Rezept und Zubereitung von Omas Kalter Hund – Das traditionelle DDR-Rezept für den cremigen Kekskuchen
Einführung
„Kalter Hund“ ist ein Kuchen, der sich durch seine cremige Konsistenz, den weichen Kekskern und die leckere Schokoladengeschmacksschicht auszeichnet. Er ist ein Klassiker der DDR-Küche und wird heute oft in modernisierten Versionen zubereitet. Allerdings war es bis vor Kurzem schwierig, das original Rezept nachzubacken – nicht nur, weil es ein Rezept für einen Kuchen ohne Ofenbacken ist, sondern auch, weil viele Zutaten heutzutage nicht mehr so leicht zu finden sind oder anders hergestellt werden.
Durch das Projekt „Omas Kalter Hund (OKH)“ aus Brandenburg wird dieses Rezept nicht nur wiederbelebt, sondern auch in einer modernen Form weiterentwickelt. Frauen über 60 Jahren erhalten hier die Möglichkeit, in der Backküche aktiv zu werden und traditionelle Rezepte mit innovativen Zutaten zu kombinieren. So entstanden Varianten wie „Dunkle Schokolade mit Haselnusskrokant“ oder „Weiße Schokolade mit Cranberry“, die den Klassiker beleben und gleichzeitig die traditionellen Werte bewahren.
In diesem Artikel wird das traditionelle DDR-Rezept von Omas Kalter Hund ausführlich vorgestellt, einschließlich der Zutatenliste, der Zubereitungsschritte und Tipps zur Speicherung und Servierung. Zudem werden Abwandlungen und Alternativen zum Originalrezept behandelt – etwa die Herstellung ohne Ei oder Kokosfett – sowie die historische und kulturelle Bedeutung des Kuchens erläutert.
Das traditionelle Rezept: Zutaten und Zubereitung
Zutaten
Das traditionelle Rezept von Omas Kalter Hund setzt sich aus wenigen, aber prägnanten Zutaten zusammen. Es wird ausschließlich mit Butterkeksen, Kokosfett, Kakaopulver, Puderzucker und Eiern zubereitet. Die genauen Mengen sind in den bereitgestellten Quellen nicht immer einheitlich, aber ein typischer Kuchenvorschlag basiert auf folgenden Mengen:
- Butterkeksen: 1–2 Packungen (je nach Kastenformgröße)
- Kokosfett (gehärtetes Palmfett): ca. 150–200 g
- Kakaopulver (ungesüßt): 3–4 EL
- Puderzucker: ca. 100–150 g
- Eier: 2–3 Stück (je nach Schokomassenmenge)
Zubereitungsschritte
Die Zubereitung von Omas Kalter Hund ist einfach und benötigt keine Backofenarbeit. Stattdessen erfolgt das Aushärten im Kühlschrank. Die Schritte sind wie folgt:
Kokosfett schmelzen:
Das Kokosfett wird bei geringer Hitze langsam geschmolzen. Wichtig ist, dass das Fett nicht überhitzt wird, da es ansonsten seine cremige Konsistenz verlieren könnte.Kakaomasse herstellen:
In einer Schüssel werden Kakaopulver, Puderzucker und Eier verrührt. Anschließend wird das flüssige Kokosfett langsam und vorsichtig untergehoben, bis eine homogene Schokoladencreme entsteht. Dieser Schritt ist entscheidend, um eine cremige Textur zu erzielen.Schichten in die Kastenform legen:
Die Kastenform wird mit Frischhaltefolie oder Backpapier ausgelegt. Zunächst wird eine dünne Schicht der Schokoladencreme in die Form gegeben. Darauf folgt eine Schicht Butterkeksen, dann eine zweite Schicht Schokoladencreme, und so weiter, bis die Form gefüllt ist.Kuchen kühlen lassen:
Der Kuchen muss mindestens 2–3 Stunden im Kühlschrank ruhen, damit die Schichten sich festsetzen. Für beste Ergebnisse wird empfohlen, ihn über Nacht kühlen zu lassen.Kuchen stürzen und servieren:
Nachdem der Kuchen fest geworden ist, wird er aus der Form gestürzt, die Folie vorsichtig entfernt und in dünne bis mitteldicke Scheiben geschnitten. Der Kuchen kann nach Wunsch mit Schokolade oder Puderzucker bestäubt werden.
Tipps zur Zubereitung und zur Wahl der Zutaten
Wichtige Hinweise zur Schokoladencreme
Die Schokoladencreme ist der Schlüssel zu einem leckeren Kalten Hund. Sie sollte cremig, aber nicht zu flüssig sein. Einige Tipps, um die perfekte Creme zu erhalten, sind:
Gehärtetes Kokosfett verwenden:
Es ist entscheidend, dass das Kokosfett gehärtet ist, da es im Kühlschrank nicht wieder flüssig wird. Ein typisches Produkt ist Palmin, das in vielen Supermärkten im Kühlregal zu finden ist. Kokosöl, das flüssig bei Raumtemperatur bleibt, eignet sich hingegen nicht.Kakaopulver statt Schokolade:
Im Originalrezept wird Kakaopulver verwendet, nicht Schokolade oder Kuvertüre. Dies verleiht der Creme eine intensivere Schokoladennote. Sollte Kakaopulver nicht zur Verfügung stehen, kann ungesüßtes Kakaopulver als Alternative genutzt werden.Frische Eier:
Die Eier sollten frisch sein, da sie im Rezept nicht vollständig durchgegart werden. Es ist daher wichtig, auf frische Eier zurückzugreifen, um die Hygienestandards einzuhalten.
Kekse
Die Kekse bilden die zweite Schicht des Kuchens und tragen maßgeblich zu seiner weichen Textur bei. Im Originalrezept werden Butterkeksen wie Cottbuser Kekse oder Hansa Kekse verwendet. Alternativ können auch Leibniz-Kekse oder andere Butterkekse eingesetzt werden.
Puderzucker
Der Puderzucker verleiht dem Kuchen seine Süße. Die Menge kann je nach Geschmack angepasst werden. Wichtig ist, dass er gut mit dem Kakaopulver und dem Kokosfett vermischt wird, damit er sich nicht als Sandkörnchen in der Creme zeigt.
Abwandlungen und Alternativen zum Originalrezept
Kalter Hund ohne Ei
Für Personen, die auf rohe Eier verzichten müssen oder möchten, gibt es eine Alternative. Statt der traditionellen Schokoladencreme kann eine selbstgemachte Ganache verwendet werden. Dafür werden 200 g Sahne erwärmt (nicht gekocht) und mit 500 g Zartbitter-Schokolade vermischt. Die Schokolade löst sich in der Sahne auf, und nach intensivem Verrühren entsteht eine gleichmäßige, cremige Masse. Diese Ganache wird dann wie die ursprüngliche Schokoladencreme in Schichten mit den Keksen vermischt.
Kalter Hund ohne Kokosfett
Auch für diejenigen, die Kokosfett nicht vertragen oder vermeiden möchten, gibt es eine Alternative. Statt Kokosfett kann ebenfalls eine Schokoladen-Ganache wie oben beschrieben hergestellt werden. Alternativ kann auch Butter oder ein anderes Fett genutzt werden, wobei die Konsistenz und der Geschmack sich leicht ändern können.
Andere Schokoladen- und Fruchtvarianten
Im Projekt „Omas Kalter Hund“ wurden auch kreative Abwandlungen entworfen. So gibt es beispielsweise eine Variante mit dunkler Schokolade und Haselnusskrokant oder eine mit weißer Schokolade und Cranberry. Diese Alternativen sind nicht mehr das ursprüngliche Rezept, tragen aber zur Vielfalt und Innovation bei und ermöglichen es, den Kuchen an verschiedene Geschmäcker anzupassen.
Veganisierung des Rezepts
Eine vollständige Veganisierung des Rezeptes ist möglich, wobei einige Zutaten ersetzt werden müssen. Die Eier können durch eine Eiweiß-Ersatzstoffmischung ersetzt werden, und das Kokosfett kann durch pflanzliche Fette wie Palmfett ersetzt werden. Die Kekse sollten ebenfalls vegan sein, um den Kuchen vollständig vegetarisch zu machen.
Speicherung und Servierung
Kühlen und Durchziehen
Ein besonders wichtiger Schritt bei der Zubereitung von Omas Kalter Hund ist das Kühlen. Der Kuchen muss mindestens 2–3 Stunden im Kühlschrank ruhen, damit die Schichten sich festsetzen können. Wird er über Nacht gekühlt, zieht er optimal durch, und die Kekse nehmen das Aroma der Schokoladencreme auf.
Aus der Form stürzen
Nach dem Kühlen sollte der Kuchen vorsichtig aus der Form gestürzt werden. Dazu kann eine scharfe Kuchensäge oder ein scharfes Messer helfen, um die Ränder vorsichtig zu lösen. Die Frischhaltefolie oder das Backpapier sollten langsam und vorsichtig entfernt werden, um Bruchstellen zu vermeiden.
Servierungstipps
Der Kuchen kann nach dem Stürzen in dünne oder mitteldicke Scheiben geschnitten werden. Da er cremig und weich ist, empfiehlt sich eine Schneidetechnik mit leichtem Druck, um die Konsistenz nicht zu zerstören. Die Kuchenstücke können mit Puderzucker bestäubt oder mit Schokoladenstreuseln dekoriert werden.
Haltbarkeit
Omas Kalter Hund sollte innerhalb von 3–4 Tagen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Da er keine Konservierungsstoffe enthält, hält er sich nicht so lange wie herkömmliche Kuchen. Er ist am besten frisch und gut durchgezogen.
Die historische und kulturelle Bedeutung des Kalten Hundes
Ursprünge des Rezeptes
Der Kalte Hund stammt aus der DDR-Zeit und war ein Kuchen, den man ohne Ofenbacken herstellen konnte. Er war besonders in der Kühlschrankkuchen-Kultur der DDR verbreitet. Der Name „Kalter Hund“ ist vermutlich von dem römischen Feinschmecker Lucius Licinius Lucullus abgeleitet, ein historischer Name, der für Luxus und Genuss steht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kuchenrezepten war der Kalte Hund ein Kuchen, der nicht gebacken wurde, sondern im Kühlschrank seine Form annahm. Dies machte ihn besonders geeignet für Zeiten, in denen Backofen oder andere Geräte nicht zur Verfügung standen.
Der Kalte Hund im heutigen Kontext
Heute wird der Kalte Hund nicht nur in Familienkreisen weitergegeben, sondern auch in Projekten wie „Omas Kalter Hund“ weiterentwickelt. Hier werden traditionelle Rezepte mit modernen Techniken und Zutaten kombiniert, um sie einer neuen Generation zugänglich zu machen. Frauen über 60 Jahren werden hier unterstützt, sich wieder in der Arbeitswelt zu engagieren, und gleichzeitig wird eine wichtige kulturelle Tradition bewahrt.
Soziale und wirtschaftliche Aspekte
Das Projekt „Omas Kalter Hund“ ist nicht nur kulinarisch bedeutend, sondern auch sozial. Es bietet Frauen 60plus die Möglichkeit, in der Arbeitswelt wieder Fuß zu fassen und gleichzeitig traditionelle Rezepte zu bewahren. Zudem wird die lokale Wirtschaft unterstützt, und die Frauen können durch praktische Schulungen ihre Kompetenzen erweitern.
Der Kalte Hund als Erinnerungsstück
Für viele Menschen ist der Kalte Hund nicht nur ein Kuchen, sondern ein Erinnerungsstück an die Kindheit und die Zeit in der DDR. Viele Erwachsene haben die ersten leckeren Erinnerungen an den Kuchen von ihren Großeltern. Der Kuchen ist ein Symbol für die einfache, aber leckere Küche der DDR und wird oft auf Familienfeiern oder Geburtstagen serviert.
Schlussfolgerung
Omas Kalter Hund ist nicht nur ein cremiger Kuchen aus Schokoladencreme und Butterkeksen, sondern auch ein Kultur- und Erinnerungsgut, das in der DDR entstand und bis heute lebt. Mit dem Projekt „Omas Kalter Hund“ wird dieses Rezept nicht nur weitergegeben, sondern auch innovativ weiterentwickelt. Frauen 60plus haben hier die Möglichkeit, sich in der Arbeitswelt wiederzuentdecken und gleichzeitig eine kulinarische Tradition zu bewahren.
Die Zubereitung des Kalten Hundes ist einfach, aber erfordert etwas Sorgfalt, um die perfekte Konsistenz und Geschmack zu erzielen. Die Zutaten sollten möglichst originalgetreu verwendet werden, um den Kuchen in seiner traditionellen Form zu genießen. Gleichzeitig sind Abwandlungen und Alternativen möglich, um den Kuchen an moderne Bedürfnisse und Ernährungsweisen anzupassen.
Ob als Geburtstagskuchen, Kaffeekuchen oder einfach als Leckerbissen in der Kühlschrankkuchen-Kultur – Omas Kalter Hund ist ein Kuchen, der mit seiner weichen Konsistenz, seiner cremigen Schokoladengeschmacksschicht und seiner kulturellen Bedeutung immer wieder begeistert.
Quellen
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