Süße und pikante Rezepte für eingelegten Kürbis – Traditionelle und moderne Einlegevarianten
Eingelegter Kürbis ist eine köstliche und praktische Möglichkeit, die herbstliche Saisonfrucht über den Winter hinaus genießen zu können. Ob als Beilage, Snack oder Dessert – die Vielfalt der Einlegevarianten ist groß. In Südafrika, Europa und anderen Kulturkreisen ist eingelegter Kürbis ein traditionelles Gericht, das sowohl geschmacklich als auch nahrhaft überzeugt. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte und Einlegeverfahren vorgestellt, die sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Hobbyköche eignen.
Eingelegter Kürbis – Tradition und Nutzen
Die Einlegekunst von Kürbis ist nicht neu. Schon vor Jahrzehnten wurden Kürbisse in Essig oder Salz eingelegt, um sie haltbar zu machen. Im Süden Afrikas etwa stammt ein Rezept für eingelegten Kürbis aus einer alten Familientradition, die bis in die 50er Jahre zurückreicht. Auf dem Weingut Delheim in Südafrika wird das Rezept bis heute nach alter Art zubereitet und ist ein fester Bestandteil der kulinarischen Tradition. Ein weiteres Plus: Kürbisse enthalten reichlich Beta-Carotin, das in der Leber in Vitamin A umgewandelt wird und die Sehkraft sowie die Hautgesundheit fördert. Sie sind also nicht nur lecker, sondern auch gesund.
Zutaten und Vorbereitung
Bevor es an die Einlegevorgänge geht, ist es wichtig, die richtigen Kürbisse auszuwählen. In den angebotenen Rezepten werden vor allem Muskatkürbis (Butterkürbis) und Hokkaido-Kürbis verwendet, da diese sich besonders gut für das Einlegen eignen. Ihre festes Fruchtfleisch hält sich im Einlegebad gut und verliert nicht die Form. Spaghettikürbis hingegen eignet sich weniger, da er aufgrund seiner faserigen Struktur leichter zerfällt.
Süße Einlegevariante – Rezept aus Südafrika
Dieses Rezept stammt aus Südafrika und wurde dort von einem alten Weingut weitergegeben. Es ist besonders süß und eignet sich ideal als Snack, Nachtisch oder als leckere Beilage zu deftigen Gerichten. Die Kombination aus Balsamico-Essig, Zucker, Orangenschale und Nelke verleiht dem Kürbis ein intensives Aroma, das besonders im Herbst und Winter harmoniert.
Zutaten: - 1000 g geschälter und gewürfelter Kürbis (Hokkaido oder Muskatkürbis) - 300 ml Essig (hell oder Balsamico di Modena) - 300 ml Wasser - 300 g Zucker - 4–5 Nelken - Schale einer Orange und einer Zitrone (ungespritzt) - Saft einer Orange
Zubereitung: 1. Den Kürbis in mundgerechte Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. 2. 200 ml Essig und 200 ml Wasser vermengen und über die Kürbisstücke gießen. 3. Die Schüssel an einen kühlen Ort stellen und den Kürbis über Nacht einlegen. 4. Am nächsten Tag die Kürbisstücke aus dem Sud entnehmen (den Sud nicht wegkippen). 5. Zucker, Nelken, Orangenschale und Orangensaft zum verbleibenden Sud hinzufügen. 6. Das Einlegebad aufkochen und den Kürbis wieder hineingeben. 7. Auf kleiner Flamme bei leichter Spritzkochung 10–15 Minuten köcheln lassen. 8. Den Kürbis mit dem Einlegebad in Gläser füllen und diese gut verschließen. 9. Die Gläser bis zum Abkühlen auf den Kopf stellen, damit eine sichere Vakuumversiegelung entsteht. 10. Danach im Kühlschrank lagern und innerhalb von etwa 3–4 Wochen verzehren.
Pikante Einlegevariante – Rezept mit Senfgurken-Charakter
Ein weiteres Rezept, das in Deutschland und Europa beliebt ist, orientiert sich an der Einlegekunst der Senfgurken. In diesem Fall wird der Kürbis mit Essig, Salz und Gewürzen wie Sternanis, Zimt und Nelke eingelegt. Es entsteht eine pikante Variante, die sich ideal als Beilage zu Fleisch, Fisch oder zu Broten eignet.
Zutaten: - 5 kg Muskatkürbis - 8 Sternanis - 4 Zimtstangen (halbiert) - 14 Nelken - 4 Lorbeerblätter - 1 Liter Wasser - 1 Liter Kräuteressig - 300 g Zucker - 80 g Salz
Zubereitung: 1. Den Kürbis halbieren und mit einem Suppenlöffel die Kerne entfernen. 2. Den Muskatkürbis in Tranchen zerteilen, die Schale komplett entfernen und das Fruchtfleisch in mundgerechte Würfel schneiden. 3. Ein Topf mit Wasser aufkochen, salzen und die Hälfte der Gewürze (Sternanis, Zimt, Nelken, Lorbeerblätter) hinzufügen. 4. Die Kürbiswürfel darin für 5 Minuten blanchieren, bis sie bissfest sind. 5. Sofort abgießen und in Eiswasser abkühlen. 6. Die abgekühlten Kürbiswürfel gut abtropfen lassen und in Einweckgläser füllen. 7. In einem anderen Topf 1 Liter Wasser aufkochen, Zucker, Salz und die restlichen Gewürze hinzufügen. 8. Mit dem Schneebesen gut verrühren, bis sich Zucker und Salz vollständig aufgelöst haben. 9. Den Essig hinzugeben und die Marinade kochend heiß über die Kürbiswürfel in die Gläser geben. 10. Die Gläser gut verschließen und bis zum vollständigen Abkühlen auf den Kopf stellen. 11. Nach dem Abkühlen im Kühlschrank lagern. Der eingelegte Kürbis hält sich mehrere Monate.
Tipps für das Einlegen
Um eingelegter Kürbis gelingt, sind einige Grundregeln zu beachten:
- Kürbis richtig wählen: Nur feste, frische Kürbisse eignen sich für das Einlegen. Weichgekochte Stücke verlieren ihre Form.
- Wasserbad und Marinade richtig aufkochen: Damit sich keine Schimmelbildung entwickelt und die Gläser dicht bleiben, muss die Marinade kochend heiß in die Gläser gegeben werden.
- Gläser sterilisieren: Vor dem Füllen sollten die Einweckgläser in einem Wasserbad sterilisiert werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Kürbis nicht übermäßigt wässrig werden lassen: Um die Konsistenz zu erhalten, sollte der Kürbis nicht zu lange im Einlegebad stehen.
- Kühl lagern: Eingelegte Kürbisse sollten immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, um die Haltbarkeit zu maximieren.
Kombinationen und Variante
Eingelegter Kürbis eignet sich nicht nur als Standallein-Gericht, sondern lässt sich auch gut in andere Rezepte integrieren. So kann er beispielsweise in Salate gemischt werden, auf Brot serviert werden oder als Beilage zu deftigen Fleischgerichten dienen. In Südafrika wird er manchmal sogar als Nachtisch serviert, da die süße Einlegevariante durch die Kombination aus Zucker, Orangenschale und Nelke fast so lecker schmeckt wie eine Frucht.
Ein weiterer Tipp: Wer eingelegten Kürbis als Snack oder als Brotsalat genießen möchte, kann ihn mit Rucola, Ziegenkäse und einem Dressing aus Olivenöl und Zitrone kombinieren. Der Geschmack ist frisch, herbstlich und harmoniert gut mit den Aromen des eingelegten Kürbisses.
One-Pot- und Einweckrezepte im Trend
Eingelegter Kürbis ist auch ein gutes Beispiel für One-Pot-Rezepte, bei denen sich die Vorbereitung und der Aufwand auf ein Minimum reduzieren lassen. Diese Art der Kochkunst gewinnt immer mehr an Beliebtheit, da sie nicht nur einfach in der Ausführung, sondern auch in der Aufräumarbeit spart. Ein weiterer Vorteil: Der Kürbis hält sich über den Winter hinaus, wodurch Lebensmittelverschwendung minimiert wird.
Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Kürbisse sind oft zu groß für ein einziges Gericht. Wenn also etwas übrig bleibt, kann Einlegen eine gute Alternative zur Entsorgung sein. Besonders in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit im Fokus steht, ist das Einlegen eine sinnvolle Möglichkeit, Lebensmittel nicht wegzuwerfen. Wer im eigenen Garten Kürbisse anbaut, kann so auch die Ernte über den Winter hinaus nutzen.
Quellen
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