Die Kürbis-Königin aus Westfalen: Inspirationen für Herbstrezepte und kulinarische Köstlichkeiten

Die Herbstzeit bringt nicht nur kühle Temperaturen und bunte Blätter, sondern auch reiche Ernte, die die Köche und Hobbykochende inspiriert. In Westfalen, genauer gesagt im Münsterland, ist die Kürbis-Kultur besonders ausgeprägt. Eine Aushängeschild dieser Region ist Petra Scholz, deren Hof am Rande der Niederlande liegt und über 100 verschiedene Kürbissorten hegt und pflegt. Ihre kulinarischen Kreationen, die aus diesen Früchten entstehen, sind nicht nur eine Wohltat für den Gaumen, sondern auch ein Beweis dafür, wie vielseitig und kreativ die Kürbisküche sein kann.

Die Sendung Land und lecker hat Petra Scholz und ihre kulinarischen Projekte auf ihrem Hof vorgestellt. In dieser Folge wird gezeigt, wie die Kürbisernte und die Herstellung von Speisen und Desserts aus diesen Früchten im Mittelpunkt stehen. Besonders erwähnenswert ist ihr Kürbis-Cheese-Cake, der in Kombination mit Kalbsrücken und anderen Kürbisvariationen die Gäste beeindruckt. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die Herbstküche, die sich vor allem um Kürbis dreht, und stellt Rezepte und Kochtechniken vor, die inspiriert wurden von der Kürbis-Königin aus Westfalen.

Kürbisse: Vielfältigkeit in Form, Geschmack und Verwendung

Kürbisse sind nicht nur optisch beeindruckend, sondern auch in ihrer Vielfalt beeindruckend. Auf dem Hof von Petra Scholz wachsen über 100 verschiedene Kürbissorten, die sich in Farbe, Form, Geschmack und Verwendung stark unterscheiden. Dies macht Kürbisse zu einer wunderbaren Grundlage für kreative und vielseitige Gerichte.

Die Farbpalette reicht von blassgelb über grün bis hin zu leuchtend orange, wobei jede Sorte ihre eigenen kulinarischen Eigenschaften hat. Manche Kürbisse sind süß und zart, andere bitterer und fester im Biss. Einige eignen sich besser für das Backen, andere für das Braten oder für Suppen. Petra Scholz hat sich darauf spezialisiert, diese Unterschiede zu nutzen und Gerichte zu kreieren, die die Vielfalt der Kürbisse voll ausnutzen.

Die kulinarische Herbstreise, die Land und lecker vorgestellt hat, zeigt, wie Kürbisse nicht nur als Beilage, sondern auch als Hauptzutat in Hauptgerichten und Desserts genutzt werden können. Dieser Aspekt ist es, der die Kürbisküche besonders faszinierend macht. Petra Scholz demonstriert, wie ein einfacher Kürbis in verschiedene Formen und Aromen transformiert werden kann – von herzhaften Gerichten bis hin zu süßen Desserts.

Rezept: Kürbis-Cheese-Cake

Ein Highlight aus Petras Kürbiskreationen ist der Kürbis-Cheese-Cake. Dieses Dessert vereint die süße Note des Kürbisses mit der cremigen Textur von Käse und ist ideal für den Herbst. Der Kürbis-Cheese-Cake ist nicht nur eine willkommene Abwechslung zum herkömmlichen Käsekuchen, sondern auch eine Hommage an die Vielseitigkeit des Kürbisses.

Zutaten (für eine Springform mit 26 cm Durchmesser):

  • 200 g Vollkornkekse (z. B. Lebkuchen oder Vollkorn-Riegelkekse)
  • 80 g Butter, geschmolzen
  • 250 g Frischkäse (z. B. Quark oder Mascarpone)
  • 150 g Zucker
  • 2 Eier
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 100 g Kürbismark (aus frischen Kürbissen oder aus der Dose)
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/2 TL Muskatnuss (gerieben)

Für die Füllung:

  • 250 g Frischkäse
  • 150 g Zucker
  • 2 Eier
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 100 g Kürbismark
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/2 TL Muskatnuss

Für die Streusel (optional):

  • 50 g Butter
  • 50 g Zucker
  • 50 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Zimt

Zubereitung:

  1. Boden vorbereiten: Die Kekse in einen Gefrierschrank oder eine Tüte legen und mit dem Messer zu Kekskrümeln zerkleinern. Die geschmolzene Butter unterheben. Die Mischung in eine Springform mit 26 cm Durchmesser geben und andrücken, damit sie sich am Boden verteilt. Für 10–15 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit sich die Kekse festsetzen.

  2. Kürbis-Cheese-Cake-Mischung herstellen: In einer großen Schüssel den Frischkäse, Zucker, Vanillezucker, Eier, Kürbismark, Salz, Zimt und Muskatnuss gut vermengen. Die Mischung sollte cremig und homogen sein. Die Masse vorsichtig auf den Keksboden streichen. Für 10–15 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit sich die Schichten festsetzen.

  3. Streusel herstellen (optional): In einer separaten Schüssel die Butter, Zucker, Mehl, Salz und Zimt gut vermengen, bis eine krümelige Konsistenz entsteht. Die Streusel auf dem Kürbis-Cheese-Cake verteilen.

  4. Kühlung und Servieren: Den Kuchen für mindestens 4 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren den Kuchen aus der Springform lösen und servieren. Der Kürbis-Cheese-Cake eignet sich besonders gut zu Kaffee oder Tee und ist eine perfekte Herbstspezialität.

Dieses Rezept ist eine wunderbare Möglichkeit, den Kürbis in seiner süßen Form zu genießen. Die Kombination aus Käse, Zucker und Kürbismark ergibt eine cremige und aromatische Textur, die den Herbst perfekt abrundet.

Kürbis in der Herbstküche: Ein vielseitiges Gemüse

Kürbisse sind nicht nur in Desserts, sondern auch in Hauptgerichten und Suppen ein wertvoller Bestandteil der Herbstküche. Petra Scholz nutzt den Kürbis in verschiedenen Formen und Kombinationen, um die Gäste auf ihrem Hof zu beeindrucken. Ein weiteres Highlight ist ihre Kürbisvariation im Hauptgericht – ein Kalbsrücken, der in Kombination mit Kürbisgerichten serviert wird.

Rezept: Kürbis-Braten mit Kalbsrücken

Ein weiteres Rezept, das Petras Kürbiskreativität zeigt, ist die Kombination aus Kalbsrücken und Kürbis. Dieses Gericht vereint das zarte Fleisch des Kalbs mit der süßen Note des Kürbisses und ist ideal für eine herbstliche Mahlzeit.

Zutaten:

  • 1 Kalbsrücken (ca. 1,2–1,5 kg)
  • Salz und Pfeffer
  • 1 TL Kümmel
  • 2 EL Butter
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 500 g Kürbis (z. B. Hokkaido oder Butternut), gewürfelt
  • 200 ml Rinderbrühe
  • 100 ml Weißwein
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 2 EL Olivenöl
  • Petersilie (zum Garnieren)

Zubereitung:

  1. Kalbsrücken vorbereiten: Den Kalbsrücken gut abwaschen und trocken tupfen. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel bestäuben. In einer großen Pfanne oder Bratpfanne das Olivenöl erhitzen und den Kalbsrücken darin von beiden Seiten kurz anbraten, bis eine goldbraune Kruste entsteht. Den Kalbsrücken vorsichtig aus der Pfanne nehmen.

  2. Kürbis braten: In der gleichen Pfanne die Butter erhitzen und die Zwiebeln und Knoblauchzehen darin glasig dünsten. Die gewürfelten Kürbisse hinzufügen und kurz mitbraten. Die Rinderbrühe und den Weißwein hinzufügen. Das Lorbeerblatt und den Rosmarin hinzufügen und alles gut vermengen.

  3. Braten backen: Den Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Den Kalbsrücken in eine Auflaufform legen und die Kürbis-Mischung um ihn herum verteilen. Den Braten im Ofen für ca. 1 bis 1,5 Stunden backen, bis das Fleisch saftig und der Kürbis weich ist.

  4. Servieren: Den Braten aus dem Ofen nehmen und für 10–15 Minuten ruhen lassen. Den Kürbis aufwärmen und servieren. Mit Petersilie garnieren und genießen.

Dieses Gericht ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Kürbis nicht nur als Beilage, sondern auch als Hauptbestandteil in Hauptgerichten genutzt werden kann. Die süße Note des Kürbisses harmoniert hervorragend mit dem zarten Geschmack des Kalbsfleischs und ergibt ein herbstliches Mahl, das alle Sinne anspricht.

Kürbis als Beilage: Suppen, Risotto und mehr

Neben Hauptgerichten und Desserts ist Kürbis auch eine wunderbare Zutat für Beilagen. Petra Scholz nutzt Kürbisse in verschiedenen Formen, um ihre Gäste mit herbstlichen Köstlichkeiten zu beeindrucken. Eine beliebte Kreation ist ihre Kürbissuppe, die eine cremige Textur und eine warme Aromatik hat.

Rezept: Kürbissuppe

Kürbissuppe ist ein Klassiker der Herbstküche und eine perfekte Beilage zu herbstlichen Hauptgerichten. Petra Scholz serviert ihre Kürbissuppe mit einer leichten Schicht aus Sahne oder einer Kürbis-Crème, die die Suppe optisch und geschmacklich abrundet.

Zutaten:

  • 1 Kürbis (z. B. Hokkaido oder Butternut), gewürfelt
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 l Rinderbrühe
  • 1 l Gemüsebrühe
  • 100 ml Sahne
  • 1 TL Zimt
  • 1/2 TL Muskatnuss
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Butter
  • Petersilie (zum Garnieren)

Zubereitung:

  1. Kürbis kochen: In einer großen Pfanne oder einem Topf die Butter erhitzen. Die Zwiebeln und Knoblauchzehen darin glasig dünsten. Die gewürfelten Kürbisse hinzufügen und kurz mitbraten. Die Rinderbrühe und Gemüsebrühe hinzufügen und alles zum Kochen bringen.

  2. Suppe pürieren: Die Suppe für ca. 20–25 Minuten köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist. Die Suppe mit einem Pürierstab oder durch ein Sieb fein pürieren. Sahne, Zimt, Muskatnuss, Salz und Pfeffer hinzufügen und gut vermengen.

  3. Servieren: Die Suppe in Tassen oder Schüsseln füllen und mit Petersilie garnieren. Dazu kann eine Kürbis-Crème serviert werden, die aus einer Mischung aus Kürbismark, Sahne, Zimt und Muskatnuss besteht.

Kürbissuppe ist eine wunderbare Möglichkeit, den Kürbis in einer cremigen und warmen Form zu genießen. Sie passt hervorragend zu herbstlichen Gerichten und ist eine perfekte Beilage für ein herbstliches Menü.

Kürbis in der Region: Ein Symbol der Herbstkultur

Im Münsterland, insbesondere in der Nähe von Bocholt, ist die Kürbis-Kultur stark verwurzelt. Die Region hat sich in den letzten Jahren als ein Zentrum für Kürbisanbau und Kürbisküche etabliert. Petra Scholz ist ein Aushängeschild dieser Kultur, deren Hof nicht nur als Anbaufläche, sondern auch als kulinarisches Labor dient. Hier werden Kürbisse nicht nur geerntet, sondern auch in verschiedene Gerichte und Desserts verwandelt.

Die Kürbiskultur im Münsterland ist nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell bedeutend. Die Region veranstaltet jährlich Herbstmärkte, bei denen Kürbisse in verschiedenen Formen präsentiert werden – von Kürbisgerichten über Kürbis-Desserts bis hin zu Kürbis-Dekorationen. Diese Märkte ziehen nicht nur Einwohner der Region an, sondern auch Touristen, die sich von der Vielfalt und dem Flair beeindrucken lassen.

Petra Scholz betreibt ihren Hof als Patchwork-Familienunternehmen, das seit über 100 Jahren besteht. Der Hof wird in der dritten Generation weitergeführt und ist ein Beispiel für die traditionellen Strukturen der Landwirtschaft. Neben der Kürbiskultur ist auch die Viehzucht ein wichtiger Bestandteil des Hofes. Petra hat sich außerdem zur Fleischereifachverkäuferin umgeschult, um ihre Gäste mit herbstlichen Köstlichkeiten aus eigener Produktion zu begeistern.

Kürbis und Nachhaltigkeit: Ein Schwerpunkt der modernen Landwirtschaft

In der heutigen Zeit spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle in der Landwirtschaft. Petra Scholz betreibt ihren Hof nicht nur als Aushängeschild der Kürbiskultur, sondern auch als Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft. Der Hof Slütter, auf dem Petra lebt und arbeitet, ist ein Modell für artgerechte Tierhaltung und regionale Ernährung.

Die Viehzucht auf dem Hof ist nachhaltig gestaltet, und das Fleisch wird direkt auf dem Hof verarbeitet und im eigenen Hofladen angeboten. Dies reduziert den CO₂-Ausstoß, der durch den Transport von Lebensmitteln entsteht. Zudem wird Wert auf regionale Produkte gelegt, die nicht nur frisch, sondern auch ökologisch verträglich sind.

Petra Scholz und ihre Familie betreiben den Hof als Patchwork-Familienunternehmen, das nicht nur traditionellen Werten folgt, sondern auch modernen Anforderungen gerecht wird. Dies macht den Hof zu einem spannenden Beispiel für die Zukunft der Landwirtschaft, bei der Nachhaltigkeit, Regionalität und Tradition in Einklang gebracht werden.

Kürbis in der Literatur: Ein Symbol für das Leben auf dem Land

Neben der kulinarischen Bedeutung des Kürbisses gibt es auch literarische Beiträge, die das Leben auf dem Land und die Kürbiskultur thematisieren. Ein Beispiel hierfür ist das Buch „Bauern, Land“ von Uta Ruge, das in den Bestenlisten der Literaturzeitschriften vertreten ist. In diesem Buch beschreibt die Autorin ihre Kindheit auf einem Bauernhof in Niedersachsen und zeigt, wie sich das Leben auf dem Land im Laufe der Jahre verändert hat.

Uta Ruge, die selbst als Bauerntochter aufgewachsen ist, porträtiert in ihrem Buch die Herausforderungen, aber auch die Schönheiten des ländlichen Lebens. Sie beschreibt, wie die Bauern nicht nur Ernährer der Nation sind, sondern auch Buhmann der Nation – ein Wandel, der im Laufe der Zeit stattgefunden hat. In ihrem Buch geht sie auch auf die Frage ein, ob das klassische Dorfleben in der heutigen Agrarwelt eine Zukunft hat.

Die Kürbiskultur, die Petra Scholz in Westfalen betreibt, ist ein Beispiel für die Tradition, die im Buch thematisiert wird. Es zeigt, wie der Kürbis nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell eine wichtige Rolle spielt. In Westfalen ist der Kürbis ein Symbol für das Leben auf dem Land, das sich im Laufe der Zeit verändert hat, aber immer noch eine starke Identität besitzt.

Schlussfolgerung

Die Kürbiskultur in Westfalen, insbesondere im Münsterland, ist ein wunderbares Beispiel für die Vielfalt und Kreativität der Herbstküche. Petra Scholz, die sich selbst als Kürbis-Königin bezeichnet, hat mit ihren Rezepten und Gerichten gezeigt, wie vielseitig Kürbisse in der Küche eingesetzt werden können. Ob als Hauptzutat in Hauptgerichten, als cremige Suppe oder als süßer Cheese-Cake – der Kürbis ist eine wunderbare Grundlage für herbstliche Köstlichkeiten.

Neben der kulinarischen Bedeutung des Kürbisses spielt er auch eine kulturelle und literarische Rolle. In der Region Westfalen ist der Kürbis ein Symbol für das Leben auf dem Land, das im Laufe der Zeit verändert, aber immer noch eine starke Identität besitzt. Petra Scholz’ Hof ist nicht nur ein Aushängeschild der Kürbiskultur, sondern auch ein Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft und traditionelle Strukturen.

Die Rezepte und Kochtechniken, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, zeigen, wie der Kürbis in verschiedenen Formen und Kombinationen genutzt werden kann. Von herzhaften Gerichten bis hin zu süßen Desserts ist der Kürbis eine wunderbare Inspiration für die Herbstküche. Mit Petra Scholz’ Rezepten und Kochtechniken kann jeder Hobbykoch den Herbst in vollen Zügen genießen und kulinarische Köstlichkeiten zaubern.

Quellen

  1. Lecker aufs Land - eine kulinarische Reise
  2. Petra Scholz bei WDR - Land und lecker
  3. Kunstmann-Verlag und Presse

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