Sauerkraut selber machen nach Omas Rezept: Traditionelles Rezept mit Salzmenge und Fermentierungstipps

Sauerkraut ist ein Klassiker der deutschen Küche, der sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich viele Vorteile bietet. Es ist ein kalorienarmes, nahrhaftes Gericht, das sich besonders durch die Fermentation auszeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten war es oft Omas, die in ihren Küchen das Sauerkraut selbst herstellten, oft nach traditionellen Rezepten. Heute kann man dieses Erbe wieder aufleben lassen, um frisches, gesundes Sauerkraut nach Omas Rezept in die eigenen vier Wände zu bringen.

Ein entscheidender Faktor bei der Herstellung von Sauerkraut ist die richtige Salzmischung. Salz spielt nicht nur eine Rolle bei der Geschmacksgestaltung, sondern ist auch lebenswichtig für die Fermentation, bei der Milchsäurebakterien den Kohl verarbeiten und so den typischen Geschmack entstehen lassen. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit der traditionellen Herstellung von Sauerkraut nach Omas Rezept beschäftigen, mit besonderem Fokus auf die Salzmenge, die zur Fermentation benötigt wird. Zudem werden wir die Schritte zur Herstellung, nützliche Tipps und Variationen vorstellen, um das Gericht nach individuellen Vorlieben zu verfeinern.

Die Rolle des Salzes bei der Sauerkraut-Fermentation

Die Fermentation von Sauerkraut ist ein natürlicher Prozess, bei dem Milchsäurebakterien den Kohl durch das Salz angeregt werden, in ein gesundes und aromatisches Gericht zu verwandeln. Salz ist hierbei unverzichtbar, da es die unerwünschten Bakterien hemmt und gleichzeitig die Milchsäurebakterien unterstützt. Zudem zieht Salz Wasser aus den Kohlblättern, was für die nötige Feuchte sorgt, um die Fermentation in Gang zu bringen.

Die Salzmenge ist entscheidend für den Geschmack und die Qualität des Sauerkrauts. Zu viel Salz kann den Geschmack überladen und die Fermentation stören, zu wenig hingegen kann die Haltbarkeit beeinträchtigen und unerwünschte Bakterienwachstum begünstigen. In den Quellen wird empfohlen, dass die Salzmenge zwischen 1,5 und 2,5 % des Kohlgewichts liegen sollte, abhängig von der Umgebungstemperatur. Diese Empfehlung basiert auf mehreren Rezepturen und Erklärungen, die in den bereitgestellten Materialien zu finden sind.

Empfohlene Salzmengen nach Umgebungstemperatur

Die Salzmenge für Sauerkraut hängt von der Umgebungstemperatur ab, da diese die Fermentation beeinflusst. In den Quellen wird eine detaillierte Tabelle bereitgestellt, die die Salzmengen je nach Temperaturbereich angibt:

Umgebungstemperatur Salzmenge (pro 1 kg Kohl) Dauer der Fermentation
15–18 °C 1,5 % (15 g) 3–5 Wochen
18–22 °C 1,8–2,0 % (18–20 g) 2–3 Wochen
22–25 °C 2,0 % (20 g) 7–10 Tage
25–28 °C 2,2–2,5 % (22–25 g) 3–6 Tage
Über 28 °C 2,5 % (25 g) 2–4 Tage

Diese Tabelle ist hilfreich, um die richtige Salzmenge zu berechnen, abhängig von der Umgebungstemperatur in der eigenen Küche. In wärmeren Räumen ist weniger Salz erforderlich, da die Fermentation schneller abläuft. In kühleren Räumen hingegen ist etwas mehr Salz notwendig, um die Fermentation zu unterstützen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Sauerkraut herstellen

Die Herstellung von Sauerkraut nach Omas Rezept ist im Grunde recht einfach und erfordert nur wenige Zutaten und Utensilien. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte detailliert beschrieben, basierend auf den bereitgestellten Rezepturen:

Zutaten

  • 1 Weißkohl (ca. 1,5–2 kg)
  • Salz (je nach Umgebungstemperatur, siehe Tabelle)
  • optional: Kümmel, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Apfelstücke

Utensilien

  • Küchenmesser und Schneidebrett
  • Gemüsehobel oder Mandoline
  • Große Schüssel
  • Einmachgläser mit Deckel (à ca. 1,2 l)
  • Stößel oder anderes Werkzeug zum Pressen

Schritt 1: Weißkohl vorbereiten

Zunächst wird der Weißkohl gewaschen und die äußeren Blätter entfernt. Danach wird er in Viertel geschnitten, und der Strunk (der harte, mittlere Teil des Kohls) wird herausgeschnitten. Anschließend wird der Kohl in feine Streifen geschnitten, idealerweise mit einem Gemüsehobel oder einer Mandoline, um die Streifen gleichmäßig fein zu schneiden.

Schritt 2: Salz einstreuen und kneten

Nachdem der Kohl geschnitten ist, wird Salz hinzugefügt. Die Salzmenge sollte in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur berechnet werden (siehe Tabelle). Der Kohl wird anschließend mit sauberen Händen kräftig geknetet, bis er eine beträchtliche Menge Flüssigkeit abgibt. Dieser Vorgang kann etwa 5–10 Minuten dauern. Es ist wichtig, dass der Kohl gut durchknetet wird, damit die Fermentation optimal ablaufen kann.

Ein Tipp aus den Quellen ist, den Kohl nach dem Kneten für 10–15 Minuten ruhen zu lassen, bevor er erneut geknetet wird. Dadurch lässt sich das Kneten leichter durchführen, und der Kohl gibt noch mehr Flüssigkeit ab.

Schritt 3: In die Gläser füllen

Nachdem der Kohl ausreichend geknetet wurde, wird er in die vorbereiteten Einmachgläser gefüllt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Gläser nicht übermäßig voll sind, da sich der Inhalt während der Fermentation ausdehnen kann. Der Kohl wird mit einem Stößel oder ähnlichen Werkzeugen fest nach unten gedrückt, sodass die Flüssigkeit den Kohl vollständig bedeckt.

Wenn keine ausreichende Flüssigkeit entstanden ist, kann eine Salzlake hinzugefügt werden. Dazu wird Wasser mit Salz gemischt (z. B. 20 g Salz pro 1 Liter Wasser), und die Menge wird so angepasst, dass der Kohl vollständig bedeckt ist.

Schritt 4: Fermentation beginnen

Die Gläser sollten an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden, um die Fermentation zu fördern. Wichtig ist, dass die Gläser während der Fermentation Luft nach außen ablassen können, aber keine Luft von außen in das Glas gelangen kann. Hierzu eignen sich spezielle Fido-Gläser oder andere Einmachgläser mit entsprechenden Verschlüssen.

Die Fermentation dauert zwischen 7 Tagen und mehreren Wochen, je nach Umgebungstemperatur. Nach Ablauf der Fermentationszeit kann das Sauerkraut entweder direkt verwendet werden oder noch weitere 2–3 Wochen im Kühlschrank reifen lassen, um die Aromen weiter zu entwickeln.

Schritt 5: Abschmecken und servieren

Nachdem die Fermentation abgeschlossen ist, kann das Sauerkraut abschmecken und nach Bedarf mit Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Kümmel oder geräuchertem Paprikapulver verfeinert werden. Das fertige Sauerkraut kann dann als Beilage zu verschiedenen Gerichten serviert werden, zum Beispiel zu Bratkartoffeln, Würsten oder Suppen.

Tipps zur Herstellung von Sauerkraut nach Omas Rezept

Um das Sauerkraut erfolgreich zu fermentieren und eine optimale Geschmacksentwicklung zu erreichen, gibt es einige nützliche Tipps, die aus den bereitgestellten Quellen abgeleitet werden können:

Hygiene beachten

Eine saubere Arbeitsumgebung ist entscheidend, um unerwünschte Bakterien zu vermeiden. Alle Utensilien wie Schüsseln, Gläser und Messer sollten vor der Herstellung gründlich gereinigt werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Hände sauber sind, um die Fermentation nicht zu stören.

Die richtigen Salzsorten verwenden

Nicht jedes Salz eignet sich für die Sauerkraut-Fermentation. Empfohlen wird feines Meersalz, Steinsalz oder Einmachsalz ohne Zusätze wie Jod oder Rieselhilfen. Jodhaltiges Salz kann die empfindlichen Gärprozesse stören, weshalb es vermieden werden sollte. In den Quellen wird auch erwähnt, dass Himalayasalz oder Rosa Salz gute Alternativen sind.

Konsistenz und Geschmack prüfen

Während der Fermentation ist es empfehlenswert, das Sauerkraut ab und zu zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass es keine unerwünschten Gerüche oder Schimmelbildung aufweist. Wenn das Sauerkraut einen sauren, angenehmen Geschmack hat und die Flüssigkeit den Kohl vollständig bedeckt, ist die Fermentation weitgehend abgeschlossen.

Mit mehreren Gläsern starten

Ein weiterer Tipp ist, gleich zwei Gläser Sauerkraut anzusetzen. Das zweite Glas kann etwas länger fermentieren, sodass man später vergleichen kann, welche Variante besser schmeckt. Sobald das erste Glas leer ist, kann mit der nächsten Runde begonnen werden, um immer frisches Sauerkraut auf Vorrat zu haben.

Variationen des Sauerkraut-Rezeptes

Obwohl Sauerkraut traditionell ohne zusätzliche Zutaten hergestellt wird, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Gericht nach individuellen Vorlieben zu verfeinern. In den Quellen werden verschiedene Variationen vorgestellt, die je nach Region und persönlichen Vorlieben angepasst werden können:

Sauerkraut mit Kümmel

In einigen Rezepturen wird Kümmel hinzugefügt, um den Geschmack zu verfeinern. Dies ist besonders bei Menschen mit empfindlichem Verdauungstrakt empfohlen, da Kümmel die Verdauung unterstützen kann. In einer der Quellen wird erwähnt, dass Eva Aschenbrenner, eine bayrische Kräuterkundige, ihr Sauerkraut in eine Mehlschwitze aus Dinkelmehl und Sauerkrautsud gebunden hat, um eine sämige Konsistenz zu erzielen.

Weinsauerkraut

Ein weiteres Rezept ist das Weinsauerkraut, bei dem dem Kohl ein bisschen Weißwein beigemengt wird. Dies verleiht dem Sauerkraut einen komplexeren Geschmack und eine feinere Aromatik. In einer der Quellen wird erwähnt, dass das Weinsauerkraut eine delikate Alternative zum herkömmlichen Sauerkraut darstellt, obwohl es letztlich Geschmackssache ist, ob der Wein hinzugefügt wird oder nicht.

Sauerkraut mit Apfel

Ein weiterer Vorschlag ist, Apfelstücke dem Sauerkraut hinzuzufügen. In einer der Rezepturen wird beschrieben, wie Apfelstücke mit dem Sauerkraut gekocht werden, um eine süße Note hinzuzufügen. Dies kann insbesondere bei jüngeren Geschmacksrichtungen willkommen sein.

Sauerkraut als Salat

Sauerkraut kann auch roh gegessen werden, zum Beispiel als Sauerkrautsalat. In einer der Quellen wird erwähnt, dass rohes Sauerkraut besonders gesund ist, da es reich an Vitamin C und Milchsäurebakterien ist. Es kann als Beilage oder als Teil eines Salates serviert werden, um den Geschmack zu erweitern.

Gesundheitliche Vorteile von Sauerkraut

Sauerkraut hat nicht nur einen köstlichen Geschmack, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Es ist reich an Milchsäurebakterien, die für die Darmflora von großer Bedeutung sind. Diese Bakterien helfen, die Verdauung zu verbessern und das Immunsystem zu stärken. Zudem ist Sauerkraut kalorienarm, was es zu einer idealen Beilage macht, die ohne Schuldgefühle genossen werden kann.

In einer der Quellen wird erwähnt, dass Sauerkraut reich an leicht verdaulichen Ballaststoffen ist und daher besonders für Menschen mit empfindlichem Verdauungstrakt empfohlen wird. Zudem hat Sauerkraut einen hohen Vitamin-C-Gehalt, was es zu einem wertvollen Beitrag zur Ernährung macht, insbesondere in den kalten Monaten.

Sauerkraut und die Darmgesundheit

Die Fermentation des Sauerkrauts führt zur Anreicherung mit lebenden Milchsäurebakterien, die als Probiotika bezeichnet werden. Diese Bakterien unterstützen die Darmgesundheit, indem sie den Stuhl regulieren und die Aufnahme von Nährstoffen fördern. In einer der Quellen wird erwähnt, dass Anton Kneipp, ein Pfarrer und Naturheilkundler, Sauerkraut als „den Besen des Darms“ bezeichnet hat, was auf seine positiven Auswirkungen auf die Verdauung hinweist.

Sauerkraut und die Vorbeugung von Krankheiten

Sauerkraut ist nicht nur gut für die Verdauung, sondern auch bei der Vorbeugung bestimmter Krankheiten von Vorteil. In einer der Quellen wird erwähnt, dass Sauerkraut früher von Seefahrern mit an Bord genommen wurde, um Skorbut (Vitamin-C-Mangel) vorzubeugen. Obwohl moderne Ernährung Vitamin-C reichhaltiger ist, kann Sauerkraut weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Ernährung leisten.

Schlussfolgerung

Sauerkraut nach Omas Rezept zu machen ist eine lohnenswerte und einfach umsetzbare Tradition, die nicht nur den Geschmack, sondern auch die Gesundheit fördert. Mit der richtigen Salzmenge und einer sorgfältigen Fermentation kann man ein frisches, gesundes und leckeres Sauerkraut herstellen, das sich sowohl als Beilage als auch als Hauptgericht eignet.

Die Salzmenge spielt eine entscheidende Rolle bei der Fermentation, weshalb sie je nach Umgebungstemperatur angepasst werden sollte. Die bereitgestellten Rezepturen und Tipps bieten eine klare Anleitung, um das Sauerkraut erfolgreich zu fermentieren. Zudem gibt es zahlreiche Variationen, die den Geschmack und die Konsistenz des Gerichts anpassen können.

Durch die Herstellung von Sauerkraut nach Omas Rezept können traditionelle Rezepte wieder aufleben, und man kann gleichzeitig die Vorteile der Fermentation nutzen, um ein gesundes und leckeres Gericht zu kreieren.

Quellen

  1. Gruenundgesund.de - Sauerkraut kochen
  2. Tastybits.de - Sauerkraut selbst machen
  3. Oma-kocht.de - Omas Sauerkraut
  4. Einfachkochen.de - Sauerkraut im Glas
  5. Elavegan.com - Sauerkraut-Rezept

Ähnliche Beiträge