Italienisches Süßgebäck: Rezepte, Traditionen und Zubereitung
Italien ist nicht nur für seine leckere Hauptgerichte bekannt, sondern auch für seine reiche Tradition an Süßgebäck. Vom klassischen Mandelgebäck über Hefebrötchen bis hin zu gefüllten Kringeln – die italienische Backkunst bietet eine Vielzahl von Köstlichkeiten, die nicht nur zum Kaffee, sondern auch zu besonderen Anlässen serviert werden. In diesem Artikel werden Rezepte, Herkunft und Zubereitung von italienischen Süßgebäck-Rezepten vorgestellt, mit Fokus auf traditionellen, aber auch modernen Varianten.
Rezepte für italienisches Süßgebäck
Maritozzi – Weiche Hefebrötchen mit Sahnefüllung
Maritozzi sind ein ikonisches römisches Gebäckstück, das sich durch seine weiche, süße Hefeteigstruktur und eine cremige Sahnefüllung auszeichnet. Ursprünglich stammen die Brötchen aus der Region Latium, insbesondere aus Rom, und sind heute ein fester Bestandteil der römischen Kaffee- und Frühstückskultur.
Zutaten für 8 Maritozzi:
- 500 g Mehl (Typ 00)
- 100 g Zucker
- 25 g frische Hefe oder 7 g Trockenhefe
- 250 ml lauwarme Milch
- 1 großes Ei
- 50 g ungesalzene Butter (weich)
- Abrieb einer Bio-Zitrone
- 1 Prise Salz
- 200 ml Schlagsahne zum Füllen
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
- Die Hefe in einem Teil der lauwarmen Milch auflösen und 10 Minuten stehen lassen, bis Schaum entsteht.
- Mehl, Zucker und Zitronenabrieb in eine Schüssel geben. Die aufgelöste Hefe, das Ei und den Rest der Milch hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig kneten.
- Die weiche Butter und Salz in den Teig arbeiten, bis er geschmeidig und elastisch ist.
- Den Teig mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort 1 bis 2 Stunden gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
- Den aufgegangenen Teig in 8 gleich große Stücke teilen und ovale Brötchen formen. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- Die Brötchen erneut 30 Minuten gehen lassen.
- Die Brötchen bei 180°C (Ober-/Unterhitze) oder 170°C (Umluft) etwa 15–20 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
- Die Sahne mit einem Schneebesen locker schlagen und die Brötchen vorsichtig mit einer Nadel oder einem Messer öffnen. Die Sahne einfüllen.
- Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Variante:
Einige Rezeptvarianten enthalten Trockenfrüchte wie Rosinen oder Aromen wie Orangeat, Zitronat oder Pinienkerne. Einige kremige Varianten verzichten auf Puderzucker und bestreichen das Brötchen stattdessen mit Zuckersirup.
Ein weiterer Rezeptentwurf für Maritozzi, der ebenfalls in den Quellen erwähnt wird, verwendet:
- 450–500 g Mehl (Typ 550)
- 1 Päckchen (7 g) Trockenhefe
- 80 g Zucker
- 125 ml Wasser
- 125 ml Milch
- 60 g weiche Butter
- 1 Ei (Größe M)
- 2 EL flüssiger Honig
- 1 Prise Salz
- Abrieb einer halben unbehandelten Zitrone
- Verquirltes Ei zum Bestreichen
- 500 ml kalte Schlagsahne (Konditorsahne mit 35 % Fett)
- 140 g Puderzucker (ggf. 1–2 Päckchen Sahnesteif)
- Puderzucker zum Verzieren
Die Zubereitung ist in diesen Fällen sehr ähnlich, wobei der Honig die Süße verstärkt und die Textur weicher macht.
Paste di Mandorla – Italienisches Mandelgebäck
Paste di Mandorla ist ein weiteres traditionelles Rezept aus Italien, das vor allem in der Region Kampanien populär ist. Es handelt sich um ein knuspriges Mandelgebäck, das mit Puderzucker bestäubt wird und durch die Kombination aus Mandeln, Zucker und Eiweiß eine leichte, buttrige Textur erhält.
Zutaten für ca. 25–30 Stück:
- 250 g gemahlene Mandeln
- 120 g Zucker
- 3 Prisen Salz
- 1 EL Honig
- 2 Eiweiße
- 2 Tropfen Bittermandelaroma
- 70 g Puderzucker
Zubereitung:
- Mandeln, Zucker, Salz und Bittermandelaroma in eine Rührschüssel geben und vermengen.
- Honig und ungeschlagene Eiweiße dazugeben und alles mit der Küchenmaschine oder einem elektrischen Handrührer zu einem glatten Teig verrühren.
- Den Backofen auf 170°C Umluft (oder 190°C Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Teig mit zwei Teelöffeln in kleine Portionen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen.
- Die Mandelgebäckstücke 12–15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
- In einem Teller Puderzucker ausbreiten und jedes Gebäckstück kurz darin wenden, bis es gut bestäubt ist.
- Vor dem Servieren abkühlen lassen.
Amarettini – Klassisches Mandelgebäck
Amarettini sind ein weiteres Beispiel für italienisches Mandelgebäck, das häufig zum Kaffee serviert wird. Es handelt sich um kleine, runde Kekse, die eine leichte Mandelnote und eine knusprige Textur haben.
Zutaten für ca. 30–40 Stück:
- 100 g gemahlene Mandeln
- 100 g Zucker
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 50 g Mehl (Typ 00 oder Weizenmehl)
Zubereitung:
- Mandeln, Zucker, Salz und Eier in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen gut vermengen.
- Mehl hinzufügen und vorsichtig unterheben.
- Die Masse mit zwei Teelöffeln zu kleinen Kugeln formen und diese auf ein Backblech legen.
- Den Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Die Kugeln 10–12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
- Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen.
Traditionelle italienische Süßgebäck-Formen und Anlässe
Italienisches Süßgebäck wird oft an besonderen Tagen oder bei religiösen Festen serviert. So gibt es beispielsweise süße Brötchen nach der Fastenzeit, wie es bei den Maritozzi der Fall ist. Auch bei Fasching oder Karneval gibt es spezielle Formen wie Chiacchere, Schmalzgebäck oder Zeppole di San Giuseppe. Diese Gebäcke sind meist knusprig, süß und werden oft in Formen oder mit Aromen wie Orangenschale, Pfefferminz oder Kaffee verfeinert.
Cantuccini – Bittermandel-Kekse
Cantuccini sind ein weiteres Beispiel für italienisches Mandelgebäck, das traditionell mit Bittermandelaroma zubereitet wird. Sie sind knusprig, süß und haben eine feine Textur.
Zutaten:
- 200 g Mehl (Typ 00)
- 100 g Zucker
- 100 g gemahlene Mandeln
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 1 EL Bittermandelaroma
Zubereitung:
- Mehl, Zucker, Mandeln und Salz in eine Schüssel geben.
- Eier und Bittermandelaroma hinzufügen und alles gut vermengen.
- Den Teig mit den Händen zu Streifen formen und diese auf ein Backblech legen.
- Den Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Die Streifen 20–25 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind.
- Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen.
Süße Kringel und Windbeutel
Ein weiteres italienisches Süßgebäck sind gefüllte Windbeutel, die in Italien und Frankreich als Profiteroles bekannt sind. Sie bestehen aus luftigem Teig, der mit Vanillecreme gefüllt wird und oft mit Schokolade überzogen wird.
Zutaten:
- 250 ml Milch
- 100 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 500 ml Schlagsahne
- 100 g Puderzucker
Zubereitung:
- Für die Profiteroles die Milch zum Kochen bringen. Mehl und Salz untermischen und alles auf mittlerer Flamme etwa 2 Minuten köcheln lassen.
- Vom Herd nehmen und das Ei unterrühren, bis die Masse glatt ist.
- Den Teig in einen Spritzbeutel füllen und auf ein Backblech spritzen.
- Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Die Profiteroles 10–12 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind.
- Für die Creme die Schlagsahne mit Puderzucker schlagen und in eine Spritzflasche füllen.
- Die Creme in die Profiteroles spritzen und nach Wunsch mit Schokolade überzogen servieren.
Süßgebäck für besondere Anlässe
In Italien gibt es auch Süßgebäck, das bei religiösen oder kulturellen Festen serviert wird. Beispiele sind:
- Pardulas – sardisches Ostergebäck mit Ricotta
- Zeppole di San Giuseppe – gefüllte Hefekringel
- Fior di Mandorla – Mandelblüten, ein weiteres süßes Mandelgebäck
Quellen
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