Traditionelle Einmachrezepte wie von Oma – hausgemacht, gesund und voller Geschmack

Die Einmachkunst, wie sie Omas früher praktizierten, ist mehr als nur ein Weg, Lebensmittel haltbar zu machen. Es ist eine Tradition, die Geschmack, Erinnerungen und eine Verbindung zur Vergangenheit bewahrt. In den heutigen Zeiten, in denen Convenience-Produkte und industriell verarbeitete Lebensmittel dominieren, gewinnt die handwerkliche Herstellung von Einmachwaren wieder an Bedeutung. Die Vorteile sind vielfältig: Frische Produkte, individuelle Geschmacksrichtungen und die Sicherheit, zu wissen, was in den Gläsern steckt. In diesem Artikel wird ein Überblick über traditionelle Einmachrezepte gegeben, basierend auf bewährten Methoden, die aus den Quellen stammen. Dabei stehen Gurken, Pflaumen, Rote Bete und Birnen im Vordergrund.

Warum Einmachen wie von Oma?

Das Einmachen wie es Omas früher praktizierten, ist nicht nur ein Hobby, sondern auch eine sinnvolle Strategie, um Lebensmittel länger haltbar zu machen und den Geschmack von Saisonfrüchten bis in die kalte Jahreszeit hinein zu genießen. Im Gegensatz zu gekauften Einmachwaren, die oft Zusatzstoffe enthalten, sind selbstgemachte Einmachwaren nicht nur gesünder, sondern schmecken intensiver und erlauben es dem Einmacher, die Zutaten nach eigenem Geschmack zu kombinieren.

Ein weiterer Vorteil ist die Nachhaltigkeit. In der Saison erntete Früchte und Gemüse können in großen Mengen eingekocht werden, wodurch weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Zudem ist das Einmachen eine sinnvolle Form der Vorratshaltung, die unabhängig von Lieferketten bleibt und in Zeiten von Lebensmittelkrisen besonders wertvoll ist.

Gurken einlegen – Omas klassisches Rezept

Gurken sind eine der beliebtesten Einmachwaren, die in vielen Haushalten Einzug halten. Selbst eingelegte Gurken sind nicht nur schmackhafter als gekaufte Varianten, sondern auch frei von Konservierungsmitteln. Omas Rezept für eingelegte Gurken ist simpel, aber wirksam und erlaubt es, den Geschmack nach individuellen Vorlieben abzuwandeln.

Zutaten für Omas Gurkenrezept

Für vier Gläser à 500 ml benötigt man:

  • 1 kg Einlegegurken (klein und frisch)
  • 1 Liter Wasser
  • 500 ml klarer Essig (5 %)
  • 2 EL jodfreies Salz
  • 2 EL Zucker
  • 4 Zweige frischer Dill
  • 4 Knoblauchzehen
  • 4 TL Senfkörner (1 TL pro Glas)
  • 4 TL schwarze Pfefferkörner (1 TL pro Glas)
  • Optional: Meerrettichscheiben oder 1 kleine Chili pro Glas

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Gurken vorbereiten: Die Gurken gründlich mit Wasser und einer Gemüsebürste reinigen. Anschließend die Enden beidseitig abschneiden.
  2. Gläser und Deckel sterilisieren: Die Einmachgläser und deren Deckel 10 Minuten in kochendem Wasser auskochen und anschließend auf einem sauberen Tuch vollständig abtropfen lassen.
  3. Sud (Einlegewürze) vorbereiten: In einem großen Topf Wasser, Essig, Salz und Zucker vermengen und erhitzen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Die Gewürze wie Senfkörner, Pfefferkörner und optional Meerrettich oder Chili hinzufügen.

  4. Gewürze in die Gläser geben: In jedes Glas Dill, Knoblauchzehen und die abgemessenen Gewürze (Senfkörner, Pfefferkörner) geben.

  5. Gurken in die Gläser füllen: Die vorbereiteten Gurken in die Gläser füllen und anschließend mit dem Sud auffüllen.
  6. Einkochen: Die Gläser mit den Deckeln verschließen und in ein Wasserbad stellen. Das Wasserbad sollte bis knapp unter den Gläserrand gefüllt sein. Das Wasser zum Kochen bringen und die Gläser für etwa 25 Minuten köcheln lassen. Anschließend auskühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.

Diese Methode stellt sicher, dass die Gurken nicht nur aromatisch, sondern auch haltbar sind. Sie können bis zu einem Jahr gelagert werden, wenn sie vollständig abgekühlt und luftdicht verschlossen sind.

Pflaumen einkochen – Omas traditionelles Rezept

Pflaumen sind eine Saisonfrucht, die sich hervorragend zum Einkochen eignet. Omas Rezept für eingekochte Pflaumen ist nicht nur einfach, sondern auch köstlich – sie können als Nachtisch, zum Kuchenbacken oder als Snack verwendet werden. Eingekochte Pflaumen sind eine wunderbare Alternative zu industriell gefertigten Fruchtsäften oder Konfitüren.

Vorbereitung zum Einkochen

Bevor mit dem Einkochen begonnen wird, ist es wichtig, die Einmachgläser gründlich zu sterilisieren. Sowohl Weckgläser als auch Schraubgläser sind dafür geeignet. Es ist wichtig, dass keine Bakterien oder andere Verschmutzungen in den Gläsern vorhanden sind, da die eingekochten Pflaumen etwa ein Jahr haltbar sein können.

Die Pflaumen sollten frisch und reif, aber nicht überreif sein. Vor der Verarbeitung werden sie gründlich gewaschen und entkört. Es ist möglich, die Pflaumen mit oder ohne Kern zu einkochen. Wenn sie mit Kern einkochen, sind sie später weniger geeignet für Kuchen oder Desserts.

Rezept: Eingekochte Pflaumen nach Omas Art

Zutaten für 4 Einmachgläser:

  • 1 Kilogramm frische Pflaumen
  • 250 Gramm Zucker
  • 2 Zimtstangen
  • 1 Liter Wasser

Zubereitung Schritt-für-Schritt:

  1. Pflaumen vorbereiten: Die Pflaumen gründlich waschen und entkernen. Wer möchte, kann die Pflaumen auch halbieren, um sie leichter in die Gläser zu füllen.
  2. Zuckersud zubereiten: In einem großen Topf 1 Liter Wasser, 250 Gramm Zucker und 2 Zimtstangen erwärmen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat.
  3. Pflaumen im Sud köcheln: Die Pflaumen in den Zuckersud geben und bei mittlerer Hitze etwa 15–20 Minuten köcheln lassen, bis sie weich, aber noch Form behalten.
  4. In Gläser füllen: Die Gläser mit den gewaschenen und sterilisierten Einmachgläsern füllen und den Sud hinzugeben. Die Gläser sofort verschließen.
  5. Einkochen im Wasserbad: Die Gläser in ein Wasserbad stellen, das bis knapp unter den Gläserrand gefüllt ist. Das Wasser zum Kochen bringen und die Gläser etwa 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend auskühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.

Die eingelegten Pflaumen sind nach Ablauf der Einkochzeit haltbar und können bis zu einem Jahr gelagert werden.

Rote Bete einkochen – Omas traditionelle Methode

Rote Bete ist eine robuste Wurzelgemüse, die sich hervorragend zum Einlegen eignet. Omas Rezept für eingelegte Rote Bete ist nicht nur nahrhaft, sondern auch geschmacklich sehr ansprechend. Die Einlegewürze kann individuell an die Vorlieben angepasst werden, sodass jede Familie ihre eigene Version entdecken kann.

Vorbereitung der Rote Bete

Um die Rote Bete optimal für das Einlegen zu machen, ist es wichtig, frische, feste Stangen zu wählen. Vor dem Schälen und Schneiden der Rote Bete ist es ratsam, Handschuhe zu tragen, um unschöne Verfärbungen an den Händen zu vermeiden. Die Rote Bete wird gewaschen und in kleine Würfel geschnitten oder in Streifen gehackt, je nachdem, wie sie später verwendet werden soll.

Rezept: Eingelegte Rote Bete wie von Oma

Zutaten:

  • 1 Kilogramm Rote Bete (frisch und feste)
  • 1 Liter Wasser
  • 500 ml klarer Essig (5 %)
  • 2 EL Salz
  • 2 EL Zucker
  • 4 Lorbeerblätter
  • 10 Nelken
  • 2 EL Senfkörner

Zubereitung Schritt-für-Schritt:

  1. Rote Bete vorbereiten: Die Rote Bete waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden.
  2. Einmachgläser sterilisieren: Die Einmachgläser und Deckel 10 Minuten in kochendem Wasser auskochen und vollständig abtrocknen lassen.
  3. Einlegewürze zubereiten: In einem großen Topf Wasser, Essig, Salz, Zucker, Lorbeerblätter, Nelken und Senfkörner vermengen und leicht erwärmen.
  4. In Gläser füllen: Die Rote Bete in die Gläser füllen und mit der Einlegewürze auffüllen.
  5. Einkochen im Wasserbad: Die Gläser in ein Wasserbad stellen, das bis knapp unter den Gläserrand gefüllt ist. Das Wasser zum Kochen bringen und die Gläser etwa 30 Minuten köcheln lassen. Anschließend auskühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.

Die eingelegte Rote Bete ist nicht nur eine leckere Beilage zu deftigen Speisen, sondern auch ein hervorragendes Vorratsgemüse, das bis zu einem Jahr haltbar ist.

Birnen einkochen – Omas klassischer Geschmack

Birnen sind eine traditionelle Frucht, die sich hervorragend zum Einkochen eignet. Omas Rezept für eingekochte Birnen ist nicht nur einfach, sondern auch köstlich. Die Birnen bleiben lange frisch und können nach Wunsch mit verschiedenen Gewürzen verfeinert werden.

Rezept: Eingekochte Birnen nach Omas Art

Zutaten für 4 Einmachgläser:

  • 1 kg Birnen
  • 1 Liter Wasser
  • 300 Gramm Zucker
  • 2 EL Zitronensaft
  • Optional: Zimtstange oder andere Gewürze

Zubereitung Schritt-für-Schritt:

  1. Birnen vorbereiten: Die Birnen schälen, entkernen und Stiel sowie braune Stellen entfernen.
  2. Zuckersirup zubereiten: In einem großen Topf Wasser, Zucker und Zitronensaft vermengen und erhitzen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Optional: Zimtstange oder weitere Gewürze hinzufügen.
  3. Birnen blanchieren: In einem weiteren Topf Wasser zum Kochen bringen und die Birnen etwa 2 Minuten blanchieren. Anschließend abnehmen und auf die Einmachgläser verteilen.
  4. Sirup auffüllen: Den Zuckersirup in die Gläser füllen, bis diese vollständig gefüllt sind.
  5. Einkochen im Wasserbad: Die Gläser in ein Wasserbad stellen, das bis knapp unter den Gläserrand gefüllt ist. Das Wasser zum Kochen bringen und die Gläser etwa 25 Minuten köcheln lassen. Anschließend auskühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.

Die eingekochten Birnen sind bis zu einem Jahr haltbar und können als Nachtisch, Dessert oder auch als Kuchenfüllung verwendet werden. Sie sind eine wunderbare Alternative zu industriell hergestellten Fruchtaufstrichen und lassen sich nach Wunsch mit verschiedenen Aromen veredeln.

Schlussfolgerung

Die Einmachkunst, wie sie Omas früher praktizierten, ist eine sinnvolle und schmackhafte Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen und den Geschmack von Saisonfrüchten bis in die kalte Jahreszeit hinein zu genießen. Die Vorteile von selbstgemachten Einmachwaren liegen auf der Hand: Sie sind gesünder, individueller und tragen dazu bei, Lebensmittel nachhaltig zu verwenden. Die in diesem Artikel beschriebenen Rezepte für eingelegte Gurken, eingekochte Pflaumen, Rote Bete und Birnen sind nicht nur traditionell, sondern auch einfach nachzukochen. Sie erlauben es, die Geschmacksvielfalt nach individuellen Vorlieben zu gestalten und gleichzeitig die Vorteile der handwerklichen Einmachkunst zu nutzen.

Quellen

  1. Erde & Ernte: Gurken einlegen wie Oma
  2. t-online.de: Pflaumen einkochen wie Oma
  3. Leckerschmecker.me: Rote Bete einkochen
  4. Koch-mit.de: Birnen einkochen
  5. Chefkoch.de: Einmachen wie Oma
  6. Gutekueche.at: Omas Einmachen-Rezepte

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