Italienische Knödelrezepte – Traditionelle Gerichte aus Südtirol und der Alpenregion
Italienische Knödel, auch als Kasnockn, Malfatti oder Semmelknödel bekannt, zählen zu den kulinarischen Highlights der Alpenregion und insbesondere Südtirols. Diese herzhaften, frittierten oder gekochten Knödel sind nicht nur in der traditionellen Küche dieser Region zu Hause, sondern auch in modernen Rezepten beliebt. Sie vereinen die rustikale Einfachheit der ländlichen Kochkunst mit erlesenen Aromen wie Parmesan, Salbei oder Speck. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit italienischen Knödelrezepten beschäftigen, basierend auf Rezepten aus Südtirol, die sich durch ihre Vielfalt und Einfachheit auszeichnen.
Die Vielfalt der italienischen Knödel
Italienische Knödel sind in der Regel aus einer Mischung aus Brot, Eiern, Käse, Gewürzen und anderen Zutaten wie Speck, Petersilie oder Spinat hergestellt. Sie sind entweder als Beilage oder als Hauptgericht serviert und passen zu einer Vielzahl von Suppen, Soßen oder Gemüsegerichten. Die Vielfalt dieser Knödel spiegelt sich in den verschiedenen Zutaten wider, die je nach Region oder Familientradition variiert werden können. Einige der bekanntesten Varianten sind:
- Spinat-Ricotta-Knödel (Malfatti)
- Südtiroler Speckknödel
- Semmelknödel
- Käseknödel mit Graukäse
- Schwarzpolentaknödel
- Rohnenknödel
Alle diese Varianten teilen eine gemeinsame Grundstruktur: eine lockere, meist fluffige Masse, die zu Knödeln geformt wird und in Salzwasser gegart wird. Viele Rezepte empfehlen eine servierung mit Butter, Parmesan oder einer leichten Soße.
Spinat-Ricotta-Knödel (Malfatti)
Die Spinat-Ricotta-Knödel, auch als Malfatti bezeichnet, sind ein klassisches Rezept aus Italien. Sie bestehen aus einer Mischung aus Spinat, Ricotta, Eiern, Parmesan und Mehl. Der Spinat kann frisch oder tiefgekühlt verwendet werden, wobei er vor der Verwendung gut ausgedrückt werden sollte, um die Knödel nicht zu verwässern.
Zutaten (für 6 Portionen):
- 950 g Spinat (frisch oder tiefgekühlt)
- 300 g Ricotta
- 300 g Mehl (am besten Pastamehl)
- 120 g Parmesan
- 2 Eier
- 1 Eigelb
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Olivenöl
- 150 g Butter
- einige Blätter Salbei
- etwas Muskatnuss, Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Den Spinat entweder tiefgefroren auftauen oder frischen Spinat in einer Pfanne zusammenfallen lassen. Gut ausdrücken, damit die Mischung nicht zu nass wird.
- In einer Schüssel Ricotta, Eier, Eigelb, Parmesan, fein gehackten Knoblauch, Salz, Pfeffer und Muskatnuss vermengen.
- Den Spinat zur Mischung geben und gut unterheben.
- Das Mehl langsam hinzugeben und alles zu einer homogenen Masse verarbeiten.
- Die Masse mit nassen Händen in kleine Knödel formen.
- In einem großen Kochtopf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.
- Die Knödel vorsichtig hineingeben und ca. 10–15 Minuten garen, bis sie an die Oberfläche steigen.
- Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben und abtropfen lassen.
- In einer Pfanne Butter und Olivenöl erhitzen, Salbei darin erhitzen, und die Knödel darin servieren.
Ein Tipp aus der Quelle: Sollte Salbeibutter nicht dem Geschmack entsprechen, kann stattdessen eine Tomatensauce dazu serviert werden. Die Knödel eignen sich auch gut zum Einfrieren, falls nicht alle auf einmal gegessen werden.
Südtiroler Speckknödel
Die Südtiroler Speckknödel sind ein weiteres Highlight der regionalen Küche. Sie sind besonders deftig und würzig und bestehen aus Brot, Speck, Petersilie, Schnittlauch, Zwiebeln und Eiern. Sie können als Hauptgericht oder als Beilage serviert werden.
Zutaten (für 4 Portionen als Beilage oder 2 als Hauptgericht):
- 100 g Südtiroler Speck, in feine Würfel geschnitten
- 40 g Zwiebel (weiße)
- 150 g ca. 2 Tage altes, schnittfestes Weißbrot
- 100 g Butter
- 60 g Mehl
- 100 ml Milch oder Wasser
- 2 Eier (Größe L)
- 1 EL glatte Petersilie
- 2 EL Schnittlauch, fein geschnitten
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Das Brot in kleine Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben.
- Die Zwiebel in der Butter glasig dünsten und über das Brot geben.
- Den Speck hinzugeben und ebenfalls mitdünsten.
- Mehl und Petersilie hinzufügen und alles gut vermischen.
- Die Eier mit etwas Wasser verquirlen und hinzugeben.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Mit nassen Händen kleine Knödel formen und in kochendes Salzwasser geben.
- Etwa 10–15 Minuten garen, bis die Knödel an die Oberfläche steigen.
- Mit einer Schaumkelle vorsichtig aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und servieren.
Ein weiterer Tipp: Die Knödel können auch mit einer Soße serviert werden, z. B. mit zerlassener Butter oder einer leichten Käsesoße.
Semmelknödel – Die universelle Beilage
Der Semmelknödel ist eine besonders vielseitige Variante der italienischen Knödel. Er enthält keine Würfel aus Speck, weshalb er auch Fastenknödel genannt wird. Seine Grundzutaten sind Brot, Eier, Milch, Mehl und Gewürze. Er eignet sich hervorragend als Beilage zu Fleischgerichten, Gemüse oder als vegetarische Option.
Zutaten (für 4 Portionen):
- 150 g Knödelbrot
- 2 Eier
- 70 ml Milch
- 80 g Butter
- 60 g Mehl
- Petersilie, Knoblauch
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Das Brot in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben.
- Die Eier mit der Milch verquirlen und über das Brot geben.
- Die Butter in der Pfanne erhitzen und die Mischung darin leicht erwärmen.
- Mit Mehl, Salz, Pfeffer, Petersilie und Knoblauch gut vermengen.
- Die Masse mit nassen Händen zu Knödeln formen.
- In kochendes Salzwasser geben und 10–15 Minuten garen.
- Mit einer Gabel vorsichtig aus dem Wasser heben und servieren.
Ein weiteres Rezept für Semmelknödel beschreibt eine mediterrane Variante, bei der die Knödel mit verschiedenen Gemüsesorten wie Zucchini, Aubergine und Tomate serviert werden. Die Gemüse werden mit Balsamico abgeschmeckt und in der Ofen gegart. Dies ist eine leichte, aber dennoch leckere Variante, die sich besonders gut für den Sommer eignet.
Käseknödel mit Graukäse und Lauch
Ein weiteres Rezept aus Südtirol beschreibt die Herstellung von Käseknödel mit Graukäse. Diese Knödel sind besonders cremig und würzig und werden mit Lauch serviert.
Zutaten (für 4 Portionen):
- 100 g Knödelbrot
- 100 g geriebener Graukäse
- 1 kleines Bund Schnittlauch
- 1 kleine Gemüsezwiebel
- 2 Eier
- etwas Wasser
- Salz, Pfeffer
- Butter, Parmesan, Schnittlauch zum Servieren
- 1 Stange Lauch
- 15 Kirschtomaten
Zubereitung:
- Den Knödelbrot in eine Schüssel geben und mit Graukäse, Schnittlauch, Eiern, Wasser, Salz und Pfeffer vermengen.
- Die Masse mit nassen Händen zu Knödeln formen.
- In kochendes Salzwasser geben und 5–10 Minuten garen.
- Lauch in Butter und Olivenöl andünsten, bis er leicht gebräunt ist.
- Kirschtomaten zugeben und leicht mitdünsten.
- Knödel mit Lauch anrichten, Parmesan bestreuen und mit heißer Butter überschäumen.
- Mit etwas Schnittlauch als Garnitur servieren.
Diese Variante ist besonders eindrucksvoll und eignet sich hervorragend als Hauptgericht.
Schwarzpolentaknödel
Schwarzpolentaknödel sind eine auffällige Variante, da sie mit Buchweizenmehl (Schwarzpolentamehl) zubereitet werden. Sie haben eine dunkle Farbe und einen nussigen Geschmack.
Zutaten (für 4 Portionen):
- 100 g weißer Speck oder Bauchspeck, gewürfelt
- 80 g Lauch, gewürfelt
- 150 g Knödelbrot
- 80 g Schwarzpolentamehl
- 50 g Butter
- 2 Eier
- 70 ml Wasser
- Petersilie, Knoblauch, Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Eier und Wasser verquirlen.
- Speck in Butter anschwitzen und etwas Knoblauch hinzufügen.
- Lauch und Knödelbrot hinzugeben und gut vermengen.
- Petersilie, Salz und Pfeffer unterheben.
- Die Eier hinzugeben und alles zu einer homogenen Masse verarbeiten.
- Mit nassen Händen zu Knödeln formen.
- In Salzwasser garen, bis sie an die Oberfläche steigen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.
Rohnenknödel – Ein Knödel mit Rote Bete
Der Rohnenknödel ist ein weiteres Beispiel für die kreative Vielfalt der italienischen Knödel. Er ist mit Rote Bete (auf Südtirolerisch "Rohnen") zubereitet und hat eine auffällige violette Farbe. Er eignet sich besonders gut zu einer Gorgonzola-Sahne-Soße oder serviert mit Blattsalat.
Zubereitung:
- Rote Bete fein hacken oder pürieren.
- Mit Brot, Eiern, Mehl, Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen zu einer Masse vermengen.
- Knödel formen und garen.
- Mit Gorgonzola-Sahne-Soße servieren.
Ein weiterer Tipp: Einige Köche füllen den Rohnenknödel mit Gorgonzolafüllung und servieren ihn auf einem Bett aus Rucola oder Blattsalat.
Servierempfehlungen
Italienische Knödel können auf verschiedene Arten serviert werden. Einige der beliebtesten Optionen sind:
- Mit zerlassener Butter und Parmesan
- In einer leichten Käsesoße
- Auf einem Sommersalat
- Mit Gemüse wie Zucchini, Aubergine oder Kirschtomaten
- Mit Gulasch oder Krautsalat
Ein weiterer Vorschlag aus den Rezepten ist die Kombination mit Balsamico, der besonders gut zu Parmesan passt. Auch die Verwendung von Schnittlauch oder Petersilie als Garnitur ist empfehlenswert.
Fazit: Die Vielfalt italienischer Knödel
Italienische Knödel, auch als Malfatti oder Südtiroler Knödel bekannt, sind eine kulinarische Tradition, die sich durch ihre Vielfalt und Einfachheit auszeichnet. Ob mit Spinat, Speck, Käse oder Gemüse – es gibt für jeden Geschmack etwas Passendes. Sie eignen sich hervorragend als Hauptgericht oder Beilage und passen zu einer Vielzahl von Soßen und Gerichten.
Die Rezepte aus Südtirol zeigen, dass es keine festen Grenzen gibt – es kommt darauf an, was man mag. Ob deftig mit Speck oder cremig mit Graukäse, die italienischen Knödel sind immer ein Genuss.
Quellen
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