6 Rezepte für italienische Tarten – herzhafte Torta Salata und süße Crostata di Frutti
Italienische Tarten, bekannt als Torta Salata im herzhaften oder Crostata di Frutti im süßen Bereich, sind in der italienischen Küche feste Bestandteile. Sie vereinen einfache Zubereitung mit hohem Geschmack und vielfältiger Anwendung. Ob als Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert – Tarten in italienischer Art sind vielseitig und erlauben kreative Freiräume. Die folgende Analyse basiert auf Rezepten und Erläuterungen aus mehreren Quellen, die im Einzelnen die Zubereitungsweisen, Zutaten und Hintergründe der italienischen Tarte belegen.
Einführung in italienische Tarten
Italienische Tarten, im Gegensatz zu französischen Tarteletts, sind oftmals größere, flachere Gerichte, die sowohl herzhaft als auch süß zubereitet werden können. Im italienischen Kontext nennt man sie Torta, wobei die Unterscheidung zwischen Torta Salata (herzhafte Torta) und Torta Dolce (süße Torta) klar ist. In einigen Regionen, wie der Lombardei oder der Toskana, hat sich die Tarte weiter entwickelt und wird mit lokalen Zutaten wie Artischocken, Schwarzkohl oder Zwiebeln aus Tropea veredelt.
Die Zubereitung von Tarten ist in Italien oft eine Familientradition, wobei die Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie sind besonders beliebt in der Frühjahrs- und Herbstsaison, da viele der eingesetzten Zutaten dann Saison haben. Die Tarte ist zudem eine ideale Alternative zu Kuchen oder Torten, da sie leichter, aber dennoch sättigend ist.
Herzhafte italienische Tarte – Torta Salata
Rezept 1: Artischocken-Tarte (Ligurien)
Die Torta Salata ist eine Variante, die oft mit Gemüse wie Artischocken oder Zwiebeln gefüllt wird. Ein typisches Beispiel ist die Artischocken-Tarte aus der Region Ligurien. Die Artischocken werden in Zitronenwasser vorbereitet, um ihren Bittergeschmack zu mildern. Der Teig ist einfach und schnell herzustellen, und die Füllung wird mit Parmesan, Ei, Oregano und Semmelbröseln veredelt.
Zutaten:
Für den Teig:
- 100 g kalte Butter
- 300 g Mehl Typ 550
- 5 g Salz
- 8 EL Wasser
Für die Füllung:
- 1 Zitrone
- 4 große Artischocken (alternativ 6–8 kleine)
- 65 g Parmesan
- 4 Eier
- schwarzer Pfeffer
- 1 Zwiebel
- 1 EL getrockneter Oregano
- 4 EL Olivenöl
- 15 g Butter
- 2 EL Semmelbrösel
Zubereitung:
- Die Butter in kleine Stücke schneiden und für 5 Minuten in den Gefrierschrank stellen.
- In eine Schüssel Mehl und Salz geben, die Butter darauf verteilen und rasch zu einer krümeligen Masse verkneten. Das Wasser hinzugeben und alles zu einem weichen Teig kneten.
- Den Teig rund formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 45–60 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit eine zweite Schüssel mit 1 l Wasser befüllen und die Zitrone hineinpressen. Die Artischocken putzen, Blätter und Heu entfernen, Stiele schälen. Die Böden und Stiele in das Zitronenwasser legen.
- Den Parmesan reiben, 2 Eier in einem Schüsselchen verquirlen, salzen und pfeffern. Den Parmesan und 1 EL getrockneten Oregano unterrühren.
- Die Artischocken in mundgerechte Stücke schneiden, mit Olivenöl und Salz würzen.
- Den Teig ausrollen, in eine Tarteform legen, den Rand andrücken und überschüssigen Teig abschneiden.
- Die Füllung darauf verteilen und die Torta im vorgeheizten Ofen (ca. 200 °C) ca. 30–40 Minuten backen.
Diese Tarte ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ideal als Partysnack. Sie kann warm oder kalt serviert werden und ist ideal als Fingerfood.
Rezept 2: Tarte Tartin con Cipolle di Tropea (Kalabrien)
Die Tarte Tartin con Cipolle di Tropea ist eine herzhafte, süße Variante, die sich von der klassischen Apfeltarte abhebt. Die Zwiebeln aus Tropea sind eine IGP-geschützte Sorte, die für ihre süße, milde und leichte Würzigkeit bekannt ist. Sie sind ideal für diese Tarte, da sie sich durch ihre Zartheit und Saftigkeit besonders gut verarbeiten lassen.
Zutaten:
Für den Teig:
- 100 g kalte Butter
- 200 g Mehl
- 65 g kaltes Wasser
- 1/2 Teelöffel Salz
Für die Füllung:
- 75 g Butter
- 75 g Zucker
- 750 g in 0,5 cm dicke Scheiben geschnittene Tropeazwiebeln (alternativ rote Zwiebeln, diese sollten 1 Stunde in Wasser eingeweicht werden)
- 50 g Balsamico-Condimento
Zubereitung:
- Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und mit dem Mehl und Salz verkneten, bis eine krümelige Masse entsteht. Kaltes Wasser hinzugeben und alles rasch zu einem weichen Teig kneten.
- Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit die Tropeazwiebeln in dünne Scheiben schneiden.
- In einer Pfanne die Butter erhitzen, die Zwiebeln darauf verteilen und mit Zucker bestreuen.
- Die Zwiebeln langsam andünsten lassen, bis sie goldbraun werden.
- Den Balsamico hinzugeben und die Füllung abschmecken.
- Den Teig ausrollen, in eine Tarteform legen und die Füllung darauf verteilen.
- Die Tarte im vorgeheizten Ofen (ca. 180 °C) ca. 30–35 Minuten backen.
Diese Tarte ist eine köstliche Kombination aus Süße und Salzigkeit, die im kalabrischen Raum sehr beliebt ist.
Rezept 3: Schwarzkohl-Tarte (Toskana)
Die Torta di Cavolo Nero, auch als Schwarzkohl-Tarte bekannt, ist eine herzhafte Variante, die in der Toskana oft im Winter serviert wird. Schwarzkohl ist eine leckere und gesunde Zutat, die sich besonders gut mit Ei, Parmesan und Thymian kombiniert.
Zutaten:
Für den Teig:
- 300 g Mehl
- 100 g kalte Butter
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 2 EL Wasser
Für die Füllung:
- 500 g Schwarzkohl
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Olivenöl
- 50 g Parmesan
- 50 g Crescenza
- 1 EL frischer Thymian
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Den Teig aus Mehl, kalter Butter, Salz, Ei und Wasser rasch verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Schwarzkohl in Streifen schneiden. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, Knoblauch darin anbraten, dann den Kohl hinzugeben und kurz andünsten.
- Den Kohl mit Salz und Pfeffer würzen, dann vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
- Den Parmesan reiben, die Crescenza in kleine Würfel schneiden und mit dem Thymian vermengen.
- Die Füllung auf den Teig verteilen.
- Den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen und im vorgeheizten Ofen (ca. 180 °C) ca. 45 Minuten backen.
- Die Tarte mit Teigstreifen über der Füllung belegen und erneut ca. 15 Minuten backen, bis die Streifen goldbraun sind.
Diese Tarte ist eine typische Winterküche, die in der Toskana gern serviert wird. Sie ist sättigend und gesund und eignet sich besonders gut als Hauptgericht.
Süße italienische Tarte – Crostata di Frutti
Rezept 1: Crostata di Frutti mit Orangenmarmelade
Die Crostata di Frutti ist eine traditionelle italienische Tarte, die mit verschiedenen Früchten belegt werden kann. Im klassischen Rezept wird sie mit Orangenmarmelade aus Sizilien gefüllt. Sie ist besonders einfach in der Zubereitung und kann je nach Saison mit verschiedenen Marmeladen oder Schokoladencremes veredelt werden.
Zutaten:
Für den Teig:
- 300 g Mehl
- 100 g kalte Butter
- 1 Ei
- 50 g Puderzucker
- Abrieb von 1 Bio-Orange
Für die Füllung:
- 500 g Orangenmarmelade
- (Alternativ: Aprikosenmarmelade, Schokoladencreme oder eine selbstgemachte Fruchtkompott)
Zubereitung:
- Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und mit dem Mehl rasch verkneten, bis eine sandige Masse entsteht.
- Den Orangenschalenabrieb, den Puderzucker und das Ei hinzugeben und alles zu einem homogenen Teig kneten.
- Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Teig auf ein Backbrett geben und mit einem Nudelholz auf eine Dicke von 7–8 mm ausrollen.
- Den Teig in eine Tarteform legen, die Ränder andrücken und den überschüssigen Teig abschneiden.
- Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen, um Blasenbildung zu vermeiden.
- Die Marmelade in die Torte füllen und mit einem Löffelrücken gleichmäßig verteilen.
- Die Tarte im vorgeheizten Ofen (ca. 180 °C) ca. 20–25 Minuten backen, bis die Ränder leicht goldbraun sind.
Diese Tarte ist besonders bei italienischen Familien beliebt, da sie schnell zubereitet wird und dennoch sehr lecker schmeckt. Sie kann warm oder kalt serviert werden und eignet sich hervorragend als Dessert oder als Snack.
Rezept 2: Sauerkirschtarte
Ein weiteres Beispiel für eine süße italienische Tarte ist die Sauerkirschtarte. Sie vereint einen knusprigen Mürbeteig mit karamellisierten Sauerkirschen und Vanillecreme. Sie ist besonders im Sommer beliebt, wenn Sauerkirschen Saison haben.
Zutaten:
Für die Kirschen:
- 500 g Sauerkirschen (entsteint)
- 125 g Zucker
- 1 Ei
- 2 Eigelb
- 185 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 125 g Butter
- 375 g Weizenmehl
- 250 ml Milch
- 1 Vanilleschote
- 3 Eigelb
- 60 g Zucker
- 2 EL Stärke
Zubereitung:
- Die Sauerkirschen mit Zucker in einem Topf zum Kochen bringen und unter Rühren einköcheln lassen, bis sie weich und leicht karamellisiert sind.
- Den Mürbeteig aus Butter, Mehl, Zucker, Salz, Milch und Ei herstellen.
- Den Teig in eine Tarteform legen, die Ränder andrücken und überschüssigen Teig abschneiden.
- Die karamellisierten Kirschen darauf verteilen.
- Die Vanillecreme aus Eigelb, Zucker, Stärke und Milch herstellen, bis sie cremig wird.
- Die Creme auf die Kirschen geben und die Tarte im vorgeheizten Ofen (ca. 180 °C) ca. 25–30 Minuten backen.
Diese Tarte ist ein typisches Sommerdessert in Italien und wird oft bei Familienfeiern serviert. Sie ist lecker, aber auch ziemlich sattmachend.
Fazit
Italienische Tarten, ob herzhaft oder süß, sind in der italienischen Küche ein unverzichtbarer Bestandteil. Sie vereinen einfache Zubereitungsweisen mit hohem Geschmack und können je nach Region und Saison unterschiedlichste Zutaten enthalten. Ob Artischocken, Schwarzkohl oder Sauerkirschen – die Tarte bietet viel Raum für kreative Variationen.
Die Rezepte aus den bereitgestellten Quellen zeigen, wie vielseitig italienische Tarten sein können. Sie sind nicht nur kulinarische Highlights, sondern auch ideale Gerichte für verschiedene Anlässe – von Familienabenden bis hin zu Partys und Festen.
Quellen
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