Johannisbeersaft nach alter Tradition – Ein Rezept von Oma

Johannisbeeren zählen zu den beliebtesten Beerenfrüchten im deutschen Küchenspiegel, insbesondere im Sommer, wenn sie in Hülle und Fülle im Garten reifen. Neben ihrer leckeren und erfrischenden Note sind sie auch reich an Vitamin C und Pektin, was sie zu einer wertvollen Zutat für verschiedene Rezepte macht. Eine besonders traditionelle und geschmackvoll aussehende Zubereitungsform ist der Johannisbeersaft. In diesem Artikel wird ein Rezept vorgestellt, das auf altbewährter Technik beruht und in seiner Form und Zubereitung an die Koch- und Backkunst der Omas erinnert. Es handelt sich hierbei um ein Rezept, das nicht nur lecker, sondern auch in seiner Herstellung bewusst und traditionell ist. Mit diesem Rezept können Johannisbeeren optimal genutzt und im weiteren Sinne konserviert werden – als wertvoller, fruchtiger Saft, der in der kalten Jahreszeit trinkbereit ist.

Traditionelle Rezeptur und Zubereitung

Ein klassisches Rezept für Johannisbeersaft, das in den Quellen beschrieben wird, ist ein typisches Beispiel für die traditionelle Herstellung in Familienküchen. Es erfordert keine besonderen Kenntnisse oder teure Geräte, sondern nutzt die natürlichen Eigenschaften der Beeren sowie die Grundzutaten, die in vielen Haushalten vorhanden sind. Die Rezeptur ist so angelegt, dass sie sowohl in der Vorbereitung als auch in der Zubereitung einfach und übersichtlich bleibt.

Zutaten

Für die Herstellung des Johannisbeersafts werden folgende Zutaten benötigt:

  • 4000 g Johannisbeeren (Rispen)
  • 2000 ml Wasser
  • 2000 g Zucker
  • 1 Päckchen Gelierzucker

Zubereitung

Die Zubereitung gliedert sich in mehrere Schritte, die in den Quellen detailliert beschrieben werden:

  1. Vorbereitung der Beeren:
    Zunächst werden die Johannisbeeren gründlich gesäubert und von den Stielen befreit. Danach werden sie gut abgetropfen, damit sie nicht zu viel Wasser in den Saft einbringen.

  2. Zerkleinern der Beeren:
    Die Beeren werden in einen großen Kochtopf gegeben und mit einem Kartoffelstampfer oder einer ähnlichen Vorrichtung zerdrückt. Anschließend wird das Wasser hinzugefügt und alles zum Kochen gebracht. Der Fruchtbrei wird etwa 20 Minuten lang leicht köcheln gelassen, um die Fruchtsäfte und Aromen freizusetzen.

  3. Abseihen des Safts:
    Nach dem Kochvorgang wird der Fruchtbrei durch ein sauberes Küchentuch oder ein feines Sieb abgefiltert. Dadurch entsteht der reine Johannisbeersaft, der danach gewogen oder abgemessen wird.

  4. Zusammenmischen mit Zucker:
    Der abgefilterte Saft wird mit Zucker gemischt. Die Faustregel lautet: Auf 1 kg (1 Liter) Saft kommen maximal 650 g Zucker. Dies gewährleistet eine ausgewogene Süße und verhindert, dass der Saft zu stark zuckrig wird.

  5. Aufkochen des Safts:
    Der Saft wird zusammen mit dem Zucker bei hoher Temperatur aufgekocht, und der eventuell entstehende Schaum wird vorsichtig abgeschöpft. Anschließend wird der Gelierzucker untergerührt, sobald der Saft nicht mehr kocht.

  6. Abfüllen und Aufbewahrung:
    Der heiß aufgekochte Saft wird sofort in sterile Flaschen abgefüllt und diese fest verschlossen. Danach können die Flaschen an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.

Ursprünge und Tradition

Die Herstellung von Fruchtsaft nach traditionellen Rezepten ist eine Technik, die in vielen Familien über Generationen weitergegeben wird. In den Quellen wird erwähnt, dass die Rezepte oft aus den Kochbüchern oder der mündlichen Tradition der Urgroßeltern stammen. Besonders bei der Johannisbeerenzeit, also um den Johannistag (24. Juni), wird der Saft hergestellt, wenn die Beeren am reifsten und leckersten sind.

Ein weiteres spannendes Detail ist, dass der Uropa, der Konditor und Gastronom war, oft keine schriftlichen Rezepte hatte. Seine Tochter, also die Oma, musste daher aufmerksam zuhören und sich die Schritte und Mengen im Laufe der Zeit einprägen oder notieren. Dies spiegelt die Hands-on-Philosophie der alten Schule wider, bei der das Kochen nicht nur eine Technik, sondern auch ein Erlebnis war, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Vorteile und Tipps

Die Herstellung von Johannisbeersaft nach diesem Rezept hat mehrere Vorteile:

  • Nährwert: Der Saft behält die natürlichen Nährstoffe der Beeren, insbesondere Vitamin C und Pektin, bei. Er ist daher gesünder als industriell hergestellte Fruchtsäfte.
  • Tradition: Das Rezept ist eine wunderbare Möglichkeit, die kochkünstlerischen Traditionen der Familie weiterzugeben.
  • Einfachheit: Es sind nur wenige Zutaten erforderlich, und die Zubereitung ist auch für Anfänger leicht nachvollziehbar.
  • Lagerfähigkeit: Durch das Aufkochen und Abfüllen in sterilen Flaschen ist der Saft monatelang haltbar und kann so im Winter genossen werden.

Einige Tipps, die aus den Quellen hervorgehen:

  • Johannisbeeren sorgfältig auswählen: Nur reife, frische Beeren sollten verwendet werden, da unreife oder verfaulte Beeren den Geschmack beeinträchtigen.
  • Nicht zu viel Zucker hinzufügen: Der Geschmack des Safts hängt stark von der richtigen Süße ab. Es wird empfohlen, die Menge des Zuckers nach den eigenen Vorlieben anzupassen.
  • Abkühlen lassen: Der Saft sollte vor dem Abfüllen gut abgekocht und vorzugsweise auf 105 °C gebracht werden, um Bakterien abzutöten und die Haltbarkeit zu erhöhen.
  • Sterile Flaschen: Vor dem Abfüllen sollten die Flaschen sterilisiert werden, um sicherzustellen, dass sich keine Keime im Saft bilden.

Wandel in der Rezeptur

Ein weiteres interessantes Aspekt aus den Quellen ist, dass Omas Rezept manchmal abgewandelt wurde. So wurden beispielsweise Gewürze wie Vanille oder Zimt hinzugefügt, um dem Saft eine zusätzliche Note zu verleihen. Diese Abwandlungen zeigen, wie kreativ man im Umgang mit traditionellen Rezepten sein kann. Es ist durchaus möglich, dem Johannisbeersaft individuelle Aromen hinzuzufügen, solange die Grundzutaten und der Kochvorgang nicht verändert werden, da diese die Haltbarkeit und das Aroma des Safts sichern.

Kulturelle Bedeutung

In vielen Familien ist die Herstellung von Fruchtsaft eine Art Ritus. Es ist nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch eine Form der Erinnerung an vergangene Zeiten. In den Quellen wird erwähnt, dass bei Familienfeiern Likörgläschen mit Johannisbeerlikör bereitstanden, die von Kindern manchmal „leckend“ leer gemacht wurden. Dies zeigt, dass Johannisbeeren nicht nur als Kuchen oder Saft genossen wurden, sondern auch in alkoholischen Getränken eine Rolle spielten. Der Likör, der aus dem gleichen Grundstock wie der Saft hergestellt wird, ist ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Beeren.

Gesundheitliche Aspekte

Johannisbeeren sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Sie enthalten viel Vitamin C, das für die Immunabwehr wichtig ist, sowie Pektin, das die Verdauung fördert. In den Quellen wird erwähnt, dass Oma den Johannisbeerlikör als „gesund und berauschend zugleich“ beschrieb. Obwohl Alkohol im Likör vorhanden ist, wird betont, dass die Menge entscheidend ist. Ein Gläschen pro Tag dürfte gesundheitlich keine Probleme bereiten, aber bei regelmäßiger Übernahme sollte auf die Leber gesorgt werden.

Fazit

Johannisbeersaft nach Omas Rezept ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein Stück Familientradition, eine Verbindung zu den Wurzeln und ein Genuss, der im Sommer besonders willkommen ist. Die Herstellung ist einfach, die Zutaten sind alltäglich und das Ergebnis ist ein erfrischender, nahrhafter Saft, der im Winter trinkbereit ist. Mit diesem Rezept können Johannisbeeren optimal genutzt werden, und es ist eine schöne Möglichkeit, die Kochkunst der Omas weiterzugeben. Ob als Klassiker im Glas oder als Variante mit Vanille oder Zimt – der Johannisbeersaft ist ein Rezept, das sich lohnt, ausprobiert zu werden.

Quellen

  1. Saftiger Johannisbeerkuchen nach Oma‘s Rezept
  2. Johannisbeersaft nach Uromas Art Rezept
  3. Schwarzer Johannisbeerlikör
  4. Johannisbeerkuchen mit Baiser

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