Jamie Oliver entdeckt Italien: 140 Rezepte, die die italienische Küche neu erzählen
Italienische Küche ist nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch ein Spiegelbild der kulturellen und regionalen Vielfalt des Landes. In seinem Buch „Jamie kocht Italien“ (Dorling Kindersley, ISBN 978-3-8310-3584-7) nimmt der britische Starkoch Jamie Oliver die Leser mit auf eine kulinarische Reise durch Italien, inspiriert von der Leidenschaft, die er für das italienische Essen bereits seit über 25 Jahren teilt. Mit 140 Rezepten aus allen Regionen Italiens zeigt Jamie Oliver, wie authentische italienische Gerichte einfach nachzukochen, lecker und ideal für den Alltag oder besondere Anlässe sind. In diesem Artikel wird das Buch detailliert vorgestellt, mit Fokus auf die Rezeptvielfalt, den Stil des Autors und den kulturellen Hintergrund, der in den Rezepten zum Ausdruck kommt.
Jamie Oliver und die italienische Küche: Eine leidenschaftliche Beziehung
Jamie Oliver hat sich bereits seit Anfang der 2000er Jahre mit der italienischen Küche auseinandergesetzt. Bereits 2005 unternahm er eine kulinarische Entdeckungsfahrt durch Italien, bei der er Rezepte sammelte und sich inspirieren ließ. Diese Erfahrung führte zur Veröffentlichung seines Buches „Genial italienisch“, das 120 Rezepte enthält und einen Einblick in die regionalen Besonderheiten der italienischen Gastronomie gibt. Doch auch im Jahr 2018 veröffentlichte Jamie Oliver ein weiteres Buch mit dem Titel „Jamie kocht Italien“, das sich als eine Art Fortsetzung seines 2005er Projekts versteht. Dieses Mal legt er jedoch noch mehr Wert auf die Kombination von traditionellen italienischen Gerichten und seiner typischen, modernen Kochweise.
Im Vorwort des Buches betont Jamie Oliver, wie sehr ihn die italienischen Köchinnen und Köche beeindruckt haben, insbesondere in den kleineren Dörfern und Städten. Er schreibt, dass er nicht nur Rezepte gelernt hat, sondern auch eine tiefere Wertschätzung für die italienische Kochkunst entwickelt hat. Besonders beeindruckend für ihn war, wie sehr die italienischen Nonnas und Mammas ihre Rezepte über Generationen weitergeben und wie stolz sie auf ihre regionalen Traditionen sind. Diese Erfahrungen spiegeln sich in den Rezepten wider, die sowohl authentisch als auch leicht umsetzbar sind.
Rezepte aus allen Regionen Italiens
„Jamie kocht Italien“ ist in verschiedene Kategorien unterteilt, die sich nach der Art der Gerichte richten. So finden sich im Buch Rezepte für Antipasti, Salate, Suppen, Fleischgerichte, Pasta, Reisgerichte, Fisch, Brot, Beilagen und Desserts. Jedes Rezept ist detailliert beschrieben und folgt Jamies typisch klarem und übersichtlichem Stil, der selbst für Anfänger leicht nachzuvorkömmen ist.
Ein Highlight des Buches sind die Rezepte, die Jamie Oliver auf seiner Reise durch Italien neu interpretiert hat. So etwa das Sushi del Chianti, ein typisches Gericht aus der Toskana, das Jamie Oliver mit einer modernen Variante kombinierte. Oder Pasta alla Norma, ein Klassiker aus Palermo, der im Buch mit einer leichten Anpassung vorgestellt wird, um ihn für internationale Küchen zugänglicher zu machen. Ein weiteres Beispiel ist das Rombo con finocchio, ein Fischgericht aus der Region Ligurien, das Jamie Oliver mit einer leichten Kräuternote veredelt hat.
Ein weiteres bemerkenswertes Rezept ist das Spiegelei mit Mozzarella, ein einfaches Gericht, das Jamie Oliver in seinem Blog auf so-schmeckt-das-leben.de (2021) als Vorspeise oder Brunch-Gericht empfiehlt. Das Rezept ist besonders schnell zubereitet und eignet sich hervorragend für den Alltag. Es zeigt, wie Jamie Oliver auch aus einfachen Zutaten etwas Besonderes macht.
Tabelle: Beispiele für Rezepte aus „Jamie kocht Italien“
Kategorie | Rezeptname | Einfachheit | Besondere Zutat |
---|---|---|---|
Antipasti | Spiegelei mit Mozzarella | Einfach | Mozzarella |
Pasta | Pasta alla Norma | Mittel | Tomaten, Aubergine |
Fisch | Rombo con finocchio | Mittel | Fenchel |
Brot | Gefüllte Focaccia | Einfach | Oliven, Rosmarin |
Dessert | Limoncello-Tiramisu | Mittel | Limoncello |
Beilage | Blumenkohl aus dem Ofen | Einfach | Parmesan |
Authentizität und Innovation – Jamie Oliver auf italienisch
Ein zentraler Aspekt des Buches ist, dass Jamie Oliver nicht einfach Rezepte aus Italien nachkochte, sondern sie auch neu interpretierte. So etwa bei der Klassischen Carbonara, die Jamie Oliver mit einer leichten Anpassung der Zutaten und Zubereitung präsentierte. Er betont, dass er nicht versucht, die italienischen Rezepte zu verändern, sondern sie in eine Form zu bringen, die für internationale Küchen zugänglicher ist. Gleichzeitig betont er in seinem Buch immer wieder, dass die italienische Küche auf frischen Zutaten, regionalen Spezialitäten und einfacher Zubereitung basiert.
Jamie Oliver ist besonders beeindruckt von der regionalen Vielfalt Italiens. In seiner Einleitung zum Buch schreibt er, dass es in Italien keine einheitliche italienische Küche gibt, sondern dass jede Region ihre eigenen Gerichte und Zubereitungsweisen hat. So etwa die nördlichen Regionen, die sich stärker von französischen oder deutschen Einflüssen beeinflussen ließen, oder die südlichen Regionen, die stärker von orientalischen Einflüssen geprägt sind. In „Jamie kocht Italien“ werden diese regionalen Unterschiede reflektiert, indem Gerichte aus verschiedenen Regionen wie Toskana, Sizilien, Ligurien und Campanien vorgestellt werden.
Ein weiteres Merkmal des Buches ist, dass Jamie Oliver nicht nur Rezepte präsentiert, sondern auch die Hintergrundinformationen zur italienischen Küche erklärt. So etwa in einem Kapitel über Brot und Focaccia, in dem er erklärt, warum Brot in Italien eine so große Rolle spielt und welche verschiedenen Arten von Brot es gibt. Ebenso gibt er Informationen über Pasta und die verschiedenen Arten, wie sie in Italien zubereitet werden.
Jamie Oliver als Brücke zwischen Tradition und Moderne
Ein weiteres zentrales Thema des Buches ist, wie Jamie Oliver die italienische Küche für internationale Leser zugänglicher macht. So etwa bei der Gefüllten Focaccia, die er mit Oliven, Rosmarin und anderen Zutaten füllt, um sie für internationale Küchen zugänglicher zu machen. Oder bei dem Knusprig gebackenen Risotto-Auflauf, der in Italien traditionell als Risotto serviert wird, aber hier in einer Auflauf-Form präsentiert wird, um die Zubereitung für Nicht-Italiener zu vereinfachen.
Jamie Oliver betont in seinem Buch immer wieder, dass die italienische Küche auf frischen Zutaten und einfacher Zubereitung basiert. Dies spiegelt sich auch in den Rezepten wider, die sich vor allem durch ihre klare Struktur, leichte Zubereitung und gute Zutaten auszeichnen. So etwa das Blumenkohl aus dem Ofen, ein einfaches Gericht, das Jamie Oliver mit Parmesan und Knoblauch veredelt hat. Es zeigt, wie man auch aus einfachsten Zutaten etwas Besonderes machen kann.
Ein weiteres Beispiel ist das Limoncello-Tiramisu, ein Dessert, das Jamie Oliver mit einer typischen sizilianischen Zutat, dem Limoncello, veredelt hat. Dieses Dessert ist nicht nur lecker, sondern auch ein gutes Beispiel dafür, wie Jamie Oliver italienische Gerichte auf eine Weise interpretiert, die sowohl authentisch als auch modern ist.
Kritik und Lob: Wie wird das Buch empfangen?
„Jamie kocht Italien“ wurde in verschiedenen Rezensionen positiv beurteilt. So etwa auf der Website So schmeckt das Leben, wo das Buch als „ein Loblied auf das italienische Essen“ bezeichnet wird. Die Rezension betont, wie Jamie Oliver nicht nur Rezepte vorgibt, sondern auch die italienische Lebensart und das mediterrane Lebensgefühl einfängt. Ebenso positiv wird das Buch in der Rezension auf Daskochrezept.de bewertet, wo es als „ein ultimatives Kochbuch“ bezeichnet wird, das sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Köche geeignet ist.
Ein weiteres positives Feedback stammt vom Swiss Gourmet Book Award, bei dem das Buch mit einem Silberpreis in der Kategorie Küchenchefkochbuch ausgezeichnet wurde. Dies zeigt, dass das Buch nicht nur in Deutschland, sondern auch international anerkannt wird.
Einen Kritikpunkt gibt es jedoch in der Rezension auf So schmeckt das Leben, wo der Autor bemerkt, dass einige Leser vielleicht enttäuscht sein könnten, wenn sie nach klassischen italienischen Gerichten wie Spaghetti Bolognese oder Pizza Margharita suchen. Doch Jamie Oliver betont in seinem Buch, dass er nicht einfach Rezepte nachkochte, sondern sie in eine Form brachte, die für internationale Küchen zugänglicher ist. Dies ist auch in den Rezepten zu erkennen, die oft eine leichte Anpassung der Zutaten oder der Zubereitung enthalten.
Fazit
„Jamie kocht Italien“ ist nicht nur ein Kochbuch, sondern auch ein Einblick in die italienische Lebensart und Kulinarik. Mit 140 Rezepten aus allen Regionen Italiens bietet es eine breite Palette an Gerichten, die sowohl für den Alltag als auch für besondere Anlässe geeignet sind. Jamie Oliver hat sich nicht nur von der italienischen Küche inspirieren lassen, sondern auch versucht, sie in eine Form zu bringen, die für internationale Küchen zugänglicher ist.
Das Buch ist in einem klaren und übersichtlichen Stil geschrieben und eignet sich daher besonders gut für Anfänger, aber auch für erfahrene Köche, die sich von neuen Ideen inspirieren lassen möchten. Besonders beeindruckend ist, wie Jamie Oliver die regionalen Unterschiede Italiens reflektiert und gleichzeitig eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne herstellt. Es ist daher kein Wunder, dass das Buch sowohl in Deutschland als auch international gut angenommen wurde und mit einem Preis ausgezeichnet wurde.
Für alle, die sich für italienische Küche interessieren und gerne neue Rezepte ausprobieren, ist „Jamie kocht Italien“ eine wertvolle Anschaffung. Es bietet nicht nur leckere Gerichte, sondern auch einen Einblick in die italienische Lebenskultur, die Jamie Oliver so sehr zu schätzen weiß.
Quellen
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