Kürbisrezepte aus Südtirol: Von Gnocchi bis Marmelade
Die Vielfalt der kürbiskulinarik in Südtirol spiegelt sich in einer Reihe von Rezepten, die sowohl herzhaft als auch süß sind und die lokale Produkte sowie traditionelle Zubereitungsweisen hervorragend integrieren. In Südtirol, einem Bundesland mit besonderer kulinarischer Identität, sind Kürbisrezepte nicht nur im Herbst ein Fixpunkt, sondern auch in der alltäglichen und feierlichen Küche. Die Rezepte aus dem Hotel zum Hirschen, Gnocchi-Varianten mit Speck und Parmesan sowie kreative Kürbis-Marmeladen zeigen, wie vielseitig und lecker Kürbis in der Region eingesetzt wird.
Die im Folgenden detailliert beschriebenen Rezepte stammen aus renommierten Südtiroler Quellen, darunter Rezepte der Küchenchefin Ingrid Mocatti sowie Gnocchi- und Strudelrezepte, die in landestypischer Weise zubereitet werden. Die Rezepte betonen nicht nur die regionale Herkunft der Zutaten, sondern auch eine nachhaltige Haltung, die auf kurze Lieferketten, Qualität und minimiertes Lebensmittelvergeudung abzielt.
Kürbis-Gnocchi mit Speck und Parmesan
Ein klassisches Rezept aus Südtirol, das Kürbis mit herzhaften Zutaten kombiniert, ist das Kürbis-Gnocchi mit Speck und Parmesan. Es vereint die Süße des Kürbisses mit dem Aroma von Speck und Parmesan und ist ideal für gemütliche Herbstabende. Das Rezept, das in mehreren Südtiroler Quellen erwähnt wird, ist einfach in der Zubereitung, aber dennoch fein und ausgewogen.
Zutaten (für 6 Personen)
Für die Gnocchi: - 450 g Kürbis (geputzt) - 3 Eier - 525 g Mehl - ¾ Glas Wasser - Salz und Pfeffer
Zum Anrichten: - 180 g Lauch - 1,5 Peperoncino-Schoten - 90 g Butter - 150 g Speck (in Streifen geschnitten) - 3–4 EL Südtiroler Hartkäse oder Parmesan (gerieben)
Zubereitung
Kürbis vorbereiten: Den Kürbis schälen, entkernen und in Stücke schneiden. In einem Topf mit Wasser weichkochen (ca. 10–15 Minuten). Abtropfen lassen und mit einem Stampfer oder Pürierstab fein passieren.
Gnocchi-Teig herstellen: In eine große Schüssel das Kürbispüree geben und mit Mehl, Eiern, Wasser sowie einer Prise Salz und Pfeffer vermengen. Zu einer glatten, halbfesten Masse verarbeiten. Der Teig sollte weich sein, aber nicht kleben.
Gnocchi formen und kochen: Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Mit zwei Teelöffeln oder den Händen kleine Nocken aus dem Teig formen und ins kochende Wasser geben. Sobald die Gnocchi an die Wasseroberfläche steigen (nach ca. 3–4 Minuten), mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen.
Lauch und Speck anbraten: Den Lauch waschen, in feine Ringe schneiden und die Peperoncino-Schote fein hacken. In einer großen Pfanne die Butter erhitzen, Lauch und Peperoncino darin kurz anrösten. Den Speck hinzufügen und alles zusammen goldbraun anbraten.
Gnocchi anrichten: Die abgetropften Gnocchi in die Pfanne geben und kurz mit den restlichen Zutaten schwenken, damit sie die Aromen aufnehmen.
Servieren: Die Kürbis-Gnocchi auf Tellern anrichten, mit geriebenem Südtiroler Hartkäse oder Parmesan bestreuen und sofort servieren.
Tipps vom Profi
- Kürbissorte wählen: Hokkaido oder Butternut sind ideal, da sie ein aromatisches Püree ergeben.
- Teig richtig abschmecken: Der Teig sollte leicht würzig sein, da der Kürbis von Natur aus mild ist.
- Konsistenz des Teigs: Falls der Teig zu weich ist, etwas mehr Mehl hinzufügen. Ist er zu fest, mit etwas Wasser verdünnen.
- Vegetarische Variante: Den Speck weglassen und stattdessen geröstete Walnüsse oder Kürbiskerne verwenden.
- Extra Aroma: Ein Zweig Thymian oder Rosmarin in die Butter geben, um dem Gericht eine besondere Note zu verleihen.
Kürbis-Gnocchi mit Speck und Pesto
Ein weiteres Rezept, das im Südtiroler Kontext erwähnt wird, ist die Kürbis-Gnocchi mit Speck und Pesto-Variante. Dieses Rezept, das von den gleichen Zutaten wie die Gnocchi mit Parmesan ausgeht, integriert zusätzlich Pesto in die Zubereitung. Es ist besonders aromatisch und eignet sich gut als Hauptspeise oder auch als Vorspeise.
Zutaten (für 6 Personen)
Für die Gnocchi: - 450 g Kürbis (geputzt) - 3 Eier - 525 g Mehl - ¾ Glas Wasser - Salz und Pfeffer
Zum Anrichten: - 180 g Lauch - 1,5 Peperoncino-Schoten - 90 g Butter - 150 g Speck (in Streifen geschnitten) - 3–4 EL Südtiroler Hartkäse oder Parmesan (gerieben) - 100 ml Pesto (aus Schnittlauch, Parmesan, Pinienkernen, Olivenöl, Zitronenabrieb)
Zubereitung
Kürbis-Gnocchi herstellen: Wie im vorherigen Rezept beschrieben.
Pesto zubereiten: Für das Pesto den Schnittlauch in feine Ringe schneiden (ein paar Röllchen zur Dekoration beiseite legen). Parmesan reiben und zusammen mit den Schnittlauchringen, Pinienkernen, 80 ml Öl, Olivenöl, Salz, Pfeffer, einem Spritzer Saft und etwas Zitronenabrieb in den Mixer geben und fein pürieren.
Kochvorgang: Die Gnocchi wie beschrieben kochen.
Speck braten: Den Speck in dünne Streifen schneiden und knusprig braten. Butter in einer weiteren Pfanne leicht braun werden lassen.
Anrichten: Gnocchi in kochendes Salzwasser geben und ca. 2 Minuten köcheln lassen, bis sie oben schwimmen. Mit einer Schaumkelle direkt in die braune Butter heben, einmal schwenken und zusammen mit Pesto, Speck, Schnittlauchröllchen und etwas Parmesan servieren.
Kürbisstrudel
Ein weiteres Rezept aus Südtirol ist der Kürbisstrudel, der traditionell mit süß-sauren Kürbisfüllungen kombiniert wird. Die Zubereitung ähnelt dem klassischen Strudel, der in der Region jedoch meist mit Kürbis gefüllt wird. Die Füllung wird oft mit Speck veredelt, wodurch das Gericht herzhaft und aromatisch wird.
Zutaten (für 4–6 Personen)
Für den Teig: - 500 g Mehl - 100 g Butter - 1 EL Salz - 1 EL Olivenöl - 250 ml Wasser
Für die Füllung: - 500 g Kürbis (gewürfelt) - 2 Zwiebeln - 100 g Speck (gewürfelt) - 1 EL Kreuzkümmel - 1 EL gemahlener Pfeffer - Salz - Butter
Zubereitung
Teig herstellen: Mehl, Salz, Wasser und Öl zu einem glatten, weichen Teig rühren. Den Teig mit Öl einreiben, mit Folie abdecken und 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Füllung zubereiten: Zwiebelwürfel im Öl glasig dünsten, Pfeffer und Kreuzkümmel kurz mitgaren, den Kürbis dazugeben und bei starker Hitze unter Rühren kurz angaren. Speck untermischen, das Ganze salzen und abkühlen lassen.
Strudel rollen: Ein Küchentuch ausbreiten und mit Mehl bestäuben. Den Teig darauf zuerst ausrollen, dann mit mehlierten Händen ausziehen, bis die Ränder über das Tuch hinausragen. Mit Butter bepinseln und die Füllung am Rand einer langen Seite verteilen. Die überstehenden Teigränder abschneiden, dann den Teig mithilfe des Tuchs über und um die Füllung zum Strudel rollen und auf ein Backblech legen. Die Enden einschlagen, den Strudel mit Butter bepinseln und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C 25 Minuten goldbraun backen.
Servieren: Den Kürbisstrudel warm servieren. Er passt hervorragend zu Rotweinen wie Südtiroler Lagrein oder Vernatsch.
Kürbis-Apfel-Marmelade
Neben herzhaften Gerichten spielt Kürbis in Südtirol auch in der süßen Kategorie eine Rolle. Ein besonders einfaches und leckeres Rezept ist die Kürbis-Apfel-Marmelade, die in Südtirol oftmals im Herbst hergestellt wird. Sie ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch ein hervorragendes Beispiel für die Kombination von Kürbis und Früchten.
Zutaten (für ca. 4 Gläser)
- 500 g Kürbis (gewürfelt)
- 4 Äpfel (gewürfelt)
- 4 EL Zucker
- 1 Stück frischen Ingwer (optional)
Zubereitung
Kürbis und Apfel kochen: Kürbis und Apfel in einem Topf mit etwas Wasser weichkochen. Den Ingwer kann man optional hinzugeben, um der Marmelade etwas Schärfe und Exotik zu verleihen.
Pürieren: Das Gemüse mit dem Stabmixer fein pürieren. Zucker hinzugeben und alles gut verrühren.
Einkochen: Die Marmelade bei mittlerer Hitze einkochen, bis sie eine dichte Konsistenz annimmt. Auf Gläser füllen und gut verschließen.
Servieren: Die Marmelade eignet sich hervorragend zu Käse, Toast oder als Brotaufstrich. Sie kann auch als Veredelung zu herzhaften Gerichten dienen.
Qualitätsbewusstsein und Nachhaltigkeit
Ein zentrales Thema in allen Südtiroler Rezepten ist die Betonung auf regionale Zutaten und kurze Lieferketten. Die Küchenchefin Ingrid Mocatti aus dem Hotel zum Hirschen betont, dass die Zutaten, die in ihre Gerichte eingehen, nicht unbedingt immer zertifiziert sein müssen, aber durch ihre enge Beziehung zu den Landwirten und Bauern die Qualität sicherstellen kann. Dies ist ein Widerspruch zu allgemeinen Bio-Zertifizierungen, die zwar eine gewisse Sicherheit bieten, aber nicht immer die tatsächliche Qualität oder das Wissen um die Hintergründe der Produktion widerspiegeln.
Ein weiterer Aspekt, der in mehreren Rezepten erwähnt wird, ist die Idee der Reduktion von Lebensmittelabfällen. Es wird betont, dass es nicht nur darum geht, leckere Gerichte zuzubereiten, sondern auch, so viel wie möglich aufzubrauchen, um Ressourcen zu schonen. Dieses Konzept ist besonders in der heutigen Zeit relevant und kann auch in den Haushalten umgesetzt werden, um mehr Nachhaltigkeit in die eigene Küche zu bringen.
Schlussfolgerung
Kürbisrezepte aus Südtirol sind nicht nur lecker, sondern auch vielseitig einsetzbar. Ob in Form von herzhaften Gnocchi, aromatischem Strudel oder süßer Marmelade – Kürbis kann in unterschiedlichen Zubereitungsformen und Geschmacksrichtungen eingesetzt werden. Die Rezepte, die in diesem Artikel beschrieben wurden, sind typisch für die Südtiroler Küche und betonen nicht nur die regionale Herkunft der Zutaten, sondern auch die Nachhaltigkeit und das Qualitätsbewusstsein.
Durch die Kombination von traditionellen Techniken und modernen Ideen entstehen Gerichte, die sowohl kulinarisch als auch ökologisch wertvoll sind. Die Rezepte eignen sich nicht nur für den Alltag, sondern auch für besondere Anlässe, da sie durch ihre einfache Zubereitung und die leichte Anpassbarkeit an verschiedene Geschmacksrichtungen und Ernährungsformen sehr flexibel sind.
Quellen
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