Italienisches Stängelkohl-Rezept: Cime di Rapa in der Küche

Italienische Küche ist bekannt für ihre Vielfalt an Aromen, Aromakombinationen und traditionellen Gerichten, die oft aus einfachsten Zutaten bestehen. Ein solcher Klassiker, der in Deutschland jedoch noch weitgehend unbekannt ist, ist das Rezept mit Cime di Rapa, auch bekannt als Stängelkohl oder italienischer Brokkoli. Dieses Gemüse ist in Italien, insbesondere in Apulien, ein fester Bestandteil der regionalen Küche und wird oft in Kombination mit Pasta, Knoblauch, Chili und Sardellen zubereitet.

In diesem Artikel wird ein authentisches italienisches Rezept mit Cime di Rapa vorgestellt – ein Gericht, das in weniger als 15 Minuten zubereitet ist und dennoch voller Geschmack ist. Neben der Rezeptanleitung werden auch Verwendung, Zubereitung und Geschmackseigenschaften des Stängelkohls detailliert beschrieben. Ziel ist es, das Interesse an diesem ungewöhnlichen Gemüse zu wecken und es in der deutschen Haushaltsküche weiter bekannt zu machen.

Cime di Rapa – ein typisches italienisches Gemüse

Cime di Rapa, auch Stängelkohl oder wilder Brokkoli genannt, ist eine Kreuzung aus Speiserübe und Brokkoli. Es hat langstielige Blätter und kleine Blütenstände, die optisch an Brokkoliröschen erinnern. Die Bezeichnung „Cime di Rapa“ übersetzt sich in etwa zu „Rübensprossen“ oder „Rübenspitzen“. In Italien und im gesamten Mittelmeerraum ist Stängelkohl ein weit verbreitetes Gemüse, in Deutschland hingegen selten.

Das Gemüse hat eine intensive Geschmackskomponente, die zwischen Brokkoli und Kohl liegt. Besonders auffällig ist die leichte Bitternote, die in den dunkelgrünen Blättern konzentriert ist. Um diese Bitterkeit zu mildern, empfehlen mehrere Quellen, das Gemüse vor der Zubereitung blanchieren zu lassen. Zudem ist es wichtig, gelbliche Blätter und Stängel vor dem Kochen zu entfernen, da diese meist ungenießbar sind.

In der apulischen Küche ist Cime di Rapa ein fester Bestandteil der regionalen Speisekultur. Ein bekanntes Rezept ist „Orecchiette alle cime di rapa“, ein Pastagericht, das traditionell mit Orecchiette-Nudeln, Knoblauch, Chili und Sardellen zubereitet wird. Dieses Gericht wird in Apulien als Nationalgericht angesehen und ist ein Paradebeispiel für die Einfachheit und Authentizität der italienischen Küche.

Das Rezept: Pasta con le Cime di Rapa

Ein besonders empfohlenes und authentisches Rezept für Pasta mit Cime di Rapa stammt aus dem Rezeptblog tastybits.de und wird in mehreren Abschnitten beschrieben. Es folgt der traditionellen italienischen Herangehensweise, ist einfach in der Zubereitung und benötigt weniger als 15 Minuten.

Zutaten

Für 2 Portionen benötigt man folgende Zutaten:

  • 250 g Orecchiette (oder alternativ eine andere Pasta)
  • 500 g Stängelkohl / Cime di Rapa
  • 5 Sardellenfilets
  • 1 kleine Chilischote (oder alternativ eine gute Prise Chiliflocken)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

  1. Vorbereitung des Stängelkohls:
    Den Cime di Rapa waschen und putzen. Dazu die Blätter vom Strunk befreien und gelblich verfärbte Blätter entfernen. Die Blütenstände können verwendet werden. Anschließend grob hacken.

  2. Blanchieren:
    Ein großes Topf mit Wasser zum Kochen bringen, salzen und den Stängelkohl darin für 10 Minuten kochen. Danach mit einer Schaumkelle herausnehmen. Das Wasser nicht weggießen, da es später zur Nudenzubereitung verwendet wird.

  3. Zubereitung der Orecchiette:
    Die Orecchiette werden in dem gleichen Wasser wie der Cime di Rapa gekocht. Achte darauf, die Garzeit zu beachten: Frische Orecchiette brauchen ca. 2 Minuten, getrocknete ca. 12 Minuten.

  4. Zubereitung der Sauce:
    In einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen. Darin den gehackten Knoblauch, die Chiliflocken (oder die zerstoßene Chilischote) und die 5 Sardellenfilets andünsten. Danach den blanchierten Stängelkohl dazugeben und kurz mitdünsten.

  5. Vermengen mit der Pasta:
    Das Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen. Ein wenig Nudelwasser zusammen mit der gekochten Pasta dann direkt in die Sauce geben. Alles gut vermengen, mit etwas Olivenöl beträufeln und servieren.

Nährwerte

  • Kalorien: 697 kcal
  • Kohlenhydrate: 112 g
  • Eiweiß: 26 g
  • Fett: 17 g

Dieses Gericht ist nicht nur geschmacklich überzeugend, sondern auch nahrhaft und schnell zubereitet. Es eignet sich hervorragend als Hauptgericht oder als Beilage zu Fleisch oder Fisch.

Alternative Zubereitungsmöglichkeiten

Neben der Pasta-Variante gibt es weitere Möglichkeiten, Cime di Rapa in der Küche zu verwenden. Laut utopia.de kann das Gemüse auch in der Pfanne zubereitet werden, wobei man es dünsten, dämpfen, schmoren oder braten kann. Eine alternative Rezeptvariante, ebenfalls aus utopia.de, beschreibt die Zubereitung von Cime di Rapa als Beilage zu Lammfilets und Kartöffeln. Dazu werden die Blätter vor dem Kochen entfernt, das Gemüse in einer Mischung aus Olivenöl und Butter mit Knoblauch, Zwiebel, Salz, Zucker und Zitronensaft dünsten.

Zutaten (für eine alternative Variante):

  • 1 kg Cime di Rapa (Stängelkohl, wilder Brokkoli)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Zwiebel
  • etwas Salz
  • etwas Zucker
  • etwas Zitronensaft
  • etwas Butter
  • 2 EL Olivenöl

Zubereitung:

  1. Vorbereitung:
    Das Gemüse waschen und putzen. Die dunkelgrünen Blätter entfernen, die Stängel in Stücke schneiden, die Blättchen zupfen und die kleinen Röschen oder gelben Blüten ebenfalls zerkleinern.

  2. Dünsten:
    In einer Mischung aus Olivenöl und Butter den gehackten Knoblauch und die Zwiebel anbraten. Danach kommt das Cime di Rapa hinzu. Das Dünsten dauert etwa 5 Minuten, bis das Gemüse gar ist.

  3. Würzen:
    Mit Salz, Zucker und Zitronensaft abschmecken.

Dieses Gericht schmeckt besonders gut zu kurz gebratenem Lammfilet oder als kalte Vorspeise, begleitet von Parmaschinken, geraspeltem Parmesan und italienischem Weißbrot.

Warum Cime di Rapa in der italienischen Küche so geschätzt wird

Cime di Rapa hat in der italienischen Küche eine besondere Stellung. Insbesondere in Apulien, wo es traditionell als Pastagericht mit Orecchiette serviert wird, ist es ein fester Bestandteil der regionalen Speisekultur. Dieses Gericht, Orecchiette alle cime di rapa, ist dort so verbreitet, dass es als Nationalgericht angesehen wird.

Der Geschmack des Stängelkohls ist intensiv und erinnert an Brokkoli, weshalb es auch wilder Brokkoli genannt wird. In Kombination mit Knoblauch, Chili und Sardellen entsteht eine Aromenpalette, die typisch für die italienische Küche ist. Besonders interessant ist die Tatsache, dass das Gericht ohne zusätzliche Zutaten auskommt – es ist eine typische italienische Herangehensweise, in der die einfachsten Zutaten zu einem erstaunlichen Geschmackserlebnis führen.

Wo bekommt man Cime di Rapa?

In Deutschland ist Cime di Rapa noch relativ selten zu finden. Es kann in italienischen Läden oder auch in türkischen Supermärkten erworben werden. In manchen Regionen ist es saisonabhängig, weshalb es im Herbst und Winter am häufigsten vorkommt. Es ist wichtig, beim Kauf auf die frische Qualität zu achten: Das Gemüse sollte noch grün und straff sein, ohne gelbe oder welke Blätter.

Ein weiterer Aspekt ist die Vorratsaufbewahrung. Da Cime di Rapa leicht welkt, sollte es nach dem Kauf so schnell wie möglich verbraucht werden. Alternativ kann es im Kühlschrank aufbewahrt werden, wobei es nicht mehr als 2–3 Tage hält. Wer nicht täglich frisches Gemüse bekommt, kann es auch einfrieren. Dazu empfiehlt es sich, es vorher zu blanchieren, um die Haltbarkeit zu erhöhen.

Cime di Rapa – Nährwerte und Gesundheitsvorteile

Obwohl in den Quellen keine detaillierten Nährwertangaben zu Cime di Rapa genannt werden, lässt sich aufgrund seiner Zusammensetzung und Verwandtschaft zum Brokkoli ableiten, dass es reich an Vitamin C, Vitamin A, Folat und Antioxidantien ist. Zudem enthält es faserreiche Ballaststoffe, die für die Verdauung förderlich sind.

Die Bitterstoffe im Stängelkohl, die in den Blättern konzentriert sind, sind in der traditionellen Medizin oft als stimmungsaufhellend und darmfreundlich beschrieben. Dieses Gemüse eignet sich also nicht nur geschmacklich, sondern auch nahrhaft für die tägliche Ernährung.

Tipps für Einsteiger

Wer Cime di Rapa zum ersten Mal probiert, sollte ein paar Dinge beachten:

  • Blätter vor dem Kochen entfernen: Die dunkelgrünen Blätter enthalten viel Bitterstoffe. Sie sollten daher vor der Zubereitung entfernt werden.
  • Blanchieren: Um die Bitterkeit zu mildern, empfiehlt es sich, das Gemüse kurz in kochendem Wasser zu kochen und danach abzusieben.
  • Kein Rohverzehr: Cime di Rapa eignet sich nicht roh zum Verzehr. Es ist ein Gemüse, das durch Kochen, Dünsten oder Schmoren seine Geschmacksnoten entfaltet.
  • Würzen mit Aromen: In der italienischen Küche werden oft Knoblauch, Chili, Sardellen oder Parmesan verwendet, um die Geschmacksnoten abzurunden.

Cime di Rapa in der globalen Küche

Obwohl Cime di Rapa in Italien ein fester Bestandteil der regionalen Speisekultur ist, wird es in anderen Ländern immer seltener. In Deutschland ist es noch weitgehend unbekannt, in Frankreich und in der Schweiz hingegen gelegentlich in Spezialitätenmärkten zu finden. In den USA hingegen hat es sich als „Italian Broccoli“ etabliert und wird in einigen italienischen Restaurants serviert.

In der neuen italienischen Küche, die sich in den letzten Jahren auch außerhalb Italiens entwickelt hat, wird Cime di Rapa in Kombination mit anderen Zutaten wie Linsen, Lammfleisch oder Oliven verwendet. Es ist also kein statisches Gemüse, das nur in traditionellen Gerichten verarbeitet wird, sondern auch in modernen Rezepturen eine Rolle spielt.

Schlussfolgerung

Cime di Rapa ist ein faszinierendes Gemüse, das in der italienischen Küche eine besondere Stellung einnimmt. Es hat eine intensive Geschmacksnote, die zwischen Brokkoli und Kohl liegt, und eignet sich besonders gut in Kombination mit Knoblauch, Chili und Sardellen. In Apulien ist es Bestandteil des traditionellen Pastagerichts Orecchiette alle cime di rapa, das als Nationalgericht gilt. In Deutschland ist es noch selten, aber in italienischen Läden oder türkischen Supermärkten meist erhältlich.

Die Zubereitung ist einfach, und das Gericht eignet sich hervorragend als Hauptgericht oder Beilage. Es ist nahrhaft, geschmacklich interessant und bietet sich als Alternative zum herkömmlichen Brokkoli an. Wer Cime di Rapa zum ersten Mal probiert, sollte sich nicht von der Bitternote abschrecken lassen – mit der richtigen Zubereitung entfaltet sich ein authentisches Geschmackserlebnis, das man nicht so schnell vergisst.

Mit dem vorgestellten Rezept ist es auch für Einsteiger leicht möglich, sich ein italienisches Gericht nach Hause zu holen, das nicht nur lecker ist, sondern auch eine kulturelle Brücke in die italienische Küche baut. In einer Zeit, in der die Vielfalt der regionalen Speisen immer mehr im Vordergrund steht, ist Cime di Rapa eine willkommene Ergänzung zum deutschen Speiseplan.

Quellen

  1. Mestemacher Italienische Bio Dinkel Wraps
  2. Pasta con le Cime di Rapa – Rezept
  3. Cime di Rapa – Verwendung in der Küche
  4. Cima di Rapa – italienisches Gemüse

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