Oma Helenes Streuselkuchen: Traditionelle Backkunst der Landbäckerei Stinges

Der Streuselkuchen, ein Klassiker der deutschen Backtradition, hat in vielen Haushalten eine besondere Stellung. Besonders bei der Familie Stinges, die seit 1852 mit der Landbäckerei in Lüttelbracht eine der größten Bäckereien der Region betreibt, hat er eine lange und bewegende Geschichte. Der Streuselkuchen „Oma Helenes Butterstreusel“ ist mehr als nur ein Rezept – es ist ein Symbol für die Werte eines traditionsbewussten Familienunternehmens, das sich durch Ausdauer, Innovation und Leidenschaft für das Handwerk auszeichnet. In diesem Artikel wird das Rezept für den Streuselkuchen vom Blech, wie es in der Landbäckerei Stinges bekannt und geschätzt wird, detailliert vorgestellt. Zudem wird die historische Bedeutung des Rezeptes und die Rolle, die Oma Helene Stinges in der Entwicklung und Bewahrung dieser Backkunst gespielt hat, näher betrachtet.

Die Geschichte hinter dem Rezept

Die Wurzeln des Streuselkuchens „Oma Helenes Butterstreusel“ reichen bis ins Jahr 1852 zurück, als Leopold Stinges in Lüttelbracht eine Bäckerei und Schankwirtschaft gründete. Diese Gründung markierte den Beginn des Familienunternehmens „Landbäckerei Stinges“, das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der größten Arbeitgeber der Region entwickelte. Besonders in der Zeit des Zweiten Weltkrieges war die Landbäckerei Stinges ein fester Bestandteil des täglichen Lebens vieler Menschen. In dieser Zeit übernahm Oma Helene Stinges eine zentrale Rolle. Sie hielt die Bäckerei am Leben und führte sie mit Einsatz und Tatkraft. Es war sie, die die heute noch beliebten Backspezialitäten wie die Butter-Streusel-Platte oder den Butter-Stollen erfand. Diese Rezepte, die auf alten Familienrezepten basieren, sind bis heute Teil des Sortiments der Landbäckerei und tragen ihren Namen als Tribut an ihre Schöpferin.

Das Rezept: Streuselkuchen vom Blech mit Hefeteig

Der Streuselkuchen „Oma Helenes Butterstreusel“ ist ein Klassiker der deutschen Kuchentradition. Er vereint einen lockeren Hefeteig mit knusprigen Streuseln aus Mehl, Zucker und kalter Butter. Im Folgenden wird das Rezept detailliert beschrieben, basierend auf den Angaben, die in den Quellen enthalten sind. Die Zubereitung ist einfach, aber erfordert etwas Sorgfalt und Geduld, um den typischen Geschmack und die perfekte Konsistenz zu erzielen.

Zutaten

Für den Hefeteig:

  • 225 ml Milch
  • 1 Würfel frische Hefe (ca. 42 g)
  • 500–525 g Mehl (vorzugsweise Type 550)
  • 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
  • 80 g weiche, zimmerwarme Butter in Würfeln
  • 1 Ei (Größe M), raumtemperiert
  • 1 Prise Salz

Für die Streusel:

  • 175 g kalte Butter in Würfeln oder Flocken
  • 300 g Mehl
  • 150 g Zucker
  • Optional: Mark einer Vanilleschote und/oder 1 Teelöffel Zimt und/oder Zitronenschale

Zum Bestreichen:

  • 200 g Crème Fraîche, nicht mehr ganz kalt

Für die Garnitur:

  • Puderzucker oder Puderzuckerguss (optional)

Zubereitung

Vorbereitung des Hefeteigs

  1. In einer großen Schüssel lauwarme Milch mit Zucker und Salz mischen. Die Hefe darauf bröseln und unter Rühren auflösen.
  2. Mehl, Vanillezucker, Butter, Ei und Salz hinzugeben. Mit einem Knethaken einer Küchenmaschine auf höchster Stufe etwa 8 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten.
  3. Den Hefeteig zu einer Kugel formen und abgedeckt an einem warmen Ort etwa 60–90 Minuten gehen lassen, bis sich der Teig mindestens verdoppelt hat.

Vorbereitung der Streusel

  1. In der Zwischenzeit die Streusel zubereiten: Kalte Butterflocken mit Mehl, Zucker und Salz (und optional mit Vanilleschote, Zimt oder Zitronenschale) verkneten.
  2. Am besten mit dem Knethaken des Handmixers arbeiten. Nach einem bestimmten Zeitpunkt kann man die Streusel auch kurz mit den Händen formen, um zu vermeiden, dass die Handwärme die Butter zum Schmelzen bringt.

Zusammenbau und Backen

  1. Den Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Das Backblech (39 x 26 x 4 cm) leicht fetten.
  2. Den Hefeteig aus der Schüssel nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte nochmals durchkneten.
  3. Den Teig auf dem gefetteten Backblech gleichmäßig ausrollen.
  4. Die Crème Fraîche kurz glatt rühren und dünn auf dem Hefeteig verstreichen. Dazu Kleckse auf dem Teig verteilen und mit einer Winkelpalette oder einem Kuchenheber vorsichtig verstreichen, ohne den Hefeteig zu stark zu drücken.
  5. Die Streusel darauf verteilen, dabei auch die Ränder und Ecken nicht vergessen.
  6. Den Kuchen abgedeckt nochmals 20–30 Minuten gehen lassen.
  7. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 22–30 Minuten goldgelb backen.
  8. Nach dem Backen den Kuchen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
  9. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen oder etwas Puderzuckerguss garnieren.

Tipps zur Zubereitung

  • Kalte Butter für die Streusel: Um die Streusel knusprig zu halten, ist es wichtig, kalte Butter zu verwenden. Dies verhindert, dass die Streusel während des Backens zusammenfallen.
  • Crème Fraîche: Die Crème Fraîche dient als Schicht zwischen Hefeteig und Streuseln. Sie verleiht dem Kuchen eine cremige Note und verhindert, dass die Streuseln den Teig zu stark durchfeuchten.
  • Optionaler Geschmack: Für eine individuelle Note kann man die Streusel mit dem Mark einer Vanilleschote, Zimt oder Zitronenschale veredeln.

Die Bedeutung des Streuselkuchens in der Familie Stinges

Der Streuselkuchen „Oma Helenes Butterstreusel“ ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für die Werte, die die Familie Stinges über Generationen hinweg pflegt. Oma Helene Stinges hat nicht nur mit ihrem Können die Backkunst in der Familie weitergegeben, sondern auch mit ihrem Einsatz für das Unternehmen in schwierigen Zeiten die Grundlagen für dessen Erfolg gelegt. Ihr Streuselkuchen ist heute ein Aushängeschild der Landbäckerei und wird von Kunden aus der Region und darüber hinaus geschätzt.

Die Familie Stinges betont, dass die Rezepte nach wie vor auf alten Familienrezepten basieren, die jedoch im Laufe der Zeit verfeinert wurden. Dies spiegelt sich auch im Streuselkuchen wider, der durch seine harmonische Kombination aus lockerem Hefeteig und knusprigen Streuseln zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Sortiments geworden ist. Zudem zeigt die Landbäckerei, dass sie nicht nur auf Traditionen baut, sondern auch bereit ist, Innovationen in das Angebot einzubinden. Beispiele dafür sind die Senfkruste oder das Patschel-Brot, bei dem die Flexibilität eines Familienunternehmens im Vergleich zu einem Industriebetrieb besonders zum Vorteil genutzt werden kann.

Die Philosophie der Landbäckerei Stinges

Die Landbäckerei Stinges ist ein Unternehmen, das sich durch seine bodenständige Herangehensweise und seine Verpflichtung gegenüber der Qualität und dem Geschmack auszeichnet. Die Brüder Leo und Willi Alexander Stinges betonen in Interviews, dass es wichtig sei, sich auf die Bedürfnisse der Kunden einzulassen und gleichzeitig nicht jeden Trend mitzumachen. So wurden beispielsweise glutenfreie Produkte, obwohl sie für eine Zeit lang im Sortiment standen, aufgrund des geringen Erfolgs wieder gestrichen. Dies zeigt, dass die Landbäckerei Stinges nicht nur auf Modeerscheinungen reagiert, sondern auch auf die Nachfrage und die Qualität ihrer Produkte fokussiert.

In der Konditorei-Abteilung sieht die Familie Stinges ein besonders vielversprechendes Geschäftsfeld. Hier profitiert das Unternehmen von der Expertise, die innerhalb der Familie vorhanden ist. Die beiden Söhne, die sich in diesem Bereich besonders engagieren, tragen dazu bei, dass die Konditorei-Abteilung weiter ausgebaut wird. Dies spiegelt sich auch im Streuselkuchen wider, der neben anderen Klassikern wie dem Butter-Stollen eine feste Stellung im Sortiment einnimmt.

Die Zukunft der Landbäckerei Stinges

Die Landbäckerei Stinges blickt nicht nur auf eine reiche Vergangenheit zurück, sondern auch in die Zukunft. Die Kinder Carlotta, Fiona, Christopher und Fabio sind bereits im Unternehmen tätig und tragen das Erbe ihrer Väter und Vorväter weiter. Dies zeigt, dass die Familie Stinges nicht nur die Werte der Handwerkskunst und der Gastfreundschaft lebt, sondern auch die Bereitschaft hat, sich der Zukunft zu stellen. Die 6. Generation wird somit in die Fußstapfen der Vorgänger treten und sicherstellen, dass die Landbäckerei Stinges auch in den kommenden Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Region bleibt.

Schlussfolgerung

Der Streuselkuchen „Oma Helenes Butterstreusel“ ist mehr als nur ein Backrezept – er ist ein Stück Geschichte, das in der Familie Stinges lebendig bleibt. Durch die Kombination aus traditionellem Hefeteig und knusprigen Streuseln bietet der Kuchen eine harmonische Balance zwischen Geschmack und Textur, die ihn zu einem wahren Klassiker macht. Die Zubereitung des Kuchens folgt zwar einfachen Schritten, erfordert jedoch die Sorgfalt und die Erfahrung, die in der Familie Stinges über Generationen weitergegeben wurden.

Die Landbäckerei Stinges steht für die Werte von Handwerkskunst, Tradition und Innovation. Der Streuselkuchen ist hierbei nicht nur ein Produkt, sondern auch ein Symbol für die Stabilität und die Widerstandsfähigkeit eines Familienunternehmens, das sich über die Jahrzehnte bewährt hat. Mit Oma Helenes Streuselkuchen hat die Familie Stinges nicht nur ein Rezept geschaffen, das bis heute beliebt ist, sondern auch eine Kultur des Backens bewahrt, die in vielen Haushalten und Herzen weiterlebt.

Quellen

  1. Seit 170 Jahren Backwaren aus Lüttelbracht
  2. Wir produzieren das kleine Glück
  3. Rezept: Streuselkuchen vom Blech – Hefeteig
  4. 170 Jahre Stinges – Wenn Familie Geschichte schreibt
  5. Streuselkuchen – Omas Klassiker-Rezept

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