Omas Geheimrezept: Cremiger Eierlikör wie vom Weihnachtsmarkt – Tradition, Zubereitung und Variationen

Eierlikör, oft auch als Advocaat bekannt, ist nicht nur ein Kultgetränk an Weihnachtsmärkten, sondern auch eine beliebte Basis für Desserts, Torten und Kuchen. Selbstgemachter Eierlikör hat den Vorteil, dass er cremiger, aromatischer und individueller gestaltet werden kann, als es in der Supermarktvitrine der Fall ist. In diesem Artikel wird ein Rezept in Anlehnung an traditionelle und moderne Methoden vorgestellt, sowie Tipps zur Zubereitung, Haltbarkeit, Verwendung und Variationen gegeben. Die Rezepte und Empfehlungen basieren auf mehreren Quellen, die im Abschnitt „Quellen“ am Ende des Artikels aufgeführt sind.


Einführung

Eierlikör ist ein Likör, der aus Eiern, Zucker, Sahne oder Kondensmilch sowie Alkohol besteht. Der Name leitet sich von den Hauptzutaten ab: Eier und Likör. In der Schweiz und im österreichischen Raum wird Eierlikör oft auch als Advocaat bezeichnet. Die Zutaten sind in der Regel einfach und überschaubar, was den Likör besonders attraktiv macht.

Omas Eierlikörrezepte sind in vielen Familien verankert und werden oft als Geheimrezept weitergegeben. Die Grundzutaten bleiben dabei meist gleich: Eigelb, Zucker, Sahne oder Kondensmilch, Vanillearoma und Alkohol. Die Zubereitung kann entweder klassisch über dem Wasserbad erfolgen oder, wenn möglich, mit Unterstützung eines Thermomix oder einer Küchenmaschine. Die Haltbarkeit des Likörs liegt in der Regel bei etwa vier Wochen im Kühlschrank, wobei eine sterilisierte Abfüllung in Glasflaschen die Haltbarkeit verlängert.

In den folgenden Abschnitten wird ein Rezept vorgestellt, das sowohl den traditionellen als auch modernen Ansatz beinhaltet, sowie nützliche Tipps zur Anpassung des Rezeptes an individuelle Geschmacksrichtungen.


Rezept für cremigen Eierlikör nach Omas Art

Zutaten

Für etwa 1,5 Liter Likör:

  • 6 frische Eigelb
  • 150 g feiner Zucker (Staubzucker)
  • 1 Päckchen Vanillezucker (oder 1 Teelöffel Vanilleextrakt)
  • 250 ml Schlagsahne (mindestens 30 % Fett)
  • 125 ml Vollmilch
  • 100 ml brauner Rum (mindestens 40 % Alkohol)
  • Optional: 1 Prise Muskatnuss (frisch gerieben)

Zubereitung

  1. Eigelb schaumig schlagen: In einer großen Schüssel Eigelb, Zucker, Vanillezucker und Muskatnuss (falls verwendet) mit einem Schneebesen oder Rührgerät schaumig schlagen. Dieser Schritt ist entscheidend für die cremige Textur des Likörs.

  2. Sahne und Milch erwärmen: In einem Topf Sahne und Milch vorsichtig erwärmen, ohne zu kochen. Die Mischung sollte warm, aber nicht heiß sein.

  3. Temperieren: Einige Esslöffel der warmen Sahne-Milch-Mischung langsam unter die Eier-Zuckermasse rühren, um sie zu temperieren. Dies verhindert, dass die Eiergerichte beim Zusammengießen gerinnen.

  4. Weiter unterrühren: Die temperierte Eiermasse nun in die restliche Sahne-Milch-Mischung geben und unter ständigen Rühren leicht erhitzen, bis die Masse anfängt, zu eindicken. Der Temperaturmaximum darf dabei 64 °C nicht überschreiten, um zu vermeiden, dass die Eier flocken.

  5. Alkohol hinzufügen: Sobald die Masse cremig und leicht eingedickt ist, den Rum hinzufügen und unterrühren.

  6. Abkühlen lassen: Die Masse in eine saubere Schüssel gießen und vollständig abkühlen lassen. Anschließend in sterilisierte Glasflaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

  7. Ziehen lassen: Vor dem Servieren den Eierlikör mindestens 2 Stunden, idealerweise über Nacht, im Kühlschrank ziehen lassen.


Tipps und Variationen

Für eine cremigere Konsistenz

  • Kondensmilch statt Sahne: Wer eine dichtere, löffelbare Creme bevorzugt, kann Kondensmilch anstelle von Sahne verwenden. Dies führt zu einer dichteren, intensiveren Textur.

  • Extra Vanille: Eine geriebene Tonkabohne oder ein Schuss Butter-Vanille-Aroma verleiht dem Likör eine leichte Mandel- oder Karamellnote.

  • Vanilleextrakt: Wer auf Vanillinzucker verzichten möchte, kann stattdessen 1 Teelöffel Vanilleextrakt verwenden. Dies sorgt für eine intensivere Aromatik.

Für eine fruchtige Note

  • Orangenöl: Ein paar Tropfen Orangenöl verfeinern den Likör mit einer leichten Zitrusnote und machen ihn besonders harmonisch.

  • Schokolade: Ein Löffel Kakaopulver oder etwas geschmolzene Schokolade verleihen dem Eierlikör eine leckere Schokoladennote. Ideal als Grundlage für Torten oder Desserts.

Für eine mildere Version

  • Rum statt Korn: Wer den Alkoholgehalt reduzieren möchte, kann Korn durch Rum oder Wodka ersetzen. Dies führt zu einem milder schmeckenden, weniger intensiven Geschmack.

  • Zucker reduzieren: Wer eine weniger süße Variante möchte, kann den Zuckeranteil verringern oder durch Puderzucker ersetzen. Dies hat den Vorteil, dass die Masse sich schneller schlägt und eine feinere Textur entsteht.


Spezielle Anwendungen und Verwendungsmöglichkeiten

Eierlikör ist nicht nur als Getränk genießbar, sondern auch eine vielseitige Zutat in der Back- und Kochkunst. Einige Ideen zur Verwendung:

  • Kuchen und Torten: Eierlikör kann als Füllung oder Glaze für Kuchen verwendet werden. Er verleiht Tassenkuchen, Mürbeteiggebäck und Torten eine cremige Note.

  • Desserts: In Desserts wie Schokoladencreme, Vanilleeis oder als Topping für Kuchen ist Eierlikör eine köstliche Zutat.

  • Getränke: Eierlikör kann mit heißem Kakao, Milch oder Schlagsahne vermischt werden, um ein leckeres, weihnachtliches Getränk zu kreieren.

  • Als Geschenk: Selbstgemachter Eierlikör in hübschen Glasflaschen ist ein klassisches Geschenk zur Weihnachtszeit oder zu anderen Festtagen. Besonders bei selbstgemachten Rezepten wird es von Empfängern sehr geschätzt.


Haltbarkeit und Aufbewahrung

  • Kühlschrank: Eierlikör ist bei richtiger Zubereitung und Lagerung im Kühlschrank etwa 4 Wochen haltbar. Wichtig ist, die Flaschen gut zu verschließen und den Likör vor Licht zu schützen.

  • Sterilisierte Flaschen: Für eine längere Haltbarkeit empfiehlt es sich, den Likör in sterilisierten Glasflaschen abzufüllen. Dies reduziert die Gefahr von Verderb.

  • Vor dem Servieren schütteln: Da sich die Zutaten im Laufe der Zeit absetzen können, sollte der Likör vor dem Servieren gut geschüttelt werden.

  • Nicht einfrieren: Eierlikör eignet sich nicht zum Einfrieren, da die Textur und Konsistenz beim Thawen beeinträchtigt werden können.


Professionelle Tipps für perfekten Eierlikör

  • Temperierung beachten: Bei der Verbindung von Eiermasse und Sahne-Milch-Mischung ist die Temperierung entscheidend. Die Eiermasse darf nicht zu heiß werden, da sie sonst flocken und den Likör unansehnlich machen können.

  • Alkohol abkühlen: Der Alkohol sollte vor dem Unterheben etwas abgekühlt sein, um die Eiermasse nicht zu stark zu belasten und zu vermeiden, dass sie sich wieder auflöst.

  • Langsam und vorsichtig rühren: Die Mischung sollte stets unter ständiger Rühreinwirkung verarbeitet werden, um Körnigkeiten oder Flocken zu vermeiden.

  • Nicht kochen lassen: Bei der Zubereitung über dem Wasserbad ist es entscheidend, dass die Temperatur nicht zu hoch ist. Ein Thermometer ist hier hilfreich, um die maximale Temperatur von 64 °C nicht zu überschreiten.

  • Geduld beim Ziehen: Der Likör schmeckt erst richtig gut, wenn er nach dem Abkühlen einige Stunden, besser noch über Nacht, im Kühlschrank gelegen hat. Dies ermöglicht dem Aroma, sich optimal zu entfalten.


Eierlikör-Rezept im Thermomix

Für Nutzer eines Thermomix gibt es eine vereinfachte Variante des Rezeptes:

Zutaten

  • 6 Eigelb
  • 150 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 250 ml Schlagsahne
  • 125 ml Milch
  • 100 ml Rum

Zubereitung

  1. Eigelb, Zucker und Vanillezucker in den Thermomix geben und auf 60 °C, Stufe 3, 3 Minuten aufschlagen.

  2. Sahne und Milch hinzufügen und auf 60 °C, Stufe 2, 3 Minuten weiter aufschlagen.

  3. Rum hinzufügen und auf Stufe 3 nochmals 1 Minute rühren, bis die Masse cremig ist.

  4. In sterilisierte Flaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.


Schlussfolgerung

Eierlikör ist ein Klassiker, der sowohl als Getränk als auch als Zutat in der Back- und Kochkunst vielseitig einsetzbar ist. Die Zubereitung ist einfach, die Zutaten überschaubar und die Textur cremig und harmonisch. Mit diesem Rezept nach Omas Art kann man den Likör mit klassischen oder modernen Techniken herstellen und individuell anpassen. Ob mit Rum, Wodka oder Cognac – die Grundformel bleibt bestehen.

Nicht zuletzt ist Eierlikör ein idealer Gastgeschenk-Genuss, der mit etwas Liebe zum Detail und individuellen Aromen eine persönliche Note erhält. Die Tipps und Variationen in diesem Artikel helfen dabei, den Likör genau nach den eigenen Vorlieben herzustellen. So wird Omas Eierlikör-Rezept zu einem Familiengeheimnis, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.


Quellen

  1. Omas Eierlikör – Nach Geschmack anpassbar
  2. Eierlikör-Rezept – Traditionelle und moderne Zubereitung
  3. Omas Geheimrezept: Cremiger Eierlikör wie vom Weihnachtsmarkt
  4. Schnell und einfach: Eierlikör-Rezept mit Tipps

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