Omas Linzer Plätzchen: Traditionelle Weihnachtsplätzchen nach Originalrezept
Linzer Plätzchen gelten als einer der Klassiker der Weihnachtsbäckerei. Mit ihrer mürben Konsistenz, dem Aroma von Zimt, Nelke und Haselnüssen sowie der sauren Füllung aus Johannisbeergelee oder Marmelade verbinden sie für viele Menschen Erinnerungen an die Weihnachtszeit. In den Bereichen, in denen sie traditionell hergestellt werden, tragen sie auch Namen wie Linzer Augen, Spitzbuben oder Hildabrötchen. Sie sind nicht nur in ihrer Zubereitung einfach, sondern auch in ihrer Haltbarkeit und Speicherung bestens geeignet, um sie über die Festtage hinweg zu genießen.
Die Rezepte für Linzer Plätzchen folgen zwar im Grundsatz ähnlichen Prinzipien, können aber in den Details stark voneinander abweichen. Dieser Artikel konzentriert sich auf ein traditionelles Rezept, das oft als Omas Rezept bezeichnet wird und in mehreren Quellen beschrieben wird. Ziel ist es, eine umfassende Anleitung mit Hintergrundinformationen, Tipps und Tricks sowie Rezeptdetails zu liefern, die sich an Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen richten.
Ursprung und Hintergrund
Linzer Plätzchen haben ihre historischen Wurzeln in der Region um die Stadt Linz im österreichischen Bundesland Oberösterreich. Der Name „Linzer Plätzchen“ stammt daher, und es wird oft angenommen, dass sie aus der dortigen Region stammen. Allerdings ist es nicht möglich, einen genauen Ursprung des Rezepts zu bestimmen. In einigen Quellen wird erwähnt, dass sie eng mit der Linzer Torte verwandt sind, die ebenfalls aus der Region stammt.
Die Linzer Plätzchen sind in ihrer Grundform ein mürber Keks, der aus einem Teig besteht, der mit Haselnüssen, Zimt, Nelke und Kakaopulver angereichert wird. Das Besondere ist die Füllung, die in der Regel aus Johannisbeergelee besteht. Alternativ können auch Himbeermarmelade oder Zwetschgenmarmelade verwendet werden, je nach regionaler Vorliebe oder persönlichen Geschmack.
Zutaten und Rezeptgrundlagen
Die Zutaten für Omas Linzer Plätzchen sind einfach, aber entscheidend für den Geschmack und die Konsistenz. Sie umfassen:
- Haselnüsse (frisch gemahlen)
- Kalt gehaltene Butter
- Eigelb
- Brauner Zucker (oder weißer Zucker als Alternative)
- Weizenmehl (Typ 405 oder 550, Dinkelmehl ist ebenfalls möglich)
- Kakaopulver (optional)
- Zimt und Nelke
- Salz (optional)
- Johannisbeergelee oder Himbeermarmelade
- Puderzucker (zur Dekoration)
Die Kombination aus kalter Butter und Eigelb sorgt dafür, dass der Teig besonders mürbe und zart wird. Der Teig wird nach der Zubereitung im Kühlschrank gelagert, was ihm die nötige Konsistenz für das Ausstechen verleiht. Bei der Fertigstellung werden die Plätzchen entweder mit einem Loch in der Mitte oder mit anderen Weihnachtsmotiven wie Sternen oder Herzen ausgestochen.
Zubereitung des Teigs
Die Zubereitung des Teigs ist entscheidend für den Erfolg der Plätzchen. Der Teig sollte nicht zu fest sein, aber auch nicht zu bröselig. Einige der Quellen betonen, dass die Butter kalt sein sollte, da sie im Teig kleine Fetteinschlüsse bildet, die die Kekse beim Backen knusprig und mürbe werden lassen. Die Butter sollte vor der Zubereitung in kleine Würfel geschnitten und, falls nötig, kurz ins Gefrierfach gegeben werden, um sie besonders kalt zu halten.
Zu den Zutaten gehören:
- 100 g Haselnüsse (frisch gemahlen)
- 200 g kalte Butter (in Würfeln)
- 1 Eigelb
- 100 g brauner Zucker
- 275 g Mehl
- 20 g Kakaopulver (optional)
- 1 Teelöffel Zimt
- 1 Prise Salz
Die Haselnüsse sollten frisch geröstet und gemahlen werden, da sie dem Teig eine intensive Nussnote verleihen. Danach werden sie mit allen anderen trockenen Zutaten in eine Schüssel gegeben. Mit den Händen wird die Butter in die Mischung eingerieben, bis die Konsistenz einer feinen Sandstruktur erreicht ist. Anschließend wird das Eigelb hinzugefügt und der Teig kurz zu einem glatten Ballen geknetet.
Der Teig wird dann mit Frischhaltefolie abgedeckt und im Kühlschrank für mindestens eine Stunde, besser jedoch über Nacht, ruhen gelassen. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Konsistenz zu erhalten und das Ausstechen zu erleichtern.
Ausstechen und Backen
Nachdem der Teig ausreichend gekühlt ist, wird er auf eine bemehlte Arbeitsfläche gelegt und zu einer Platte von etwa 5 mm Dicke ausgerollt. Mit einem Ausstecher (einem kreisrunden Ausstecher mit gewelltem Rand) werden die Plätzchen ausgestochen. Etwa die Hälfte der Plätzchen erhält einen Ausstich in der Mitte, entweder ein Loch, ein Herz oder ein Stern, je nach Wunsch. Dieser Schritt ist wichtig für die spätere Füllung.
Die Plätzchen werden auf ein mit Backpapier belegtes Backblech gelegt und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Celsius für 9–10 Minuten gebacken. Wichtig ist, dass die Kekse nicht zu dunkel werden, da sie sonst an ihre mürbe Konsistenz verlieren. Nach dem Backen sollten sie mindestens 5 Minuten auf dem Backblech abkühlen, bevor sie weiter verarbeitet werden.
Füllung und Zusammenbau
Die Füllung ist ein weiterer entscheidender Schritt. Hier wird traditionell Johannisbeergelee verwendet, das in eine kleine Schüssel gegeben und gut verrührt wird. Alternativ kann Himbeermarmelade oder Zwetschgenmarmelade verwendet werden. Es ist wichtig, dass die Marmelade nicht zu flüssig ist, da sie ansonsten das Aussehen der Kekse beeinflusst.
Die gefüllte Hälfte der Kekse (also diejenigen ohne Motiv) wird mit Marmelade bestreichen. Anschließend wird der Deckel, also der Keks mit dem Motiv, darauf gelegt und leicht andrücken. Für diejenigen, die ein besonders präzises Ergebnis möchten, kann die Marmelade in einen Spritzbeutel gefüllt und in die Aussparung in der Mitte des Kekses gefüllt werden.
Zum Schluss werden die Kekse mit einem Hauch Puderzucker bestäubt, um sie optisch abzurunden.
Tipps und Tricks für die richtige Zubereitung
Um die Linzer Plätzchen perfekt zu gelingen, gibt es einige Tipps, die aus den Quellen abgeleitet wurden:
- Butter kalt halten: Die Butter sollte vor der Zubereitung in kleine Würfel geschnitten und, falls nötig, kurz ins Gefrierfach gegeben werden. So bleibt der Teig mürbe.
- Eigelb einarbeiten: Das Eigelb sorgt für eine bessere Konsistenz und Stabilität des Teigs. Es sollte gut untergeknetet werden.
- Teig kühlen: Der Teig sollte mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen, besser noch über Nacht. Dies macht ihn leichter auszustechen und beugt dem Bröseln vor.
- Nicht zu lange kneten: Der Teig sollte nur so lange geknetet werden, bis er zusammenkommt. Ein zu langes Kneten kann ihn fest und weniger mürbe machen.
- Zutaten nicht übermischen: Es sollte vermieden werden, die Zutaten zu intensiv zu vermengen, da dies die Konsistenz beeinträchtigen kann.
- Backzeit kontrollieren: Die Kekse sollten nicht zu dunkel werden. Sie sollten leicht gebräuntet sein, aber nicht dunkelbraun. Eine Backzeit von 9–10 Minuten ist meist optimal.
- Marmelade nicht zu flüssig sein: Die Füllung sollte cremig, aber nicht zu flüssig sein. Falls nötig, kann sie kurz aufgekocht werden, um die Konsistenz zu verbessern.
- Kekse abkühlen lassen: Nach dem Backen sollten die Kekse mindestens 5 Minuten auf dem Backblech abkühlen, bevor sie weiter verarbeitet werden.
- Lagerung in einer Keksdose: Linzer Plätzchen sollten in einer luftdichten Keksdose an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. So bleiben sie mürbe und aromatisch.
Haltbarkeit und Aufbewahrung
Linzer Plätzchen sind in ihrer Haltbarkeit recht hoch, wenn sie richtig gelagert werden. Sie können in einer Keksdose aus Blech oder Plastik aufbewahrt werden, am besten an einem kühlen und dunklen Ort. So bleiben sie mürbe und aromatisch. Einige Quellen erwähnen, dass die Plätzchen bis zu 2–3 Stunden nach dem Zusammenbau fest werden und dann für mehrere Tage bis Wochen haltbar sind.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Plätzchen nach dem Zusammenbau eine gewisse Zeit reifen können. Einige Quellen erwähnen, dass sie am leckersten schmecken, wenn sie 5–7 Tage in der Keksdose ziehen. Dies lässt die Aromen und die Konsistenz optimal entfalten.
Abwandlungen und individuelle Gestaltung
Die Linzer Plätzchen sind in ihrer Form und Füllung recht frei gestaltbar. Es gibt keine feste Vorgabe, wie sie auszusehen haben, was sie besonders attraktiv für kreative Bäcker macht. Einige Beispiele für Abwandlungen sind:
- Nussvariante: Statt Haselnüssen können auch Mandeln verwendet werden.
- Motivgestaltung: Neben dem klassischen Loch in der Mitte können auch Sterne, Herzen oder Weihnachtsbäume ausgestochen werden.
- Füllung: Neben Johannisbeergelee können auch Himbeermarmelade, Zwetschgenmarmelade oder andere Fruchtmarmeladen verwendet werden.
- Gewürze: Die Menge an Zimt oder Nelke kann nach Wunsch variiert werden.
- Kakaopulver: Dies ist optional und kann weggelassen oder hinzugefügt werden.
- Form: Die Kekse können auch in anderen Formen wie Wellenformen, Sterne oder Herzen ausgestochen werden.
Rezept: Omas Linzer Plätzchen
Zutaten (für ca. 30–40 Kekse):
Für den Teig: - 100 g Haselnüsse (frisch gemahlen) - 200 g kalte Butter (in Würfeln) - 1 Eigelb - 100 g brauner Zucker (oder weißer Zucker) - 275 g Mehl (Typ 405 oder 550) - 20 g Kakaopulver (optional) - 1 Teelöffel Zimt - 1 Prise Salz
Für die Füllung: - 100 g Johannisbeergelee oder Himbeermarmelade
Für die Dekoration: - Puderzucker
Utensilien:
- Ausstecher (kreisförmig mit gewelltem Rand, Herz, Stern)
- Backpapier
- Spritzbeutel (optional)
- Schüssel zum Verrühren der Marmelade
Zubereitung:
Haselnüsse rösten und mahlen: Die Haselnüsse in einer trockenen Pfanne ohne Öl rösten, bis sie goldbraun sind. Anschließend fein mahlen.
Teig zubereiten: In einer Schüssel die Haselnüsse mit Mehl, Kakaopulver, Zimt, Salz und Zucker vermengen. Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und mit den Händen in die Mischung einreiben, bis die Konsistenz einer feinen Sandstruktur erreicht ist. Das Eigelb hinzugeben und kurz zu einem glatten Teig kneten.
Teig kühlen: Den Teig mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank für mindestens 1 Stunde oder besser über Nacht ruhen lassen.
Teig ausrollen und ausstechen: Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche rollen (ca. 5 mm dick). Mit einem Ausstecher Plätzchen ausstechen. Etwa die Hälfte der Plätzchen erhält einen Ausstich in der Mitte (z. B. ein Herz, Stern oder Loch).
Backen: Die Plätzchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen (180 Grad Celsius) für 9–10 Minuten backen. Nach dem Backen 5 Minuten auf dem Backblech abkühlen lassen.
Füllung: Die Marmelade in einer Schüssel gut verrühren. Die unteren Kekse mit Marmelade bestreichen und die Deckel darauf legen. Falls gewünscht, kann die Marmelade auch in einen Spritzbeutel gefüllt und in die Aussparung gefüllt werden.
Dekoration: Die Kekse mit Puderzucker bestäuben.
Lagern: Die Kekse in einer Keksdose an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Sie können bis zu 2–3 Stunden fest werden und sind dann servierbereit.
Schlussfolgerung
Linzer Plätzchen sind nicht nur ein Klassiker der Weihnachtsbäckerei, sondern auch eine hervorragende Kombination aus Geschmack, Aroma und Konsistenz. Das Rezept nach Omas Originalrezept ist einfach, aber die Details entscheiden über den Erfolg. Die Verwendung kalter Butter, das Eigelb, die Haselnüsse und die Johannisbeermarmelade sind entscheidend für den typischen Geschmack. Der Teig muss ordnungsgemäß gekühlt und ausgestochen werden, um die richtige Form zu erhalten.
Die Abwandlungen in Form, Füllung und Gewürzen machen die Plätzchen ideal für kreative Bäcker und Familien, die ihre eigene Note in die Weihnachtsbäckerei einbringen möchten. Mit den richtigen Tipps und Tricks ist es einfach, die Plätzchen perfekt zu gelingen.
Quellen
Ähnliche Beiträge
-
Klassischer Gurkensalat nach Oma: Traditionelles Rezept mit Sahne oder Schmand
-
Rezepte und Tipps für ein klassisches Rindergulasch – Oma's Tradition in moderner Küche
-
Klassisches Gulaschrezept nach Oma Magda: Ein herzhaftes Gericht aus Tradition und Geschmack
-
Omas Gulaschrezept – Traditionelle Zubereitung und Geheimnisse für perfektes Rindergulasch
-
Klassisches Gulasch nach Omas Art – Rezept, Tipps und Hintergrund
-
Omas Grießauflauf: Klassische Rezepte, Zubereitung und Variationen
-
Authentischer Grießkuchen nach Omas Rezept – Traditionelle Rezepte und Zubereitung
-
Rezepte mit Gnocchi und Käse: Einfache Kombinationen für die schnelle Feierabendküche