Omas Klassisches Rotkohl-Rezept – Traditionelle Zubereitung, Tipps und Wissenswertes

Rotkohl, auch bekannt als Blaukraut, ist ein herbstliches und winterliches Gericht, das in vielen Haushalten traditionell auf den Tisch kommt. Es wird oft als Beilage zu deftigen Hauptgerichten wie Braten, Rouladen oder Gans serviert und ist ein kulinarischer Klassiker, der sowohl Geschmack als auch Nährwert bietet. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit der Zubereitung von Rotkohl nach Omas Rezept beschäftigen. Neben der Darstellung eines klassischen Rezepts werden auch Tipps zur optimalen Zubereitung, Wissenswertes zu den Zutaten und häufige Fragen beantwortet.


Rotkohl: Herkunft und Bezeichnungen

Rotkohl, auch Blaukraut genannt, ist ein Gemüsegericht, das aus rotem Weißkohl zubereitet wird. Je nach Region und Bodenverhältnissen kann das Gemüse eine tiefrote bis bläuliche Färbung annehmen. In einigen Teilen Deutschlands wird Rotkohl auch als Blaukraut bezeichnet. So etwa im schwäbischen Raum oder in Bayern, wo die Bezeichnung „Blaukraut“ geläufig ist. In Westfalen hingegen wird das Gericht eher als Rotkohl bekannt. Die Farbunterschiede sind hauptsächlich auf die Bodenbeschaffenheit und die Sorte des Kohls zurückzuführen.

Rotkohl hat Saison in den Herbst- und Wintermonaten. Es ist ein typisches Hausmannsgericht, das in der kalten Jahreszeit als wärmender und nahrhafter Brotaufstrich oder Beilage geschätzt wird. In der Weihnachtszeit ist es oft fester Bestandteil von traditionellen Gerichten und passt besonders gut zu Gans, Ente, Braten oder Rouladen.


Wichtige Zutaten für Rotkohl

Rotkohl ist eine Mahlzeit, die mit wenigen, aber hochwertigen Zutaten zubereitet wird. Die Kombination aus Weißkohl, Äpfeln, Zwiebeln, Gewürzen und Säure (Essig, Apfelsaft) sorgt für einen harmonischen Geschmack. Im Folgenden werden die wichtigsten Zutaten detailliert beschrieben:

1. Rotkohl (ca. 1 kg)

Der Hauptbestandteil ist roter Weißkohl. Er sollte frisch und fester sein, um die optimale Konsistenz zu erzielen. Je nach Region kann er auch als Blaukraut bezeichnet werden.

2. Zwiebeln

Zwiebeln verleihen dem Rotkohl eine leichte Süße und Aromatik. Sie werden in der Regel in feine Streifen geschnitten oder gewürfelt. Eine Zwiebel wird mit Nelken bestückt, um Aroma und Geschmack hinzuzufügen.

3. Butterschmalz oder Gänseschmalz

Traditionell wird Rotkohl mit Schmalz aus der Weihnachtsgans gekocht. Für vegetarische Alternativen wird Butterschmalz oder Kokosöl verwendet. Es gibt dem Gericht ein weiches Aroma und sorgt für eine cremige Konsistenz.

4. Äpfel

Säuerliche Äpfelsorten wie Boskop oder Granny Smith sind ideal. Sie sorgen für eine fruchtige Note und verhindern, dass das Gericht zu schwer oder fettig wirkt.

5. Gewürze

  • Nelken, Lorbeerblätter, Zimtstangen sind typische Gewürze für Rotkohl. Sie verleihen dem Gericht Wärme und Aromatik.
  • Salz und Zucker werden verwendet, um die Kohlstreifen zu kneten. Das lockert die Zellstruktur und sorgt für eine weiche Konsistenz.
  • Wacholderbeeren sind in einigen Rezepten enthalten und geben dem Rotkohl eine leicht bittere Note.

6. Essig oder Apfelsaft

Essig oder Apfelsaft sorgt für die typische Säure des Rotkohls. Der Essig verhindert auch, dass das Gericht seine Farbe verliert und bleibt intensiv rot.

7. Zusätze wie Johannisbeergelee oder Preiselbeeren

Diese Zutaten verleihen dem Rotkohl eine zusätzliche Fruchtigkeit und sorgen für eine harmonische Geschmacksbalance.


Klassisches Rotkohl-Rezept nach Oma

Ein traditionelles Rotkohl-Rezept wird in mehreren Schritten zubereitet. Die Zutaten werden erst zerkleinert, geknetet und dann mit Gewürzen und Flüssigkeiten kombiniert. Im Folgenden wird ein typisches Rezept beschrieben, das sich leicht nachvollziehen und nachkochen lässt.

Zutaten (für 4–6 Portionen):

  • 1 Rotkohl (ca. 1 kg)
  • 2 Zwiebeln
  • 2 EL Butterschmalz oder Gänseschmalz
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Wacholderbeeren
  • 1 Zimtstange
  • 200 ml Rotwein oder Apfelsaft
  • 6 EL Apfelessig
  • ca. 3 EL Zucker
  • 1–2 TL Salz
  • 2 säuerliche Äpfel
  • 3 EL Johannisbeergelee
  • Evtl. Speisestärke zur Bindung

Zubereitung:

  1. Vorbereitung der Zutaten

    • Den Kohlkopf vierteln, den Strunk entfernen und die Blätter in feine Streifen schneiden. Handschuhe tragen, da das Kraut stark abfärbt.
    • Die Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden. Eine Zwiebel mit Nelken bestücken.
    • Die Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Kneten des Kohls

    • Den fein geschnittenen Kohl in eine Schüssel geben. Salz und Zucker untermischen und ca. 5 Minuten kräftig kneten, bis Saft austritt. Dies sorgt für eine weiche Konsistenz und erhöht die Bekömmlichkeit.
  3. Anschwitzen und Kochen

    • Schmalz in einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebeln darin glasig dünsten (nicht bräunen). Den Rotkohl zugeben und kurz mitschwitzen.
    • Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und Zimt unterrühren.
    • Mit Rotwein oder Apfelsaft ablöschen. Apfelessig, Zucker und Salz hinzufügen und gut vermischen.
    • Den Rotkohl aufkochen lassen und bei geschlossenem Deckel ca. 1 Stunde schmoren, ab und zu umrühren. Evtl. etwas Wasser angießen, damit das Kraut nicht anbrennt.
    • Nach ca. 15 Minuten die Apfelstücke unterheben.
  4. Abkühlung und Servierung

    • Nach dem Schmoren das Rotkohl abkühlen lassen. Evtl. mit Speisestärke binden, wenn eine cremige Konsistenz gewünscht wird.
    • Vor dem Servieren mit Johannisbeergelee oder Preiselbeeren abschmecken.

Tipps für die optimale Zubereitung

Rotkohl gelingt am besten, wenn einige wichtige Tipps beachtet werden. Im Folgenden werden die wichtigsten Empfehlungen aus verschiedenen Quellen zusammengefasst:

  1. Feines Schneiden
    Die Kohlstreifen sollten möglichst gleichmäßig und fein geschnitten sein. Ideal ist eine Dicke von 3–5 mm. Ein Gemüsehobel oder ein scharfes Messer helfen bei der gleichmäßigen Verteilung.

  2. Kneten der Kohlstreifen
    Salz und Zucker sollten mindestens 5 Minuten kräftig verknetet werden, bis Saft austritt. Dies lockert die Zellstruktur und sorgt für eine weiche Konsistenz.

  3. Verwendung von Schmalz
    Traditionell wird Rotkohl mit Gänseschmalz gekocht. Für vegetarische Alternativen eignet sich Butterschmalz oder Kokosöl.

  4. Essig hinzufügen
    Der Essig verhindert, dass das Gericht seine Farbe verliert und bleibt intensiv rot. Er verleiht zudem eine leichte Säure, die den Geschmack abrundet.

  5. Kochzeit beachten
    Der Rotkohl sollte mindestens 1 Stunde lang geschmort werden, um weich zu werden. Bei Bedarf kann etwas Wasser hinzugefügt werden, damit das Kraut nicht anbrennt.

  6. Zusätze wie Äpfel oder Preiselbeeren
    Die Zugabe von Äpfeln oder Preiselbeeren verleiht dem Gericht eine zusätzliche Fruchtigkeit. Sie harmonieren besonders gut mit deftigen Hauptgerichten.

  7. Vorher marinieren
    Für eine intensivere Geschmacksplosion kann das präparierte Rotkohl über Nacht im Kühlschrank marinieren. Dies gibt den Gewürzen mehr Zeit, einzureiben.


Herstellung als Salat oder Suppe

Rotkohl kann nicht nur als Beilage gekocht werden, sondern auch als Salat oder Suppe serviert werden. Im Folgenden werden zwei alternative Rezeptideen vorgestellt:

1. Lauwarmer Rotkohlsalat mit Halloumi und Walnüssen

  • Ein weiteres Rezept empfiehlt, Rotkohl als Salat zuzubereiten. Dazu werden die Kohlstreifen nicht gekocht, sondern nur mit Salz und Zucker geknetet und anschließend mit Halloumi, Walnüssen und einer leichten Dressing aus Zitronensaft und Öl vermischt.

2. Rotkohl-Bouillon

  • Ein weiteres Rezept beschreibt die Zubereitung einer Rotkohl-Bouillon. Dazu wird das Kraut mit Brühe, Gewürzen und Säure gekocht und anschließend mit Speisestärke gebunden. Es ergibt sich eine cremige Suppe mit intensivem Geschmack.

Gesundheitliche Vorteile von Rotkohl

Rotkohl ist nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Es enthält eine Vielzahl von Nährstoffen, die für die Gesundheit vorteilhaft sind. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Nährstoffe beschrieben:

  • Vitamine: Rotkohl ist reich an Vitamin C und Vitamin A, die für die Immunabwehr und die Augengesundheit wichtig sind.
  • Antioxidantien: Die enthaltenen Flavonoide und Polyphenole schützen die Zellen vor oxidativem Stress.
  • Ballaststoffe: Der hohe Ballaststoffgehalt fördert die Verdauung und sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
  • Kalium: Rotkohl enthält viel Kalium, das für die Herz-Kreislauf-Funktion und den Blutdruck wichtig ist.

Häufige Fragen und Antworten zu Rotkohl

1. Warum bleibt Rotkohl rot?

Rotkohl behält seine Farbe, wenn Essig oder Apfelsaft hinzugefügt werden. Der Säuregehalt stabilisiert die rote Färbung und verhindert, dass das Gemüse bläulich wird.

2. Wie kann Rotkohl vegetarisch zubereitet werden?

Für vegetarische Varianten kann das Schmalz durch Butterschmalz oder Kokosöl ersetzt werden. Das Gericht bleibt trotzdem geschmackvoll und harmonisch.

3. Kann Rotkohl vorbereitet werden?

Ja, Rotkohl kann gut vorbereitet werden. Nach der Zubereitung kann er im Kühlschrank oder eingefroren aufbewahrt werden. Einige Portionen können auch vor den Feiertagen gekocht und eingefroren werden, um Zeit zu sparen.

4. Welche Gerichte passen gut zu Rotkohl?

Rotkohl passt besonders gut zu Braten, Rouladen, Gans, Ente oder Wildgerichten. Er harmoniert auch mit Kartoffeln, Knödeln oder Spätzle.

5. Warum ist Rotkohl ein Klassiker in der Weihnachtszeit?

Rotkohl ist ein traditionelles Gericht, das in der Weihnachtszeit oft auf den Tisch kommt. Es passt gut zu deftigen Gerichten und verleiht dem Festtagsessen eine herzhafte Note.


Schlussfolgerung

Rotkohl, auch als Blaukraut bezeichnet, ist ein traditionelles Gericht, das in vielen Haushalten zu Weihnachten und in der kalten Jahreszeit auf den Tisch kommt. Es wird aus rotem Weißkohl, Zwiebeln, Äpfeln, Gewürzen und Säure zubereitet und verfügt über eine harmonische Kombination aus Süße, Säure und Aromatik. Mit dem klassischen Rezept nach Oma gelingt das Gericht optimal, wenn einige wichtige Tipps beachtet werden. Ob als Beilage, Salat oder Suppe – Rotkohl ist ein nahrhaftes und geschmackvolles Gericht, das sich ideal zu deftigen Hauptgerichten servieren lässt. Seine herbstliche Note und der warme Geschmack machen ihn zu einem unverzichtbaren Klassiker in der deutschen Küche.


Quellen

  1. Rotkohl selber machen - so schmeckt's wie bei Oma
  2. Blaukraut Rezept
  3. Klassischer Rotkohl nach Omas Rezept
  4. Rotkohl klassisch von Oma
  5. Omas Weltbester Rotkohl
  6. Rotkohl selber machen mit Äpfeln nach Omas Rezept

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