bei 200 °C im Ofen gebacken, bis sie eine goldgelbe Farbe annehmen.

Variante mit Dinkelmehl

Ein weiteres Rezept verwendet Dinkelmehl statt Weizenmehl:

  • 125 g Butter
  • 60 g Rohrohrzucker
  • 10 g Vanillezucker
  • 1 Eigelb
  • 150 g Dinkelmehl Typ 630
  • 50 g Stärke
  • 1 Prise Zitronensalz
  • 1/2 TL Weinsteinpulver

Zusätzlich werden ein Eiweiß und Hagelzucker benötigt, wobei das Eiweiß zum Bestreichen der Kekse vor dem Bestreuen mit dem Hagelzucker dient. In diesem Rezept ist Weinsteinpulver als Backtriebmittel enthalten, was bedeutet, dass die Kekse etwas lockerer sind als im Grundrezept. Die Backzeit ist ebenfalls kürzer, da die Kekse bei 180 °C gebacken werden.

Weitere Anpassungen

Einige Quellen erwähnen auch, dass in die Kekse beispielsweise Kardamom hinzugefügt werden kann, um den Geschmack zu verfeinern. Andere Rezepte empfehlen, die Kekse mit Lebkuchengewürz oder Spekulatiusgewürz zu veredeln, um eine weihnachtliche Note hinzuzufügen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Halbfettbutter oder irischer Butter zu einem Verlaufen der Kekse führen kann. Daher wird empfohlen, Vollfettbutter zu verwenden, um die Konsistenz und Form der Kekse zu erhalten.

Zubereitung der Friesenkekse

Die Zubereitung der Friesenkekse erfolgt in mehreren Schritten, wobei die Kälte des Teigs und die richtige Kühlung eine entscheidende Rolle spielen. Im Folgenden wird die Zubereitungsanleitung detailliert beschrieben:

Schritt 1: Teig herstellen

  1. Zutaten vorbereiten: Alle trockenen Zutaten wie Mehl, Stärke, Salz, Vanillezucker und Weinsteinpulver (falls verwendet) in eine Rührschüssel geben.
  2. Butter einarbeiten: Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und in die trockenen Zutaten einarbeiten. Dies kann mit den Händen oder mit einem Rührgerät erfolgen. Der Teig sollte eine krümelige Konsistenz annehmen.
  3. Flüssige Zutaten hinzufügen: Zucker, Eigelb (und gegebenenfalls Eiweiß) werden hinzugefügt und in den Teig eingearbeitet. Der Teig sollte nun zusammenkleben, aber nicht zu feucht sein.
  4. Teigknetung: Der Teig wird kurz verknetet, bis er eine homogene Konsistenz hat. Es ist wichtig, dass der Teig nicht zu warm wird, da dies zu einem Verlaufen der Kekse führen kann.

Schritt 2: Teig kühlen

  1. Teig zu Rollen formen: Der Teig wird zu Rollen von etwa 2 bis 5 cm Durchmesser geformt. Die Rollen sollten möglichst gleichmäßig sein, damit die Kekse später gleichmäßig gebacken werden.
  2. Einwickeln und kühlen: Die Rollen werden in Frischhaltefolie eingewickelt und für mindestens eine Stunde im Kühlschrank gekühlt. Bei Bedarf können sie auch über Nacht gekühlt werden. Dies hilft dabei, dass die Kekse ihre Form behalten und nicht in sich zusammenfallen, wenn sie gebacken werden.
  3. Kühlung über Nacht: Bei größeren Mengen oder für die Vorbereitung im Voraus kann der Teig auch über Nacht im Kühlschrank gekühlt werden. Dies ist besonders nützlich, wenn die Kekse später gebacken oder eingefroren werden sollen.

Schritt 3: Kekse schneiden und backen

  1. Vorbereitung zum Backen: Nach der Kühlzeit werden die Rollen aus dem Kühlschrank genommen und für 10 bis 15 Minuten bei Zimmertemperatur liegen gelassen. Dies macht den Teig etwas weicher und erleichtert das Schneiden der Kekse.
  2. Kekse schneiden: Die Rollen werden in Scheiben von etwa 5 mm Dicke geschnitten. Die Scheiben werden auf Backpapier gelegt.
  3. Backen: Die Kekse werden im vorgeheizten Backofen bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) gebacken. Die Backzeit beträgt etwa 12 bis 15 Minuten. Die Kekse sollten goldgelb werden, aber nicht braun.
  4. Kühlung nach dem Backen: Nach dem Backen werden die Kekse auf ein Gitter gelegt, um sie vollständig auszukühlen. Dies verhindert, dass sie weich werden.

Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit

Friesenkekse haben aufgrund ihrer trockenen Konsistenz eine relativ lange Haltbarkeit, vorausgesetzt sie werden richtig gelagert. Im Folgenden werden einige Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit beschrieben:

Lagerung in einer Blechdose

Die Kekse sollten in einer luftdichten Blechdose aufbewahrt werden, um Feuchtigkeit zu vermeiden. Einige Quellen empfehlen, rohen Milchreis in den Boden der Dose zu legen, da dieser Feuchtigkeit aufnimmt und die Kekse so vor Weichwerden schützt.

Einfrieren der Kekse

Die Kekse können auch eingefroren werden, wobei sie entweder als Teigrollen oder als fertige Kekse eingefroren werden können. Bei der Einfrierung ist darauf zu achten, dass die Kekse vollständig abgekühlt sind und luftdicht verpackt werden.

Einkochen der Kekse

Ein weiteres Verfahren zur Haltbarmachung ist das Einkochen der Kekse. Dieses Verfahren wird in einigen Quellen erwähnt, wobei der genaue Ablauf nicht detailliert beschrieben wird. Es ist wichtig, die Kekse vor dem Einkochen vollständig auszukühlen, damit sie nicht weich werden.

Haltbarkeit

Die genaue Haltbarkeit der Kekse ist in den bereitgestellten Quellen nicht eindeutig angegeben. Einige Quellen erwähnen, dass die Kekse in zwei Tagen bei ihnen aufgegessen wurden, während andere erwähnen, dass sie mehrere Tage haltbar sind, wenn sie richtig gelagert werden. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass die Kekse 1 bis 2 Wochen lang haltbar sind, wenn sie in einer luftdichten Dose aufbewahrt werden.

Friesenkekse in der norddeutschen Kultur

Friesenkekse sind nicht nur ein beliebtes Gebäck, sondern auch ein kulturell bedeutendes Element der norddeutschen Region. Sie zählen zu den typischen Süßigkeiten, die in vielen Haushalten zu Weihnachten gebacken werden. Zudem sind sie ein integraler Bestandteil der regionalen Kuchentradition und werden oft in Zusammenhang mit anderen norddeutschen Speisen wie Labskaus, Grünkohl oder Fliederbeersuppe genossen.

In einigen Quellen wird auch erwähnt, dass Friesenkekse nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über gegessen werden. Dies unterstreicht ihre Popularität und zeigt, dass sie nicht nur eine festliche, sondern auch eine alltägliche Bedeutung haben.

Ein weiteres kulturelles Element ist das sogenannte „Keksstippen“, bei dem der Keks in Kaffee getaucht wird. Dieser Brauch ist in der norddeutschen Region verbreitet und wird oft als typisch für den Nordfriese beschrieben. Es handelt sich um ein kleines, aber symbolisches Ritual, das den Alltag veredelt und den Genuss des Kaffees mit dem Geschmack des Kekses verbindet.

Friesenkekse als Geschenk

Ein weiteres Aspekt der Friesenkekse ist, dass sie sich hervorragend als Geschenk eignen. Sie können in einer Keksdose verpackt und an Freunde, Familie oder Kollegen verschenkt werden. In einigen Quellen wird erwähnt, dass die Kekse per Post verschickt werden können, was sie zu einer praktischen Option für Weihnachtsgeschenke macht.

Einige Tipps zur Versendung der Kekse per Post werden ebenfalls erwähnt, wobei darauf hingewiesen wird, dass die Kekse luftdicht verpackt werden müssen, um Feuchtigkeit zu vermeiden. Zudem kann man die Kekse im Voraus backen, einfrieren und dann bei Bedarf versenden, was die Planung erleichtert.

Zusammenfassung

Friesenkekse sind ein typisches norddeutsches Gebäck, das aufgrund ihrer einfachen Herstellung, ihrer hervorragenden Kombination mit Kaffee oder Tee und ihrer hohen Haltbarkeit beliebt ist. Sie können in verschiedenen Rezeptvarianten hergestellt werden, wobei die genaue Zusammensetzung regional und individuell angepasst werden kann. Die Zubereitung erfolgt durch das Rollen des Teigs, gefolgt von der Kühlung und dem Backen der Kekse. Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit sind ebenfalls wichtig, um die Kekse über einen längeren Zeitraum genießen zu können.

Zudem spielen Friesenkekse eine wichtige Rolle in der norddeutschen Kultur, wo sie nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über gegessen werden. Sie eignen sich hervorragend als Geschenk und können im Voraus vorbereitet und versendet werden.

Quellen

  1. Friesenkekse Rezept
  2. Klassische Friesenkekse
  3. Friesenkekse und norddeutsche Küche
  4. Rezept Friesenkekse

Ähnliche Beiträge