Kaninchenbraten wie bei Oma: Klassische Backofenrezepte und Tipps für ein saftiges Gericht

Die Zubereitung von Kaninchenfleisch im Backofen ist eine kulinarische Tradition, die in vielen Haushalten in Deutschland und der gesamten Mitteleuropa bis heute lebendig geblieben ist. Klassische Rezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, versprechen nicht nur ein leckeres und herzhaftes Gericht, sondern auch eine Nostalgie, die an die Kochkunst der Großmütter erinnert. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte und Tipps vorgestellt, die sich auf traditionelle Methoden konzentrieren, wie man ein saftiges Kaninchen im Backofen zubereiten kann. Die Fokus liegt dabei auf den Aspekten der Zubereitung, den Zutaten, der Garzeit sowie auf der optimalen Aufbewahrung nach dem Garen.

Die Grundlagen: Kaninchenfleisch und seine Eigenschaften

Kaninchenfleisch ist ein mageres, nährreiches und geschmackvoll Fleisch, das sich besonders gut für langsame Garverfahren eignet. In der deutschen und tschechischen Küche war es bis in die Nachkriegszeit hinein ein weit verbreitetes Gericht. Heute zählt es zu den sogenannten „Nischenlebensmitteln“, die oft in Festessen oder besonderen Anlässen serviert werden. Einige der Rezepte in den Quellen betonen, dass Kaninchenfleisch durch seine Delikatesse und die Fähigkeit, sich bei richtiger Zubereitung saftig und zart zu garen, besonders geeignet ist für rustikale Gerichte im Backofen.

Klassische Zubereitungsweise: Kaninchenbraten wie bei Oma

Die Rezepte aus den Quellen haben gemeinsam, dass sie sich an traditionelle Methoden orientieren, bei denen das Kaninchen entweder als Ganzes oder in Teile zerlegt im Backofen gegart wird. Die Vorbereitung ist meist einfach, aber die Garzeit ist in der Regel recht lang, was unterstreicht, dass Kaninchenfleisch aufgrund seines geringen Fettgehalts vorsichtig und schonend gekocht werden muss, um seine Saftigkeit zu bewahren.

Rezept 1: Kaninchenbraten mit Schweinebauch und Zwiebeln

Ein Rezept aus der Tschechischen Republik, das als „králík na česneku“ bekannt ist, beschreibt eine rustikale Variante des Kaninchenbraten. In diesem Rezept wird das Kaninchen mit Knoblauch, Zwiebeln und Schweinebauch im Backofen gebraten. Der Schweinebauch, der vorher in 3 bis 4 cm dicke Stücke geschnitten wird, trägt dazu bei, das Fleisch saftig zu halten. Die Vorbereitung umfasst das Einreiben des Kaninchens mit Knoblauch und Salz, das Schneiden der Zwiebeln und die Vorbereitung des Bratens im Bräter. Danach wird etwas Wasser zugegeben und alles mit einem Deckel abgedeckt, um im Ofen gegart zu werden.

Rezept 2: Kaninchen mit würziger Marinade im Backofen

Ein weiteres Rezept beschreibt, wie man ein rustikales Kaninchen im Backofen mit einer würzigen Marinade zubereiten kann. Dieses Gericht ist besonders gut für ein gemütliches Abendessen mit Familie oder Freunden geeignet. Die Zutaten umfassen Zwiebeln, Karotten, Knoblauch, Thymian, Rosmarin, Olivenöl, Rotwein, Salz und Pfeffer. Das Kaninchen wird in eine Auflaufform gelegt und mit der Marinade überzogen. Nachdem die Form mit Alufolie abgedeckt wurde, wird das Gericht für eine Stunde im vorgeheizten Ofen gegart. Anschließend wird die Folie entfernt und das Fleisch für weitere 30 Minuten gebraten, bis die Haut knusprig wird.

Rezept 3: Kaninchenkeulen mit Senfsauce

Ein weiteres Rezept, das sich besonders für die Oma-Tradition eignet, ist die Zubereitung von Kaninchenkeulen mit Senfsauce. In diesem Rezept werden die Kaninchenkeulen mit grobem französischen Senf eingekocht und anschließend in Butterschmalz mit Bacon-Würfeln angebraten. Schalotten, Knoblauch, Kräuter sowie Weißwein und Geflügelfond werden hinzugefügt, und das Ganze wird im Backofen für 60 Minuten geschmort. Nach der Garzeit wird die Sauce mit Crème fraîche, weiterem Senf und Speisestärke gebunden.

Wichtige Tipps zur Zubereitung

Die Rezepte haben einige Gemeinsamkeiten, die sich in Form von Tipps zusammenfassen lassen, die für die erfolgreiche Zubereitung eines Kaninchenbratens im Backofen hilfreich sind:

  • Die richtige Vorbereitung: Vor dem Garen ist es wichtig, das Kaninchen gründlich zu waschen und gegebenenfalls in Teile zu zerlegen. In einigen Rezepten wird empfohlen, das Kaninchen vor dem Einreiben mit Senf oder Knoblauch zu trocken zu tupfen, um eine bessere Haftung der Gewürze zu ermöglichen.

  • Die Garzeit: Ein Kaninchen im Backofen benötigt in der Regel eine Garzeit von mindestens einer Stunde, oft auch länger. Es ist wichtig, das Gericht nicht zu früh aus dem Ofen zu nehmen, da das Fleisch andernfalls trocken und ungenießbar wird.

  • Die Temperatur: Die Garzeit hängt auch von der Ofentemperatur ab. In den Rezepten werden Temperaturen zwischen 160 und 200 °C empfohlen. Bei niedrigeren Temperaturen wird das Fleisch schonender gekocht, was besonders bei magerem Kaninchenfleisch wichtig ist.

  • Die Kerntemperatur: Ein weiterer Tipp, der in einem der Rezepte erwähnt wird, ist die Messung der Kerntemperatur mit einem Fleischthermometer. Eine optimale Kerntemperatur von 70 bis 75 °C ist ideal, um sicherzustellen, dass das Fleisch durchgegart, aber noch saftig ist.

  • Die Soße: In einigen Rezepten entsteht eine dunkle Soße im Bräter, die nicht nur das Gericht inhaltlich ergänzt, sondern auch als Beilage dienen kann. In anderen Fällen wird eine Senfsauce gebunden, die das Aroma des Kaninchens noch verstärkt.

Beilagen und Servierempfehlungen

Ein Kaninchenbraten ist ohne passende Beilagen nicht komplett. In den Rezepten werden verschiedene Vorschläge gemacht, die je nach Geschmack und Anlass ausgewählt werden können:

  • Gedünsteter Spinat und Kartoffelknödel: Ein Rezept aus der Tschechischen Republik empfiehlt, das Kaninchen mit gedünstetem Spinat und Kartoffelknödeln zu servieren.

  • Deftiges Kraut oder Klöße: In einem weiteren Rezept wird vorgeschlagen, das Gericht mit deftigem Kraut oder Klößen als Beilage zu servieren, was besonders bei rustikalen Gerichten passend ist.

  • Andere Beilagen: Je nach Region und individuellem Geschmack können auch andere Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder Salate passen. In einigen Rezepten wird auch erwähnt, dass man das Gericht mit den eigenen liebsten Gemüsesorten ergänzen kann.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Nach der Zubereitung ist es wichtig, das Kaninchenbraten korrekt aufzubewahren, um die Haltbarkeit zu maximieren. In einem der Rezepte wird erwähnt, dass Omas Kaninchenkeulen im Backofen, wenn sie richtig aufbewahrt werden, bis zu 2 bis 3 Tage haltbar sind. Dazu empfiehlt sich, das Gericht in einer luftdichten Vorratsdose im Kühlschrank zu lagern. Vor der Aufbewahrung sollte das Fleisch und die Soße vollständig abgekühlt sein.

Fazit: Ein Gericht, das Tradition und Geschmack verbindet

Kaninchenbraten wie bei Oma ist mehr als nur ein Gericht – es ist ein Stück kulinarische Tradition, das die Werte von Familie, Nahrungsmittelversorgung und Genuss verbindet. Die Rezepte, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, zeigen, wie einfach und zugleich lecker ein Kaninchen im Backofen zubereitet werden kann. Mit den richtigen Tipps und der richtigen Zubereitung ist es möglich, ein Gericht zu servieren, das nicht nur die Geschmacksknospen trifft, sondern auch Emotionen weckt.

Rezept: Kaninchenbraten im Backofen

Hier folgt ein vollständiges Rezept, das sich aus den verschiedenen Quellen zusammensetzt und eine Kombination aus traditioneller Zubereitung und moderner Technik darstellt.

Zutaten (4 Portionen)

  • 1 Kaninchen (ca. 2,5–3 kg), ohne Darm
  • 4 EL Senf (grober französischer Senf)
  • 1 Bund Suppengrün (Sellerie, Möhre, Petersilie)
  • 1 große Zwiebel
  • 1–2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 500 ml Brühe (Geflügel oder Wild)
  • 200 ml Rotwein
  • 1 Lorbeerblatt
  • 4 Wacholderbeeren
  • 1 TL Thymian
  • ½ TL Majoran
  • 100 g Sahne
  • 125 g Bacon
  • 1 Zweig frischer Thymian
  • 1 Zweig frischer Rosmarin
  • 2 Lorbeerblätter
  • 250 g Crème fraîche
  • 1 EL Speisestärke oder Maizena zum Binden
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

Schritt 1: Vorbereitung

  1. Das Kaninchen gut waschen, mit Küchenpapier trocken tupfen und in Teile zerlegen (Keulen, Vorderläufe, Rücken).
  2. Die Suppengrün waschen, die Möhre und den Sellerie schälen und klein schneiden.
  3. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken.
  4. Den Bacon in Würfel schneiden.

Schritt 2: Einreiben und Braten

  1. Das Kaninchen mit Senf dick einreiben.
  2. In einer Pfanne oder einem Bräter Butterschmalz erhitzen. Das Kaninchen mit Bacon-Würfeln von allen Seiten anbraten.
  3. Zwiebeln, Knoblauch und Suppengrün hinzugeben und kurz mit anbraten.

Schritt 3: Ablöschen und Schmoren

  1. Die Tomatenmark untermischen.
  2. Mit Brühe und Rotwein ablöschen.
  3. Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Thymian, Majoran und Rosmarin hinzugeben.
  4. Alles mit einem Deckel abdecken und in den vorgeheizten Backofen (160–180 °C) schieben.
  5. Für ca. 60 Minuten schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist.

Schritt 4: Sauce binden

  1. Den Bräter vom Ofen nehmen und auf den Herd stellen.
  2. Das Fett mit einem Löffel abschöpfen.
  3. Die Crème fraîche mit etwas grobem Senf in die Sauce rühren.
  4. Speisestärke mit Wasser verrühren und in die Sauce einrühren.
  5. Die Sauce kurz aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Schritt 5: Servieren

  1. Das Kaninchen aus dem Bräter heben und in Schüsseln servieren.
  2. Die Sauce darübergießen.
  3. Mit Kartoffelknödeln, gedünstetem Spinat oder deftigem Kraut servieren.

Quellen

  1. Culina-Bohemica: Kaninchenbraten-Rezept
  2. Schnellekochideen: Kaninchen im Backofen
  3. Eat.de: Kaninchenkeulen aus dem Backofen
  4. Koch-Mit: Kaninchen-Rezept
  5. DasKochrezept.de: Kaninchen im Backofen
  6. KochenausLiebe: Kaninchen-Rezept mit Senfsauce

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