Klassisches Rotkohl wie bei Oma: Ein Rezept für Herbst und Winter
Rotkohl, auch als Rotkraut oder Blaukraut bekannt, ist ein fester Bestandteil der herbstlichen und winterlichen Köstlichkeiten in deutschen Haushalten. Besonders an Feiertagen wie Weihnachten oder zum Sonntagsbraten darf es nicht fehlen. Dieses Rezept ist eine hommage an die traditionellen Methoden, wie sie Oma vermutlich selbst gekocht hätte. Es vereint die typischen Zutaten wie Rotkohl, Äpfel, Zwiebeln, Essig, Zucker und Gewürze, die für die herzhafte und aromatische Note sorgen, die den Rotkohl so besonders macht.
In diesem Artikel wird ein authentisches Rezept vorgestellt, das sich an die klassischen Vorgehensweisen orientiert. Zudem werden Tipps zur Vorbereitung, Zubereitung und Variation des Gerichts gegeben. Besonders wichtig ist, dass das Rezept nicht nur einfach nachzukochen ist, sondern auch die Möglichkeit zur Anpassung und Kreativität lässt – je nach Geschmack, Vorliebe und gegebenen Zutaten.
Zutaten für 4 Portionen
Die Zutaten für das klassische Rotkohl-Rezept sind einfach, aber essentiell für den typischen Geschmack. Sie sind leicht in jedem Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt zu finden und können bei Bedarf auch in größeren Mengen angepasst werden:
- 1 Rotkohl (ca. 1 kg)
- 2-3 Äpfel (säuerliche Sorten wie Boskoop oder Granny Smith eignen sich am besten)
- 2-3 Zwiebeln
- 2 EL Butterschmalz (alternativ Gänsefett oder Kokosöl)
- 2 EL Apfelessig (alternativ dunkler Balsamico-Essig)
- 3 EL Zucker
- 1-2 TL Salz
- 1 Lorbeerblatt
- 4 Gewürznelken
- 1 Zimtstange (optional)
- 200 ml Rotwein (alternativ Apfelsaft)
- 3 EL Johannisbeergelee (für die Bindung des Rotkohls, optional)
- evtl. Speisestärke (für eine dickere Sauce)
Diese Zutaten sind in den verschiedenen Quellen leicht variiert, jedoch bleibt das grundlegende Konzept gleich: Rotkohl als Basis, mit Aromen aus Zwiebeln, Essig, Zucker und Gewürzen sowie den sauren und süßen Noten der Äpfel.
Zubereitung
Schritt 1: Vorbereitung des Rotkohls
Die Vorbereitung des Rotkohls ist entscheidend für die Qualität des Endresultats. Der Kohl sollte frisch sein, um die optimale Konsistenz und Geschmack zu gewährleisten.
- Äußere Blätter entfernen: Diese sind oft härter und können die Textur des Gerichts beeinträchtigen.
- Strunk entfernen: Der harte Mittelstiel des Kohls sollte vorsichtig mit einem Messer herausgeschnitten werden.
- Waschen: Unter fließendem Wasser gründlich spülen, um Schmutz oder Erde zu entfernen.
- Schneiden: Den Kohl in feine Streifen schneiden. Dies kann mit einem Gemüseschneider oder einer Küchenmaschine erleichtert werden.
Schritt 2: Vorbereitung von Äpfeln und Zwiebeln
Äpfel und Zwiebeln tragen mit ihrer Süße und Säure wesentlich zur Geschmackskomponente des Rotkohls bei.
- Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Äpfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- Zwiebeln mit Gewürznelken und Lorbeerblatt spicken (optional, aber empfohlen, um die Aromen intensiver zu machen).
Schritt 3: Anbraten der Zwiebeln
Die Zwiebeln bilden die Aromenbasis für das Rotkohl.
- Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen.
- Zwiebeln darin glasig dünsten, ohne sie zu verbrennen.
- Rotkohl zugeben und unterrühren.
- Lorbeerblatt, Gewürznelken und Zimtstange hinzugeben.
Schritt 4: Würzen und Ablöschen
Nun folgt der Würzschritt, bei dem die Aromen sich entfalten.
- Essig, Zucker, Salz und Rotwein (oder Apfelsaft) hinzufügen.
- Alles gut mischen, damit die Zutaten gleichmäßig verteilt sind.
- Aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und bei geschlossenem Deckel ca. 1 Stunde schmoren.
- Nach ca. 15 Minuten die Apfelstücke unterheben, damit sie im Schmortprozess ihre Süße entfalten können.
Schritt 5: Bindung des Rotkohls
Um die Sauce cremiger und dicker zu machen, kann sie mit Johannisbeergelee oder Speisestärke gebunden werden.
- Johannisbeergelee in kleine Stücke schneiden und unterheben.
- Alternativ Speisestärke mit etwas Wasser anrühren und langsam unter die Sauce heben.
- Etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz erreicht.
Schritt 6: Servieren
Nachdem der Rotkohl mindestens eine Stunde geschmort hat und die Gewürze sich entfaltet haben, ist er bereit zum Servieren.
- Auf dem Tisch servieren, am besten warm und frisch.
- Als Beilage zum Braten, Ente oder Klößen anbieten.
- Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipps und Tricks
Vorbereitung und Aufbewahrung
- Vorbereitung: Das Rotkohl kann vorab vorbereitet und eingefroren werden. In der Regel hält es sich im Gefrierschrank bis zu 3 Monate.
- Einfrieren: Einfrieren eignet sich besonders gut, wenn man mehrere Portionen kocht und diese später verwenden möchte.
- Reste: Reste können wiederaufgekocht oder in Salaten verwendet werden, zum Beispiel mit Essig und Öl als Dressing.
Aromatische Abwandlungen
- Mehr Säure: Wer einen saureren Geschmack möchte, kann etwas mehr Essig oder Apfelsaft hinzugeben.
- Mehr Süße: Für eine süßere Variante kann etwas mehr Zucker oder Apfelmus hinzugefügt werden.
- Andere Gewürze: Neben Lorbeerblatt, Zimt und Gewürznelken kann man auch Wacholderbeeren verwenden, die eine würzige Note hinzufügen.
- Beeren: Preiselbeeren oder Johannisbeeren können als Garnitur dienen und dem Gericht eine fruchtige Note verleihen.
Variationen des Rezeptes
Apfelrotkohl
Apfelrotkohl ist eine beliebte Variante, bei der die Äpfel besonders hervortreten. Dieses Rezept ist ideal für alle, die den Kohl nicht zu sauer, sondern etwas süßer mögen. Die Äpfel tragen dazu bei, das Gericht milder und fruchtiger zu gestalten.
- Verwendung von frischen oder getrockneten Apfelscheiben.
- Zusatz von Apfelmus oder Apfelsaft.
- Milderes Würzen mit weniger Essig und mehr Zucker.
Blaukraut
Blaukraut unterscheidet sich vom Rotkohl hauptsächlich in der Farbe. Das Geheimnis für diese intensive Farbe ist die Verwendung von Backpulver und Essig.
- Backpulver: Ein Teelöffel Backpulver in das Wasser beim Schmoren einrühren, um die Farbe intensiver zu machen.
- Essig: Apfelessig oder Weißweinessig fördert die Entstehung der bläulichen Färbung.
Vegetarische und vegane Variante
Für eine vegetarische oder vegane Variante kann das Butterschmalz durch Kokosöl oder Olivenöl ersetzt werden.
- Ohne Fett: Einfach das Schmalz weglassen oder durch pflanzliche Alternativen ersetzen.
- Ohne Tierische Zutaten: Johannisbeergelee und Speisestärke sind pflanzlich, können also beibehalten werden.
Nährwert und Gesundheitliche Vorteile
Rotkohl ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Es enthält viele Mineralstoffe und Vitamine, die den Körper im Herbst und Winter unterstützen.
- Mineralstoffe: Rotkohl ist reich an Kalium, Magnesium und Phosphor, die für die Funktion der Nerven und Muskeln wichtig sind.
- Vitamine: Es enthält Vitamin C, Vitamin K und B-Vitamine.
- Ballaststoffe: Die Ballaststoffe fördern die Verdauung und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
- Kalorienarm: Mit nur ca. 30–40 Kalorien pro 100 g ist Rotkohl eine kalorienarme Beilage, die sich gut in die Ernährung integrieren lässt.
Häufige Probleme und Lösungen
Rotkohl schmeckt sauer oder bitter
- Ursache: Zu viel Essig oder zu wenig Süße.
- Lösung: Schrittweise Apfelmus oder etwas Zucker hinzugeben und abschmecken.
- Tipp: Apfelmus verfeinert den Geschmack und mildert den Essiggeschmack.
Rotkohl schmeckt zu fettig
- Ursache: Zu viel Schmalz oder Fett.
- Lösung: Fett reduzieren oder durch eine pflanzliche Alternative ersetzen.
- Tipp: Das Fett kann nach dem Schmoren abgeschöpft werden, um die Konsistenz zu reduzieren.
Rotkohl ist zu weich oder zu fest
- Ursache: Unterschiedliche Kochzeiten oder verschiedene Kohlsorten.
- Lösung: Nach der ersten Stunde prüfen, ob der Kohl die gewünschte Konsistenz hat. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen oder die Kochzeit reduzieren.
- Tipp: Ein weicherer Kohl ist ideal für eine cremige Sauce, ein festerer Kohl für eine knusprige Textur.
Schlussfolgerung
Rotkohl ist ein typisches Herbst- und Wintergericht, das in vielen deutschen Haushalten auf dem Tisch steht. Sein herzhafter Geschmack, die süße Note der Äpfel und die aromatische Würzung machen es zu einer beliebten Beilage zu Braten, Ente oder Klößen. Das Rezept, wie es Oma gekocht hat, ist einfach nachzukochen und lässt sich gut vorbereiten oder an individuelle Geschmäcker anpassen. Zudem ist es gesund, nahrhaft und kalorienarm, was es besonders im Winter zu einem wohltuenden Genuss macht.
Egal ob als Apfelrotkohl, Blaukraut oder mit Preiselbeeren – das Rezept kann nach Wunsch variiert werden. Ob frisch oder aus dem Gefrierschrank – Rotkohl ist immer eine willkommene Ergänzung zum Menü. Mit etwas Geschmackssinn, Zeit und Liebe zum Detail gelingt es jedes Mal.
Quellen
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