Klassisches Rezept für Omas Feuerspatzen – Ein fränkisches Schmalzgebäck in Hefeteig oder Quarkteig

Die Feuerspatzen, auch bekannt als Feierschpootz’n oder Feuerspotzn, gehören zu den traditionellen Schmalzgebäcksorten, die vor allem in Franken und Baden-Württemberg beliebt sind. Sie werden entweder aus Hefeteig oder Quarkteig hergestellt und sind typischerweise mit Puderzucker bestäubt, wodurch sie nicht nur lecker, sondern auch optisch ansprechend werden. In diesem Artikel wird ein klassisches Rezept für Omas Feuerspatzen vorgestellt, das entweder auf der Basis von Hefeteig oder Quarkteig zubereitet werden kann. Beide Varianten sind in der Region verbreitet und genießen hohes Ansehen als hausgemachtes Lebkuchen-Konkurrenzprodukt – nur mit Schmalz statt mit Zucker gebacken.

Die hier detailliert beschriebenen Rezepte und Zubereitungsschritte stammen aus verschiedenen Quellen, die sich im Wesentlichen in zwei Gruppen einteilen lassen: die Hefeteig-Variante und die Quarkteig-Variante. Beide haben sich in der fränkischen und baden-württembergischen Tradition bewährt und werden bis heute in vielen Familien nach Oma’s Rezept zubereitet. Nachfolgend werden die Zutaten, Zubereitung und Tipps zur optimalen Ausführung beider Rezeptideen beschrieben.

Rezeptvarianten: Hefeteig oder Quarkteig?

Es gibt zwei grundlegende Arten von Feuerspatzen:

  1. Feuerspatzen mit Hefeteig
    Diese Variante ist etwas aufwendiger in der Zubereitung, da der Teig gehen muss. Der Hefeteig sorgt für einen luftigeren Biss und eine leichtere Struktur.

  2. Feuerspatzen mit Quarkteig
    Dieser Teig ist einfacher herzustellen und schneller im Ansetzen. Der Quark verleiht dem Gebäck eine saftige Konsistenz und einen cremigen Geschmack.

Beide Varianten können mit Puderzucker bestäubt serviert werden oder mit Zimt-Zucker oder Marmelade kombiniert. Sie sind typisch für die festliche Zeit, insbesondere zu Weihnachten oder an anderen Feiertagen.

Im Folgenden werden beide Rezepte detailliert beschrieben, einschließlich der Zutaten, der Zubereitung und Tipps zur optimalen Ausführung.

Rezept 1: Feuerspatzen mit Hefeteig (Omas Rezept)

Zutaten (für ca. 40 Stück):

  • 500 g Weizenmehl (Typ 405 oder 550)
  • 20 g frische Hefe (oder 5 g Trockenhefe)
  • 100 ml lauwarme Milch
  • 2 Eier
  • 1 EL Rum (optional)
  • 2 EL Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 100 g weiche Butter
  • Butterschmalz zum Frittieren
  • Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung:

1. Vorteig herstellen:

  • Das Mehl in eine Schüssel sieben und in der Mitte eine Mulde eindrücken.
  • Die frische Hefe (oder die Trockenhefe) in der Mulde bröckeln und mit etwas Zucker bestreuen.
  • Etwa 100 ml lauwarme Milch hinzufügen und alles mit etwas Mehl vom Rand vermengen.
  • Die Schüssel mit einem Küchentuch abdecken und den Vorteig etwa 15 Minuten ruhen lassen.

2. Teig kneten:

  • Den Rest der lauwarmen Milch (ca. 200 ml) zum Vorteig geben.
  • Eier, Rum (wenn verwendet), Zucker, Salz und die weiche Butter unterrühren.
  • Mit den Knethaken einer Küchenmaschine oder von Hand zu einem glatten Teig kneten, bis er sich vom Schüsselrand löst.
  • Den Teig erneut mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort für 2 Stunden gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.

3. Frittieren:

  • Kurz vor Beendigung der Ruhezeit das Butterschmalz in einem weiten Topf oder in einer Fritteuse auf 170 °C erhitzen.
  • Mit einem großen, scharfkantigen Löffel portionsweise Teigstücke abstechen und in das heiße Schmalz geben.
  • Den Deckel auflegen und 2 Minuten frittieren.
  • Dann den Deckel abnehmen, die Feuerspatzen wenden und weitere 2 Minuten offen frittieren.
  • Anschließend die Feuerspatzen mit einer Schaumkelle herausheben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

4. Servieren:

  • Die fertigen Feuerspatzen mit Puderzucker bestreuen und lauwarm servieren.

Tipps zur Zubereitung:

  • Der Vorteig ist entscheidend für die Geschmacksentwicklung. Er sollte gut ruhen, damit sich die Hefe aktivieren kann.
  • Der Teig sollte nach dem Kneten weich, aber nicht klebrig sein. Falls er zu klebrig ist, etwas Mehl hinzugeben.
  • Die Fritturtemperatur ist entscheidend. Bei zu niedriger Temperatur werden die Feuerspatzen matschig, bei zu hoher zu trocken.
  • Für die beste Textur sollten die Feuerspatzen nicht zu groß portioniert werden.
  • Wer Zimt-Zucker statt Puderzucker verwenden möchte, kann die Feuerspatzen nach dem Ausbacken darin wälzen.

Rezept 2: Feuerspatzen mit Quarkteig (Einfache Variante)

Zutaten (für ca. 40 Stück):

  • 500 g Magerquark
  • 500 g Mehl
  • 5 Eier
  • 175 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1500 g Butterschmalz (zum Frittieren)
  • Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung:

1. Teig herstellen:

  • Eier, Zucker, Vanillezucker und Salz in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen oder Handrührer schaumig rühren.
  • Den Magerquark unterheben.
  • Das Mehl mit dem Backpulver mischen und in die Schüssel sieben. Alles zu einem festen, homogenen Teig verrühren.

2. Frittieren:

  • Das Butterschmalz in einem Topf erhitzen. Die optimale Temperatur beträgt 170 bis 175 °C.
  • Mit einem Esslöffel eiskugelgroße Stücke vom Teig abstechen und in das heiße Fett geben.
  • Die Feuerspatzen goldbraun frittieren. Ein Anhaltspunkt für die richtige Temperatur ist, wenn das Fett am Kochlöffelstiel kleine Bläschen wirft.
  • Die Feuerspatzen nach dem Frittieren mit einem Rost oder Küchenkrepp abtropfen lassen.

3. Servieren:

  • Die Feuerspatzen mit Puderzucker bestäuben und lauwarm servieren.

Tipps zur Zubereitung:

  • Der Quarkteig ist einfacher und schneller herzustellen als der Hefeteig, da keine Ruhephase notwendig ist.
  • Der Teig sollte fest genug sein, um portionsweise abgestochen zu werden. Falls er zu weich ist, etwas Mehl hinzugeben.
  • Wer den Teig vorteilhaft portionieren will, kann einen Eisportionierer oder zwei Esslöffel verwenden.
  • Die Fritturtemperatur ist entscheidend für das Ergebnis. Bei zu niedriger Temperatur werden die Feuerspatzen matschig, bei zu hoher zu trocken.
  • Alternativ zum Butterschmalz kann auch Pflanzenfett verwendet werden. Dies verändert den Geschmack leicht, ist jedoch hygienischer und in der Regel günstiger.

Historische Hintergründe und regionale Bedeutung

Die Feuerspatzen haben eine lange Tradition in Franken und Baden-Württemberg. Sie zählen zu den sogenannten Schmalzgebäcken, die vor allem in den Wintermonaten, insbesondere um Weihnachten, hergestellt werden. In einigen Regionen werden sie auch als Feierschpootz’n bezeichnet, wobei der Begriff regional variieren kann.

Regionale Unterschiede

  • Franken: In Franken sind Feuerspatzen meist mit Puderzucker bestäubt oder mit Zimt-Zucker vermischt. Die Hefeteig- und Quarkteig-Varianten sind beide verbreitet.
  • Baden-Württemberg: In dieser Region sind Feuerspatzen oft als Teil eines Festtagsbuffets zu finden und werden häufig in Kombination mit Glühwein oder anderen süßen Speisen serviert.

Verwandte Rezepte

  • Feuerspotzn – Ein anderes fränkisches Schmalzgebäck, das sich in der Zubereitung leicht von den Feuerspatzen unterscheidet.
  • Quarkbällchen – Eine Variante der Feuerspatzen, die nur aus Quarkteig hergestellt wird und oft als Dessert serviert wird.
  • Zwiebelkuchen (Bülle Dünnele) – Ein weiteres typisches Backwerk aus Baden-Württemberg, das oft als Alternative zu Feuerspatzen angeboten wird.

Nährwert und Ernährungstipps

Da Feuerspatzen in Butterschmalz oder Pflanzenfett gefritiert werden, enthalten sie einen relativ hohen Fettgehalt. Sie sind daher nicht ideal für eine kalorienreduzierte Ernährung. Dennoch sind sie ein beliebtes Leckermädchen und können in Maßen genossen werden.

Nährwerte pro Portion (ca. 10 Stück):

Nährstoff Menge
Kalorien ca. 1.200–1.500 kcal
Fett ca. 70–90 g
Kohlenhydrate ca. 60–80 g
Eiweiß ca. 15–20 g

Tipps für eine leichtere Variante:

  • Weizenmehl kann durch Vollkornmehl ersetzt werden.
  • Butterschmalz kann durch Pflanzenfett ersetzt werden.
  • Die Portionengröße sollte reduziert werden.
  • Die Backzeit kann verkürzt werden, um weniger Fett aufzunehmen.

Fazit

Omas Feuerspatzen sind ein traditionelles Rezept, das in der fränkischen und baden-württembergischen Küche eine besondere Stellung einnimmt. Sie können entweder aus Hefeteig oder Quarkteig hergestellt werden und sind typischerweise mit Puderzucker bestäubt. Beide Varianten sind in der Region beliebt und werden oft zu Festen oder an besonderen Tagen serviert.

Die Zubereitung ist einfach und erfordert keine speziellen Kochkenntnisse. Mit ein paar Tipps und der richtigen Temperatur im Fett gelingen die Feuerspatzen jedes Mal. Sie sind nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Stück Heimat, das in vielen Familien bis heute nach Oma’s Rezept gebacken wird.


Quellen

  1. Omas Feuerspatzen
  2. Hefeteig-Rezepte aus Baden-Württemberg
  3. Frankische Rezepte – Feuerspatzen
  4. Küchenmomente – Feuerspatzen und Rezension
  5. BR – Feuerspatzen-Rezept
  6. Einfachbacken – Feuerspatzen-Rezept

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