Klassische italienische Wassereis-Rezepte: Granita, Sorbetto und mehr
Die italienische Küche ist reich an Aromen, Traditionen und erfrischenden Speisen – und auch im Bereich der Eisspezialitäten gibt es eine Vielzahl von Köstlichkeiten, die nicht nur im Sommer ein Highlight sind. In diesem Artikel wird ein Fokus auf traditionelle italienische Wassereis-Varianten gelegt, insbesondere auf Granita, Sorbetto und Erdbeereis, das oft in sizilianischen und italienischen Küchen als einfacher, aber leckerer Genuss serviert wird. Alle Rezepte und Zubereitungshinweise basieren auf den bereitgestellten Quellen, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die Zutaten, das Verhältnis der Grundbestandteile und die traditionelle Herstellung gelegt wird.
Was ist Wassereis?
Wassereis ist eine kalorienreduzierte Alternative zu herkömmlichem Eis, die aus Wasser, Zucker und Fruchtsaft oder Fruchtpüreemassen besteht. Es wird oft ohne Eismaschine hergestellt und eignet sich besonders gut für alle, die auf gesunde Ernährung achten. In Italien ist Wassereis unter verschiedenen Namen bekannt: Granita, Sorbetto und Semifreddo. Jede dieser Varianten hat ihre eigenen charakteristischen Zutaten und Zubereitungsweisen, die im Folgenden detailliert beschrieben werden.
Granita: Die körnige sizilianische Delikatesse
Granita ist eine traditionelle sizilianische Eisspezialität, die sich durch ihre körnige Textur und ihre fruchtige Geschmackskomponente auszeichnet. Die Zutatenliste ist überraschend einfach, jedoch hängt der Erfolg des Gerichts stark von der richtigen Zubereitung ab.
Grundzutaten einer klassischen Granita
Eine klassische Granita besteht aus nur drei Grundzutaten:
- Wasser
- Zucker
- Fruchtsaft oder Fruchtpüree
Das typische Verhältnis ist 2:1:1 (Wasser, Zucker, Frucht), was eine saftige, aber nicht übermäßig süße Konsistenz garantiert. Bei Sorbetto, einer eng verwandten Variante, wird das Verhältnis oft auf 1:1:1 angepasst, wodurch die Fruchtintensität noch stärker hervortritt.
Rezept: Granita al limone (Zitronen-Granita)
Für 4 Portionen werden benötigt:
- 350 ml Wasser
- 175 g Zucker
- 175 ml Zitronensaft
Zubereitung:
- Den Zucker im Wasser leicht einköcheln lassen, bis er sich vollständig aufgelöst hat.
- Den frisch gepressten Zitronensaft untermischen.
- Die Mischung in eine flache Form füllen und für etwa 2–3 Stunden ins Gefrierfach geben.
- Alle 30 Minuten die Masse mit einer Gabel ausrühren, um eine körnige Textur zu erzeugen.
- Vor dem Servieren nochmals kurz durchziehen lassen.
Diese Granita ist ideal als erfrischender Sommergenuss oder als Aperitifbegleiter. Sie wird traditionell mit einem Löffel serviert und oft mit einer Prise Zucker oder Zitronenscheibe garniert.
Sorbetto: Das cremigere Pendant zur Granita
Ein Sorbetto ist eine cremigere Variante der Granita. Es unterscheidet sich hauptsächlich durch die Zubereitungsart: Während bei der Granita die Masse während des Gefrierprozesses nur gelegentlich gerührt wird, um eine körnige Struktur zu erzielen, wird das Sorbetto kontinuierlich gerührt, wodurch es eine glattere, cremigere Konsistenz erhält.
Grundrezept für Sorbetto
Zutaten:
- 300 g Früchte (frisch oder TK)
- 150 ml Wasser
- 3–4 Teelöffel Zucker
Zubereitung:
- Die Früchte in kleine Stücke schneiden oder, falls TK, leicht antauen lassen.
- In einem Pürierstab oder Standmixer mit Wasser und Zucker zu einer cremigen Masse pürieren.
- Die Masse in eine flache Form füllen und ins Gefrierfach geben.
- Während des Gefrierens mehrmals umrühren, um eine cremige Textur zu erzielen.
- Nach etwa 4–6 Stunden servieren.
Das Sorbetto eignet sich besonders gut als erfrischendes Dessert nach einem leichteren Mittagessen oder als Beilage zu Kuchen oder Törtchen.
Erdbeereis ohne Ei: Ein italienisches Klassikerrezept
Ein weiteres beliebtes Wassereis in Italien ist das Erdbeereis, das oft in sizilianischen Konditoreien und Cafés serviert wird. Ein typisches Rezept stammt von Lina Lomelino und wird in der Quelle ausführlich beschrieben.
Rezept: Erdbeereis wie vom Italiener – ohne Ei
Zutaten:
- 300 g Erdbeeren
- 400 g gezuckerte Kondensmilch
- 200 ml Sahne
- 100 g Creme fraîche
- 1 Prise Salz
- Zitronensaft
Zubereitung:
- Die Erdbeeren putzen und mit einem Pürierstab zu einer Masse pürieren. Wer keine Kerne möchte, kann die Masse durch ein Sieb passieren.
- Die Erdbeermasse mit der Kondensmilch und Creme fraîche glatt rühren.
- Eine Prise Salz und etwas Zitronensaft untermischen.
- Die Sahne steif schlagen und vorsichtig unterheben.
- Die Masse in die Eismaschine füllen und in etwa 60 Minuten gefrieren lassen.
- Alternativ kann die Masse direkt in eine Form gefüllt und gefroren werden.
Dieses Erdbeereis hat eine cremige, aber nicht zu süße Konsistenz und ist eine hervorragende Alternative zu herkömmlicher Eiscreme. Es kann mit Früchten oder Schokoladensauce serviert werden, um den Geschmack abzurunden.
Semifreddo: Das italienische Halbgefrorene
Ein weiteres italienisches Wassereis ist das Semifreddo, das als „halbgefrorene“ Variante zum Dessert zählt. Im Gegensatz zu Granita und Sorbetto enthält es steif geschlagene Sahne, was die Konsistenz cremiger macht. Das Semifreddo wird oft in Formen wie Kuchen oder Cupcakes serviert und ist besonders bei jenen beliebt, die eine cremige Konsistenz bevorzugen.
Rezept: Champagner-Eis am Stiel (Champagnereis)
Zutaten:
- 100 ml Wasser
- 100 g Puderzucker
- 100 ml Champagner
- Gelatine
- Himbeeren
- Schokolade
- Sahne
Zubereitung:
- Den Puderzucker im Wasser leicht einköcheln lassen.
- Gelatine in kaltem Wasser einweichen und dann im warmen Zuckerwasser auflösen.
- Nach 5 Minuten abkühlen lassen und den Champagner untermischen.
- Die Mischung in kleine Gefäße füllen und mit Alufolie abdecken.
- In der Mitte eine Öffnung einstechen und einen Löffel einsetzen.
- Mindestens 8 Stunden einfrieren.
- Für die Sauce die Himbeeren antauen lassen, pürieren und durch ein Sieb streichen.
- Schokolade mit Sahne über dem Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen.
- Vor dem Servieren die Eisformen kurz in warmes Wasser tauchen und das Eis mit den beiden Saucen servieren.
Dieses Champagnereis ist eine exquisite Variante, die sowohl als Dessert als auch als Aperitif serviert werden kann. Es ist besonders bei Feierlichkeiten oder besonderen Anlässen beliebt.
Nährwerte und gesunde Alternativen
Die Nährwerte von Wassereis variieren je nach Rezept und Zutaten. Ein typisches Wassereis wie das Sorbetto oder Granita enthält weniger Fett als herkömmliche Eiscreme, da es ohne Sahne oder Milch hergestellt wird.
Nährwerte pro Portion (ca. 100 g)
Nährstoff | Menge |
---|---|
Kalorien | ca. 60–80 kcal |
Zucker | ca. 12–15 g |
Fett | ca. 0–2 g |
Proteine | ca. 0–1 g |
Magnesium | 28 mg |
Eisen | 1 mg |
Jod | 29 μg |
Zink | 0,6 mg |
Diese Werte zeigen, dass Wassereis eine kalorienreduzierte Alternative zu herkömmlichem Eis darstellt. Für Diabetiker oder Low-Carb-Fans eignet sich eine Variante ohne Zucker oder mit Erythrit und anderen künstlichen Süßstoffen besser.
Vorteile und Nachteile von Wassereis
Wassereis hat mehrere Vorteile, die es zu einer beliebten Alternative in der italienischen Küche machen:
- Kalorienarm: Gute Alternative für alle, die auf ihre Kalorienzufuhr achten.
- Einfach herzustellen: Viele Rezepte benötigen keine Eismaschine.
- Fruchtig und erfrischend: Ideal für warme Sommertage.
- Flexibel: Kann mit verschiedenen Früchten und Geschmacksrichtungen kombiniert werden.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile:
- Kürzere Haltbarkeit: Ohne Konservierungsmittel hält sich das Eis nur etwa 1–2 Wochen im Gefrierfach.
- Unregelmäßige Konsistenz: Bei falscher Zubereitung kann es zu einer zu körnigen oder zu flüssigen Konsistenz kommen.
- Kein Ersatz für Eiscreme: Wer eine cremige, fluffige Konsistenz bevorzugt, wird Wassereis wahrscheinlich nicht als Ersatz ansehen.
Tipps zur Zubereitung von italienischem Wassereis
Um ein erfolgreiches Wassereis zuzubereiten, sind einige kleine Tipps hilfreich:
- Früchte frisch oder gut gefroren verwenden: TK-Früchte müssen vor der Verarbeitung etwas antauen.
- Zucker dosiert einsetzen: Bei Rezepten mit Zucker sollte der Süße-Grad je nach Früchteart angepasst werden.
- Zubereitung im Kühlschrank: Vor dem Gefrieren kann die Masse im Kühlschrank vorbereitet werden, um die Temperatur abzusenken.
- Rühren während des Gefrierens: Bei Granita alle 30 Minuten die Masse kraken, bei Sorbetto mehrmals umrühren.
- Kühlung kontrollieren: Das Eis sollte nicht zu fest gefroren sein, da es sonst beim Servieren nicht mehr leicht schmelzen kann.
Wie isst man Wassereis in Italien?
In Italien ist Wassereis ein fester Bestandteil der Kultur, insbesondere in sizilianischen Städten, wo Granita als Morgengenuss oder als Beilage zum Mittagessen serviert wird. Es wird oft mit einem Löffel gegessen, manchmal auch mit Schokoladen- oder Fruchtsaucen kombiniert. In einigen Bars wird Granita auch mit einem Schuss Alkohol serviert, beispielsweise mit einem Schluck Rum oder Limoncello.
Quellen
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