Original italienische Carbonara-Sauce: Traditionelle Zutaten, Rezept und Hintergrund

Die Spaghetti alla Carbonara ist eines der bekanntesten Nudelgerichte der italienischen Küche. Viele glauben, dass die Carbonara mit Sahne zubereitet wird, doch laut den historischen und kulinarischen Quellen ist dies bei der Originalversion nicht der Fall. Eine echte italienische Carbonara-Sauce wird ohne Sahne, Kochschinken oder andere Zusätze zubereitet. Stattdessen setzt sie auf rohe Eier, fettreichen Speck, italienischen Hartkäse und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Entstehungsgeschichte, die traditionellen Zutaten und das Originalrezept der Carbonara-Sauce, wobei ausschließlich auf die bereitgestellten Quellen zurückgegriffen wird.

Die Entstehung der Carbonara

Die Herkunft der Carbonara-Sauce ist bis heute Gegenstand von Spekulationen und Debatten. Laut den bereitgestellten Quellen entstand das Rezept vermutlich in Italien, insbesondere im Latium, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Historiker wie Luca Cesari haben versucht, das erste gedruckte Rezept zu finden, doch bis heute gibt es keine klare Antwort darauf, wer das Gericht ursprünglich erfunden hat.

Ein verbreiteter Mythos besagt, dass die Carbonara auf Kohlenhändler („Carbonari“) zurückgeht, die in den Apenninen Penne mit Speck und Käse kochten. Dieser Name bedeutet „nach Köhlerart“ und wird oft mit der Entstehung des Gerichts in Verbindung gebracht. Allerdings gibt es keine eindeutigen Beweise für diese Theorie, und selbst Restaurants in Rom, die sich nach „La Carbonara“ nennen, bestreiten, dass der Name von ihnen stammt.

Ein weiterer Faktor, der zur Entwicklung der Carbonara beigetragen haben könnte, waren die amerikanischen Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in Rom stationiert waren. Laut einer Quelle brachten diese Soldaten Eier und Speck mit und baten italienische Köche, etwas daraus zu zaubern. Dies könnte zur Entstehung der Carbonara beigetragen haben.

Zutaten der originalen Carbonara-Sauce

Die Carbonara-Sauce ist eine cremige Soße, die ohne Sahne zubereitet wird. Stattdessen basiert sie auf den Aromen von fettreichen Speck, Hartkäse und Eiern. Im Folgenden werden die traditionellen Zutaten detailliert beschrieben:

1. Eier

Die Carbonara-Sauce wird typischerweise mit rohen Eiern zubereitet. In vielen Rezepten werden nur die Eigelbe verwendet, da diese die cremige Konsistenz der Soße liefern. Laut den bereitgestellten Quellen kann man jedoch auch ganze Eier verwenden, was besonders praktisch ist, da so keine übrigen Eiweiße entstehen. In Italien verwenden viele Mamas und Köche ganze Eier, was laut den Quellen zu keinen geschmacklichen Einbußen führt.

2. Speck (Guanciale, Pancetta oder Bauchspeck)

Der Speck ist ein entscheidender Bestandteil der Carbonara-Sauce. Original wird luftgetrockneter Schweinebackenspeck (Guanciale) verwendet, der in Rom als unverzichtbar gilt. Guanciale hat ein intensives, leicht nussiges Aroma und wird mit Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Salbei gewürzt. In vielen italienischen Haushalten wird jedoch auch Pancetta verwendet, ein milderer Speck, der leichter erhältlich ist. Alternativ kann man auch Bauchspeck oder Südtiroler Speck verwenden, wie in den Quellen erwähnt.

3. Hartkäse (Pecorino Romano oder Parmesan)

Für die Carbonara-Sauce wird ein italienischer Hartkäse verwendet. Am häufigsten wird Pecorino Romano eingesetzt, ein Schafskäse mit kräftigem Aroma, der aus Schafmilch hergestellt wird. In einigen Rezepten wird jedoch auch Parmesan verwendet, insbesondere wenn er eine lange Reifezeit von etwa 24 Monaten hat. Der Käse wird frisch gerieben, da vorgefertigter Käse aus Tüten oft verklumpt und das Aroma verliert.

4. Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Der Pfeffer ist ein weiteres wichtiges Aromen-Element der Carbonara-Sauce. Er sollte frisch gemahlen werden, um die Aromen optimal zu entfalten. In einigen Rezepten wird auch Knoblauch oder trockener Weißwein hinzugefügt, doch laut den bereitgestellten Quellen ist das keine traditionelle Zutat.

5. Nudelwasser (optional)

Ein weiterer Tipp, der in den Quellen erwähnt wird, ist die Verwendung von salz- und stärkehaltigem Nudelwasser, um die Sauce noch cremiger zu machen. Dieses Wasser kann in die Mischung aus Eiern und Käse eingebracht werden, um die Soße zu binden.

Das Originalrezept der Carbonara-Sauce

Im Folgenden wird ein typisches Originalrezept der Carbonara-Sauce beschrieben, basierend auf den bereitgestellten Quellen. Dieses Rezept ist vereinfacht und kann je nach Vorliebe angepasst werden.

Zutaten (für 3–4 Personen)

  • 320–400 g Pasta (Spaghetti, Rigatoni oder Mezze Maniche)
  • 250–300 g Guanciale oder Pancetta
  • 150–200 g Pecorino Romano oder Parmesan (am Stück)
  • 5–6 Eigelb (oder ganze Eier)
  • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Optional: 1 Knoblauchzehe (fein gehackt)
  • Optional: trockener Weißwein (einige Tropfen)

Zubereitung

  1. Die Nudeln kochen:
    Die Pasta in kochendem, gesalzenem Wasser kochen, bis sie al dente ist. Das Wasser sollte nicht zu stark gesalzen werden, da der Pecorino und der Speck bereits salzig sind.

  2. Den Speck braten:
    Den Guanciale oder Pancetta in einer Pfanne ohne Fett knusprig anbraten. Dabei entsteht Fett, das später in die Sauce eingebracht wird.

  3. Die Eier und den Käse vermengen:
    In einer Schüssel die Eigelbe mit dem frisch geriebenen Pecorino oder Parmesan sowie frisch gemahlenem Pfeffer vermengen. Bei Bedarf kann auch etwas Knoblauch oder Weißwein hinzugefügt werden.

  4. Die Sauce herstellen:
    Die gekochten Nudeln abgießen, aber etwas des Nudelwassers auffangen. In eine große Schüssel oder Pfanne die Nudeln geben, den knusprigen Speck darauf verteilen und die Eier-Käse-Mischung darauf geben. Mit dem Nudelwasser verquirlen, bis eine cremige Soße entsteht. Wichtig ist, dass die Mischung nicht erhitzt wird, da die Eier sonst gerinnen und die Sauce ihre cremige Konsistenz verliert.

  5. Servieren:
    Die Carbonara-Sauce wird direkt über die Nudeln serviert, ohne weitere Wärme. Auf dem Teller können noch etwas geriebener Käse und frisch gemahlener Pfeffer als Garnitur serviert werden.

Häufige Fehler und Tipps

Um eine authentische Carbonara-Sauce zu erzielen, gibt es einige häufige Fehler, die vermieden werden sollten:

  • Sahne vermeiden: Sahne hat nichts mit der originalen Carbonara-Sauce zu tun. Italiener geben niemals Sahne in die Sauce.
  • Eiweiße nicht wegwerfen: In vielen Rezepten werden nur die Eigelbe verwendet, was zu übrigem Eiweiß führt. In Italien werden oft ganze Eier verwendet, was praktischer ist und keine geschmacklichen Einbußen hat.
  • Fertig geriebenen Käse vermeiden: Fertig geriebener Hartkäse aus Tüten kann klumpen und das Aroma verliert. Stattdessen sollte man den Käse frisch reiben.
  • Keine übermäßige Wärme verwenden: Die Carbonara-Sauce wird nicht erhitzt. Die Eier und der Käse binden die Sauce durch die Wärme der Nudeln, nicht durch Erhitzen.
  • Speck nicht weglassen: Der Speck ist der Schlüssel zur cremigen Konsistenz der Sauce. Er ersetzt das Fett, das in anderen Soßen durch Sahne oder Öl hinzugefügt wird.

Verwandte Gerichte und Variationen

Obwohl die Carbonara-Sauce sich in der traditionellen italienischen Küche stark von ihren modernen Varianten unterscheidet, gibt es einige verwandte Gerichte, die auf ähnlichen Zutaten basieren:

  • Pasta alla Panna: Ein Gericht mit Sahnesoße, Kochschinken und Parmesan. Es ist nicht mit der Carbonara verwechseln.
  • Tortellini alla Panna: Ein weiteres Gericht mit Sahnesoße, das in einigen Rezepten erwähnt wird.
  • Carbonara mit Zutaten: Einige moderne Köche variieren das Rezept und fügen Knoblauch, Petersilie oder auch Zwiebeln hinzu. Allerdings wird dies in Italien nicht als traditionelle Carbonara angesehen.

Kritik an falschen Rezepten

Es gibt mehrere Beispiele dafür, dass die Carbonara-Sauce fälschlicherweise zubereitet wird. Ein besonders bekanntes Beispiel ist das sogenannte „Carbonara Gate“ zwischen Italien und Frankreich. In einem französischen Internetvideo wurde die Carbonara mit Schmetterlingsnudeln, rohem Speck, rohen Zwiebeln, Sahne und Käse zubereitet. Diese Variante hat für einen Italiener nichts mit der echten Carbonara zu tun. Der italienische Koch, die Presse und sogar Nudelhersteller kritisierten diese Darstellung als „Frevel“.

Ein weiteres Beispiel ist ein angegriffenes Rezept aus 1954, das in einer Kochzeitschrift veröffentlicht wurde. Dieses Rezept enthielt Gruyère-Käse und Knoblauch, was laut den Quellen nicht als traditionell angesehen wird. Der Lebensmittelhistoriker Luca Cesari veröffentlichte dieses Rezept auf Instagram, was zu heftigen Reaktionen in Italien führte. Viele Italiener empfanden dies als eine Beleidigung der traditionellen Küche.

Fazit

Die original italienische Carbonara-Sauce ist ein zeitloser Klassiker der römischen Küche. Sie basiert auf wenigen, aber hochwertigen Zutaten wie Eiern, fettreichen Speck, Hartkäse und frisch gemahlenem Pfeffer. Obwohl es in der modernen Küche viele Varianten gibt, bleibt die traditionelle Carbonara-Sauce bei echten Italienern unverändert. Sie wird ohne Sahne, Kochschinken oder übermäßige Wärme zubereitet und verbindet die Aromen der Zutaten in einer cremigen Soße, die sich perfekt zu Nudeln serviert.

Quellen

  1. Emmi kochte einfach – Original Spaghetti Carbonara Rezept
  2. Centro Italia – Kochrezept Pasta alla Carbonara
  3. ZDFheute – Spaghetti Carbonara Original Rezept
  4. Passione Italia – Pasta alla Carbonara tradizionale
  5. Oro di Parma – Rezept für Spaghetti Carbonara

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