Das Originalrezept für italienische Spaghetti alla Carbonara – Authentisch zubereitet nach römischer Tradition
Die italienische Spaghetti alla Carbonara zählt zu den ikonischen Gerichten der italienischen Küche. Doch was macht dieses Gericht so besonders, und warum ist es so oft fälschlicherweise mit Sahne oder Kochschinken verwechselt? In diesem Artikel wird das Originalrezept für die authentische italienische Spaghetti alla Carbonara detailliert beschrieben, basierend auf historischen Hintergründen, authentischen Zutaten und traditionellen Zubereitungsweisen. Ziel ist es, Missverständnisse zu klären und das Rezept in seiner reinsten Form zu präsentieren, wie es in Rom und Latium seit Jahrzehnten zubereitet wird.
Ursprung und Geschichte der Carbonara
Die Spaghetti alla Carbonara hat ihren Ursprung in Latium, genauer gesagt in Rom, und entstand laut mehreren Quellen im Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Theorie besagt, dass amerikanische Soldaten, die in Rom stationiert waren, Eier und Speck mitbrachten und italienische Köche dazu aufforderten, daraus etwas Leckeres zu kochen. Dies führte zur Entstehung der Carbonara, die sich seitdem als Klassiker der römischen Küche etabliert hat.
Ein weiterer historischer Hintergrund verknüpft die Carbonara mit den Kohlebrennern (Carbonaio), die im Mittelalter in den Wäldern des Apennins lebten. Diese sollen in den Wäldern mit einfachsten Zutaten wie Pasta, Käse und Pfeffer gekocht haben. Später wurden Eier und Guanciale hinzugefügt, was das Gericht zu dem machte, was es heute ist. Der Name „Carbonara“ stammt angeblich von „alla carbonara“, also „nach Art der Kohlebrenner“.
Die Entstehung der Carbonara war also kein Zufall, sondern das Ergebnis von kreativer Kombination einfacher Zutaten, die sich harmonisch ergänzen. Heute ist die Carbonara ein Symbol für die italienische Lebensart und wird in vielen Teilen Italiens, vor allem in Rom, als Originalrezept zubereitet.
Was ist das Originalrezept – Zutaten und Zubereitung
Im Gegensatz zu verbreiteten Fehlvorstellungen enthält das authentische Rezept für Spaghetti alla Carbonara keine Sahne, keinen Kochschinken und keine Milchprodukte außer Käse. Stattdessen bilden Eier, Speck, Hartkäse und frisch gemahlener Pfeffer die Grundlage für die cremige Soße, die sich durch das Fett des Specks und die richtige Emulsion von Eiern und Käse entsteht.
Zutaten des Originalrezeptes
Die Zutaten sind einfach, aber von hoher Qualität. Sie lauten:
- Spaghetti (am besten aus Gragnano)
- Guanciale (luftgetrockneter Schweinebackenspeck)
- Pecorino Romano DOP (oder auch Parmigiano Reggiano)
- Schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
- Nudelwasser (optional, um die Emulsion aufzubauen)
Einige Rezepte enthalten auch Eier (entweder nur das Eigelb oder ganze Eier) und gelegentlich Knoblauch oder trockenen Weißwein. Manche kochen den Pecorino durch Parmesan oder eine Mischung aus beiden Käsesorten ersetzen. Diese Abweichungen sind jedoch Geschmackssache und haben nichts mit der Authentizität des Originalrezeptes zu tun.
Zubereitung des Originalrezeptes
Die Zubereitung ist einfach, erfordert aber Geschick im Umgang mit der Emulsion, die die Soße cremig macht. Die Schritte sind:
- Spaghetti in reichlich gesalzenem Wasser kochen, bis sie al dente sind.
- Guanciale in Streifen schneiden und in einer Pfanne ohne Fett knusprig anbraten.
- Eigelb mit Pecorino Romano und frisch gemahlenem Pfeffer vermengen.
- Die gekochten Spaghetti abgießen und in die Pfanne zum Guanciale geben.
- Die Mischung mit dem Ei-Käse-Pfeffer-Gemisch vermengen, bis eine cremige Soße entsteht.
- Bei Bedarf etwas Nudelwasser dazugeben, um die Emulsion zu stabilisieren.
Einige Köche schwören auf ganze Eier, da sie bei Tests keine geschmacklichen Einbußen feststellen konnten und die Konsistenz der Soße nicht darunter leidet. Allerdings ist das Eigelb allein traditionell bevorzugt, da es den cremigeren Effekt erzeugt.
Wichtige Unterschiede: Original gegen Fälschung
Die echte italienische Carbonara unterscheidet sich stark von den oft in Deutschland oder anderen Ländern angebotenen Varianten. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
Merkmal | Originalrezept | Fälschung |
---|---|---|
Sahne | ❌ nicht enthalten | ✅ enthalten |
Kochschinken | ❌ nicht enthalten | ✅ enthalten |
Guanciale | ✅ enthalten | ❌ nicht enthalten |
Emulsion | ✅ durch Ei, Käse und Fett | ❌ oft durch Sahne |
Pfeffer | ✅ frisch gemahlen | ❌ oft vorgehackt |
Parmigiano/ Pecorino | ✅ enthalten | ❌ oft durch minderwertige Käse ersetzt |
Einige Köche und Lebensmittelhistoriker warnen davor, die Carbonara durch Sahne oder Kochschinken „zu verfälschen“, da dies die Authentizität des Gerichts untergräbt. In Italien selbst, besonders in Rom, wird die Carbonara ohne Sahne und Kochschinken zubereitet, da diese Zutaten nicht Teil der traditionellen römischen Küche sind.
Ein besonders kontroverses Beispiel war ein Rezept aus einem französischen Internetvideo, in dem Schmetterlingsnudeln mit rohem Speck und rohen Zwiebeln gekocht wurden und anschließend Sahne und Käse hinzugefügt wurden. Italiener reagierten empört auf diese Darstellung, da sie nichts mit der römischen Carbonara zu tun hat.
Warum verzichtet man auf Sahne?
Die authentische Carbonara verzichtet bewusst auf Sahne, da diese nicht Teil der ursprünglichen Zutaten ist. Stattdessen wird die cremige Konsistenz durch die Emulsion aus Eigelb, Pecorino Romano und dem Fett des Guanciale erzeugt. Diese Kombination ist nicht nur geschmacklich reichhaltiger, sondern auch gesünder, da sie weniger Fett enthält als eine Sahnesoße.
Ein weiterer Vorteil ist die Langlebigkeit der Emulsion. Sahne hingegen ist oft schwer verdaulich und kann den Geschmack des Gerichtes überladen. Daher bevorzugen Italiener die traditionelle Käse-Ei-Emulsion, die sich durch ihre natürliche Cremigkeit auszeichnet.
Einige Köche bestätigen auch, dass die Kombination von Eiern, Käse und Guanciale-Fett eine perfekte Balance aus Fett, Salz und Aroma schafft, die keine Sahne ersetzen kann. Dies ist auch ein Grund, warum die Carbonara in Italien ohne Sahne zubereitet wird.
Welchen Speck verwendet man?
Ein entscheidender Punkt bei der Authentizität der Carbonara ist die Specksorte. Die ideale Zutat ist Guanciale, ein luftgetrockneter Schweinebackenspeck aus Italien. Dieser hat einen intensiven, leicht nussigen Geschmack und ist fettreicher als herkömmlicher Speck. In manchen Regionen Italiens wird auch Pancetta verwendet, was eine etwas feinere Textur ergibt.
Guanciale ist in vielen Supermärkten und italienischen Geschäften erhältlich, aber nicht immer leicht zugänglich. Wer Guanciale nicht bekommt, kann Speck oder Schinken als Ersatz verwenden, aber die Emulsion und der Geschmack leiden darunter. Daher ist es ideal, Guanciale oder zumindest Pancetta zu verwenden, um die traditionelle Carbonara authentisch zuzubereiten.
Wichtige Tipps für die Zubereitung
Einige hilfreiche Tipps tragen dazu bei, die Carbonara in ihrer reinsten Form zuzubereiten:
- Guanciale vor der Zubereitung entfetten: Dies reduziert die Menge an überschüssigem Fett in der Pfanne.
- Eigelb mit Pfeffer und Käse vorab vermengen: So entsteht eine cremige Emulsion, die sich gut mit der Pasta mischt.
- Die Pfanne nicht abwaschen: Das Fett des Guanciale soll in der Pfanne bleiben, um die Soße zu tragen.
- Nudelwasser hinzufügen: Einige Tropfen Nudelwasser helfen dabei, die Emulsion zu stabilisieren und die Soße zu verflüssigen.
- Die Soße langsam und vorsichtig auf die Pasta geben: Eine zu schnelle Mischung kann dazu führen, dass die Emulsion bricht.
Ein weiterer Tipp ist, die Spaghetti nicht überkochen zu lassen. Al dente ist der Schlüssel zu einer richtigen Carbonara, da die Nudeln im Nachhinein in der Emulsion aufgehen und die Soße aufnehmen.
Einfaches Rezept für 2 Personen
Hier ist ein authentisches Rezept für 2 Personen, basierend auf den traditionellen römischen Zutaten:
Zutaten:
- 200 g Spaghetti (am besten aus Gragnano)
- 80 g Guanciale, in Streifen geschnitten
- 2 Eigelb
- 50 g Pecorino Romano, frisch gerieben
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- Einige Tropfen Nudelwasser
Zubereitung:
- Spaghetti in reichlich gesalzenem Wasser kochen, bis sie al dente sind.
- Guanciale in einer Pfanne ohne Fett knusprig anbraten.
- Eigelb mit Pecorino Romano und frisch gemahlenem Pfeffer vermengen.
- Die gekochten Spaghetti abgießen und in die Pfanne zum Guanciale geben.
- Die Mischung mit dem Ei-Käse-Pfeffer-Gemisch vermengen, bis eine cremige Soße entsteht.
- Bei Bedarf einige Tropfen Nudelwasser dazugeben, um die Emulsion zu stabilisieren.
Das Gericht ist in wenigen Minuten zubereitet und eignet sich perfekt als Hauptgang, der durch den intensiven Geschmack überzeugt. Der Käse sorgt für eine salzige Tiefe, während der Guanciale eine nussige, fettige Note hinzufügt. Der frisch gemahlene Pfeffer verleiht der Carbonara die letzte Würze.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was macht eine echte Carbonara aus?
Die echte Carbonara besteht aus Spaghetti, Guanciale, Eigelb, Pecorino Romano und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Sie enthält keine Sahne und keinen Kochschinken. Die cremige Konsistenz entsteht durch die Emulsion aus Ei, Käse und dem Fett des Guanciale.
Warum verzichtet man auf Sahne?
Sahne ist nicht Teil der traditionellen römischen Küche und untergräbt die Authentizität der Carbonara. Stattdessen wird eine Käse-Ei-Emulsion verwendet, die die Soße cremig macht. Sahne ist oft schwer verdaulich und überladen den Geschmack.
Welchen Speck nimmt man am besten?
Guanciale ist die ideale Zutat, da es intensiver und fettreicher ist. Alternativ kann Pancetta verwendet werden, was eine etwas feinere Textur ergibt. Speck oder Schinken sind keine Ersatzoptionen, da sie den Geschmack und die Emulsion beeinträchtigen.
Warum verzichtet man auf Kochschinken?
Kochschinken ist nicht Teil der traditionellen römischen Carbonara. Er hat einen anderen Geschmack und passt nicht zur Emulsion aus Ei, Käse und Guanciale-Fett. Daher wird er in der echten Carbonara nicht verwendet.
Schlussfolgerung
Die Spaghetti alla Carbonara ist ein authentisches Rezept der römischen Küche, das auf einfachen, aber hochwertigen Zutaten basiert. Es ist kein Gericht mit Sahne oder Kochschinken, sondern eine Käse-Ei-Emulsion, die durch das Fett des Guanciale cremig wird. Die Geschichte der Carbonara reicht bis in die Nachkriegszeit zurück und ist heute ein Symbol für die italienische Lebensart.
Die Zubereitung ist einfach, erfordert jedoch Geschick im Umgang mit der Emulsion, um die richtige Konsistenz zu erzielen. Wer die Carbonara authentisch zubereiten möchte, verzichtet auf Sahne und Kochschinken und verwendet stattdessen Guanciale, Pecorino Romano und frisch gemahlene Eier.
Das Originalrezept ist nicht nur geschmacklich reichhaltig, sondern auch kulturell bedeutsam. Es steht für die Tradition, die Authentizität und die Liebe zur italienischen Küche, die sich in jedem Bissen widerspiegelt.
Quellen
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