Amerikanische Schoko-Cookies: Geschichte, Rezept und Tipps zum Backen
Einleitung
Amerikanische Chocolate Chip Cookies, auch bekannt als Schoko-Cookies, sind nicht nur ein Klassiker in der amerikanischen Küche, sondern auch ein Symbol für die kulinarische Identität des Landes. Sie sind einfach zu backen, aber dennoch in ihrer Vielfalt beeindruckend – von knusprig-kross bis weich-mürbe. Die Rezepte variieren je nach Region und persönlichen Vorlieben, wobei das Grundrezept aus Butter, Zucker, Mehl, Schokostücken und oft Vanille besteht.
Die Geschichte der Chocolate Chip Cookies reicht zurück bis in die 1930er Jahre und ist eng mit Ruth Graves Wakefield verbunden, die das Rezept im Toll House Inn erfand. Seitdem hat sich das Rezept in unzähligen Varianten verbreitet und sich als Grundlage für unzählige weitere Cookies etabliert.
In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Geschichte der Chocolate Chip Cookies beschäftigen, ein bewährtes Rezept vorstellen, auf typische Zutaten und Techniken eingehen, und zudem Tipps für den perfekten Backvorgang geben. Zudem werden wir auf einige Besonderheiten in der australischen und deutschen Umsetzung der Cookies schauen, da die Rezepte und Backtechniken je nach Region leicht unterschiedlich sein können.
Geschichte der Chocolate Chip Cookies
Die Entstehungsgeschichte der Chocolate Chip Cookies ist gut dokumentiert und beginnt mit Ruth Graves Wakefield. Sie lebte im Jahr 1903 in Easton, Massachusetts, und arbeitete als Köchin und Ernährungsberaterin. Mit ihrem Mann Kenneth betrieb sie das Toll House Inn in Whitman, Massachusetts, ein Rasthaus, das sich auf dem Weg von Boston nach New Bedford befand. Hier wurden Passanten nicht nur mit Getränken versorgt, sondern konnten auch in der hauseigenen Küche stärken, die von Ruth Wakefield geleitet wurde.
Eines Tages, als Ruth Wakefield Kekse zubereitete, wollte sie Schokolade in die Teigmasse integrieren. Da sie jedoch Schokolade nicht zerkleinern wollte, schnitt sie Schokoladenstücke in den Teig, wodurch sich der erste Chocolate Chip Cookie geboren hat. Dieser Keks wurde so beliebt, dass es bald darauf die erste gedruckte Version des Rezepts gab – direkt auf der Packung der Schokoladenstücke, die Ruth Wakefield verwendet hatte.
In den folgenden Jahren verbreitete sich das Rezept rasch, und es entwickelten sich unzählige Variationen, von „Everything-but-the-kitchen-sink“ Cookies über Peanut Butter Cookies bis hin zu Oatmeal Raisin Cookies. Der Erfolg der Chocolate Chip Cookies war so groß, dass sie heute nicht nur in den USA, sondern weltweit als ikonische Kekse gelten.
Das Grundrezept für Amerikanische Schoko-Cookies
Ein typisches amerikanisches Chocolate Chip Cookie-Rezept enthält eine Auswahl an einfachen, aber hochwertigen Zutaten. Die Kombination aus Butter, Zucker, Mehl, Ei, Salz und Schokoladenstücke sorgt für den typischen Geschmack und die Textur, die die Cookies so beliebt macht. Einige Rezepte enthalten außerdem Vanilleextrakt, was jedoch nicht zwingend notwendig ist, besonders in der sogenannten „New York Style“-Variante.
Zutaten
- Butter, meist ungesalzen
- Zucker, oft eine Kombination aus weißem und braunem Zucker
- Ei
- Mehl
- Backpulver
- Salz
- Schokoladenstücke (meist Chips)
Einige Rezepte enthalten zusätzliche Zutaten wie Nüsse, Rosinen oder getrocknete Cranberrys. Diese erweitern den Geschmacksspielraum und ermöglichen individuelle Anpassungen.
Zubereitung
- Die Butter wird weich gerührt, oft mit einem elektrischen Mixer.
- Der Zucker wird nach und nach in die Butter einrührbar.
- Danach folgt das Ei.
- Die Mehl-Mischung (mit Backpulver und Salz) wird nach und nach zugegeben.
- Schließlich werden die Schokoladenstücke untergehoben, ohne den Teig weiterzurühren, um eine kompakte Konsistenz zu vermeiden.
- Der Teig wird in Kugeln geformt, auf einem Backblech platziert und bei moderater Temperatur gebacken, bis die Ränder leicht braun sind.
- Nach dem Backen werden die Cookies auf dem Backblech abgekühlt, um die Textur zu erhalten.
Ein besonderer Aspekt vieler amerikanischer Kekse ist die Weichheit des Zentrums. Dies erreicht man durch die Verwendung von braunem Zucker, der Feuchtigkeit speichert und die Kekse länger weich hält. Ebenso wichtig ist die Backtemperatur, die oft niedriger als bei traditionellen Plätzchen liegt, um die Kekse nicht übermäßig zu trocknen.
Amerikanische Cookies im Vergleich zu europäischen
Im Gegensatz zu vielen europäischen Keksen, die oft flacher und krosser sind, haben amerikanische Cookies eine typisch mürbe Konsistenz. Dies liegt vor allem an der Rezeptur, die oft Butter, braunen Zucker und weniger Mehl enthält. Zudem ist die Backtemperatur niedriger, was den Keksen ermöglicht, sich langsam zu backen und so die charakteristische weiche Mitte zu behalten.
Ein weiterer Unterschied ist die Verwendung von Schokoladenstücke anstelle von Schokoladenstreifen oder gehackter Schokolade. Diese sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Schokolade im Teig und tragen so zum Geschmack bei.
In einigen Rezepten wird Vanilleextrakt oder Vanillezucker verwendet, was jedoch nicht zwingend notwendig ist. Bei der sogenannten „New York Style“-Variante, wie sie von australischen Bäckern wie Brooki verwendet wird, wird oft bewusst auf Vanille verzichtet, um die natürliche Süße und die karamellige Note der Zutaten hervorzuheben.
Tipps zum Backen der perfekten Cookies
Um die perfekten amerikanischen Cookies zu backen, gibt es einige wichtige Tipps, die aus den Rezepturen und Erfahrungen der Bäcker abgeleitet wurden:
- Weiche Butter: Die Butter sollte weich sein, aber nicht flüssig. Dies ist am besten erreicht, indem sie etwa 30 Minuten vor dem Backen aus dem Kühlschrank genommen wird.
- Nicht übermischen: Der Teig sollte nur so lange gemischt werden, bis alle Zutaten gut vermischt sind. Ein zu langes Rühren führt zu einem kompakten, zähen Keks.
- Gleichmäßige Teigkugeln: Der Teig sollte in gleichmäßigen Kugeln geformt werden, um eine gleichmäßige Backung zu gewährleisten. Ein Eisportionierer kann hier hilfreich sein.
- Abstand auf dem Backblech: Die Kugeln sollten auf dem Backblech ausreichend Platz haben, um sich während des Backvorgangs auszubreiten. Zu dicht platzierte Kekse verlaufen sich und verlieren ihre Form.
- Backzeit beachten: Amerikanische Cookies brauchen oft länger im Ofen als europäische Plätzchen, um die richtige Konsistenz zu erreichen. Sie sollten aber nicht überbacken werden, um die weiche Mitte zu erhalten.
- Kühlung auf dem Backblech: Nach dem Backen sollten die Cookies auf dem Backblech abkühlen, damit sie ihre Form und Textur behalten. Wenn sie zu früh von dem Blech genommen werden, können sie zusammenfallen.
Spezielle Cookies und Variationen
Die Vielfalt der Chocolate Chip Cookies ist beeindruckend. Neben dem klassischen Rezept gibt es zahlreiche Variationen, die je nach Region und persönlichen Vorlieben angepasst werden können. Einige Beispiele:
- Everything-but-the-kitchen-sink Cookies: Diese Kekse enthalten eine Vielzahl an Zutaten wie Nüsse, Rosinen, getrocknete Früchte und Schokoladenstücke. Sie sind ideal für alle, die gerne verschiedene Geschmackserlebnisse in einem Keks genießen.
- Peanut Butter Cookies: Hier ersetzt Erdnussbutter die Butter und sorgt für einen intensiveren Geschmack. Oft werden auch Erdnussstücke oder Erdnussbutter-Chips hinzugefügt.
- Oatmeal Raisin Cookies: Diese Kekse enthalten Haferflocken und Rosinen, was für einen nussig-milden Geschmack sorgt. Sie sind oft etwas gesünder als die klassischen Cookies, da sie mehr Ballaststoffe enthalten.
- Super Chunk Cookies: In dieser Variante sind große Schokoladenstücke und oft auch Macadamia-Nüsse enthalten, was für eine ungewöhnlich hohe Schokoladendichte sorgt.
- Caramel-Apple-Cookies: Diese Kekse enthalten Apfelstücke und Karamell, was für eine süß-saure Kombination sorgt.
- White Chocolate Cranberry Cookies: Hier werden statt Schokoladenstücke weiße Schokolade und getrocknete Cranberrys verwendet. Der Geschmack ist süß und fruchtig zugleich.
- Black and White Cookies: Diese Cookies haben einen halben Teil mit Schokoladenstücke und der andere Teil mit weißer Schokolade. Sie sind optisch ansprechend und geschmacklich abwechslungsreich.
- Cornflake Crunch Cookies: In diese Kekse werden Cornflakes oder andere Getreideflocken integriert, was für eine knusprige Textur sorgt.
- Potato Chip Cookies: Diese Kekse enthalten eine geheimnisvolle Zutat – Chips, was für eine ungewöhnliche Kombination aus Salzigkeit und Süße sorgt.
Diese Varianten zeigen, wie flexibel das Grundrezept ist und wie einfach es ist, individuelle Anpassungen vorzunehmen. Viele Bäckereien in den USA und auch im Ausland haben ihre eigenen Signature-Kekse entwickelt, die auf das Grundrezept zurückgehen, aber dennoch ihre eigene Identität besitzen.
Cookies in der australischen und deutschen Kultur
Auch in anderen Ländern, wie Australien und Deutschland, haben amerikanische Cookies Einzug gehalten und sich dort in der kulinarischen Landschaft etabliert. In Australien ist die Marke Brooki besonders bekannt. Brooki, betrieben von einer australischen Bäckerei-Betreiberin aus Brisbane, hat auf Social Media Plattformen wie TikTok über 2 Millionen Follower und hat ihr Backbuch und ihre Cookies international versenden können. Ihre Cookies sind im Stil der amerikanischen „New York Style“ Cookies, weshalb sie bewusst auf Vanille verzichtet.
In Deutschland ist die Popularität der Chocolate Chip Cookies ebenfalls hoch. Viele Bäckereien und Supermärkte bieten eigene Versionen an, oft mit regionalen Zutaten wie Vollrohrzucker oder regionalen Schokoladen. Einige Backfreunde verfolgen die amerikanischen Rezepte genau, andere passen sie an lokale Vorlieben an. So gibt es in Deutschland Cookies mit getrockneten Früchten, Nüssen oder auch mit einer Schicht aus Cappuccino oder Matcha-Pulver.
Ein weiteres Beispiel ist der Foodmart in Vancouver, der während des Forschungsaufenthalts einer deutschen Studentin in Kanada einen besonders leckeren Chocolate Chip Cookie anbot. Die Kombination aus frischen Zutaten und der traditionellen Rezeptur brachte die Studentin dazu, sich leidenschaftlich für Cookies zu begeistern – ein weiteres Beispiel dafür, wie die amerikanischen Cookies im Ausland ankommen.
Der Unterschied zwischen Vanille- und New York Style Cookies
Ein wichtiger Aspekt, der sich in den verschiedenen Rezepturen zeigt, ist die Verwendung oder Nichtverwendung von Vanille. In vielen klassischen amerikanischen Rezepten wird Vanilleextrakt oder Vanillezucker verwendet, um den Geschmack zu runden. In der sogenannten „New York Style“-Variante, wie sie von Brooki und anderen Bäckern in Australien und den USA bevorzugt wird, wird oft auf Vanille verzichtet.
Der Grund dafür liegt in der Kombination aus braunem Zucker, Schokolade und Butter, die bereits eine intensive Aromatik erzeugen. Vanille könnte diese Note überdecken oder die karamellige Tiefe der Cookies verändern. Wer nicht darauf verzichten möchte, kann Vanilleextrakt oder Vanillezucker dennoch verwenden – es ist eine Frage der individuellen Präferenz.
Ein weiterer Faktor ist die Art des braunen Zuckers. In Deutschland gibt es zwei Haupttypen: Kandis-Farin oder klassischer brauner Zucker aus Zuckerrüben, und Rohrohrzucker oder Vollrohrzucker aus Zuckerrohr. Der Kandis-Farin enthält weniger Feuchtigkeit und sorgt für einen leichten Karamellgeschmack. Der Vollrohrzucker hingegen hat eine malzige Note und sorgt für weichere, dunklere Cookies. Beide Varianten sind für die Backung geeignet, wobei die Wahl oft von regionalen oder persönlichen Vorlieben abhängt.
Tipps zur Lagerung und Aufbewahrung
Um die Cookies so lange wie möglich frisch zu halten, gibt es einige einfache Tipps:
- Keksglas oder Plätzchendose: Die Cookies sollten in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden, um Feuchtigkeit und Luftzutritt zu verhindern.
- Lagerdauer: Bei richtiger Lagerung können Cookies bis zu eine Woche frisch bleiben. Danach können sie trocknen oder ihre Textur verlieren.
- Einfrieren des Teigs: Wer nicht gleich alle Cookies backen möchte, kann den Teig einfrieren. Die Kugeln sollten vor dem Einfrieren gut verpackt werden, um Eiskristalle zu vermeiden.
- Frisch aufbacken: Die gefrorenen Kugeln können später direkt in den Ofen gegeben werden, ohne sie vorher aufzutauen. Dies ist eine praktische Methode, um spontan Cookies zu haben.
Diese Tipps sind besonders nützlich für Familien oder Haushalte, die gerne Kekse backen und sie über mehrere Tage genießen möchten. Sie helfen auch, Zeit und Vorräte zu sparen, da der Teig vorbereitet und eingefroren werden kann.
Schlussfolgerung
Amerikanische Chocolate Chip Cookies sind mehr als nur ein süßes Backwerk – sie sind ein Kulturphänomen, das in der ganzen Welt bekannt und geliebt ist. Ihre Geschichte, die bis in die 1930er Jahre zurückgeht, hat sie zu einem Symbol der amerikanischen Küche gemacht. Das Grundrezept ist einfach, aber die Vielfalt der möglichen Anpassungen und Variationen ist beeindruckend. Ob mit Nüssen, Rosinen, getrockneten Früchten oder besonderen Zutaten wie Cornflakes oder Chips – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Die Backtechniken, die in den verschiedenen Rezepturen beschrieben werden, zeigen, wie wichtig es ist, den Teig nicht überzumischen, die richtige Butterkonsistenz zu wählen und die Backtemperatur zu beachten. Diese Faktoren beeinflussen die Textur und Geschmack der Cookies maßgeblich. Zudem ist die Wahl des Zuckers, die Verwendung von Vanille und die Lagerung entscheidend für die Qualität des Endprodukts.
In anderen Ländern, wie Australien und Deutschland, hat sich die amerikanische Cookie-Kultur weiterentwickelt und angepasst. So haben Bäckereien wie Brooki in Australien eine eigene Version der „New York Style“ Cookies geschaffen, die sich durch die bewusste Verzicht auf Vanille auszeichnet. In Deutschland hingegen wird oft mit regionalen Zutaten gearbeitet, was die Cookies noch vielseitiger macht.
Am wichtigsten ist jedoch, dass Cookies ein universelles Rezept sind, das sich individuell anpassen lässt. Egal ob man ein Profikoch oder ein Hobbybäcker ist, die Chocolate Chip Cookies bieten unendliche Möglichkeiten für Kreativität und Experimente. Sie sind nicht nur ein Genuss für die Geschmacksnerven, sondern auch ein Symbol für Freude, Zusammenkunft und die Freude am Backen.
Quellen
- livingoncookies.com – Die besten amerikanischen Chocolate Chip Cookies
- usa-kulinarisch.de – Rezept Chocolate Chip Cookies
- travelworldonline.de – Chocolate Chip Cookies – Die besten Weihnachtsplätzchen
- emmikochteinfach.de – Chocolate Chip Cookies
- moeyskitchen.com – New York Style Chocolate Chip Cookies
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