Rezept für Omas russischen Zupfkuchen – Klassiker mit Schokoboden und cremiger Quarkfüllung
Der russische Zupfkuchen zählt zu den beliebtesten Kuchenklassikern in Deutschland. Obwohl sein Name vermutlich keine historischen Wurzeln in Russland hat, hat sich der Kuchen über die Jahre als typischer "Omakuchen" etabliert – ein Rezept, das mit einfachen Zutaten und traditioneller Zubereitung hergestellt wird und den Geschmack vieler Generationen trifft. Dieser Artikel liefert eine umfassende Übersicht über das Rezept nach Omas Art, die historische Hintergründe, Zubereitungsschritte, Tipps zur Anpassung und Haltbarkeit.
Einführung
Der russische Zupfkuchen vereint die klassische Kombination aus einem knusprigen Schokoboden mit einer cremigen Quarkfüllung und einer charakteristischen, gezupften Schokoteig-Decke. Seine Popularität gründet sich auf seine einfachen, aber hochwertigen Zutaten, die leichte Zubereitung und die universelle Akzeptanz – er passt zu jedem Anlass, sei es zum Kaffeetrinken, als Geburtstagskuchen oder einfach als Nachspeise am Wochenende.
Historisch gesehen ist der russische Zupfkuchen kein Rezept mit russischen Wurzeln. Sein Name stammt vermutlich aus einem Marketingkonzept eines deutschen Herstellers, der in den späten 1980er- oder frühen 1990er-Jahren eine Backmischung unter dem Namen "Russischer Zupfkuchen" auf den Markt brachte. Ein weiterer Grund für den Namen könnte der optische Eindruck sein: die gezupften Teigstücke auf der Oberfläche erinnern in ungebackenem Zustand an die Turmspitzen russischer Kirchen.
Rezept für Omas russischen Zupfkuchen
Das Rezept für den russischen Zupfkuchen folgt traditionellen Vorgaben, bei denen der Mürbeteig mit Kakaopulver aromatisiert wird, die Quarkfüllung cremig und leicht ist, und die Decke aus Schokoteig gezupft wird. Die folgenden Mengen reichen für eine Springform mit einem Durchmesser von 24 bis 26 cm.
Zutaten
Für den Schokoboden (Mürbeteig):
- 300 g Mehl
- 200 g Butter (zimmertemperiert)
- 100 g Zucker
- 25 g Kakaopulver
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 2–3 EL Wasser (notfalls)
Für die Quarkfüllung:
- 750 g Magerquark oder Quark 10 %
- 3 Eier (Größe M)
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 50 g Butter (zimmertemperiert)
- 30 g Speisestärke (z. B. Kartoffelstärke)
- 1/2 Zitrone (Abrieb und Saft)
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Prise Salz
Für die gezupfte Schokoteig-Decke:
- 300 g Mehl
- 150 g Butter
- 150 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 30 g Kakaopulver
- 2 gestr. TL Backpulver
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 3 EL Wasser (kalt)
Für die Backform:
- 1 EL Butter (zur Einfettung)
Zubereitung
1. Schokoboden (Mürbeteig)
Mürbeteig herstellen:
Mehl, Zucker, Kakaopulver, Salz und Backpulver in einer Schüssel vermengen. Die Butter in kleine Stücke schneiden und unterkneten, bis sich ein krümeliger Teig ergibt. Das Ei und 2–3 EL Wasser hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und etwa 30 Minuten kalt stellen.Springform vorbereiten:
Die Springform mit Butter einfetten, damit sich der Kuchen später leichter entformen lässt.Teig in die Form drücken:
Den Teig nach der Kaltstellung in die Springform drücken und einen Rand von ca. 3 cm bilden. Mit einem Messer über den Rand fahren, um überschüssigen Teig abzuschneiden und eine gleichmäßige Form zu erhalten. Den Teig leicht andrücken, damit er nicht zusammenfällt.
2. Quarkfüllung
Quarkmasse zubereiten:
Eier, Zucker, Vanillezucker, Butter, Zitronenabrieb, Zitronensaft und Salz in eine Rührschüssel geben und mit einem Schneebesen oder Handrührer gut vermengen. Den Quark vorsichtig unterheben, bis sich eine cremige Masse ergibt. Die Speisestärke und das Backpulver unterrühren. Die Masse sollte gleichmäßig und nicht zu flüssig sein.Auf dem Boden verteilen:
Die Quarkmasse gleichmäßig auf dem Schokoboden verteilen, so dass sie die gesamte Fläche bedeckt.
3. Gezupfte Schokoteig-Decke
Zusammensetzung:
Mehl, Zucker, Kakaopulver, Vanillezucker, Salz und Backpulver in einer Schüssel vermengen. Die Butter in kleine Stücke schneiden und unterkneten, bis sich ein glatter, leicht loser Teig ergibt. Das Ei und die kalten 3 EL Wasser hinzufügen und den Teig weiter verkneten, bis er geschmeidig ist.Auf die Quarkmasse legen:
Den Teig in kleine Stücke reißen und diese mit kleinen Lücken vorsichtig auf die Quarkmasse legen. Dabei nicht die gesamte Fläche bedecken, damit die Quarkfüllung beim Backen durchlüftet wird und nicht zu kompakt wird.
4. Backen
Ofen vorheizen:
Die Ofentemperaturen sollten wie folgt eingestellt werden:- Ober-/Unterhitze: 180 °C
- Umluft: 160 °C
Backzeit:
Den Kuchen für etwa 60 Minuten backen. Nach 45 Minuten prüfen, ob die Oberfläche zu dunkel wird. In diesem Fall den Kuchen mit Alufolie abdecken, damit er nicht verbrennt. Der Kuchen sollte am Ende leicht wackeln, aber nicht mehr flüssig sein.Abkühlen lassen:
Nach dem Backen den Kuchen vollständig abkühlen lassen, bevor er aus der Form genommen wird. Nach Belieben kann er vor dem Servieren mit Puderzucker bestäubt werden.
Tipps und Variationen
1. Magerquark oder Schmand
In den Rezepten wird oft Magerquark verwendet, um die Füllung cremig und leicht zu halten. Alternativ kann man Schmand oder ein Quark-Schmand-Gemisch verwenden, um den Kuchen noch feiner und fettiger zu machen. Einige Rezeptvarianten integrieren auch Mandarinenstücke in die Quarkmasse, um eine fruchtige Note hinzuzufügen.
2. Backformen
Der Kuchen kann sowohl in einer Springform als auch auf einem Blech gebacken werden. Für ein Blech müssen die Zutaten verdoppelt werden. In der Kastenform backt der Kuchen ebenfalls gut, wodurch er optisch besonders attraktiv wirkt.
3. Kakaopulver
Ein entscheidender Geschmacksfaktor ist das Kakaopulver. Es sollte hochwertig sein, um den Schokoladenaroma der Decke und des Bodens zu betonen. Bei Verwendung von dunkler Schokolade kann man auch kleine Stücke darin reiben, um die Aromenvielfalt zu erhöhen.
4. Haltbarkeit
Der Kuchen hält sich bei Zimmertemperatur nur kurz. Besser ist es, ihn im Kühlschrank zu lagern, wo er etwa eine Woche haltbar bleibt. Er kann auch eingefroren werden, wobei er nach dem Auftauen noch genießbar ist.
Historische Hintergründe
Der russische Zupfkuchen stammt ursprünglich nicht aus Russland, wie der Name vermuten lässt. Die Entstehung des Rezeptes ist nicht eindeutig belegt, aber es gibt mehrere Theorien. Eine davon besagt, dass der Kuchen in den späten 1980er- oder frühen 1990er-Jahren durch eine Backmischung eines deutschen Herstellers populär wurde. Laut mehreren Quellen könnte der Name auf den optischen Eindruck zurückgehen: die gezupften Teigstücke auf der Oberfläche ähneln in ungebackenem Zustand den Turmspitzen russischer Kirchen.
Ein weiteres Detail, das in mehreren Quellen erwähnt wird, ist, dass der Kuchen in der DDR bereits in den 1980er-Jahren sehr beliebt war – oft als Geburtstagskuchen für Kinder. Heute ist er ein typischer Kuchen der Oma-Generation, der nicht nur traditionell gebacken wird, sondern auch oft mit Liebe und Geschmack hergestellt wird.
Schlussfolgerung
Der russische Zupfkuchen ist ein Kuchen, der durch seine Kombination aus Schokoladenboden, cremiger Quarkfüllung und gezupfter Decke überzeugt. Seine einfache Zubereitung und die hohe Akzeptanz machen ihn zu einem beliebten Rezept für Anfänger und Profis gleichermaßen. Obwohl der Name auf Russland hindeutet, ist der Kuchen eine typisch deutsche Kreation, die sich über die Jahre als Klassiker etabliert hat. Mit den richtigen Zutaten und der richtigen Technik gelingt der Kuchen jedes Mal – und er bleibt ein Genuss, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Quellen
- Russischer Zupfkuchen – Einfaches Rezept für einen klassischen russischen Zupfkuchen nach Omas Rezept
- Die Geschichte des beliebten Russischen Zupfkuchens
- Saftig und fluffig: Russischer Zupfkuchen nach Omas Rezept
- Russischer Zupfkuchen – Der saftige Käsekuchen mit Schokoboden
- Russischer Zupfkuchen – Rezept und Zubereitung
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