Italienischer Rinderbraten – Rezepte und Zubereitung von Brasato, Stracotto und Manzo Stufato

Der italienische Rinderbraten ist ein Klassiker in der italienischen Kochkunst. Ob als Brasato alla Milanese, Stracotto di manzo oder Brasato al Barolo – diese Gerichte teilen sich gemeinsam die Liebe zum Schmoren in Rotwein. Sie sind nicht nur Aushängeschilder regionaler Tradition, sondern auch wahre Gaumenschmaus, der sich durch langsame, sorgfältige Zubereitung und den Geschmack von aromatischem Wein auszeichnet.

In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit den verschiedenen italienischen Rinderbratenrezepten beschäftigen, ihre Zutaten, Zubereitungsweisen, Besonderheiten und regionale Unterschiede. Zudem werden wir auf die Hintergründe der Gerichte, Empfehlungen zur Weinauswahl sowie Tipps zur Speisenzubereitung und Servierung eingehen.


Einführung in die italienischen Rinderbraten

Italienische Rinderbratenrezepte sind in der Regel langsam geschmorte Gerichte, die aus minder zarten Rindteilen wie Schulter oder Oberschenkel bestehen. Diese Teile profitieren durch das Schmoren in Rotwein, Gewürzen und Gemüse besonders stark, da sich das Fleisch über Stunden weich und aromatisch kocht.

Einige der bekanntesten italienischen Rinderbraten sind:

  • Brasato alla Milanese: Ein Klassiker aus der Lombardei, der mit Rotwein, Tomatenmark und Gewürzen zubereitet wird.
  • Stracotto di manzo: Ein durchgekochter Rinderbraten aus der Emilia-Romagna oder anderen Regionen Italiens, der butterzart und mit einer intensiven Soße serviert wird.
  • Brasato al Barolo: Eine Spezialität aus dem Piemont, die mit Barolo-Wein gekocht wird und oft Polenta als Beilage bekommt.
  • Manzo stufato: Ein allgemeiner Ausdruck für Rinderschmoren, der in verschiedenen Regionen Italiens unterschiedlich zubereitet wird.

Diese Gerichte sind nicht nur in Italien, sondern auch in der internationalen Küche als Festtags- und Sonntagsgerichte geschätzt, da sie Zeit in Anspruch nehmen und in der Regel mehrere Stunden lang geschmort werden.


Brasato alla Milanese – Der Rinderbraten in Rotwein

Ursprung und Hintergrund

Brasato alla Milanese ist ein typisches Gericht aus der Lombardei, einer Region im Nordosten Italiens. In Mailand und Umgebung wird dieser Braten oft an Festtagen oder besonderen Anlässen serviert. Er ist ein Klassiker unter den Secondi, also den Hauptgerichten der italienischen Mahlzeiten, und wird oft zusammen mit Kartoffelpüree, karamellisierten Möhren oder anderen Beilagen serviert.

Rezept und Zutaten

Ein typisches Rezept für Brasato alla Milanese für 4–6 Personen umfasst:

  • 1,5 kg Rindfleisch (am besten Hochrippe oder Mittelbug)
  • 1 kleiner Rinderknochen mit Fleisch und Fett
  • 1–2 Möhren
  • 1 Stange Bleichsellerie
  • 1 kleiner Kohlrabi
  • 2 Zwiebeln
  • 1 kleine Dose Eiertomaten
  • 2–3 Knoblauchzehen
  • 400 ml Rotwein
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 EL getrocknete Steinpilze
  • 300 ml Brühe oder Wasser
  • 3 EL Olivenöl
  • 50 g Butter
  • 2 Gewürznelken
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung

  1. Fleisch vorbereiten: Das Rindfleisch wird gewürfelt oder in Stücke geschnitten und in Olivenöl angebraten.
  2. Gemüse und Aromen hinzufügen: Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Sellerie und Kohlrabi werden ebenfalls angebraten und zum Fleisch gegeben.
  3. Rotwein und Soße: Tomatenmark, Eiertomaten, Steinpilze, Brühe, Gewürznelken und Gewürze werden hinzugefügt. Alles wird mit Rotwein abliefert.
  4. Schmoren: Der Braten wird über mehrere Stunden sanft geschmort, bis das Fleisch zart und die Soße konzentriert ist.
  5. Servieren: Am besten wird Brasato alla Milanese warm serviert, idealerweise mit Kartoffelpüre oder karamellisierten Möhren.

Tipp für die Speisenzubereitung

  • Der Alkohol des Weins verflüchtigt sich im Schmoren, weshalb der Braten besonders aromatisch und weich wird.
  • Es ist empfehlenswert, den Braten bereits einen Tag vor der Servierung zuzubereiten, da er im Kühlschrank ruhen kann und die Aromen sich intensivieren.
  • Ein kräftiger Rotwein wie Rosso di Valtellina ist ideal, da er den Geschmack des Braten gut ergänzt.

Stracotto di manzo – Der durchgekochte Rinderbraten

Regionale Unterschiede

Stracotto di manzo, was „durchgekochter Rinderbraten“ bedeutet, ist ein weiteres typisches italienisches Schmorengericht. Es ist besonders in der Emilia-Romagna verbreitet, aber auch in anderen Regionen Italiens wie Lombardei, Toskana oder Piemont gibt es regional angepasste Versionen des Gerichts.

Jede Region hat dabei ihre eigene Variante, wobei die Grundzutaten meist Rindfleisch, Rotwein, Gemüse und Gewürze sind.

Rezept und Zutaten

Ein typisches Rezept für Stracotto di manzo für 4–6 Personen:

  • 1,5 kg Rindfleisch (am besten von der Schulter)
  • 4 Karotten
  • 2 große Zwiebeln
  • 4 Selleriestangen
  • 4 Knoblauchzehen
  • Lorbeerblätter, Rosmarin, Salz, Pfeffer
  • 400–500 ml Rotwein (z. B. Barolo oder Barbera)
  • 2 EL Olivenöl

Zubereitung

  1. Fleisch anbraten: Das Rindfleisch in Olivenöl anbraten, bis es leicht gebräunt ist.
  2. Gemüse und Aromen: Karotten, Zwiebeln, Sellerie und Knoblauch werden ebenfalls angebraten und zum Fleisch gegeben.
  3. Rotwein und Gewürze: Der Rotwein, Lorbeerblätter, Rosmarin und Gewürze werden hinzugefügt.
  4. Schmoren: Alles wird über mehrere Stunden langsam geschmort, bis das Fleisch butterzart und die Soße intensiv ist.
  5. Servieren: Ideal serviert mit buttrigem Kartoffelpüree oder Pasta.

Tipp zur Speisenzubereitung

  • Der Stracotto eignet sich besonders gut als Wohlfühlspeise an trüben Tagen oder Sonntagen.
  • Ein Piemontesischer Rotwein wie Barolo ist ideal, da er den Geschmack des Gerichts gut ergänzt.
  • Wer möchte, kann den Braten auch mit einer Pasta servieren, was in der Emilia-Romagna oft der Fall ist.

Brasato al Barolo – Der Rinderbraten aus dem Piemont

Ursprung und Hintergrund

Brasato al Barolo ist eine Spezialität aus dem Piemont, einer Region im Nordwesten Italiens. Es ist ein typisches Sonntags- oder Festtagsgericht, das oft über zwei Tage zubereitet wird, da das Fleisch vor dem Schmoren in Rotwein mariniert wird.

Rezept und Zutaten

Ein typisches Rezept für Brasato al Barolo für 6 Personen:

  • 1,5 kg Rinderbraten (am besten Schulter)
  • 4 Karotten
  • 2 große Zwiebeln
  • 4 Selleriestangen
  • 4 Knoblauchzehen
  • 4 Lorbeerblätter
  • 4 Rosmarinzweige
  • 2 Gewürznelken
  • 8 Wacholderbeeren
  • 1 Zimtstange
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Flasche Barolo (Rotwein)
  • Butter

Zubereitung

  1. Marinieren: Das Rindfleisch wird über Nacht in Rotwein marinieren.
  2. Anbraten: Am nächsten Tag wird das Fleisch mit Butter in einer großen Pfanne angebraten.
  3. Gemüse und Gewürze: Karotten, Zwiebeln, Sellerie, Knoblauch, Lorbeerblätter, Rosmarin, Nelken, Wacholderbeeren und Zimt werden hinzugefügt.
  4. Schmoren: Alles wird in einem Schmortopf mit Rotwein und Gewürzen geschmort.
  5. Servieren: Ideal serviert mit Polenta, die die Sauce optimal aufsaugt.

Tipp zur Speisenzubereitung

  • Der Brasato al Barolo ist ein komplexes Gericht, das Zeit und Geduld erfordert.
  • Er ist ein Aushängeschild der Slow-Food-Bewegung, die im Piemont ihren Ursprung hat.
  • Die Sauce sollte nicht zu flüssig sein, sondern eher konzentriert und intensiv.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Rezepte

Merkmal Brasato alla Milanese Stracotto di manzo Brasato al Barolo
Region Lombardei Emilia-Romagna Piemont
Hauptzutat Rindfleisch Rindfleisch Rindfleisch
Schmoren Ja Ja Ja
Beilage Kartoffelpüre, karamellisierte Möhren Kartoffelpüre, Pasta Polenta
Rotwein Ja (z. B. Rosso di Valtellina) Ja (z. B. Barolo) Ja (Barolo)
Zubereitungszeit 2–3 Stunden 2–3 Stunden 2 Tage (inkl. Marinieren)

Empfehlungen zur Weinauswahl

Ein guter Rotwein ist unerlässlich für die Zubereitung der italienischen Rinderbraten. Jede Region Italiens hat ihre eigene Weintradition, die gut zu den Gerichten passt. Hier einige Empfehlungen:

  • Rosso di Valtellina (Lombardei): Ein kräftiger, aromatischer Rotwein, der ideal zum Brasato alla Milanese passt.
  • Barolo und Barbera (Piemont): Diese Weine sind typisch für das Brasato al Barolo und verleihen dem Braten eine feine, weinige Note.
  • Merlot oder Chianti (Toskana): Ein weiterer guter Begleiter für italienische Schmorengerichte.

Tipps zur Speisenzubereitung

  1. Vorbereitung ist wichtig: Viele der Gerichte benötigen mehrere Stunden oder sogar Tage. Es ist daher ratsam, sie im Vorfeld zuzubereiten.
  2. Alkohol verflüchtigt sich: Der Alkohol des Weins verflüchtigt sich im Schmoren, weshalb die Gerichte auch für Kinder oder alkoholfreie Speisen geeignet sind.
  3. Beilage wählen: Jedes Gericht hat seine typische Beilage, die nicht nur den Geschmack ergänzt, sondern auch die Konsistenz der Sauce verbessert.
  4. Gewürze sorgfältig wählen: Rosmarin, Lorbeerblätter, Nelken, Wacholderbeeren und Zimt sind typisch für die italienischen Rinderbraten und sollten nicht weggelassen werden.

Schlussfolgerung

Italienische Rinderbratenrezepte wie Brasato alla Milanese, Stracotto di manzo und Brasato al Barolo sind mehr als nur Speisen – sie sind kulturelle und kulinarische Meilensteine, die Tradition, Geduld und Geschmack verbinden. Ob in der Lombardei, im Piemont oder in der Emilia-Romagna – diese Gerichte teilen sich das Prinzip des Schmorens in Rotwein und Gemüse und ergeben jedes Mal ein unvergleichliches Geschmackserlebnis.

Zum Schmoren wird Geduld benötigt, doch die Zeit lohnt sich: ein zartes, aromatisches Fleisch, eine intensive Soße und eine perfekte Beilage machen diese Gerichte zu einem wahren Genuss. Ob an einem Sonntag, zu Festtagen oder einfach so – italienischer Rinderbraten ist immer eine willkommene Abwechslung in der heimischen Küche.


Quellen

  1. Rezept für Brasato alla Milanese
  2. Stracotto – Ein italienisches Schmorengericht
  3. Stracotto di manzo – Ein Traum von Rinderbraten
  4. Brasato al Barolo – Ein Piemontesisches Rezept
  5. Brasato – Norditalienische Rinderbraten

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