Authentisches Lasagne Rezept – Traditionelle italienische Lasagne wie aus Emilia-Romagna
Die Lasagne ist ein Klassiker der italienischen Küche, der sich durch eine Vielzahl von regionalen Varianten auszeichnet. Ob in Emilia-Romagna, Marken, Neapel oder Sizilien – jedes Rezept trägt die kulturellen und kulinarischen Merkmale der Region in sich. In diesem Artikel wird ein authentisches Lasagne Rezept beschrieben, das sich eng an der traditionellen italienischen Zubereitung orientiert und besonders dem Stil der Emilia-Romagna Region nachempfunden ist. Die Kombination aus Ragù, Béchamelsauce und Käse macht die Lasagne zu einem unvergleichlichen Gericht, das sowohl im Italienischen Haushalt als auch bei Hobbyköchen im Ausland beliebt ist.
Das traditionelle Lasagne Rezept aus Italien
Die Lasagne wird in Italien meist als Lasagne al forno („Lasagne aus dem Ofen“) zubereitet. Der Klassiker besteht aus drei Hauptkomponenten: einer Hackfleischsauce (Ragù), einer Béchamelsauce und frischen oder getrockneten Lasagneplatten. Dazu kommt eine Mischung aus Hart- und Weichkäse, die die Lasagne goldbraun und aromatisch backen lässt.
Im Folgenden wird ein Schritt-für-Schritt-Rezept vorgestellt, das sich an die Rezepturen aus den Quellen orientiert. Es vereint die traditionellen Zutaten und Schichten, die in Italien verbreitet sind.
Zutaten (für 4–6 Portionen)
Für das Ragù
- 1 Karotte (ca. 100 g)
- 100 g Knollensellerie
- 1 Zwiebel (ca. 100 g)
- 3 EL Olivenöl
- 350 g gemischtes Hackfleisch (Rind und Schwein)
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 100 ml trockener Weißwein (z. B. Pinot Grigio)
- 700 ml passierte Tomaten
- 1 Lorbeerblatt
Für die Béchamelsauce
- 50 g Butter
- 3 EL Mehl
- 500 ml Milch
- 1 Prise Muskatnuss
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Für die Lasagne
- 500 g Lasagneplatten (frisch oder getrocknet)
- 250 g Mozzarellakäse (gewürfelt)
- 100 g Parmesankäse (gerieben)
Zubereitung
Schritt 1: Vorbereitung des Ragù
- Karotte, Sellerie und Zwiebel in kleine, feine Würfel schneiden.
- In einer großen Pfanne 3 EL Olivenöl erhitzen und das Gemüse bei mittlerer Hitze anbraten, bis es weich ist.
- Das Hackfleisch zugeben und kräftig anbräunen lassen. Während des Bratvorgangs mehrmals umrühren, um Klumpen zu vermeiden.
- Das Ragù mit Salz und Pfeffer würzen. 100 ml Weißwein zugießen und köcheln lassen, bis der Alkohol verdampft.
- Passierte Tomaten und Lorbeerblatt hinzufügen. Alles zugedeckt bei geringer Hitze ca. 1 Stunde köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren.
Schritt 2: Zubereitung der Béchamelsauce
- In einem Topf die Butter erhitzen, bis sie geschmolzen ist.
- 3 EL Mehl zugeben und kurz anschwitzen, ohne Farbe zu bilden.
- Langsam 500 ml Milch unter ständigem Rühren einfließen lassen, bis die Sauce cremig wird.
- Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss abschmecken. Die Sauce auf mittlerer Hitze ca. 5–7 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht dickflüssig wird. Vom Herd nehmen und beiseite stellen.
Schritt 3: Zusammenbau der Lasagne
- Eine Auflaufform (ca. 28 x 17 cm) mit etwas Olivenöl oder Butter fetten, um ein Anbacken zu verhindern.
- Eine dünne Schicht Béchamelsauce auf den Boden der Form verteilen.
- Eine Schicht Lasagneplatten darauflegen.
- Danach eine Schicht Ragù, gefolgt von Mozzarella-Würfeln, darauf eine Schicht Béchamelsauce und eine weitere Schicht Lasagneplatten.
- Diesen Vorgang wiederholen, bis alle Zutaten verbraucht sind. Die letzte Schicht sollte aus Lasagneplatten, Ragù, Béchamel und einer Schicht Parmesan bestehen.
Schritt 4: Backen der Lasagne
- Den Backofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Die Lasagne mit einer Schicht Parmesan bedecken und ggf. etwas Butterflöckchen darauf verteilen, um eine goldbraune Kruste zu erzeugen.
- Die Lasagne ca. 25–30 Minuten im Ofen backen, bis die Oberfläche knusprig und goldbraun ist.
- Vor dem Servieren kurz ruhen lassen, um den Käse zu fixieren und die Lasagne leicht abzukühlen.
Die regionalen Varianten der italienischen Lasagne
Emilia-Romagna: Die Heimat der Lasagne al forno
Die Lasagne aus der Region Emilia-Romagna ist wohl die bekannteste und geläufigste Form in der Welt. In dieser Region wird die Lasagne traditionell mit frischen Lasagneplatten, Ragù, Béchamelsauce und Parmesan zubereitet. Die frischen Nudeln sind oft mit Spinat gefärbt, was dem Gericht eine lebendige grüne Farbe verleiht.
Ein weiteres Merkmal ist die Verwendung von Butterflöckchen auf der letzten Schicht, die beim Backen die Lasagne besonders knusprig und goldbraun macht. In Italien wird diese Variante manchmal auch als Lasagne pasticciate oder Lasagne alla casalinga bezeichnet, was „nach Hausfrauenart“ bedeutet.
Marken: Lasagne Vincigrassi
In der Region Marken wird eine andere Variante der Lasagne zubereitet, die Vincigrassi genannt wird. Diese Lasagne enthält Lammfleisch, Kalbshirn oder Kalbsbries, was den Geschmack deutlich von der Emilia-Romagna-Variante abhebt. Auch hier kommt Béchamelsauce und Parmesan zum Einsatz.
Die Vincigrassi ist eher eine traditionelle Spezialität, die heute nicht mehr so häufig zubereitet wird, aber bei Festen und besonderen Anlässen immer noch eine Rolle spielt.
Neapel und Kampanien: Lasagne mit Mozzarella und Polpette
In Neapel und der Kampanien-Region wird die Lasagne oft mit Hartweizennudeln und einer reichhaltigen Tomatensauce zubereitet. Dazu kommt Mozzarella oder andere Milchprodukte wie Provola oder Ricotta. Ein weiteres charakteristisches Element ist die Verwendung von Hackfleischbällchen (Polpette), die in die Lasagne eingeschichtet werden.
Diese Variante ist weniger fettreich als die Emilia-Romagna-Lasagne und hat eine fruchtigere Note durch die Tomatensauce.
Sizilien: Lasagne mit Hartweizengrießnudeln
In Sizilien wird die Lasagne oft mit Nudeln aus reinem Hartweizengrieß zubereitet. Die Schichten bestehen aus Tomatensauce, Mozzarella, Ricotta oder anderen Käsesorten. Ein weiteres Merkmal ist die Verwendung von Bärlauch oder anderen lokalen Kräutern, die die Sauce würzen.
Die Rolle der Béchamelsauce
Die Béchamelsauce ist eine entscheidende Komponente der italienischen Lasagne, insbesondere in der Emilia-Romagna-Variante. Sie verleiht dem Gericht eine cremige Textur und mildert die Intensität der Hackfleischsauce. Die Sauce wird traditionell aus Butter, Mehl und Milch hergestellt und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss gewürzt.
Einige Rezepte enthalten auch eine Prise Zucker, um die Säure der Tomaten abzumildern. Wichtig ist, dass die Béchamelsauce nicht zu stark geklumpt wird, was durch ständiges Rühren während des Kochvorgangs verhindert wird.
Käse in der Lasagne
Der Käse spielt eine zentrale Rolle in der Lasagne. In Italien werden traditionell Parmesan und Mozzarella verwendet. Der Parmesan wird hauptsächlich als Topping eingesetzt, um die Lasagne beim Backen knusprig und goldbraun zu machen. Der Mozzarella wird in kleine Würfel geschnitten und in die Schichten eingeschichtet.
Einige Rezepte enthalten auch Gouda oder Emmentaler, was den Geschmack etwas milden und cremiger macht. Wer Vegetarier oder Veganer ist, kann auch eine vegetarische oder vegane Käsealternative verwenden, um die Lasagne zu belegen.
Tipps zur Zubereitung
- Vorbereitung: Die Ragù und die Béchamelsauce können vor dem Zusammenbau der Lasagne vorbereitet werden. So bleibt mehr Zeit für das Schichten der Platten und die Sauce.
- Lasagneplatten: Frische Lasagneplatten sind in manchen Regionen Italiens üblich, in anderen hingegen getrocknete Platten. Beide Arten funktionieren gut, solange sie vor dem Schichten nicht gekocht werden.
- Backen: Beim Backen der Lasagne ist es wichtig, dass die Schichten nicht zu dünn sind, sonst bricht die Lasagne beim Servieren. Eine Schicht aus Lasagneplatten, Ragù und Béchamel sollte ca. 1–2 cm dick sein.
- Tipp zur Konsistenz: Wer eine besonders saftige Lasagne möchte, kann etwas Wasser oder Brühe in die Schichten einarbeiten, um die Sauce cremiger zu machen.
- Käse-Topping: Der Parmesan als Topping sorgt nicht nur für eine goldbraune Kruste, sondern auch für zusätzlichen Geschmack. Wer eine leichtere Variante möchte, kann den Parmesan durch Mozzarella ersetzen.
Nährwert
Die Lasagne ist ein fett- und kalorienreiches Gericht, das vor allem aus Hackfleisch, Käse und Mehl besteht. Die Nährwerte können je nach Zutaten variieren. Eine ungefähre Nährwertanalyse pro Portion könnte wie folgt aussehen:
Nährstoff | Menge pro Portion |
---|---|
Kalorien | ca. 500–600 kcal |
Fett | ca. 25–30 g |
Kohlenhydrate | ca. 30–40 g |
Eiweiß | ca. 20–25 g |
Salz | ca. 1–2 g |
Wer eine leichtere Variante möchte, kann die Menge an Käse reduzieren oder ein leichtes Hackfleisch (z. B. Hühnerfleisch) verwenden. Auch die Verwendung von fettarmer Milch oder Mehl kann helfen, die Nährwerte zu reduzieren.
Quellen
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