Original Italienisches Focaccia-Rezept mit Kartoffelteig – Traditionelle Zubereitung und Anpassungsmöglichkeiten

Focaccia ist ein faszinierendes Phänomen in der italienischen Backkunst. Ob als knuspriger Snack oder als warmes Brot mit reichhaltigem Belag – sie ist in verschiedenen Regionen Italiens in unterschiedlicher Form zu finden. Eine besonders charakteristische Variante ist die Focaccia mit Kartoffelteig, die für ihre weiche, saftige Textur und leichte Porösität bekannt ist. In der Region Apulien, genauer gesagt in Bari, hat sich die sogenannte Focaccia Barese als ikonische Spezialität etabliert. Im Gegensatz zu der flacheren, oft mit Rosmarin belegten ligurischen Focaccia ist die Barese dicker, saftiger und wird typischerweise mit Kirschtomaten, Oliven und Oregano belegt.

Die Verwendung von Kartoffeln im Teig ist ein entscheidender Faktor für die Besonderheit dieser Focaccia. Sie tragen maßgeblich zu der weichen, fast luftigen Konsistenz bei und sorgen zudem für eine feine, nicht trockene Konsistenz nach dem Backen. In den bereitgestellten Rezepten aus verschiedenen Quellen wird deutlich, dass Kartoffeln nicht nur eine traditionelle Zutat sind, sondern auch eine essentielle Grundlage für die typische Form und Geschmackserfahrung. Die Rezepte variieren dabei geringfügig in der Zutatenliste und den Zubereitungsanweisungen, wobei sich jedoch ein gemeinsamer roter Faden zieht: ein Hefeteig mit Kartoffeln, Olivenöl, Salz und einer Fülle an Aromen.

Im Folgenden werden die verschiedenen Rezeptvarianten vorgestellt, analysiert und in den Kontext der italienischen Brot- und Backkunst eingeordnet. Neben der Zubereitung des Teigs und der Fülle werden auch kulinarische Hintergründe sowie Anpassungsmöglichkeiten für individuelle Geschmacksvorlieben erläutert.

Grundlagen des Kartoffel-Focaccia-Teigs

Der Teig ist das Fundament jeder Focaccia. Im Falle der Focaccia Barese und der Focaccia mit Kartoffeln ist die Verwendung von mehligkochenden Kartoffeln ein entscheidender Bestandteil. Diese Kartoffeln geben dem Teig ihre charakteristische Weichheit, da sie beim Kochen viel Stärke freisetzen, die sich im Teig weiter verteilt und die Struktur auflockert. In allen Rezepten wird betont, dass die Kartoffeln zuerst gekocht, abgekühlt und dann entweder durch eine Kartoffelpresse oder mit einem Stampfer zerdrückt werden. Dieser Kartoffelstampf bildet dann die Grundlage für den Hefeteig.

Zutaten für den Teig

Die Zutatenlisten der verschiedenen Rezepte sind in ihrer Grundstruktur sehr ähnlich. In den bereitgestellten Rezepten aus Harecker.de, Centro Italia, EatClub und Die Kartoffel werden folgende Grundzutaten genannt:

  • Mehligkochende Kartoffeln (ca. 300 g)
  • Weizenmehl (Typ 00 oder 550)
  • Frische Hefe (1 Würfel) oder Trockenhefe (ca. 3 g)
  • Lauwarmes Wasser (ca. 50–300 ml)
  • Olivenöl (ca. 6–20 ml)
  • Salz (ca. 1 Teelöffel)

Zusätzlich werden in einigen Rezepten noch Rosmarin, Oregano, Cherrytomaten, Oliven und Meersalz als Beilagen genannt. Diese Zutaten werden jedoch erst später in der Zubereitung als Belag verwendet.

Zubereitung des Teigs

Die Zubereitung des Kartoffel-Focaccia-Teigs folgt in den meisten Rezepten einem ähnlichen Schema:

  1. Kartoffeln kochen: Die Kartoffeln werden zunächst in Salzwasser gekocht, bis sie gar sind. Danach werden sie abgekühlt und entweder durchgepresst oder mit einem Stampfer zerdrückt.
  2. Hefe auflösen: Die frische Hefe wird in lauwarmem Wasser angerührt, bis sie sich vollständig aufgelöst hat.
  3. Teig kneten: Die Kartoffeln, Hefe-Mischung, Mehl, Salz und Olivenöl werden zu einem homogenen Teig verarbeitet. In den Rezepten wird empfohlen, entweder einen Handrührer oder einen Knethaken zu verwenden.
  4. Teig gehen lassen: Der Teig wird in einer gut eingeöschten Schüssel oder auf einem bemehlten Tisch ca. 1–2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
  5. Teig formen: Nach dem Gehen wird der Teig in zwei gleich große Portionen geteilt und entweder auf Backpapier ausgerollt oder direkt auf dem Backblech zu einem runden Fladen geformt.
  6. Mulden drücken: Mit den Fingern werden kleine Mulden in den Teig gedrückt, in die später die Tomaten oder Oliven gelegt werden.
  7. Bestreichen und belegen: Der Teig wird mit Olivenöl, Rosmarin oder Oregano bestreichen und anschließend mit Cherrytomaten, Oliven und Meersalz belegt.

Focaccia Barese – Das Original-Rezept aus Apulien

Die Focaccia Barese ist eine besonders bekannte Variante der Focaccia, die in der Region Apulien, insbesondere in Bari, populär ist. Sie ist dicker, saftiger und wird typischerweise mit Kirschtomaten, Oliven und Oregano belegt. Im Gegensatz zur flacheren, oft mit Rosmarin belegten ligurischen Focaccia hat die Barese eine weichere Konsistenz und einen intensiveren Geschmack.

Zutaten für die Focaccia Barese

  • 300 g Weizenmehl Tipo 00
  • 200 g gekochte, zerdrückte Kartoffeln (mehligkochend)
  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • 10 g frische Hefe oder 3 g Trockenhefe
  • 10 g Salz
  • 20 ml Olivenöl Extra Vergine (für den Teig)
  • 200 g Kirschtomaten
  • Schwarze oder grüne Oliven (entsteint)
  • Oregano
  • Grobes Meersalz
  • Weitere 50 ml Olivenöl Extra Vergine (zum Bestreichen)

Zubereitung der Focaccia Barese

  1. Kartoffeln kochen und zerdrücken: Die Kartoffeln werden in Salzwasser gekocht, abgekühlt und dann zerdrückt.
  2. Hefe auflösen: Die Hefe wird in Wasser gelöst und zum Teig hinzugefügt.
  3. Teig kneten: Die Zutaten werden zu einem homogenen Teig verarbeitet und eine Stunde gehen gelassen.
  4. Teig formen: Der Teig wird in zwei Portionen geteilt und auf Backpapier ausgerollt.
  5. Belag hinzufügen: Nach dem Gehen wird der Teig mit Olivenöl bestreichen und mit Kirschtomaten, Oliven, Oregano und Meersalz belegt.
  6. Backen: Der Ofen wird auf 200–220 °C vorgeheizt. Die Focaccia wird für ca. 20–25 Minuten gebacken, bis sie goldbraun und knusprig ist.

Vergleich der verschiedenen Rezeptvarianten

Die Rezepte aus den bereitgestellten Quellen weisen einige Gemeinsamkeiten, aber auch leichte Unterschiede auf. Diese können in den Zutatenlisten, den Mengenangaben und der Zubereitungsweise liegen. Im Folgenden wird ein Überblick über die unterschiedlichen Rezeptvarianten gegeben.

1. Rezept von Harecker.de

Dieses Rezept betont, dass es sich um das „Original-Rezept“ handelt. Es enthält die folgenden Zutaten:

  • 300 g Kartoffeln mehlig
  • 250 g Mehl Typ 550
  • 1 Würfel frische Hefe
  • 50 ml Wasser
  • 6 EL Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • 1 Handvoll Oliven grün entkernt
  • 8 Zweige Rosmarin
  • 6 Zweige Wilder Fenchel oder Fenchelkraut
  • 1 Prise grobes Meersalz
  • 200 g Cherrytomaten

Die Zubereitung ist sehr detailliert und betont, dass die Kartoffeln als essentieller Bestandteil des Teigs fungieren. Die Verwendung von Rosmarin, Fenchel und Oliven ist hier besonders hervorgehoben.

2. Rezept von Centro Italia

Dieses Rezept ist sehr ähnlich zum Harecker-Rezept, unterscheidet sich jedoch etwas in der Mengenangabe und der Verwendung von Oregano anstelle von Rosmarin. Die Schwerpunkte liegen auf der Kombination aus Kartoffeln, Tomaten und Oliven, wobei der Fokus auf die typischen Aromen der Region Apulien liegt.

3. Rezept von EatClub

In diesem Rezept wird der Prozess der Teigzubereitung etwas anders beschrieben, insbesondere bei der Knetung und dem Falten des Teigs. Hier ist der Schwerpunkt auf die Formung des Teigs und die wiederholte Dehnung und Falten gelegt, was zu einer homogenen Textur führt.

4. Rezept von Die Kartoffel

Dieses Rezept betont den Kartoffelteig als unverzichtbares Element. Es wird explizit erwähnt, dass die traditionelle ligurische Focaccia nicht aus Kartoffeln hergestellt wird, was jedoch bei dieser Version der Fall ist. Die Zutatenliste ist sehr ähnlich zu den anderen Rezepten, wobei hier auch Cherrytomaten und Rosmarin hervorgehoben werden.

Kulinarische Hintergründe und Bedeutung der Focaccia

Die Focaccia hat eine lange und reiche Geschichte in der italienischen Küche. Obwohl sie heute als ein Brot oder Snack wahrgenommen wird, ist sie in ihrer ursprünglichen Form ein Hefeteig, der in verschiedenen Regionen unterschiedlich zubereitet wird. Der Name „Focaccia“ leitet sich vom lateinischen „focus“ ab, was „Feuerstätte“ oder „Glut“ bedeutet. Dies deutet darauf hin, dass das Rezept ursprünglich aus der Region stammt, in der es auf den Pfannen über der Glut gebacken wurde.

Regionale Unterschiede

Die Focaccia wird in ganz Italien in unterschiedlichen Formen zubereitet. In Ligurien ist sie flacher und wird oft mit Rosmarin und Meersalz belegt. In Apulien, insbesondere in Bari, hingegen ist die Focaccia Barese dicker, saftiger und wird mit Kirschtomaten, Oliven und Oregano belegt. In Toskana wiederum ist sie oft einfach mit Rosmarin und grobes Meersalz belegt.

Diese regionalen Unterschiede zeigen, wie vielseitig die Focaccia ist und wie sie sich an die lokalen Geschmacksvorlieben anpasst. In Apulien hat sich die Focaccia Barese als Streetfood etabliert und ist dort ein fester Bestandteil der kulinarischen Kultur.

Kulturelle und soziale Bedeutung

Die Focaccia ist mehr als nur ein Brot – sie ist ein Symbol für italienische Lebensfreude, Gastfreundschaft und Tradition. Sie wird oft als Antipasti, Beilage oder Snack serviert und ist in vielen Haushalten ein fester Bestandteil der täglichen Kost. In Apulien ist sie besonders bei jungen Menschen beliebt und wird oft auf der Straße oder in den Straßencafés gegessen.

Die Verwendung von Kartoffeln im Teig ist ein entscheidender Faktor für die besondere Konsistenz und Geschmack der Focaccia Barese. Sie sorgen für eine weiche, saftige Textur und tragen maßgeblich zu der besonderen Konsistenz bei. In den bereitgestellten Rezepten wird immer wieder betont, dass die Kartoffeln eine essentielle Zutat sind und dass die Focaccia ohne sie nicht dasselbe Geschmackserlebnis bietet.

Tipps für die Zubereitung und Anpassungsmöglichkeiten

Die Zubereitung der Focaccia mit Kartoffelteig ist recht einfach, erfordert jedoch etwas Geduld und Sorgfalt. Die folgenden Tipps können helfen, die Focaccia optimal zuzubereiten und an individuelle Vorlieben anzupassen.

1. Kartoffeln richtig kochen und zerdrücken

Es ist wichtig, dass die Kartoffeln vollständig gekocht und abgekühlt werden, bevor sie zerdrückt werden. Dies verhindert, dass sich der Teig zu schnell zusammenzieht oder zu weich wird. Die Kartoffeln sollten mehligkochend sein, damit sie die richtige Textur liefern.

2. Hefe richtig dosieren

Die Hefemenge sollte immer proportional zur Menge des Teigs sein. In den Rezepten wird entweder frische Hefe oder Trockenhefe verwendet. Die Mengenangaben sind dabei sehr ähnlich. Es ist wichtig, dass die Hefe in lauwarmem Wasser aufgelöst wird, damit sie aktiviert wird.

3. Teig nicht überkneten

Der Teig sollte gut geknetet werden, aber nicht überknetet, da er sonst zu fest wird. In einigen Rezepten wird empfohlen, den Teig zu dehnen und zu falten, um ihn weicher zu machen.

4. Mulden drücken

Die Mulden im Teig sind wichtig, da sie den Belag aufnehmen und den Geschmack intensivieren. In den Rezepten wird empfohlen, die Mulden mit den Fingern zu drücken, bevor die Focaccia belegt wird.

5. Olivenöl bestreichen

Das Bestreichen des Teigs mit Olivenöl ist ein entscheidender Schritt, da es den Teig knusprig macht und den Geschmack intensiviert. In einigen Rezepten wird empfohlen, das Olivenöl mit Rosmarin oder Oregano zu vermischen, um den Aromen noch mehr zu unterstreichen.

6. Anpassungsmöglichkeiten

Die Focaccia ist sehr flexibel und kann an verschiedene Geschmacksvorlieben angepasst werden. Einige Beispiele:

  • Käsebeilage: Käse wie Mozzarella oder Parmesan kann als Beilage verwendet werden.
  • Gemüsebeilage: Zucchini, Zwiebeln oder Schinken können als zusätzliche Beilage hinzugefügt werden.
  • Rohes Gemüse: Karotten- oder Gurkensticks können als gesunde Alternative zum Tomatenbelag dienen.
  • Vegetarische Variante: Die Focaccia kann komplett ohne Fleisch zubereitet werden.

7. Zubereitung im Voraus

Die Focaccia kann auch im Voraus zubereitet werden. Der Teig kann nach dem Kneten im Kühlschrank oder Gefrierschrank aufbewahrt werden und später weiterverarbeitet werden. Dies ist besonders nützlich, wenn man sie für eine Party oder ein Fest vorbereiten möchte.

Fazit

Die Focaccia mit Kartoffelteig ist eine kulinarische Spezialität, die durch ihre weiche, saftige Textur und ihre reichen Aromen beeindruckt. Sie ist in verschiedenen Regionen Italiens in unterschiedlicher Form zu finden, wobei die Focaccia Barese aus Apulien besonders hervorragt. In den bereitgestellten Rezepten wird deutlich, dass die Kartoffeln ein essentieller Bestandteil des Teigs sind und dass sie maßgeblich zur besonderen Konsistenz und Geschmack beitragen.

Die Zubereitung der Focaccia ist recht einfach und erfordert nur wenige Zutaten. Mit etwas Geduld und Sorgfalt kann man eine leckere, knusprige Focaccia zubereiten, die sowohl als Snack als auch als Beilage serviert werden kann. Die Rezeptvarianten aus Harecker.de, Centro Italia, EatClub und Die Kartoffel bieten eine gute Grundlage für die Zubereitung und können nach Wunsch angepasst werden.

Egal ob mit oder ohne Kartoffeln im Teig – die Focaccia ist ein Symbol für italienische Lebensfreude und Tradition. Sie ist ein Allrounder in der italienischen Küche und eignet sich für jede Gelegenheit. Ob warm oder kalt, ob als Vorspeise oder als Hauptgericht – die Focaccia bringt den Geschmack Italiens direkt auf den Tisch.

Quellen

  1. Harecker.de – Focaccia-Rezept
  2. Centro Italia – Focaccia Barese-Rezept
  3. EatClub – Focaccia Barese-Rezept
  4. Die Kartoffel – Kartoffel-Focaccia-Rezept

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