Omas Florentiner-Rezept: Einfach, knusprig und ohne Orangeat sowie Zitronat
Florentiner sind seit vielen Jahrzehnten ein festes Element im Adventsbacken. Ihre unverwechselbare Kombination aus Mandeln, Honig, Schlagsahne und eventuell kandierten Früchten macht sie zu einer beliebten Delikatesse, die nicht nur zu Weihnachten, sondern auch als Mitbringsel oder Kaffeegenuss geschätzt wird. Ein besonderes Merkmal des Florentinerrezeptes ist, dass es sich gut individuell anpassen lässt. Viele traditionelle Rezepte enthalten Orangeat und Zitronat, doch es gibt auch kandierte Früchte-freie Varianten, die dennoch knusprig, aromatisch und köstlich sind.
Dieser Artikel beschreibt ein einfaches und traditionelles Rezept für Florentiner ohne die Verwendung von Orangeat und Zitronat. Zudem werden die historischen Wurzeln, die Rolle im Weihnachtsbacken und verschiedene kreative Abwandlungen vorgestellt. Ziel ist es, ein verlässliches, schmackhaftes Rezept zu liefern, das sowohl Anfängern als auch erfahrenen Backern gut gelingt.
Die Wurzeln des Florentiner-Rezeptes
Florentiner, auch als Firenzini oder Florentiner Art bezeichnet, haben eine spannende Geschichte. Obwohl ihr Name an die italienische Stadt Florenz erinnert, stammen sie nicht ursprünglich aus Italien. Die Herkunft liegt vielmehr in der Zeit des 16. Jahrhunderts, als Caterina de’ Medici, eine französische Königin aus Florenz, in Frankreich lebte. Es wird angenommen, dass das Rezept für das Gebäck in dieser Zeit entstand und später nach Deutschland kam.
In Deutschland entwickelte sich das Rezept weiter. Während in Italien traditionell auf Mehl verzichtet wird, sind deutsche Florentiner oft mit bis zu 50 Gramm Mehl angereichert. Im beschriebenen Rezept wird jedoch nur mit 20 Gramm Mehl gearbeitet, was den Keksen eine besonders nussige, intensive Textur verleiht. In Süddeutschland sind Florentiner mittlerweile zu einem Klassiker unter den Weihnachtsplätzchen geworden.
Ein weiteres Interessantes an den Florentinern ist, dass es keine einheitliche Rezeptvorgabe gibt. So sind sie in verschiedenen Regionen und Familien mit unterschiedlichen Zutaten und Zubereitungsweisen verfeinert worden. Während manche Rezepte kandierte Früchte enthalten, andere Rosinen oder Datteln, gibt es auch Varianten, die ganz ohne Trockenfrüchte auskommen – eine Option, die besonders bei Kindern und Erwachsenen mit sensibler Zunge geschätzt wird.
Florentiner: Traditionelles Rezept ohne Orangeat und Zitronat
Die Kombination aus Mandeln, Honig, Schlagsahne und Butter bildet die Basis für die typische Karamellmasse, die die Florentiner zu etwas Besonderem macht. In diesem Rezept wird bewusst auf Orangeat und Zitronat verzichtet, um den Geschmack zu vereinfachen und die Textur der Plätzchen betonter hervorzuheben. Zudem eignet sich dieses Rezept für Personen, die Trockenfrüchte nicht mögen oder aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten müssen.
Zutaten
Für ca. 40–50 Plätzchen benötigt man folgende Zutaten:
- 250 g gehackte Mandeln
- 100 g kandierte Kirschen (oder alternativ kandierte Orangen)
- 100 g Honig (z. B. Akazienhonig oder Rapsblütenhonig)
- 70 g Butter
- 70 g Schlagsahne
- 50 g Rohrzucker oder normaler Haushaltszucker
- 20 g Mehl
- Optional: 4 EL gehackte Pistazien oder Nüsse
Für den dunklen Schokoladenguss:
- 200 g dunkle Kuvertüre oder Zartbitterschokolade
- 15 g Kokosfett
Kochutensilien
- 1 Schüssel
- 1 Schneidbrett
- 1 Messer
- 1 Pfanne oder Topf
- 1 Pfannenwender
- 1 Backpapier
- 1 Löffel
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung:
- Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (oder Umluft) vorheizen.
- Die kandierten Früchte (z. B. Kirschen oder Orangen) mit einem Messer kleiner würfeln.
- Alle Zutaten abwiegen und bereitstellen, um während des Karamellisierens keine Zeit zu verlieren.
Herstellung der Masse:
- In einer beschichteten Pfanne oder einem Topf Butter, Zucker und Honig bei mittlerer Hitze schmelzen lassen.
- Die Masse leicht köcheln lassen, bis eine goldbraune Farbe entsteht. Dabei ist es wichtig, dass die Masse nicht zu dunkel wird, da sie sonst bitter schmeckt.
- Sobald die Masse die gewünschte Farbe hat, die Schlagsahne hinzugeben und etwa 3–4 Minuten einkochen lassen.
- Die gehackten Mandeln und Pistazien (oder Nüsse) untermischen und gut verrühren.
- Die kleingeschnittenen kandierten Früchte und das Mehl vorsichtig unter die Masse rühren.
Formen der Plätzchen:
- Mit einem Teelöffel kleine Häufchen der Masse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. Dabei einen ausreichenden Abstand zwischen den Häufchen einhalten, da die Plätzchen beim Backen etwas verlaufen.
- Die Häufchen leicht flachdrücken, um eine gleichmäßige Form zu erzielen.
- Die Plätzchen für etwa 15 Minuten im Ofen backen, bis sie goldbraun sind. Sie sollten noch etwas weich sein, da sie nach dem Abkühlen knusprig werden.
Schokoladenguss:
- In der Zwischenzeit die Kuvertüre mit Kokosfett im Wasserbad schmelzen.
- Sobald die Plätzchen vollständig abgekühlt sind, mit einem Löffel etwas Guss auf den Boden streichen und mit dem Guss nach unten auf das Backpapier legen.
- Die Plätzchen an einem kühlen, trockenen Ort fest werden lassen.
Tipps für den besten Geschmack
- Honig: Der Honig sollte von guter Qualität sein. Akazienhonig oder Rapsblütenhonig eignen sich besonders gut, da sie eine klare, feine Note haben.
- Kandierte Früchte: Wenn man sich nicht an kandierten Kirschen oder Orangen satt sehen kann, kann man auch andere kandierte Früchte wie Ananas oder Aprikosen verwenden.
- Mandeln: Gehackte Mandeln sorgen für eine bessere Textur. Wenn man die Mandeln selbst hackt, sollte man darauf achten, sie nicht zu fein zu zerkleinern, da die Plätzchen sonst zu weich werden.
- Backzeit: Die Plätzchen sollten nicht zu lange im Ofen bleiben. Ein leichtes Goldbraun ist optimal. Sie werden nach dem Abkühlen knusprig.
- Schokolade: Für den Guss eignet sich dunkle Kuvertüre mit mindestens 60 % Kakao. Wer eine süßere Variante bevorzugt, kann auch eine Kuvertüre mit niedrigerem Kakao-Anteil verwenden.
Abwechslungsreiche Varianten
Florentiner lassen sich gut variieren, um individuelle Vorlieben oder saisonale Zutaten einzubinden. Hier einige Ideen:
- Nussvariante: Statt Mandeln kann man auch Haselnüsse, Walnüsse oder Pistazien verwenden.
- Kakaonote: Wer eine leicht bittere Note mag, kann etwas Kakaopulver oder dunkle Schokolade in die Masse geben.
- Honig-Mischung: Mischen Sie verschiedene Honigsorten, z. B. Akazien- und Heidehonig, um eine reichere Geschmacksnote zu erzielen.
- Gewürze: Ein kleiner Schuss Zimt oder Muskatnuss verleiht den Plätzchen eine warme, weihnachtliche Note.
- Kandiertes Obst: Ob kandierte Kirschen, Orangen oder Aprikosen – kandierte Früchte können den Geschmack verfeinern und das Aroma intensivieren.
Florentiner ohne Ei: Ein gesundes Rezept
Ein besonderes Vorteil des hier vorgestellten Rezeptes ist, dass es ganz ohne Ei auskommt. Der Teig verbindet sich durch das Karamellisieren der Zucker-Honig-Masse und benötigt daher keinen Eischnee oder Eier. Dies macht die Plätzchen besonders geeignet für Familien, in denen jemand auf Eier verzichten muss, z. B. aus Allergiegründen oder aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Zudem ist die Konsistenz der Plätzchen durch die Karamellmasse stabil und lässt sich gut formen. Eier sind also nicht zwingend erforderlich, um leckere, knusprige Florentiner zu backen.
Weitere Rezepttipps und Tipps zum Backen
- Backblech: Verwenden Sie immer Backpapier, um die Plätzchen nicht anbrennen zu lassen und das Reinigen des Ofens zu erleichtern.
- Abkühlen lassen: Die Plätzchen sollten nach dem Backen auf dem Blech auskühlen, damit sie ihre Form behalten und nicht zusammenfallen.
- Zubereitung im Voraus: Die Plätzchen können gut vorbereitet werden und sollten vor dem Servieren einige Stunden auskühlen, um knusprig zu werden.
- Aufbewahrung: In einer luftdichten Verpackung oder Schachtel können die Plätzchen mehrere Tage bis zu einer Woche aufbewahrt werden.
- Verpackungstipp: Die Plätzchen eignen sich hervorragend als Geschenk oder Mitbringsel. Verpacken Sie sie in Schokoladentüten oder kleine Geschenkboxen.
Warum Florentiner zum Weihnachtsbacken passen
Obwohl Florentiner nicht traditionell als Weihnachtsgebäck gelten, passen sie trotzdem hervorragend in die Adventszeit. Die nussige Note, kombiniert mit der süßen Karamellmasse, vermittelt einen warmen, winterlichen Geschmack. Die dunkle Schokolade im Guss betont die weihnachtliche Atmosphäre und passt optisch sowie geschmacklich in den typischen Weihnachtsplätzchenteller.
Florentiner eignen sich auch gut als Kaffeegenuss oder als kleines Snack-Gebäck. Sie sind nicht zu süß und haben trotzdem eine intensive Geschmacksnote, die gut in eine Vielfalt an Weihnachtsplätzchen passt.
Schlussfolgerung
Florentiner sind eine traditionelle, aber dennoch flexible Plätzchen-Variante, die sich hervorragend für das Weihnachtsbacken eignet. Das Rezept ohne Orangeat und Zitronat betont die natürlichen Aromen von Mandeln, Honig und Schlagsahne und vermeidet zusätzliche Süße durch kandierte Früchte. Dadurch eignet sich dieses Rezept besonders gut für Familien, in denen jemand Trockenfrüchte nicht mag oder nicht verträgt.
Mit den gegebenen Tipps und Anpassungsmöglichkeiten kann jeder Backenthusiast sein eigenes Rezept kreieren, das den individuellen Geschmack trifft. Egal ob mit oder ohne kandierte Früchte, mit Pistazien oder Haselnüssen – die Kombination aus Mandeln, Honig und Schlagsahne macht die Plätzchen zu einem unverwechselbaren Klassiker.
Quellen
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