Rezept für italienische Tomatensauce – Traditionelle Herstellung aus frischen Tomaten
Die italienische Tomatensauce, auch bekannt als Salsa di Pomodoro oder Sugo di Pomodoro, ist eine der am häufigsten verwendeten und geschätzten Grundsaucen in der italienischen Küche. Sie dient als Basis für unzählige Gerichte, insbesondere Nudelgerichte, und hat sich seit ihrem Ursprung im 17. Jahrhundert in Süditalien zu einer kulinarischen Ikone entwickelt. Dieser Artikel beschäftigt sich detailliert mit der traditionellen Herstellung einer italienischen Tomatensauce aus frischen Tomaten, unterstützt durch historische Rezepte und moderne Anpassungen.
Einführung
Die italienische Tomatensauce hat ihre Wurzeln im 17. Jahrhundert in der neapolitanischen Küche. Der erste dokumentierte Aufzeichnung eines italienischen Tomatensaucerezeptes stammt aus dem Jahr 1692 aus dem Kochbuch „Scalco alla Moderna“ des italienischen Kochs Antonio Latini. In diesem Rezept wird die Sauce als „Salsa di Pomodoro alla Spagnola“, also „spanische Tomatensauce“, bezeichnet. Die Zutaten umfassen frische Tomaten, Zwiebeln, Chilischote, Thymian, Salz, Olivenöl und Balsamico-Essig. Diese Kombination gibt der Sauce einen typisch italienischen Geschmack, der durch die Verwendung von Balsamico-Essig noch zusätzlich betont wird.
Bereits in diesem historischen Rezept wird Essig als Verfeinerung eingesetzt, was in späteren Jahrhunderten zur allgemeinen Tradition in vielen italienischen Haushalten wurde. Der Balsamico-Essig, der in Norditalien hergestellt wird, ist bis heute ein unverzichtbares Element, das der Sauce eine süßliche, weinige Note verleiht.
Moderne Rezepte der italienischen Tomatensauce haben sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt. In vielen Regionen Italiens werden heute zusätzliche Zutaten wie Karotten, Sellerie, Zimt, Kapern oder Rosinen verwendet, um die Sauce weiter zu verfeinern. In Deutschland ist die Tomatensauce oft als Napoli-Sauce bekannt und wird gerne mit Nudeln serviert.
In diesem Artikel wird das historische Rezept von Antonio Latini in Kombination mit modernen Anpassungen beschrieben. Zudem wird ein detailliertes Rezept vorgestellt, das aus frischen Tomaten eine leckere, sämige und aromatische italienische Tomatensauce zaubert.
Historische Entwicklung der italienischen Tomatensauce
Die italienische Tomatensauce hat sich über mehrere Jahrhunderte entwickelt und ist heute eine der bekanntesten Saucen weltweit. Der Ursprung dieser Sauce liegt in Süditalien, insbesondere in Neapel, wo Tomaten bereits im 17. Jahrhundert kultiviert wurden. Antonio Latini, ein italienischer Koch aus dem 17. Jahrhundert, war der erste, der ein Rezept für eine Tomatensauce veröffentlichte. In seinem Rezept, das in dem Buch „Scalco alla Moderna“ von 1692 enthalten ist, werden frische Tomaten, Zwiebeln, Chilischote, Thymian, Salz, Olivenöl und Balsamico-Essig verwendet.
Diese Kombination von Zutaten legt nahe, dass die Sauce bereits damals als Aromakomposition konzipiert war, die nicht nur nahrhaft, sondern auch geschmacklich ausgewogen war. Der Balsamico-Essig, der in diesem historischen Rezept bereits eingesetzt wurde, spielte eine entscheidende Rolle bei der Verfeinerung des Geschmacks. In späteren Jahrhunderten setzte sich der Balsamico-Essig in vielen italienischen Haushalten als unverzichtbare Zutat durch.
Im 18. Jahrhundert wurde die Sauce weiterentwickelt. In vielen Regionen Italiens entstanden lokale Varianten, die je nach Verfügbarkeit der Zutaten und regionalen Vorlieben leicht abgewandelt wurden. In einigen Regionen wurden Karotten und Sellerie hinzugefügt, um die Sauce aromatischer zu gestalten. In anderen Regionen kamen Gewürze wie Zimt, Rosinen oder Kapern hinzu, die der Sauce eine zusätzliche Schärfe oder Süße verliehen.
Mit der Popularisierung der italienischen Küche außerhalb Italiens im 19. und 20. Jahrhundert verbreitete sich die Tomatensauce weltweit. In Deutschland ist die Sauce heute unter dem Namen Napoli-Sauce bekannt und wird oft als Grundlage für Nudelgerichte verwendet. In anderen Ländern, wie in den USA, ist die Sauce unter dem Namen Marinara Sauce verbreitet, wobei sie oft als Grundrezept für italienische Gerichte dient.
Die italienische Tomatensauce ist heute eine der beliebtesten Saucen weltweit. Sie ist einfach zu zubereiten, nahrhaft und vielseitig einsetzbar. Sie kann mit Nudeln, Fisch, Fleisch oder Gemüse serviert werden und ist somit eine flexible und nahrhafte Ergänzung zu vielen Gerichten.
Zutaten und Rezept für italienische Tomatensauce aus frischen Tomaten
Die italienische Tomatensauce kann entweder aus frischen Tomaten oder aus Dosentomaten hergestellt werden. Im Folgenden wird ein Rezept vorgestellt, das sich auf frische Tomaten stützt und die traditionellen Zutaten nach Antonio Latini berücksichtigt. Dieses Rezept ist einfach zu zubereiten, erfordert jedoch etwas Zeit, um die Sauce zu reduzieren und die Aromen zu entfalten.
Zutaten
Für 4 Portionen benötigen Sie folgende Zutaten:
- 6–8 reife Tomaten
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Teelöffel gehackter Thymian
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Chilischote (optional)
- 50 ml Olivenöl
- 1 Esslöffel Balsamico-Essig
Zubereitung
Tomaten vorbereiten:
Waschen Sie die Tomaten und schneiden Sie sie in zwei Hälften. Legen Sie sie in eine Schüssel, um sie später zu verarbeiten.Zwiebeln und Knoblauch anbraten:
Schälen Sie die Zwiebeln und schneiden Sie sie in kleine Würfel. Schälen Sie die Knoblauchzehe und hacken Sie sie fein. In einem großen Topf erhitzen Sie das Olivenöl bei mittlerer Hitze. Geben Sie die Zwiebeln in den Topf und schmoren Sie sie bei niedriger Hitze für etwa 10 Minuten, bis sie weich und leicht goldbraun sind. Rühren Sie gelegentlich um, um zu verhindern, dass die Zwiebeln anbrennen.Knoblauch zufügen:
Nachdem die Zwiebeln weich sind, fügen Sie die fein gehackte Knoblauchzehe hinzu. Schmoren Sie den Knoblauch für etwa 2–3 Minuten, bis er aromatisch wird, aber nicht anbrennt.Tomaten zufügen:
Geben Sie die halbierten Tomaten in den Topf und rühren Sie alles gut um. Fügen Sie Salz, Thymian und Chilischote (falls verwendet) hinzu. Reduzieren Sie die Hitze auf niedrig und lassen Sie die Sauce köcheln. Decken Sie den Topf leicht mit einem Deckel ab, um die Verdunstung zu regulieren.Köcheln und reduzieren:
Lassen Sie die Sauce für etwa 30–40 Minuten köcheln, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht. Rühren Sie gelegentlich um, um zu verhindern, dass die Sauce anbrennt. Je länger die Sauce köchelt, desto intensiver wird der Geschmack.Balsamico-Essig zufügen:
Vor dem Servieren fügen Sie einen Esslöffel Balsamico-Essig hinzu. Rühren Sie die Sauce gut um, bis sich der Essig vollständig vermischt hat. Lassen Sie die Sauce für weitere 5–10 Minuten köcheln, damit sich die Aromen entfalten können.Servieren:
Die Sauce kann nun serviert werden. Sie eignet sich besonders gut zu Nudeln, Fisch oder Gemüse. Sie kann auch in eine saubere Flasche gefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt werden, um sie später zu verwenden.
Varianten und Anpassungen
Die italienische Tomatensauce ist sehr vielseitig und kann nach individuellen Vorlieben abgewandelt werden. Im Folgenden werden einige gängige Varianten vorgestellt, die sich aus verschiedenen italienischen Regionen ableiten:
1. Klassische Variante (nach Antonio Latini):
Diese Variante folgt dem historischen Rezept von Antonio Latini aus dem 17. Jahrhundert. Die Sauce besteht aus frischen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Thymian, Salz, Olivenöl und Balsamico-Essig. Sie ist aromatisch, nahrhaft und einfach zu zubereiten.
2. Norditalienische Variante:
In Norditalien wird oft zusätzlicher Balsamico-Essig eingesetzt, um die Sauce süßlich und weinig zu machen. In einigen Rezepten wird auch Parmesan-Käse hinzugefügt, um die Sauce cremiger zu gestalten. In dieser Variante kann die Sauce auch mit einem Schuss Rotwein verfeinert werden.
3. Süditalienische Variante:
In Süditalien werden oft zusätzliche Zutaten wie Karotten und Sellerie verwendet, um die Sauce aromatischer zu gestalten. In einigen Rezepten werden auch Rosinen, Kapern oder Zimt hinzugefügt, um die Sauce weiter zu verfeinern.
4. Moderner Twist:
In modernen Rezepten werden oft zusätzliche Aromen wie Estragon, Rosmarin oder Oregano verwendet. In einigen Fällen werden auch frische Kräuter wie Basilikum oder Petersilie hinzugefügt, um die Sauce fruchtiger zu machen.
Tipps zur Herstellung der italienischen Tomatensauce
Die Herstellung der italienischen Tomatensauce ist einfach, erfordert jedoch etwas Zeit und Geduld. Im Folgenden werden einige Tipps vorgestellt, die bei der Herstellung helfen können:
Tomaten auswählen:
Verwenden Sie reife, aromatische Tomaten mit einem geringen Säuregehalt. Eier- oder Flaschentomaten sind besonders gut geeignet. Sie sind festfleischig und haben einen intensiven Geschmack.Olivenöl verwenden:
Verwenden Sie hochwertiges Olivenöl, um die Sauce aromatisch zu gestalten. Günstiges Olivenöl kann bitter sein und den Geschmack der Sauce beeinträchtigen.Balsamico-Essig einsetzen:
Der Balsamico-Essig ist ein unverzichtbares Element der Sauce. Er verleiht der Sauce eine süßliche, weinige Note, die den italienischen Geschmack unterstreicht. Verwenden Sie einen kräftigen Balsamico von Bernardo Tesori oder einen uralten Aceto Balsamico Tradizionale von Malpighi.Köchelzeit einhalten:
Die Sauce muss mindestens 30–40 Minuten köcheln, damit die Aromen entfalten können. Je länger die Sauce köchelt, desto intensiver wird der Geschmack.Serviertipp:
Die Sauce schmeckt besonders gut zu Nudeln, Fisch oder Gemüse. Sie kann auch mit einem Schuss Parmesan-Käse verfeinert werden, um die Sauce cremiger zu machen.
Fazit
Die italienische Tomatensauce ist eine der bekanntesten und beliebtesten Saucen weltweit. Sie hat ihre Wurzeln im 17. Jahrhundert in der neapolitanischen Küche und wurde in späteren Jahrhunderten weiterentwickelt. Heute ist sie eine vielseitige Sauce, die sowohl in Italien als auch in anderen Ländern verwendet wird.
Die Sauce kann aus frischen oder Dosentomaten hergestellt werden und erfordert nur wenige Zutaten. Sie ist einfach zu zubereiten, erfordert jedoch etwas Zeit, um die Aromen zu entfalten. Der Balsamico-Essig ist ein unverzichtbares Element, das der Sauce eine süßliche, weinige Note verleiht.
Die Sauce kann nach individuellen Vorlieben abgewandelt werden. In einigen Regionen Italiens werden zusätzliche Zutaten wie Karotten, Sellerie, Kapern oder Rosinen hinzugefügt, um die Sauce weiter zu verfeinern. In anderen Regionen wird die Sauce mit Parmesan-Käse verfeinert, um sie cremiger zu machen.
Die italienische Tomatensauce ist eine nahrhafte und aromatische Sauce, die sich besonders gut zu Nudeln, Fisch oder Gemüse servieren lässt. Sie ist eine flexible Grundlage für viele Gerichte und kann im Kühlschrank aufbewahrt werden, um sie später zu verwenden.
Quellen
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