Ricciarelli: Traditionelle italienische Mandelkekse – Rezept, Zubereitung und Tipps

Die Ricciarelli sind eine historische Süßigkeit aus der Toskana, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Diese italienischen Mandelkekse gelten nicht nur als kulinarisches Highlight, sondern auch als Symbol für die italienische Weihnachtsbäckerei. Sie sind in Italien, insbesondere in der Region um Siena, weit verbreitet und bei Festtagen wie Weihnachten und Ostern populär. In Deutschland und anderen Ländern der westlichen Welt haben sich Ricciarelli mittlerweile als Teil der internationalen Backkunst etabliert und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

Die Kekse bestechen durch ihre feine Textur: eine knusprige äußere Schicht und ein weicher, saftiger Kern. Sie enthalten weder Mehl noch Fett und basieren stattdessen auf Mandeln, Zucker, Eiweiß sowie Aromen wie Zitrus- und Vanillearoma. Aufgrund ihrer einfachen Zutatenliste und ihres leichten, aber intensiven Geschmacks eignen sie sich hervorragend für verschiedene Gelegenheiten – sei es als Geschenk im Weihnachtsbaum, als Teesnack oder als süße Überraschung im Advent.

In diesem Artikel wird das Rezept der Ricciarelli detailliert beschrieben, einschließlich der notwendigen Zutaten, der Schritt-für-Schritt-Zubereitung sowie Tipps zur optimalen Ausführung. Darüber hinaus werden Aspekte wie die Haltbarkeit, mögliche Variationen und die kulturelle Bedeutung der Kekse beleuchtet. Alle Informationen basieren auf den bereitgestellten Quellen und wurden kritisch geprüft, um eine genaue und verlässliche Darstellung zu gewährleisten.

Die Zutaten

Die Zutatenliste der Ricciarelli ist einfach, aber präzise. Sie besteht aus Mandeln, Zucker, Eiweiß, sowie Aromen wie Zitronen- oder Orangenschale und Vanille. Einige Rezepte enthalten zusätzlich Bittermandelaroma, Backpulver oder Weizenmehl, wobei letzteres optional ist und im Originalrezept nicht vorkommt.

Gemahlene Mandeln

Die Hauptzutat sind gemahlene Mandeln, die in den Rezepten entweder als blanchierte oder ungeschälte Mandeln angegeben werden. In einigen Fällen wird empfohlen, die Mandeln erneut in den Küchenmixer zu geben, um sie noch feiner zu mahlen. Die Farbe der Kekse hängt davon ab, ob blanchierte oder ungeschälte Mandeln verwendet werden. Blanchierte Mandeln führen zu einem helleren, fast weißen Ergebnis, während ungeschälte Mandeln zu einem leicht goldbraunen Teig führen können.

Zucker

Der Zucker dient als Süßungsmittel und ist in den Rezepten entweder als Puderzucker oder als Kristallzucker angegeben. In einigen Fällen wird der Zucker direkt in die Mandelmasse gemengt, in anderen wird er zur Eiweißmasse hinzugefügt, um die Struktur des Teigs zu stabilisieren. Der Zucker trägt auch zur Haltbarkeit der Kekse bei.

Eiweiß

Die Eiweiße sind entscheidend für die Konsistenz des Teigs. Sie werden in den Rezepten meist mit einer Prise Salz steif geschlagen und danach mit Zucker vermischt. Dies sorgt für eine luftige, federleichte Textur, die bei den Ricciarelli typisch ist.

Aromen

Zu den Aromen gehören Vanille, Zitrusaroma (Zitronen- oder Orangenschale) und in einigen Fällen Bittermandelaroma. Diese Aromen tragen wesentlich zum unverwechselbaren Geschmack der Ricciarelli bei und runden die Mandeln harmonisch ab. In einigen Rezepten wird auch Kakaopulver verwendet, um eine dunkle Variante herzustellen.

Weitere Zutaten

Einige Rezepte enthalten Backpulver oder Weizenmehl. Letzteres ist jedoch nicht zwingend notwendig und wird in einigen Fällen weggelassen, da die Ricciarelli traditionell ohne Mehl zubereitet werden. Das Backpulver dient in manchen Rezepten dazu, die Kekse leichter und luftiger zu machen.

Die Zubereitung

Die Zubereitung der Ricciarelli erfolgt in mehreren Schritten, die je nach Rezept variieren können. Die meisten Rezepte folgen jedoch einem ähnlichen Ablauf, der im Folgenden detailliert beschrieben wird.

Vorbereitung des Teigs

Die Mandeln werden mit Zucker und ggf. Aromen wie Vanille oder Zitronenabrieb gemischt. In manchen Rezepten wird auch Backpulver hinzugefügt. Die Eiweiße werden in der Regel mit Salz steif geschlagen und danach mit Zucker vermischt. Anschließend wird die Mandelmischung langsam unter die Eiweißmasse gehoben, wobei darauf geachtet werden muss, die Luftigkeit des Eiweißes nicht zu zerstören. Der Teig wird anschließend abgedeckt und über Nacht im Kühlschrank ruhen gelassen, um sich zu entfalten und die Aromen zu entwickeln.

Formgebung

Nach dem Kühlen wird der Teig ausgerollt oder zu Rollen geformt, aus denen die Kekse mit einem scharfen Messer geschnitten werden. In einigen Rezepten wird empfohlen, den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu rollen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Die Kekse können in verschiedenen Formen gebacken werden, etwa in Diamantform, Rautenform oder als ovale Scheiben. Vor dem Backen werden die Kekse meist mit Puderzucker bestäubt.

Backvorgang

Die Kekse werden bei einer Temperatur von 160 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 18 Minuten gebacken. Während des Backvorgangs bleiben die Kekse relativ weich, was sich erst nach dem Abkühlen verändert. Wichtig ist, die Kekse nicht zu lange im Ofen zu lassen, um die typische weiche Konsistenz zu bewahren. Nach dem Backen werden die Kekse erneut mit Puderzucker bestäubt, um ein festliches Erscheinungsbild zu erzielen.

Tipps und Tricks

Um die Ricciarelli optimal zuzubereiten und zu backen, gibt es mehrere Tipps und Empfehlungen, die aus den bereitgestellten Rezepten abgeleitet werden können.

Verwendung von blanchierten Mandeln

Die Verwendung von blanchierten Mandeln wird in mehreren Rezepten empfohlen, um ein helles, fast weißes Ergebnis zu erzielen. Unblanchierte Mandeln können zu einem leicht goldbraunen Teig führen. Wenn blanchierte Mandeln nicht zur Verfügung stehen, kann man sie durch ungeschälte Mandeln ersetzen, wobei das Erscheinungsbild der Kekse leicht anders ausfällt.

Konsistenz des Teigs

Der Teig der Ricciarelli ist recht klebrig, was bei der Formgebung berücksichtigt werden muss. Es wird empfohlen, den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu rollen oder ihn mit den Händen zu formen. Bei der Verwendung von Backpulver oder Mehl kann die Konsistenz etwas leichter werden, was jedoch nicht notwendig ist.

Lagerung und Haltbarkeit

Die Ricciarelli können in einer luftdichten Dose mehrere Wochen aufbewahrt werden. Sie sind jedoch oft so beliebt, dass sie schnell aufgegessen werden. Wichtig ist, sie nicht in der Kälte zu lagern, da sich die Konsistenz negativ verändern kann. Ein weiterer Tipp ist, die Kekse vor dem Backen nicht zu lange im Kühlschrank liegen zu lassen, um eine zu trockene Konsistenz zu vermeiden.

Variationen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Ricciarelli zu variieren. So kann man beispielsweise Kakaopulver hinzufügen, um eine dunkle Variante herzustellen. Zitronen- oder Orangenschale können in unterschiedlicher Menge verwendet werden, um den Geschmack zu verfeinern. Einige Rezepte enthalten auch Bittermandelaroma, das dem Teig eine zusätzliche Note verleiht.

Rezept: Ricciarelli di Siena

Hier folgt ein Rezept für die traditionellen Ricciarelli di Siena, das auf den bereitgestellten Quellen basiert:

Zutaten

  • 400 g gemahlene Mandeln
  • 220 g Zucker
  • 2 Eiweiß
  • 1 unbehandelte Orange (Abrieb)
  • 5 Tropfen Bittermandelaroma
  • 1 Prise gemahlene Vanille
  • Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung

  1. Vorbereitung des Teigs

    • Die Mandeln mit Zucker, Vanille, Orangenschale und Bittermandelaroma in einer Schüssel vermischen.
    • Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen.
    • Langsam den Zucker in die Eiweißmasse einrieseln lassen.
    • Die Mandelmischung vorsichtig unter das steife Eiweiß heben, bis eine homogene Masse entsteht.
    • Den Teig abdecken und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  2. Formgebung

    • Den Teig auf eine mit Puderzucker bestäubte Arbeitsfläche geben.
    • Den Teig halbieren und jede Hälfte zu Rollen formen, die etwa 2 cm dick sind.
    • Mit einem scharfen Messer in 2,5 cm dicke Scheiben schneiden.
    • Die Scheiben leicht flach drücken und zu ovalen Formen formen.
    • Die Kekse mit Puderzucker bestäuben.
  3. Backen

    • Den Backofen auf 160 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
    • Die Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.
    • Die Kekse etwa 18 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
    • Nach dem Backen erneut mit Puderzucker bestäuben und abkühlen lassen.
  4. Lagerung

    • Die Ricciarelli können in einer luftdichten Dose bis zu mehreren Wochen aufbewahrt werden.
    • Sie sollten nicht in der Kälte gelagert werden, da sich die Konsistenz negativ verändern kann.

Kulturelle Bedeutung

Die Ricciarelli di Siena haben nicht nur eine kulinarische Bedeutung, sondern auch eine kulturelle. Sie sind ein Symbol für italienische Weihnachtsbäckerei und werden in Italien vor allem zu Weihnachten und Ostern gegessen. In Siena, wo das Rezept auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, gelten die Kekse als traditionelle Süßigkeit, die in den ältesten Bäckereien der Stadt hergestellt wird.

Die Ricciarelli sind auch ein Beispiel für die italienische Lebensart, die auf Einfachheit und Qualität setzt. Mit nur wenigen Zutaten entsteht ein Gebäck, das durch seine Textur und seinen Geschmack überzeugt. In der heutigen Zeit, in der Backen immer mehr zur Hobbykunst wird, haben die Ricciarelli auch im Ausland an Beliebtheit gewonnen und sind in vielen Backforen und Blogs zu finden.

Schlussfolgerung

Die Ricciarelli sind eine traditionelle italienische Mandelkekse, die durch ihre einfache Zutatenliste und ihre besondere Textur überzeugt. Sie eignen sich hervorragend für verschiedene Anlässe und sind besonders in der Weihnachts- und Osterbäckerei beliebt. Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten, bei denen es auf die richtige Mischung aus Mandeln, Zucker, Eiweiß und Aromen ankommt. Wichtig ist, den Teig über Nacht ruhen zu lassen und die Kekse nicht zu lange zu backen, um die typische weiche Konsistenz zu bewahren.

Mit ein paar Tipps und Tricks können die Ricciarelli optimal zubereitet und gebacken werden, um ein kulinarisches Highlight zu schaffen. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch ein Symbol für italienische Lebensart und Tradition. Ob in der originalen Form oder in einer modernen Variante – die Ricciarelli sind eine willkommene Ergänzung in jeder Backkunst.

Quellen

  1. Backmaedchen1967 – Ricciarelli-Mandelkekse
  2. Backenmachtgluecklich – Ricciarelli-Rezept
  3. Lacrema Patisserie – Ricciarelli di Siena
  4. Desolive – Ricciarelli di Siena für Weihnachten

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