Klassischer Rotkohl wie aus Omas Küche – Traditionelles Rezept mit Tipps zur Zubereitung
Rotkohl ist ein fester Bestandteil der deutschen Winterküche und besonders in der Weihnachtszeit ein unverzichtbares Gericht. Er passt hervorragend zu Braten, Gans, Rouladen und anderen deftigen Speisen und bringt mit seiner süß-sauren Kombination aus Aromen den Geschmack der Tradition auf den Teller. In diesem Artikel wird ein klassisches Rezept für Rotkohl nach Omas Art vorgestellt, das sich einfach zubereiten lässt und authentisch schmeckt. Neben der detaillierten Anleitung werden zudem Tipps zur Vorbereitung, Variationen und Aufbewahrung gegeben, die das Gericht noch weiter bereichern.
Zutaten für den klassischen Rotkohl
Um den Rotkohl nach Omas Art zuzubereiten, braucht man nur wenige, aber geschmackvolle Zutaten. Die folgende Liste basiert auf mehreren Quellen, die sich inhaltlich weitgehend übereinstimmen:
- 1 Rotkohl (ca. 900–1000 g): Der Grundbestandteil des Gerichts. Je dünner der Kohl geschnitten wird, desto schneller kocht er durch und bekommt eine bessere Konsistenz.
- 2 Zwiebeln: Eine herzhafte Basis, die durch feines Würfeln intensiviert wird.
- 2–3 säurige Äpfel: Bietet eine fruchtige Note. Sorten wie Granny Smith oder Belle de Boskoop sind besonders geeignet.
- Butterschmalz oder Olivenöl: Wird verwendet, um die Zwiebeln glasig zu dünsten und den Kohl anzubraten.
- 200–300 ml Rotwein oder Apfelsaft: Gibt dem Gericht Tiefe und eine leichte Süße.
- 6–8 EL Apfelessig: Verleiht dem Rotkohl die typische Säure.
- 1–2 EL Zucker: Gleichgewicht zur Säure. Die Menge kann je nach Vorliebe angepasst werden.
- Salz und Pfeffer: Grundwürze, die den Geschmack harmonisch ergänzen.
- 1 Lorbeerblatt, 2–4 Gewürznelken, 1 Zimtstange (optional): Klassische Gewürze, die das Aroma verstärken.
- Johannisbeergelee oder Preiselbeermarmelade (optional): Für eine zusätzliche fruchtige Note.
- Speisestärke (optional): Wird verwendet, um die Sauce zu binden, falls gewünscht.
Zubereitung des Rotkohls nach Omas Art
Die Zubereitung des Rotkohls ist einfach, erfordert jedoch Geduld und eine gewisse Aufmerksamkeit beim Würzen und Schmoren. Nachfolgend ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung detailliert beschrieben:
Schritt 1: Vorbereitung der Zutaten
- Rotkohl waschen und schneiden: Den Rotkohl halbieren, die äußeren Blätter entfernen und den Strunk herausstechen. Anschließend den Kohl in möglichst feine Streifen schneiden. Ein scharfes Messer oder eine Küchenmaschine mit Gemüseschneider können hier hilfreich sein.
- Zwiebeln und Äpfel schneiden: Die Zwiebeln fein würfeln. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Würfel oder Spalten schneiden.
- Gewürze vorbereiten: Lorbeerblatt, Nelken und Zimtstange bereithalten.
Schritt 2: Anbraten der Zwiebeln
In einem großen Topf Butterschmalz oder Olivenöl erhitzen. Die Zwiebeln darin glasig dünsten, ohne sie zu bräunen. Dies dauert etwa 5–7 Minuten. Das Anbraten der Zwiebeln ist wichtig, um die Grundaromatik des Gerichts zu entwickeln.
Schritt 3: Anbraten des Rotkohls
Den Rotkohl in den Topf geben und kurz anbraten, damit die Aromen einsetzen. Danach die Zwiebeln, die Äpfel, Zucker, Apfelessig, Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Nelken und Zimt unterrühren. Alles gut vermengen.
Schritt 4: Ablöschen und Schmoren
Mit Rotwein oder Apfelsaft ablöschen. Bei geschlossenem Deckel den Rotkohl für etwa 1 Stunde bei mittlerer Hitze schmoren lassen. In dieser Zeit ab und zu umrühren und gegebenenfalls etwas Wasser hinzufügen, damit das Gericht nicht anbrennt.
Nach etwa 15–20 Minuten können die Äpfel in den Topf gegeben werden, damit sie etwas zerkochen und den Geschmack weiter bereichern. Nach Ablauf der Schmorezeit die Gewürze abschmecken und bei Bedarf noch etwas Salz, Pfeffer oder Zucker hinzufügen.
Schritt 5: Sauce binden (optional)
Falls eine etwas dichtere Sauce gewünscht wird, kann Speisestärke in etwas kaltem Wasser angerührt und langsam untergerührt werden. Dabei stetig rühren, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz erreicht.
Schritt 6: Vor dem Servieren
Vor dem Servieren die Lorbeerblätter und Nelken entfernen, da diese nicht gegessen werden. Der Rotkohl kann nun heiß serviert werden.
Tipps zur Zubereitung und Variation
Zeit und Geduld
Die Zubereitung des Rotkohls erfordert Zeit und Geduld. Nach mehreren Stunden Schmoren entfalten sich die Aromen optimal. Einige Quellen empfehlen, den Rotkohl bereits am Vortag zuzubereiten, da er sich am nächsten Tag noch aromatischer schmeckt.
Vorbereitung im Voraus
Für größere Mengen oder für mehrere Anlässe ist es sinnvoll, den Rotkohl im großen Bräter zuzubereiten und einzelne Portionen einzufrieren. So kann man ihn jederzeit aufwärmen und servieren. Der Einfrierungstipp ist in mehreren Quellen erwähnt und wird als praktische Alternative für die schnelle Vorbereitung empfohlen.
Variationen
- Rotwein statt Apfelsaft: Einige Rezepte empfehlen, Rotwein statt Apfelsaft zu verwenden, um das Aroma zu intensivieren.
- Fruchtige Note: Johannisbeergelee oder Preiselbeermarmelade können untergerührt werden, um eine zusätzliche fruchtige Note zu erzeugen.
- Schärfe hinzufügen: Wer den Rotkohl etwas pikanter mag, kann eine Prise Piment oder Cayennepfeffer hinzufügen.
- Schweineschmalz oder Gänsefett: Einige traditionelle Rezepte empfehlen, statt Butterschmalz Schweineschmalz oder Gänsefett zu verwenden, um den Geschmack noch authentischer zu machen.
Serviervorschläge und passende Beilagen
Rotkohl ist eine vielseitige Beilage, die zu verschiedenen Gerichten passt. Hier sind einige Vorschläge:
- Fleischgerichte: Klassisch zu Rinderrouladen, Sauerbraten, Schweinebraten, Enten- oder Gänsebraten.
- Wildgerichte: Passend zu Hirsch, Wildschwein oder Reh.
- Geflügel: Ebenfalls zu Truthahn oder Hähnchen ein Genuss.
- Vegetarische Optionen: Mit Semmelknödeln, Kartoffelklößen oder Spätzle ergibt sich ein vollständiges Gericht, das auch vegetarisch genießbar ist.
Der Rotkohl sollte immer heiß serviert werden, um die Aromen und die Saftigkeit zu erhalten. Ein Schmortopf auf dem Tisch macht das Gericht optisch und geschmacklich besonders ansprechend.
Aufbewahrung und Einfrieren
Falls nicht die gesamte Portion auf einmal gegessen wird, kann der Rotkohl gut aufbewahrt und eingefroren werden. Nach einigen Quellen ist er am nächsten Tag sogar noch besser, da sich die Aromen weiter entfalten. Für die Aufbewahrung im Kühlschrank sollte er in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden. Beim Einfrieren ist darauf zu achten, dass er gut abgekühlt ist und nicht direkt in den Gefrierschrank kommt. Beim Einfrieren ist es sinnvoll, die Portionen vorab einzustecken.
Tipps für den Umgang mit gekauftem Rotkohl
Falls kein frischer Rotkohl zur Verfügung steht oder die Zeit zur Zubereitung fehlt, gibt es auch Tipps, wie man gekauften Rotkohl veredeln kann:
- Apfelmus hinzufügen: Einige Quellen empfehlen, 2–3 EL Apfelmus in den gekauften Rotkohl zu geben, um die Aromen zu bereichern.
- Gewürze nach Rezept ergänzen: Mit Salz, Pfeffer, Nelke und Lorbeerblatt kann der Geschmack verbessert werden.
- Schmoren lassen: Nachdem die Zutaten hinzugefügt wurden, sollte der Rotkohl für etwa 10–20 Minuten leicht schmoren, damit sich die Aromen vermischen.
Falls der gekaufte Rotkohl zu sauer oder bitter schmeckt, kann man schrittweise Apfelmus und etwas Zucker hinzufügen, bis der Geschmack stimmt.
Wie viel Rotkohl pro Person?
Bei der Planung für ein Festessen oder Sonntagsmenü ist es wichtig zu wissen, wie viel Rotkohl pro Person man einplanen sollte. Als Beilage rechnet man im Durchschnitt mit 150–200 g gegartem Rotkohl pro Gast. Da der Kohl beim Kochen an Volumen verliert, empfiehlt sich, pro Person etwa 250–300 g rohen Rotkohl einzuplanen.
Fazit
Der Rotkohl nach Omas Art ist ein traditionelles und schmackhaftes Gericht, das sich mit etwas Zeit und Aufmerksamkeit leicht zubereiten lässt. Er passt zu vielen deftigen Gerichten und kann sowohl frisch als auch vorbereitet serviert werden. Durch kleine Variationen und Ergänzungen kann der Geschmack individuell angepasst werden. Ob zu Weihnachten, zu einem Sonntagsbraten oder als Wohlfühlessen – Rotkohl ist immer ein Genuss. Mit den Tipps zur Zubereitung, Aufbewahrung und Veredelung von gekauftem Rotkohl kann man sicherstellen, dass das Gericht immer wieder gelingt.
Quellen
Ähnliche Beiträge
-
Omas Rhabarberkuchen: Rezept, Tipps und Variationen für den perfekten Frühjahrsleckerei
-
Rhabarbergrütze nach Omas Rezept: Traditionelle Zubereitung, Tipps und Variationen
-
Omas Rhabarberkuchen: Traditionelle Rezepte, Tipps und Variationen
-
Omas Rhabarber-Baiser-Kuchen – Traditionelle Rezepte, Zubereitung und Tipps
-
Rhabarber-Pfannkuchen nach Oma: Klassische Rezepte und Zubereitungstipps
-
Omas Quarkkeulchen – Rezept, Zubereitung und Geschichte aus Omas Kessel
-
Rezepte wie vom Herd der Großmutter: Traditionelle Kochkunst im modernen Haushalt
-
Traditionelle Rezepte für selbstgemachtes Pflaumenmus – wie es Omas früher kochten