Flädle herstellen nach Omas Rezept – Ein Klassiker der Schwäbischen Küche

Einleitung

Flädle-Suppe, auch bekannt als Pfannkuchensuppe, ist ein Klassiker der schwäbischen Küche, der nicht nur Geschmack, sondern auch Nostalgie und Heimatverbundenheit ausstrahlt. In der kalten Jahreszeit, wenn es draußen grau und kalt ist, ist diese Suppe eine wärmende Umarmung von innen. Sie besteht aus zarten Pfannkuchenstreifen, die in einer klaren Brühe schwimmen und mit Gemüse veredelt werden.

Die Flädle, also die Pfannkuchenteile, sind der Schlüssel zur Suppe. Je zarter und dünner die Flädle, desto besser ist die Suppe. In diesem Artikel wird der Fokus auf dem Herstellen der Flädle liegen – eine zentraler Bestandteil, der oftmals unterschätzt wird. Die Suppe ist nicht nur ein traditionelles Gericht, sondern auch einfach und schnell zuzubereiten, was sie zu einem beliebten Rezept in vielen Haushalten macht.

Die Flädle-Suppe war ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, doch heute genießen sie nicht nur Schwaben, sondern viele Menschen in ganz Deutschland. Sie ist kalorienarm, nahrhaft und eignet sich hervorragend als Vorspeise oder leichter Hauptgang.

In den folgenden Abschnitten wird detailliert beschrieben, wie man die Flädle nach Omas Rezept herstellt, wobei sowohl die traditionelle als auch die moderne Herangehensweise berücksichtigt werden. Zudem werden Tipps und Tricks für den perfekten Geschmack sowie Variationen vorgestellt.

Was sind Flädle?

Flädle sind dünn gebackene Pfannkuchen, die in Streifen geschnitten und in Suppe serviert werden. Sie sind das A und O der Flädle-Suppe und entscheiden maßgeblich über den Geschmack und die Konsistenz des Gerichts. Traditionell werden Flädle aus einem einfachen Teig hergestellt, der aus Mehl, Milch, Eiern, Salz und etwas Öl besteht. Der Teig wird dünn in einer beschichteten Pfanne ausgebacht und danach in feine Streifen geschnitten.

Die Flädle müssen zart und flexibel sein, damit sie in der Brühe nicht zerfallen. Sie sollten goldbraun gebacken sein, aber nicht zu knusprig. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Ruhezeit des Teigs, die den Flädle ihre Elastizität verleiht. Wenn die Flädle zu heiß gebacken werden, können sie verbrennen und ihre Textur verlieren.

Es gibt verschiedene Variationen des Flädleteigs. In einigen Rezepten wird Dinkelmehl statt Weizenmehl verwendet, um dem Gericht eine leicht nussigere Note zu verleihen. Andere Rezepturen beinhalten auch zusätzliche Kräuter oder eine Prise Zucker, um den Teig süßer zu machen. Generell ist der Teig jedoch einfach und unkompliziert, was die Flädle-Suppe zu einem Gericht macht, das auch für Anfänger leicht nachzukochen ist.

Die Zutaten für den Flädleteig

Für den Flädleteig benötigt man folgende Zutaten:

  • Weizenmehl (Type 405): 150 g
    Alternativ kann auch Dinkelmehl (Type 630) verwendet werden, um dem Teig eine leicht nussige Note zu verleihen.

  • Milch mit 3,5 % oder 3,8 % Fett: 250 ml
    Die Milch sorgt für die flüssige Konsistenz des Teigs und verleiht ihm eine cremige Textur.

  • Eier (Größe M oder L): 3 Stück
    Die Eier binden den Teig und sorgen für eine feste, elastische Struktur.

  • Mineralwasser oder Sprudelwasser: 1 EL
    Dieses wird in den Teig untergehauen, um die Luftigkeit und Elastizität der Flädle zu erhöhen.

  • Salz: 1 Prise
    Der Salzgehalt ist gering, da die Suppe später gesalzen wird.

  • Pflanzenöl (Raps- oder Sonnenblumenöl): 5 TL
    Das Öl verhindert, dass die Flädle an der Pfanne haften und verleiht ihnen eine leicht goldene Färbung.

Diese Zutaten sind leicht zu beschaffen und oftmals bereits in der Küche vorhanden. In einigen Rezepten wird Butter statt Pflanzenöl verwendet, was dem Teig eine mildere, cremigere Note verleiht. Allerdings ist Pflanzenöl in der schwäbischen Tradition üblicher, da es eine leichtere Textur erzeugt.

Der Flädleteig herstellen

Vorbereitung

Die Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg des Rezepts. Zunächst sollten alle Zutaten griffbereit liegen. Eine beschichtete Pfanne (20–24 cm Durchmesser) ist ideal, da sie verhindert, dass die Flädle anbrennen oder kleben bleiben. Ein scharfes Messer und ein Schneidebrett sind ebenfalls unerlässlich, um die Flädle später in Streifen schneiden zu können.

Anmischen des Teigs

  1. Mehl und Salz vermengen: In einer großen Schüssel Mehl mit einer Prise Salz vermischen.
  2. Eier und Milch hinzufügen: Drei Eier und 250 ml Milch hinzugeben und mit einem Schneebesen oder einer Gabel gut verrühren.
  3. Sprudelwasser unterheben: Ein Esslöffel Mineralwasser oder Sprudelwasser langsam unterrühren, um den Teig aufzulockern.
  4. Öl unterheben: Fünf Teelöffel geschmolzenes Pflanzenöl langsam unterheben, bis der Teig glatt und homogen ist.
  5. Ruhezeit: Den Teig für mindestens 15 Minuten ruhen lassen, damit sich die Mehlbestandteile vollständig hydratisieren können und die Flädle später zarter werden.

Die Ruhezeit ist ein entscheidender Schritt, den man nicht weglassen sollte. Sie sorgt dafür, dass sich die Glutenstruktur im Mehl entfalten kann und die Flädle beim Backen nicht reißen.

Backen der Flädle

Pfanne erhitzen

Die beschichtete Pfanne wird mit etwas Pflanzenöl bestrichen und auf mittlerer Hitze erwärmt. Die Temperatur sollte nicht zu hoch sein, um das Anbrennen der Flädle zu vermeiden. Ein guter Test ist, mit dem Finger kurz über den Rand der Pfanne zu fahren – wenn man ein leichtes Hitzegefühl verspürt, ist die Temperatur ideal.

Ausbacken der Flädle

  1. Teig einfüllen: Mit einem Schöpflöffel oder einem Messbecher wird der Teig dünn in die Pfanne gegeben.
  2. Backzeit: Etwa 1–2 Minuten auf jeder Seite backen, bis die Flädle goldbraun sind. Sie sollten nicht zu knusprig, sondern weich und elastisch sein.
  3. Auskühlen lassen: Die Flädle auf ein Teller stapeln und vollständig abkühlen lassen. Dies verhindert, dass sie beim Schneiden zusammenkleben.

Ein häufiger Fehler ist, die Flädle zu heiß zu backen. Wenn die Pfanne zu heiß ist, brennen die Flädle an der Unterseite an und werden zu knusprig. Ideal ist es, sie leicht gebräunt, aber noch zart zu backen.

Schneiden der Flädle

Sobald die Flädle abgekühlt sind, werden sie mit einem scharfen Messer in feine Streifen geschnitten. Je dünner die Streifen, desto besser verteilen sie sich in der Suppe und saugen die Brühe auf. Bei diesem Schritt ist Vorsicht geboten, da die Streifen leicht zerbrechen können.

Ein Trick, um die Flädle gleichmäßig zu schneiden, ist, sie vor dem Schneiden fest zusammenzurollen. Dadurch entsteht ein gleichmäßiger Streifendurchmesser, und das Schneiden ist einfacher.

Zubereitung der Brühe

Die Brühe ist der zweite wesentliche Bestandteil der Flädle-Suppe. Sie kann entweder aus Gemüse oder Fleisch hergestellt werden, je nach Vorliebe. In traditionellen schwäbischen Rezepten wird oft eine kräftige Rindfleischbrühe verwendet, die die Suppe mit einem intensiven Aroma veredelt.

Zutaten für die Brühe

  • Gemüsebrühe oder Rindfleischbrühe: 1,5 Liter
    Je nach Rezept kann die Brühe gekauft oder selbst hergestellt werden. Eine selbstgemachte Brühe verleiht der Suppe einen intensiveren Geschmack.

  • Möhren: 1–2 Stück
    Die Möhren werden in dünne Streifen geschnitten oder geraspelt, um in der Brühe weich zu werden.

  • Sellerie: 1 Stück
    Der Sellerie verleiht der Brühe eine frische Note. Er wird ebenfalls in Streifen geschnitten.

  • Lauch: 1 Stange
    Der Lauch wird in Ringe geschnitten und gibt der Brühe eine mild-süße Note.

  • Knoblauchzehe: 1 Stk
    Die Knoblauchzehe wird fein gehackt und mit den anderen Zutaten in die Brühe gegeben.

  • Öl: 1 EL Sonnenblumenöl
    Das Öl sorgt für eine cremige Textur und verhindert, dass das Gemüse anbrennt.

  • Salz, Pfeffer, Muskat: Nach Geschmack
    Die Brühe wird abschließend mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskat abgeschmeckt.

Zubereitung der Brühe

  1. Anschwitzen: In einem großen Topf wird das Öl erhitzt, und das Gemüse (Möhre, Sellerie, Lauch) sowie der gehackte Knoblauch werden kurz angeschwitzt.
  2. Brühe zugeben: Die Brühe wird zum Topf gegossen und zum Kochen gebracht. Anschließend wird die Hitze reduziert, und alles wird etwa 10 Minuten bei geringer Hitze köcheln gelassen.
  3. Abschmecken: Die Brühe wird mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt. Wer möchte, kann auch frische Petersilie oder Schnittlauch hinzufügen.

Die Brühe sollte klar und nicht zu stark gewürzt sein, damit die Flädle ihren Geschmack entfalten können. Wer eine vegetarische Variante möchte, kann die Fleischbrühe durch eine Gemüsebrühe ersetzen.

Zusammenfügen der Suppe

Sobald die Flädle geschnitten und die Brühe gekocht sind, können die beiden Komponenten zusammengeführt werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Suppe zu servieren:

  1. Getrennt servieren: Die Brühe wird vor dem Servieren erwärmt, und die Flädle-Streifen werden direkt in die Suppenschüsseln gegeben. Dies verhindert, dass die Flädle zu weich werden und zerfallen.
  2. Vorbereiten und zusammenwürzen: Die Flädle können vorab gefroren werden, sodass sie bei Bedarf nur noch in die Suppe gegeben werden müssen. Dies ist praktisch, wenn man häufig Flädle-Suppe zubereitet.

Ein weiterer Tipp ist, die Suppe in tiefen Tellern zu servieren und mit frischen Kräutern wie Petersilie oder Schnittlauch zu garnieren. Dazu passt gut ein kleines Stück Brot, das die Suppe aufpeppt und sättigend wirkt.

Tipps und Tricks für perfekte Flädle

Zeit sparen

Wer oft Flädle-Suppe zubereiten möchte, kann die Flädle vorbereiten und einfrieren. Dazu werden die Flädle-Streifen in einer Schicht auf ein Backblech gelegt, gefroren und anschließend in eine Tüte verpackt. Beim nächsten Mal können sie direkt in die Suppe gegeben werden.

Geschmack verstärken

Für eine intensivere Note kann die Brühe mit ein paar Lorbeerblättern oder Wacholderbeeren veredelt werden. Wer möchte, kann auch etwas Schmand oder Sahne hinzugeben, um die Suppe cremiger zu machen.

Vegetarische Variante

Eine vegetarische Flädle-Suppe ist ebenfalls möglich. Dazu wird die Fleischbrühe durch eine Gemüsebrühe ersetzt, und das Gemüse kann nach Wunsch variiert werden. Wer möchte, kann auch etwas Kokosmilch hinzufügen, um der Suppe eine exotische Note zu verleihen.

Süße Variante

Für eine süße Variante können die Flädle mit einer Prise Zucker hergestellt werden. Dazu wird etwas Honig oder Zucker in die Suppe gegeben, und die Suppe wird mit Früchten wie Äpfeln oder Birnen veredelt. Dies ist eine willkommene Abwechslung, besonders in der kalten Jahreszeit.

Flädle-Suppe servieren und genießen

Die Flädle-Suppe ist ein Gericht, das nicht nur lecker, sondern auch emotional belastbar ist. Sie erinnert viele an Kindheitserinnerungen, an Omas Küche und an gemütliche Stunden am Tisch. Die Suppe ist ideal für kalte Tage und eignet sich sowohl als Vorspeise als auch als leichter Hauptgang. Sie ist nahrhaft, kalorienarm und einfach zuzubereiten.

Die Flädle-Suppe ist auch eine gute Gelegenheit, um die schwäbische Küche kennen zu lernen. Sie ist ein Symbol für Tradition, Nostalgie und Heimatverbundenheit. Egal, ob man sie in der Region isst oder zu Hause nachkocht – die Flädle-Suppe bringt immer ein Stück Schwaben ins Herbst- und Winterprogramm.

Schlussfolgerung

Die Flädle-Suppe ist nicht nur ein Gericht, sondern eine kulinarische Tradition, die Heimat, Nostalgie und Geschmack verbindet. Der Schlüssel zu einer perfekten Suppe liegt in den zarten Flädle, die aus einem einfachen Teig hergestellt werden. Die Suppe ist einfach zuzubereiten, nahrhaft und eignet sich für alle Altersgruppen. Sie kann vegetarisch oder herzhaft serviert werden und ist eine willkommene Abwechslung im Alltag.

Durch die Vorbereitung und die Zusammenstellung der Flädle und der Brühe getrennt voneinander bleibt die Suppe frisch und behält ihre Konsistenz. Zudem kann sie schnell serviert werden, was sie zu einem idealen Gericht für spontane Abende macht.

Die Flädle-Suppe ist mehr als nur Essen – sie ist ein Stück Schwaben, eine warme Umarmung von innen und eine Erinnerung an die gute alte Zeit. Ob in der Gaststube oder in der eigenen Küche – die Flädle-Suppe bringt immer Freude und Wärme auf den Tisch.

Quellen

  1. Flädlesuppe: Eine wärmende Umarmung von Oma
  2. Flädlesuppe-Rezept – Eine schwäbische Tradition
  3. Einfaches Rezept für Flädlesuppe
  4. Original schwäbische Flädlesuppe

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