Klassisches italienisches Lasagne Rezept: Traditionelle Schichten, hausgemachte Soßen und regionale Varianten
Einführung
Lasagne ist mehr als nur ein Nudelgericht – es ist ein ikonisches Symbol der italienischen Küche, das sowohl in Italien als auch in vielen anderen Ländern auf Anhieb Anerkennung und Begeisterung hervorruft. Das Gericht besteht aus mehreren Schichten aus Nudelplatten, Soßen, Käse und anderen Zutaten, die im Ofen gebacken werden, um eine harmonische Kombination aus Geschmack und Textur zu erzeugen. Obwohl die Lasagne in Deutschland und anderen Teilen Europas eine feste Stellung in der kulinarischen Kultur hat, stammt das Originalrezept aus Italien, wo die verschiedenen Regionen ihre eigenen, oft recht unterschiedlichen Versionen entwickelt haben.
In diesem Artikel werden die traditionellen italienischen Lasagne Rezepte genauer beleuchtet, darunter die Zubereitung der kraftvollen Bolognese Soße, die cremige Béchamelsauce und die typischen Käseschichten. Zudem werden regionale Abwandlungen der Lasagne beschrieben, die in Italien bis heute lebendig sind. Mit detaillierten Rezepten, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und praktischen Tipps ist dieses Gericht auch für Hobbyköche leicht nachzukochen.
Die Geschichte der Lasagne
Die Ursprünge der Lasagne liegen weit in der Vergangenheit. Obwohl das Gericht heute eng mit Italien verbunden ist, gibt es historische Hinweise darauf, dass die Idee geschichteter Nudelplatten bereits in anderen Kulturen existierte. So findet sich im englischen Kochbuch Forme of Cury aus dem 14. Jahrhundert ein Rezept für „losoyn“, ein Gericht, das aus Nudelplatten und überbackenem Käse besteht. Allerdings ist dies keine italienische Lasagne im engeren Sinne, sondern eher eine Vorform des Schichtgerichts.
In Italien selbst ist das erste schriftliche Rezept für Lasagne aus dem 13. Jahrhundert belegt. Das Rezept für Lasagne mit Tomaten hingegen stammt erst aus dem Jahr 1881. Dies zeigt, dass die heute bekannte Version der Lasagne, mit ihrer typischen Kombination aus Bolognese Soße, Béchamel und Käse, sich erst später entwickelt hat.
Der Begriff Lasagne selbst hat eine interessante Herkunft. Einer Theorie zufolge leitet sich das Wort von lagana, einem römischen Ausdruck für flache Teigblätter, ab. Eine andere Theorie verbindet den Begriff mit dem altgriechischen Wort tà lásana, das einen Rost oder Kochtopf bezeichnet, den die Römer als lasanum übernommen haben. Dieser Topf war möglicherweise der Ursprung des Gerichts, das später als Lasagne bezeichnet wurde.
Ein weiterer Begriff, der oft in Verbindung mit Lasagne steht, ist al forno, was „im Ofen“ bedeutet. Dieser Ausdruck beschreibt die Art und Weise, wie die Lasagne nach dem Schichten gebacken wird, um die Käseschicht goldbraun und knusprig zu machen. Die Version, die heute am häufigsten in Italien und im Ausland bekannt ist, ist die Lasagne al forno aus der Region Emilia-Romagna.
Die Grundrezepte: Bolognese Soße und Béchamel
Ein klassisches italienisches Lasagne Rezept basiert auf zwei zentralen Soßen: der Bolognese Soße und der Béchamelsauce. Beide Soßen sind traditionell hergestellt und tragen entscheidend zum Geschmack und zur Textur des Gerichts bei.
Bolognese Soße
Die Bolognese Soße ist eine kraftvolle Fleischsoße, die typischerweise aus einer Kombination aus Hackfleisch, Schwermetallgemüse, Weißwein und Tomaten besteht. In einigen regionalen Varianten wird auch Hähnchenleber, Parmaschinken oder andere Würzelemente hinzugefügt, um die Soße noch intensiver zu gestalten. Die Soße wird langsam geköchelt, um die Aromen zu entfalten und die Konsistenz zu erreichen, die ideal zum Schichten der Lasagne ist.
Im Rezept aus den Quellen werden folgende Zutaten verwendet:
- 1 Karotte (ca. 100g)
- 100 g Knollensellerie
- 1 Zwiebel (ca. 100g)
- 3 EL Olivenöl
- 350 g gemischtes Hackfleisch
- Salz und Pfeffer
- 100 ml trockener Weißwein (z. B. Pinot Grigio)
- 700 ml passierte Tomaten
- 1 Lorbeerblatt
Zubereitung:
- Das Gemüse in kleine, feine Würfel schneiden und in Olivenöl bei mittlerer Hitze andünsten.
- Das Hackfleisch zugeben und bei großer Hitze gut anbräunen lassen.
- Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Weißwein ablöschen.
- Wenn der Alkohol verkocht ist, passierte Tomaten und Lorbeerblatt zugeben und für etwa eine Stunde köcheln lassen.
Béchamel-Sauce
Die Béchamel-Sauce ist eine cremige Milchsauce, die aus Butter, Mehl und Milch hergestellt wird. Sie verleiht der Lasagne ihre weiche Textur und verbindet die Schichten harmonisch. In italienischen Rezepten wird die Béchamel meist mit Muskatnuss und geringer Salzung abgeschmeckt, um nicht den Geschmack der Bolognese zu überdecken.
Im Rezept aus den Quellen werden folgende Zutaten verwendet:
- 500 ml Milch
- 25 g Mehl
- 25 g Butter
- Salz, schwarzer Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
- Butter in einem Topf schmelzen und Mehl darin leicht anrösten.
- Die Milch langsam unter ständigem Rühren einfließen lassen.
- Die Sauce bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sie cremig und dickflüssig ist.
- Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Die Schichtung und das Backen der Lasagne
Nachdem beide Soßen fertig sind, kann die Lasagne in einer Auflaufform geschichtet werden. Die Schichtung erfolgt in der Regel in der Reihenfolge:
- Eine dünne Schicht Bolognese Soße
- Ein Lasagneblatt
- Eine Schicht Béchamel
- Eine Schicht Käse (meist Parmesan)
- Wiederholung der Schichten bis zur gewünschten Höhe
Am Ende wird die Lasagne mit einer Schicht Béchamel und reichlich geriebenem Parmesan belegt und im Ofen gebacken, bis die Käseschicht goldbraun und knusprig ist.
Im Rezept aus den Quellen werden folgende Zutaten für die Lasagne verwendet:
- 8–12 Lasagneplatten, ungekocht
- 150–250 g Parmesan, frisch gerieben
- Butter für die Form und das Topping
Zubereitung:
- Backofen auf 200 °C vorheizen.
- Die Bolognese Soße und die Béchamel Sauce vorbereiten.
- Die Auflaufform mit Butter bestreichen.
- Eine Schicht Bolognese Soße in die Form geben.
- Ein Lasagneblatt darauf legen.
- Eine Schicht Béchamel darauf verteilen.
- Eine Schicht Käse darauf streuen.
- Schritte 4 bis 7 wiederholen.
- Die letzte Schicht ist Béchamel, belegt mit Parmesan.
- Die Lasagne im Ofen für 25–30 Minuten backen.
Regionale Varianten der Lasagne in Italien
In Italien gibt es zahlreiche regionale Varianten der Lasagne, die sich je nach Region erheblich voneinander unterscheiden. Diese Unterschiede zeigen sich in der Art der Nudelplatten, den verwendeten Soßen, den Beilagen und dem Käse.
Emilia-Romagna – Lasagne al forno
Die bekannteste und beliebteste Variante der Lasagne kommt aus der Region Emilia-Romagna, insbesondere aus Bologna. Die Lasagne al forno besteht aus frischen Lasagneplatten, Ragù alla bolognese, Béchamel-Sauce und geriebenem Parmesan. In einigen Fällen werden die Lasagneplatten mit Spinat gefärbt, und auf der letzten Schicht werden Butterflöckchen verteilt, um eine knusprige Kruste zu erzeugen.
Marken – Vincigrassi
In der Region Marken wird die Lasagne als Vincigrassi bezeichnet. Hier werden die Nudelplatten mit einer Sauce aus Lammfleisch, Kalbshirn, Kalbsbries, Geflügelleber, Wein und Tomaten geschichtet. Dazu kommen auch Béchamel-Sauce und Parmesan. Diese Version ist reichhaltiger und intensiver als die Emilia-Romagna-Variante.
Neapel und Kampanien
In der Region um Neapel und Kampanien werden die Lasagneplatten aus reinem Hartweizengrieß hergestellt. Dazwischen werden fruchtige Tomatensaucen, Mozzarella, Provola oder Ricotta geschichtet. In einigen Fällen wird Hackfleisch in Form von Polpette (kleine Fleischbällchen) verwendet.
Sizilien
Auf Sizilien hat die Lasagne eine besondere Form. Hier werden die Nudelplatten oft in einer Art Roulade oder Schneckenform serviert. Die Soße ist typisch sizilianisch, oft mit Auberginen, Tomaten und Schafskäse. Eine besondere Variante ist die Lasagne alla siciliana, die auch als cannoli di pasta bezeichnet wird.
Tipps und Empfehlungen
Die Zubereitung der Lasagne erfordert etwas Vorbereitungszeit, da die Soßen langsam geköchelt werden müssen. Dennoch ist das Gericht gut vorzubereiten und lässt sich ideal für Empfänge oder Familienabende kochen. Nachfolgende Tipps und Empfehlungen sind besonders nützlich für Hobbyköche:
- Vorbereitung: Die Soßen können vorab vorbereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Schichtung erfolgt dann kurz vor dem Backen.
- Backen im Ofen: Die Lasagne kann nach dem Schichten für 25–30 Minuten im Ofen gebacken werden. Sie ist auch nach dem Backen noch gut lagerbar und lässt sich leicht erneut erwärmen.
- Portionierung: Ein typisches Rezept ergibt 6–8 Portionen. Die Portionen können je nach Größe der Auflaufform angepasst werden.
- Käse: Der Parmesan ist unverzichtbar für die typische Geschmackskomponente der Lasagne. Alternativen sind Pecorino oder Reibekäse.
- Nudelplatten: Die Lasagneplatten können frisch oder trocken verwendet werden. Frische Platten sind in einigen Regionen üblich, trockene Platten sind hingegen in den meisten Haushalten verbreitet.
Schlussfolgerung
Die italienische Lasagne ist ein Gericht, das durch ihre Schichtung aus Bolognese Soße, Béchamel und Käse eine harmonische Kombination aus Geschmack und Textur bietet. Die Zubereitung erfordert etwas Vorbereitungszeit, lohnt sich aber durch das Resultat – ein warmes, aromatisches Essen, das sowohl bei Familien als auch bei Gästen willkommen ist. In Italien hat sich die Lasagne in verschiedenen Regionen weiterentwickelt, wodurch sie heute in vielen Formen und Geschmacksrichtungen serviert wird. Mit den Rezepten und Tipps aus diesem Artikel ist es auch für Hobbyköche leicht, die klassische italienische Lasagne nachzukochen.
Quellen
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