Italienische Rindfleischrezepte mit Öl – geschmackvolle Rezeptideen und Kochtechniken
Die italienische Küche ist bekannt für ihre einfache, aber intensiv aromatische Herangehensweise an das Kochen. Rindfleisch spielt dabei eine zentrale Rolle, insbesondere wenn es mit Olivenöl, Aromen wie Rosmarin, Thymian und Zwiebeln sowie typischen italienischen Zutaten wie Tomaten oder Sardellen kombiniert wird. In diesem Artikel werden mehrere authentische Rezepte und Kochtechniken vorgestellt, die sich durch die Verwendung von Olivenöl auszeichnen. Die Rezepte stammen aus verschiedenen Regionen Italiens und zeigen, wie Rindfleisch mit Öl in verschiedenen Formen – von gebraten über geschmort bis hin zu kalt serviert – kreativ und lecker verarbeitet werden kann.
Rezept 1: Manzo all’Olio di Rovato – Rinderbraten mit Olivenöl
Das Rezept für Manzo all’Olio di Rovato stammt aus der Region Rovato in Italien und ist ein klassisches Beispiel für die Verwendung von Olivenöl im Slow-Cooking-Verfahren. Das Rezept verwendet ein weniger beliebtes, aber durch Fettstreifen besonders geeignetes Rinderteil namens Cappello del Prete, welches sich hervorragend zum Schmoren eignet.
Zutaten
- 1 Stück Cappello del Prete (Rinderteil aus der Schulter)
- 1 Bund Zwiebeln
- 2–3 Knoblauchzehen
- 2–3 Sardellen
- Olivenöl extra vergine
- Salz
- Pfeffer
- Weißwein
- Wasser
- Küchengarn
Zubereitung
Vorbereitung der Zutaten:
- Zwiebeln, Knoblauch und Sardellen fein hacken.
- Das Rindfleisch in eine runde Form binden, von allen Seiten mit Salz würzen.
Braten und Anbraten:
- In einem großen Topf Olivenöl sanft erhitzen.
- Die Zwiebel-Knoblauch-Sardellen-Mischung hineingeben und leicht anschwitzen.
- Das Rindfleisch ergänzen und von allen Seiten gut anbraten, bis es eine leichte Farbe annimmt.
- Salzen und pfeffern.
Schmoren:
- Den Topf mit einem großzügigen Schluck Weißwein ablöschen.
- Nachdem der Wein fast verdunstet ist, Wasser und Olivenöl (zu gleichen Teilen) in den Topf geben, bis das Fleisch vollständig bedeckt ist.
- Aufkochen lassen und anschließend für etwa 1,5 Stunden auf kleiner Flamme sanft köcheln.
Servieren:
- Das Fleisch wird traditionell mit der Sauce serviert und kann warm oder kalt gegessen werden.
- Ein Teller mit frischem Brot und einem Glas Rotwein runden das Gericht ab.
Vorteile des Rezeptes
- Aromatische Intensität: Durch das Schmoren in Olivenöl, Wein und Wasser entsteht eine reichhaltige Sauce mit komplexen Geschmacksnoten.
- Zutaten aus der Vorratskammer: Die meisten Zutaten sind leicht verfügbar und eignen sich gut für den Haushalt.
- Flexibilität im Gargrad: Das Rezept erlaubt individuelle Anpassungen in der Zubereitung, je nach Vorliebe.
Rezept 2: Tagliata di Manzo – italienisches Rindfleisch aufgeschnitten
Tagliata di Manzo ist ein beliebtes Gericht in der Toskana, das sich durch seine elegante und schnelle Zubereitung auszeichnet. Es handelt sich um ein rosa gebratenes Rindfleisch, das aufgeschnitten und mit Aromen wie Tomaten, Oliven, Rucola und Parmesan serviert wird.
Zutaten
- Rindfleisch (z. B. Filet, Rumpsteak, Entrecôte)
- Olivenöl
- Zitronensaft
- Rosmarin
- Rucola
- Tomaten
- Oliven
- Parmesan
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Fleisch marinieren:
- Das Rindfleisch mit Olivenöl, Zitronensaft und Rosmarin marinieren.
- Mit Salz und Pfeffer würzen und etwa 30–60 Minuten ruhen lassen.
Fleisch braten:
- Den Backofen auf 250 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Eine Pfanne mit Öl erhitzen und das Fleisch auf beiden Seiten scharf anbraten.
- Nach dem Braten das Fleisch in Alufolie wickeln und 5 Minuten ruhen lassen.
Fleisch aufschneiden und servieren:
- Das Fleisch in dünne Scheiben schneiden und in eine gefettete Form legen.
- Tomaten, Oliven und Rucola darauf verteilen.
- Mit der Marinade beträufeln und mit Parmesan bestreuen.
- Die Form in den Ofen geben und für 5–8 Minuten erhitzen, bis das Fleisch die gewünschte Garstufe erreicht.
- Servieren mit frischem Weißbrot.
Vorteile des Rezeptes
- Elegante Präsentation: Das Gericht eignet sich hervorragend für festliche Anlässe oder Dinner mit Freunden.
- Fleischflexibilität: Es kann mit verschiedenen Rinderteilen zubereitet werden – von Filet bis Flanksteak.
- Saisonales Angebot: Durch die Kombination mit frischen Zutaten ist das Rezept ideal für den Sommer.
Rezept 3: Vitello Tonnato – kalt serviertes Kalbfleisch mit Thunfischsoße
Vitello Tonnato ist ein typisches piemontesisches Gericht, das kalt serviert wird. Es besteht aus dünnen Kalbfleischscheiben, die mit einer Soße aus Thunfisch, Eigelb, Sardellen, Kapern, Olivenöl und Zitronensaft überzogen werden. Es zählt zu den klassischen Antipasti Italiens.
Zutaten
- Kalbfleisch (z. B. Filet oder Entrecôte)
- 1 Dose Thunfisch im Wasser
- 1 Eigelb
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Zitronensaft
- 16 Kapern
- Salz
- Pfeffer
- Rucola (optional)
Zubereitung
Fleisch garen:
- Das Kalbfleisch in eine runde Form binden, von allen Seiten mit Salz würzen und im Olivenöl anbraten.
- Ein Thermometer in das Fleisch stecken und es für 45–50 Minuten bei 100 °C Umluft garen, bis die Kerntemperatur 55 °C erreicht.
- Danach das Fleisch abkühlen lassen und über Nacht im Kühlschrank ruhen.
Soße zubereiten:
- Thunfisch gut abtropfen lassen.
- Eigelb, Thunfisch, Knoblauch, Kapern, Olivenöl und Zitronensaft in einen Mixer geben und zu einer homogenen Masse pürieren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Servieren:
- Das Kalbfleisch in dünne Scheiben schneiden und auf einer Platte anrichten.
- Mit der Thunfischsoße übergießen und mit Rucola als Garnitur servieren.
Vorteile des Rezeptes
- Kühles Gericht: Ideal für warme Tage oder als Vorspeise bei Festen.
- Kombination aus Meeresfrüchten und Rindfleisch: Die Soße gibt dem Fleisch eine ungewöhnliche, aber sehr harmonische Geschmackskomponente.
- Vorbereitung im Voraus: Das Gericht kann vorbereitet und später serviert werden, was es ideal für Empfänge macht.
Rezept 4: Peposo – italienisches Schmorgericht mit Olivenöl
Peposo ist ein traditionelles italienisches Schmorgericht, das in der Region Emilia-Romagna besonders verbreitet ist. Es besteht aus Rindfleisch, das in Olivenöl, Chianti-Wein, Tomatenmark, Zwiebeln und Pfeffer langsam geschmort wird. Das Gericht ist für seine tiefe Aromatik und die leichte Schärfe bekannt.
Zutaten
- 2 kg Rindfleisch (z. B. Schulter- oder Rumpfpartie)
- 1 Handvoll Zwiebeln
- 1 EL Tomatenmark
- 1 Flasche Chianti Classico (Rotwein)
- Olivenöl extra vergine
- Pfeffer
- Salz
- Küchengarn
Zubereitung
Vorbereitung des Fleisches:
- Das Rindfleisch in 4–5 cm große Würfel schneiden und leicht salzen.
- In einem Bräter mit Butterschmalz oder Olivenöl schubweise anbraten, bis eine goldene Kruste entsteht.
Schmoren:
- Die Zwiebeln in den Bräter geben und andünsten.
- Tomatenmark und Chianti Classico hinzufügen.
- Das Fleisch wieder in den Bräter legen und mit Olivenöl auffüllen.
- Das Gericht für 2–3 Stunden bei niedriger Temperatur köcheln lassen, bis das Fleisch zart und die Sauce eindickt.
Abschmecken und Servieren:
- Vor dem Servieren das Fleisch aus der Sauce nehmen.
- Die Sauce mit Speisestärke binden und ggf. etwas Balsamico di Modena oder Zitronensaft hinzufügen.
- Das Fleisch wieder in die Sauce geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Mit Pasta servieren.
Vorteile des Rezeptes
- Langsame Zubereitung: Das Schmoren entfaltet die Aromen optimal und macht das Fleisch besonders zart.
- Alkoholische Tiefe: Der Chianti Classico verleiht dem Gericht eine besondere Note.
- Traditionelle Technik: Peposo ist ein Beispiel für die italienische Schmorkunst, bei der das Olivenöl eine zentrale Rolle spielt.
Rezept 5: Italienisches Ragout – ein Allrounder im Ofen
Ein weiteres Rezept, das sich hervorragend für das Thema „Rindfleisch mit Öl“ eignet, ist das italienische Ragout. Es ist ein vielseitiges Schmorgericht, das sich sowohl warm als auch kalt servieren lässt und sich gut vorbereiten lässt.
Zutaten
- 2 kg Rindfleisch (z. B. Keule oder Schulter)
- 1 Handvoll Fleischknochen oder ausgelöste Wildkeule
- 3 EL Butterschmalz oder Olivenöl
- 3 rote Zwiebeln, in Spalten geschnitten
- 4 Knoblauchzehen, in Scheiben
- 1 EL Tomatenmark
- 1 l Rotwein
- 500 ml Tomatensugo
- 1 EL Zucker
- 800 ml Rinder- oder Wildfond
- 1 EL gehackter Rosmarin
- 1 EL Thymianblättchen
- 3 Lorbeerblätter
- 10 Wacholderbeeren, angedrückt
- 10 Pimentkörner, angestoßen
- Salz
- Pfeffer
- 1–2 EL Balsamico di Modena oder Weinessig
- 2 EL Speisestärke
Zubereitung
Fleisch braten:
- Das Rindfleisch in 4–5 cm große Würfel schneiden und leicht salzen.
- In einem Bräter mit Butterschmalz oder Olivenöl in Schubweisen anbraten, bis eine goldene Kruste entsteht.
Schmoren:
- Die Zwiebeln, Knoblauchzehen und Tomatenmark hinzufügen und andünsten.
- Rotwein, Tomatensugo, Zucker, Rinderfond, Rosmarin, Thymian, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und Pimentkörner hinzufügen.
- Das Fleisch wieder in den Bräter geben und für 2–3 Stunden bei niedriger Hitze köcheln lassen.
Sauce binden:
- Vor dem Servieren das Fleisch aus der Sauce nehmen.
- Die Sauce mit Speisestärke binden und ggf. mit Balsamico di Modena pikant abschmecken.
- Das Fleisch wieder in die Sauce geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Servieren:
- Das Ragout kann mit Pasta, Rotkohl oder einfach auf dem Teller serviert werden.
- Es eignet sich besonders gut als Vorspeise oder Hauptgericht.
Vorteile des Rezeptes
- Vorbereitungstag: Das Ragout kann am Vortag vorbereitet und am nächsten Tag gebunden werden.
- Flexible Sauce: Durch die Reduktion der Sauce kann man den Geschmack nach Wunsch intensivieren.
- Vielseitigkeit: Es passt gut zu verschiedenen Beilagen und eignet sich sowohl warm als auch kalt.
Fazit
Die italienische Küche bietet zahlreiche Rezepte, in denen Rindfleisch mit Olivenöl geschmort, gebraten oder kalt serviert wird. Die vorgestellten Rezepte – Manzo all’Olio di Rovato, Tagliata di Manzo, Vitello Tonnato, Peposo und Ragout – zeigen, wie vielseitig Rindfleisch mit Olivenöl zubereitet werden kann. Jedes Rezept hat seine eigenen Aromen, Zubereitungsweisen und serviert wird, wobei sie alle eines gemeinsam haben: eine geschmackvolle Verbindung aus einfachen Zutaten und traditioneller italienischer Kochkunst.
Mit Olivenöl als Hauptträger für Aromen und Geschmack wird Rindfleisch nicht nur zarter, sondern auch intensiver und aromatischer. Ob gebraten, geschmort oder kalt serviert – die italienische Herangehensweise zeigt, wie man mit wenigen Zutaten und etwas Geduld ein Gericht zaubern kann, das sowohl im Alltag als auch bei festlichen Anlässen überzeugt.
Quellen
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