Omas Vanillekipferl: Rezept, Herkunft und Tipps für perfekte Kipferl mit Haselnüssen und Mandeln

Vanillekipferl zählen zu den ikonischen Weihnachtsplätzchen in Deutschland, Österreich und angrenzenden Ländern. Sie sind nicht nur optisch ein Hingucker mit ihrer typischen Halbmondform, sondern auch geschmacklich eine Delikatesse durch die Kombination aus zartem Mürbeteig, Vanillearoma und oft Nüssen wie Mandeln oder Haselnüssen. In diesem Artikel wird detailliert auf das Rezept, die Herkunft, die verschiedenen Rezeptvarianten und praktische Tipps für das Backen der perfekten Vanillekipferl eingegangen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Verwendung von Haselnüssen und Mandeln sowie der historischen Entwicklung des Rezeptes gewidmet.


Was sind Vanillekipferl?

Vanillekipferl sind traditionelle Weihnachtsplätzchen, die aus einem butterreichen Mürbeteig bestehen und typischerweise in Form von Halbmonden geformt werden. Der Name „Kipferl“ stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert und wird auch in anderen Regionen Deutschlands und Österreichs für ähnliche Nussgebäck-Sorten verwendet. Der Begriff „Vanillekipferl“ weist direkt auf die zentrale Zutat hin – Vanille, die dem Teig ein unverwechselbares Aroma verleiht.

Die traditionelle Zubereitung umfasst Mehl, Butter, Zucker, Vanille und oft gemahlene Nüsse. Ein besonderes Merkmal ist, dass Vanillekipferl in der Regel ohne Ei gebacken werden, was sie von anderen Mürbeteig-Rezepten unterscheidet. Der Teig wird in der Regel gekühlt, um ihn formbar zu machen, und die Kipferl werden kurz gebacken, um eine goldbraune Färbung zu erzielen, ohne dass sie zu trocken werden.


Herkunft und historische Entwicklung

Die genaue Herkunft der Vanillekipferl ist nicht eindeutig belegt, doch verschiedene Quellen deuten darauf hin, dass das Rezept aus Österreich stammt, insbesondere aus Wien. Eine Theorie besagt, dass die Halbmondform bereits während der Besetzung Wiens durch die Osmanen in der 16. Jahrhundert etabliert wurde. Der Name „Kipferl“ oder „Gipfel“ deutet zudem auf eine Herkunft aus südlichem Deutschland, Böhmen oder Österreich hin.

Ein weiterer historischer Bezug stammt aus der Zeit des 19. Jahrhunderts, als Vanillekipferl-Rezepte in Luxushotels wie dem Karlsbader Luxushotel (heute in Tschechien) entwickelt wurden. Es wird berichtet, dass ein solches Rezept später in Familien weitergegeben wurde und sich über die Jahre verbreitete.

Die Rezeptvarianten haben sich im Laufe der Zeit stark entwickelt. So wurden Mandeln, Haselnüsse oder auch Walnüsse in den Teig integriert, um dem Kipferl eine zusätzliche Geschmacksnote zu verleihen. In einigen Regionen werden die Kipferl auch in Vanillezucker gewendet, was sie noch süßer und aromatischer macht.


Zutaten und Rezeptvarianten

Die Grundzutaten eines klassischen Vanillekipferl-Rezeptes sind:

  • Mehl
  • Butter
  • Zucker
  • Vanille (entweder in Form einer echten Vanilleschote oder als Vanillin)
  • eventuell Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse
  • eventuell Vanillezucker zum Wenden

Die Verwendung von Mandeln oder Haselnüssen ist in vielen Rezepten von zentraler Bedeutung. Sie verleihen dem Kipferl eine zarte Marzipannote und sorgen für eine feine Textur. In einigen Familienrezepten werden auch Walnüsse verwendet, die den Kipferl eine nussigere Note verleihen.

Ein weiterer Unterschied zwischen den Rezepten ist die Verwendung von Ei. Während viele traditionelle Rezepte ohne Ei auskommen, gibt es auch Varianten, in denen ein Eigelb in den Teig eingearbeitet wird. Dies verändert die Konsistenz und das Aroma leicht und kann in einigen Fällen das Backverhalten beeinflussen.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Verwendung von Vanillezucker zum Wenden der fertigen Kipferl. In einigen Familienrezepten wird ausschließlich Puderzucker verwendet, während andere eine Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker bevorzugen. Diese Kombination unterstreicht das Vanillearoma und verleiht den Kipferl eine zusätzliche Süße.


Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Backen von Vanillekipferl

Zutaten

Für ca. 20–30 Kipferl:

Für den Teig:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote (geöffnet und ausgekratzt)
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Mandeln (oder Haselnüsse)
  • 1 Ei (optional)

Zum Wenden:

  • 80 g Puderzucker
  • 2 Päckchen Bourbon-Vanillezucker

Zubereitung

  1. Teig herstellen:
    In einer Schüssel Butter, Puderzucker, Salz und die ausgekratzte Vanilleschote mit einem Handrührgerät oder mit einer Gabel gut vermengen. Das Ei (falls verwendet) und das Mehl zugeben und kurz unterrühren. Die gemahlene Mandeln oder Haselnüsse untermischen. Der Teig sollte cremig und gut formbar sein.

  2. Teig kühlen:
    Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank kühlen. Dies ist wichtig, um den Teig formbar zu machen und um das Backergebnis zu verbessern.

  3. Formen:
    Nachdem der Teig gekühlt ist, wird er zu einer Rolle geformt, die ca. 4 cm im Durchmesser beträgt. Die Rolle wird in 1 cm dicke Scheiben geschnitten, die dann in die typische Halbmondform gebracht werden.

  4. Backen:
    Backofen auf 175 °C (Umluft) vorheizen. Die Kipferl auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im Ofen ca. 10–15 Minuten backen, bis die Ränder leicht gebräunt sind. Wichtig ist, die Kipferl nicht zu lange backen, da sie sonst zu trocken werden.

  5. Abkühlen und Wenden:
    Die Kipferl nach dem Backen ein paar Minuten auf dem Backblech abkühlen lassen. Anschließend werden sie in eine Schüssel mit der Puderzucker-Vanillezucker-Mischung gewendet. Vorsichtig voneinander trennen, um sie nicht zu zerbrechen.


Tipps und häufige Probleme beim Backen

Warum brechen die Kipferl beim Formen?

Ein häufiges Problem ist, dass der Teig zu weich ist und sich beim Formen nicht gut formen lässt. In solchen Fällen hilft es, den Teig erneut in den Kühlschrank zu legen. Die Kälte verfestigt den Teig und macht ihn wieder formbar. Ein weiterer Tipp ist, den Teig nicht zu warm zu kneten oder zu stark zu bearbeiten, da er an Konsistenz verlieren kann.

Warum sind die Kipferl nach dem Backen zu trocken?

Ein weiteres Problem ist, dass die Kipferl nach dem Backen zu trocken aussehen oder sich beim Wenden leicht brechen. Dies liegt oft daran, dass sie zu lange im Ofen waren. Es ist wichtig, den Bräunungsgrad zu beobachten und die Kipferl rechtzeitig aus dem Ofen zu holen. Ein guter Indikator ist, wenn die Ränder leicht gebräunt sind.

Warum haben die Kipferl keine Form?

Wenn die Kipferl nach dem Backen ihre Form nicht behalten, liegt dies oft an der Konsistenz des Teiges. Ein zu feuchter Teig kann dazu führen, dass die Kipferl sich im Ofen verbiegen oder auseinanderfallen. In solchen Fällen ist es wichtig, den Teig ausreichend zu kühlen und bei Bedarf etwas Mehl hinzuzugeben, um die Konsistenz zu verbessern.


Vanillekipferl-Rezept ohne Ei

Ein weiteres beliebtes Rezept ist das Vanillekipferl-Rezept ohne Ei. Dieses Rezept ist besonders bei Menschen beliebt, die auf Ei verzichten möchten, oder bei Familien, in denen es Eierallergien gibt. Der Teig wird aus Butter, Zucker, Mehl, Vanille und gemahlener Mandeln hergestellt. Der Teig ist cremig und leicht formbar, und die Kipferl sind besonders zart und mürbe.

Zutaten:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote (geöffnet und ausgekratzt)
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Mandeln

Anleitung:

  1. Butter, Zucker, Salz und Vanille gut vermengen.
  2. Mehl und Mandeln untermischen.
  3. Den Teig kühlen, formen und backen wie beschrieben.
  4. Zum Wenden Puderzucker verwenden.

Vanillekipferl mit Haselnüssen

Haselnüsse sind eine beliebte Alternative zu Mandeln und verleihen den Kipferl eine nussigere Note. Der Geschmack ist etwas dunkler und intensiver als bei Mandeln, was besonders bei Erwachsenen gut ankommt. Haselnüsse eignen sich besonders gut, wenn die Kipferl nicht zu süß sein sollen.

Zutaten:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote (geöffnet und ausgekratzt)
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Haselnüsse

Anleitung:

  1. Butter, Zucker, Salz und Vanille gut vermengen.
  2. Mehl und Haselnüsse untermischen.
  3. Den Teig kühlen, formen und backen wie beschrieben.
  4. Zum Wenden Puderzucker verwenden.

Vanillekipferl mit Mandeln

Mandeln sind in vielen traditionellen Rezepten zu finden und verleihen den Kipferl eine zarte, süße Note. Sie sind besonders bei Kindern beliebt, da der Geschmack mild und süß ist. Mandeln passen auch gut zu Vanillezucker, der zum Wenden verwendet wird.

Zutaten:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote (geöffnet und ausgekratzt)
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Mandeln

Anleitung:

  1. Butter, Zucker, Salz und Vanille gut vermengen.
  2. Mehl und Mandeln untermischen.
  3. Den Teig kühlen, formen und backen wie beschrieben.
  4. Zum Wenden Puderzucker verwenden.

Vanillekipferl-Rezept aus Großmutters Backbuch

Ein weiteres Rezept stammt aus einem alten Backbuch, das von einer Großmutter überliefert wurde. Dieses Rezept ist besonders einfach und erfordert keine besonderen Zutaten oder Geräte. Es ist ideal für Anfänger oder für Familien, die gerne traditionelle Rezepte nachbacken.

Zutaten:

  • 100 g Mehl
  • 80 g Butter
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 30 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • Puderzucker zum Wenden

Backzeit/-temperatur:

  • 10–15 Minuten bei 175 °C Umluft

Anleitung:

  1. Zutaten gut miteinander verkneten.
  2. Den Teig in Folie wickeln und für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
  3. Den Backofen vorheizen und den Teig zu einer Rolle mit 4 cm Durchmesser formen.
  4. Die Rolle in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Aus diesen Scheiben die typischen Kipferl formen und nicht zu eng auf das Backblech legen.
  5. Im Umluftherd bei 175 °C ca. 10–15 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
  6. Nach dem Backen abkühlen lassen und in Puderzucker wenden.

Vanillekipferl-Rezept mit Bourbon-Vanille

Bourbon-Vanille ist besonders aromatisch und verleiht den Kipferl eine intensive Vanille-Note. Sie ist teurer als Vanillin, aber viele Backfreunde bevorzugen sie, da sie eine natürlichere Aromaentwicklung ermöglicht.

Zutaten:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Bourbon-Vanilleschote (geöffnet und ausgekratzt)
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Mandeln

Anleitung:

  1. Butter, Zucker, Salz und Vanille gut vermengen.
  2. Mehl und Mandeln untermischen.
  3. Den Teig kühlen, formen und backen wie beschrieben.
  4. Zum Wenden Puderzucker verwenden.

Vanillekipferl-Rezept mit Vanillezucker

Ein weiteres Rezept verwendet Vanillezucker, der entweder zum Wenden oder in den Teig integriert wird. Dies ist besonders bei Familien beliebt, in denen Vanillezucker als Alternativprodukt verwendet wird.

Zutaten:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Mandeln

Anleitung:

  1. Butter, Zucker, Salz und Vanillezucker gut vermengen.
  2. Mehl und Mandeln untermischen.
  3. Den Teig kühlen, formen und backen wie beschrieben.
  4. Zum Wenden Puderzucker verwenden.

Vanillekipferl-Rezept mit Ei

Ein weiteres Rezept verwendet ein Ei, das in den Teig integriert wird. Dies verändert die Konsistenz des Teigs und verleiht den Kipferl eine leichte, fast kuchenartige Textur. Dieses Rezept eignet sich besonders gut, wenn die Kipferl etwas fester sein sollen.

Zutaten:

  • 250 g kalte Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote (geöffnet und ausgekratzt)
  • 1 Ei
  • 300 g Mehl
  • 150 g gemahlene Mandeln

Anleitung:

  1. Butter, Zucker, Salz und Vanille gut vermengen.
  2. Ei zugeben und gut unterrühren.
  3. Mehl und Mandeln untermischen.
  4. Den Teig kühlen, formen und backen wie beschrieben.
  5. Zum Wenden Puderzucker verwenden.

Schlussfolgerung

Vanillekipferl sind ein Klassiker der Weihnachtsbäckerei und vereinen Tradition, Geschmack und Form in einem. Ob mit Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen, ob mit Bourbon-Vanille oder Vanillin – es gibt zahlreiche Rezeptvarianten, die alle ihre eigenen Vorteile haben. Wichtig ist, dass der Teig gut gekühlt wird, um die Form zu erhalten, und dass die Kipferl nicht zu lange gebacken werden, um eine optimale Konsistenz zu erzielen. Die Rezepte aus Großmutters Backbuch und andere traditionelle Rezepte zeigen, wie vielseitig Vanillekipferl sein können und wie sie sich perfekt in die Weihnachtszeit integrieren. Egal, ob man sie als Teegebäck oder als süße Versuchung genießt – Vanillekipferl sind ein unverzichtbarer Teil der Weihnachtsbäckerei.


Quellen

  1. Omas Vanillekipferl mit Bourbon-Vanille
  2. Klassische Vanillekipferl mit Mandeln
  3. Vanillekipferl-Rezept
  4. Vanillekipferl wie bei Oma
  5. Omas Vanillekipferl
  6. Vanillekipferl einfach köstlich

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