Oma’s Quarkstollen – Traditionelles Rezept für einen saftigen Weihnachtsstollen
Der Quarkstollen zählt zu den liebsten Klassikern der Weihnachtsbäckerei und ist in vielen Familien ein fester Bestandteil der Adventszeit. Im Gegensatz zum traditionellen Christstollen mit Hefe ist der Quarkstollen einfacher, schneller und oftmals besonders saftig. In den folgenden Abschnitten wird ein traditionelles Rezept vorgestellt, das sich an die Rezepte aus der Familie orientiert und durch verschiedene Quellen abgeleitet ist. Dabei werden Zutaten, Zubereitung, Tipps zur Aufbewahrung und Verzierung sowie Variationsmöglichkeiten beschrieben. Ein Fokus liegt auf der Verbindung zur Tradition und der Wiederbelebung von Rezepten aus der Kindheit, die bis heute in vielen Haushalten gebacken werden.
Traditionelle Rezeptgrundlagen
Der Quarkstollen ist eine Variante des Stollens, die ohne Hefe auskommt und stattdessen Backpulver als Auflockerungsmittel verwendet. Das Grundrezept ist meist recht einfach und setzt sich aus wenigen Grundzutaten zusammen, die in den Rezepten der verschiedenen Omas leicht voneinander abweichen. Die Zutatenliste beinhaltet typischerweise Mehl, Zucker, Butter, Quark, Eier, Rum, Nüsse, Rosinen und Gewürze. In einigen Rezepten kommen auch Zitronat oder Orangeat hinzu. Die genaue Menge und Kombination der Zutaten variiert je nach Familie, was den Stollen individuell gestaltet.
Grundzutaten
Die typischen Grundzutaten des Quarkstollens sind:
- Mehl: 500 g bis 1 kg Weizenmehl
- Zucker: 150 g bis 325 g
- Butter: 150 g bis 350 g
- Quark: 250 g bis 500 g (je nach Rezept)
- Eier: 2 bis 4 Stück
- Backpulver: 1 bis 2 Päckchen
- Rum: 2 bis 4 EL
- Rosinen: 100 g bis 200 g
- Mandeln: 150 g bis 300 g
- Zitronat/Orangeat: 40 g bis 100 g
- Gewürze: Kardamom, Muskatnuss, Zimt, Nelken, Zitronenabrieb, eventuell Bittermandelaroma
Diese Zutaten bilden die Grundlage des Teigs, wobei die Mengen je nach Rezept leicht variieren. Einige Rezepte enthalten zusätzlich Vanillezucker oder Salz, andere verzichten darauf.
Zubereitung
Die Zubereitung des Quarkstollens ist vergleichsweise einfach und kann sowohl mit der Hand als auch mit einer Küchenmaschine erfolgen. Der Teig wird aus Mehl, Zucker, Butter, Quark, Eiern, Rum, Rosinen, Mandeln, Zitronat/Orangeat und Gewürzen zusammengemischt. In einigen Rezepten wird der Quark vorab abgetropfen oder mit Rum-Rosinen kombiniert, um den Teig weiter zu verfeinern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Zutaten vorbereiten: Mehl mit Backpulver vermengen und eine Mulde eindrücken. Zucker, Zitronenabrieb, Eier, Rum und Butter hinzugeben und alles vermengen.
- Quark und Rosinen untermischen: Den abgetropften Quark und die Rosinen (ggf. in Rum eingeweicht) unterheben.
- Mandeln, Zitronat und Orangeat beifügen: Die gehackten Mandeln sowie das Zitronat und Orangeat untermischen.
- Teig kneten: Einen glatten Teig kneten, bis alle Zutaten gut vermischt sind.
- Stollen formen: Den Teig zu einem Stollen formen oder in eine Stollenform füllen.
- Backen: Den Ofen auf 170–230 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und den Stollen für etwa 60–70 Minuten backen. Nach 45 Minuten ggf. mit Backpapier abdecken, um eine zu dunkle Kruste zu vermeiden.
- Verzieren: Kurz vor dem Ende der Backzeit Butter schmelzen und den Stollen damit übergießen. Danach mit Puderzucker bestäuben.
Tipps zur Zubereitung
- Zimmerwarme Zutaten: Butter, Eier und Quark sollten vor dem Backen zimmerwarm sein, um den Teig gleichmäßig zu kneten.
- Rosinen in Rum einweichen: Einige Rezepte empfehlen, Rosinen vor dem Einbacken in Rum einzustecken, um den Stollen aromatisch zu verfeinern.
- Küchenmaschine verwenden: Der Teig kann entweder von Hand oder mit der Küchenmaschine verknetet werden. Letzteres ist besonders bei größeren Mengen oder bei festem Teig empfehlenswert.
- Stollenform oder Kastenform: Einige Rezepte verwenden eine Stollenform, andere eine Kastenform. Beide Formen eignen sich gut, um den Stollen gleichmäßig zu backen.
- Stollen durchziehen lassen: Der Stollen sollte nach dem Backen einige Stunden oder über Nacht durchziehen, um optimal saftig zu werden.
Variationsmöglichkeiten
Obwohl der Quarkstollen ein festes Rezept hat, gibt es viele Möglichkeiten, ihn individuell zu gestalten. Einige Rezepte verzichten beispielsweise auf Rosinen, Zitronat oder Orangeat, während andere diese Zutaten besonders betonen. Ebenso können die Gewürze variieren, sodass der Stollen unterschiedliche Aromen besitzt.
Ohne Rosinen und Früchte
Einige Rezepte verzichten bewusst auf Rosinen, Zitronat und Orangeat, um den Geschmack des Quarkstollens auf das Wesentliche zu beschränken. In diesen Fällen ist der Stollen oft besonders weich und saftig, da die Früchte nicht die Textur beeinflussen. Solche Rezepte eignen sich besonders gut für Stollen-Feinde oder für Menschen, die lieber eine unkomplizierte Variante bevorzugen.
Mit Zitronat und Orangeat
Andere Rezepte enthalten hingegen reichlich Zitronat und Orangeat, um den Stollen aromatisch und intensiv zu gestalten. Diese Früchte verleihen dem Stollen eine leichte Süße und einen fruchtigen Geschmack, der besonders in der Weihnachtszeit beliebt ist. In einigen Fällen werden die Früchte vor dem Einbacken noch fein gewürfelt, um sie gleichmäßig im Teig zu verteilen.
Mit Mandeln
Mandeln sind ein weiteres häufiges Element im Quarkstollen. Sie können entweder als gehackte Mandeln oder als Mandelstifte in den Teig gemischt werden. In einigen Rezepten wird auch zusätzlich Mandelaroma oder Bittermandelaroma hinzugefügt, um den Geschmack zu verfeinern. Mandeln sorgen für eine nussige Note und tragen dazu bei, dass der Stollen besonders reichhaltig schmeckt.
Geschmackliche und texturale Eigenschaften
Der Quarkstollen ist ein besonders saftiger und weicher Stollen, der sich von anderen Stollenvarianten durch seine Konsistenz unterscheidet. Der Quark spendet dem Teig Feuchtigkeit, sodass der Stollen nach dem Backen noch immer fein und weich bleibt. Im Gegensatz zu Hefestollen, die durch die Gärung fest und trocken werden können, behält der Quarkstollen seine Saftigkeit und eignet sich daher ideal als Weihnachtsgebäck, das über mehrere Tage genossen werden kann.
Aromen
Der Quarkstollen hat eine leichte Süße und eine feine Aromenvielfalt, die vor allem durch die Gewürze und Früchte entsteht. Kardamom, Muskatnuss, Zimt, Nelken und Zitronenabrieb verleihen dem Stollen eine feine Würze, die besonders in der Weihnachtszeit beliebt ist. In einigen Rezepten wird auch Rum oder Bittermandelaroma hinzugefügt, um die Aromen weiter zu intensivieren.
Textur
Die Textur des Quarkstollens ist weich, saftig und leicht. Der Teig ist nicht so fest wie bei Hefestollen, sondern eher locker und leicht. Dies ist vor allem durch das Backpulver und den Quark bedingt, die den Teig auflockern und Feuchtigkeit spenden. Nach dem Backen bleibt der Stollen daher auch nach mehreren Tagen noch weich und genießbar.
Tipps zur Aufbewahrung
Um den Quarkstollen möglichst lange frisch und saftig zu halten, gibt es einige wichtige Tipps zur Aufbewahrung. Da der Stollen ohne Hefe gebacken wird, ist er empfindlicher als Hefestollen und sollte daher gut verpackt und an einem kühlen Ort aufbewahrt werden.
Kühlschrank
Der Stollen kann nach dem Backen im Kühlschrank aufbewahrt werden, um seine Frische und Saftigkeit zu erhalten. Ein luftdichtes Gefäß oder eine Backpapier-Einwicklung sorgt dafür, dass er nicht austrocknet. Im Kühlschrank hält sich der Stollen etwa eine Woche lang.
Zimmertemperatur
Wenn der Stollen nicht direkt nach dem Backen gegessen wird, kann er auch bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Allerdings sollte er in einer gut verschlossenen Box oder unter einer Schüssel aufbewahrt werden, um ihn vor Feuchtigkeit und Schimmel zu schützen.
Durchziehen lassen
Ein weiterer Tipp zur Aufbewahrung ist, den Stollen nach dem Backen einige Stunden oder über Nacht durchziehen zu lassen. So kann er seine optimale Saftigkeit entfalten und ist besser genießbar. Einige Rezepte empfehlen, den Stollen nach dem Backen in eine Küchentasche zu legen und diese für ein paar Stunden zusammenzuziehen, damit der Stollen sich im Inneren weich hält.
Rezept für den Quarkstollen
Im Folgenden wird ein detailliertes Rezept vorgestellt, das sich an die Rezepte aus den Quellen orientiert. Das Rezept ist in mehrere Schritte unterteilt und kann sowohl von Anfängern als auch von erfahrenen Bäckern leicht nachgebacken werden.
Zutatenliste
- Rumrosinen:
- 100 g Rosinen
- 40 ml Rum oder mit heißem Wasser überbrühen
- Stollengewürze:
- 1/4 TL gemahlener Kardamom
- 1/4 TL gemahlener Macis (Muskatblüte)
- 1/2 TL gemahlener Zimt
- 1 Prise gemahlene Nelken
- Abrieb von 1 unbehandelten Zitrone
- Abrieb von 1/2 unbehandelter Orange
- Stollenteig:
- 500 g Weizenmehl 550
- 1 Päckchen Backpulver
- 250 g Quark 20%
- 2 Eier
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillinzucker
- 1 Prise Salz
- 150 g Butter
- 50 g gehackte Mandeln
- Rumrosinen (siehe oben)
- Stollengewürze (siehe oben)
- 40 g Zitronat
- 60 g Orangeat
- 4 Tropfen Bittermandelaroma
- Zuckerdeko:
- 40 g Butter, zerlassen
- 50 g Zucker
- 100 g Puderzucker
Zubereitung
Schritt 1: Rumrosinen einweichen
- In einer Schüssel Rum und Rosinen gut miteinander vermengen.
- Für mindestens 4 Stunden, besser über Nacht, einweichen lassen.
- Vor dem Einbacken gut abtropfen lassen und ggf. mit etwas Mehl bestäuben, um Schleim zu vermeiden.
Schritt 2: Stollengewürze bereiten
- Kardamom, Macis, Zimt, Nelken, Zitronenabrieb und Orangenabrieb in einer Schüssel miteinander vermischen.
- Diese Gewürze werden später in den Teig untergehoben.
Schritt 3: Teig zubereiten
- In einer Schüssel Mehl und Backpulver vermengen und eine Mulde eindrücken.
- Zucker, Vanillinzucker, Salz, Eier, Butter und Bittermandelaroma hinzufügen und alles vermengen.
- Den Quark hinzugeben und gut unterheben.
- Die Rumrosinen, die Stollengewürze, die gehackten Mandeln, das Zitronat und Orangeat unterheben.
- Einen glatten Teig kneten, bis alle Zutaten gut vermischt sind.
Schritt 4: Stollen formen und backen
- Den Teig zu einem Stollen formen oder in eine Stollenform füllen.
- Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Den Stollen für etwa 1 Stunde backen.
- Nach 45 Minuten ggf. mit Backpapier abdecken, um eine zu dunkle Kruste zu vermeiden.
Schritt 5: Verzieren
- Kurz vor dem Ende der Backzeit die Butter in einem Topf schmelzen.
- Den fertigen Stollen mit der heißen Butter übergießen.
- Mit Puderzucker bestäuben.
Schlussfolgerung
Der Quarkstollen ist ein traditionsreicher Klassiker, der in vielen Familien besonders in der Weihnachtszeit gebacken wird. Seine einfache Zubereitung, die saftige Konsistenz und die feine Aromenvielfalt machen ihn zu einem beliebten Gebäck, das sowohl von Stollen-Fans als auch von Stollen-Feinden geschätzt wird. Durch die verschiedenen Rezeptvarianten, die von verschiedenen Omas überliefert wurden, ist der Quarkstollen individuell gestaltbar und kann je nach Vorliebe mit Rosinen, Zitronat, Orangeat, Mandeln oder ohne Früchte gebacken werden. Die Aufbewahrung des Stollens ist ebenso wichtig, um seine Frische und Saftigkeit zu bewahren. Ob im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur – ein gut verpackter Stollen kann mehrere Tage lang genossen werden. Mit diesem Rezept und den Tipps zur Zubereitung und Aufbewahrung kann der Quarkstollen in jedem Haushalt einfach nachgebacken und als wärmender Abschluss der Weihnachtszeit serviert werden.
Quellen
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