Dresdner Stollen: Tradition, Rezept und Backtipps

Der Dresdner Stollen ist ein festlich-traditionelles Backwerk, das insbesondere zur Weihnachtszeit in Deutschland beliebt ist. Seine Geschichte reicht zurück, wobei die ersten urkundlich erwähnten Stollen zwar in Naumburg gebacken wurden, jedoch die heutige Form und der Ruf des Dresdner Stollens untrennbar mit der sächsischen Landeshauptstadt verbunden sind. Dieser Artikel beleuchtet die Tradition des Dresdner Stollens, stellt verschiedene Rezepte vor und gibt Hinweise zur Zubereitung.

Die Geschichte des Dresdner Stollens

Die Ursprünge des Stollens liegen in der Fastenzeit des Mittelalters. Ursprünglich enthielten die gebackenen Stollen lediglich Mehl, Hefe, Wasser und Rüböl, da Butter und Milch als Zutaten nicht erlaubt waren. Erst später wurden reichhaltigere Zutaten wie Butter, Zucker und Gewürze hinzugefügt. Die Brüder Grimm erwähnen den Dresdner Stollen in ihrem deutschen Wörterbuch als ein „großes Weißbrot mit Butter und Gewürzen“, das zu Festzeiten oder als Geschenk gebacken wurde.

Heute unterliegt der Dresdner Christstollen® einer strengen Satzung des Schutzverbandes Dresdner Stollen e.V. Ein Stollen darf sich nur dann „Dresdner Christstollen“ nennen, wenn er in Dresden und einem eng um die Landeshauptstadt liegenden Gebiet handwerklich in einer ganzjährig betriebenen Backstube nach alter Rezeptur hergestellt wird.

Grundlegende Zutaten und Teigzubereitung

Die Zubereitung eines Dresdner Stollens erfordert Zeit, Geduld und handwerkliches Geschick. Die Qualität der Zutaten und die sorgfältige Zubereitung sind entscheidend für den Geschmack und die Konsistenz des Gebäcks. Zu den wesentlichen Zutaten gehören:

  • Mehl: Typ 405 wird häufig verwendet.
  • Hefe: Frische Hefe oder Trockenhefe.
  • Milch: Lauwarm, um die Hefe zu aktivieren.
  • Zucker: Für Süße und zur Aktivierung der Hefe.
  • Butter: Weich, für einen geschmeidigen Teig.
  • Eier: Für Bindung und Geschmack.
  • Trockenfrüchte: Rosinen, Sultaninen, getrocknete Aprikosen.
  • Nüsse: Mandeln, gehackt oder gestiftet.
  • Gewürze: Zimt, Muskatnuss, Kardamom, Stollengewürz.
  • Rum: Zum Einlegen der Trockenfrüchte.
  • Zitronat und Orangeat: Für den typischen Stollengeschmack.
  • Zitronenschale: Für eine frische Note.
  • Salz: Eine Prise, um den Geschmack zu verstärken.

Die Teigzubereitung beginnt in der Regel mit dem Auflösen der Hefe in lauwarmer Milch und Zucker. Diese Mischung wird für etwa 10 Minuten ruhen gelassen, bis sie schäumt. Anschließend werden die trockenen Zutaten (Mehl, Salz, Zimt, Muskatnuss) vermischt. In die Mitte des Mehls wird eine Mulde geformt, in die die Hefemischung und die Eier gegeben werden. Die weiche Butter wird hinzugefügt und ein glatter Teig geknetet, was etwa 10-15 Minuten dauern kann. Der Teig muss dann an einem warmen Ort für etwa eine Stunde gehen gelassen werden, bis er sich verdoppelt hat.

Rezeptvarianten und Mengenangaben

Es gibt verschiedene Rezeptvarianten für den Dresdner Stollen, die sich in den genauen Mengenangaben und der Zusammensetzung der Zutaten unterscheiden können. Im Folgenden werden einige Beispiele aufgeführt:

Rezept 1 (basierend auf Quelle 2):

Zutat Menge
Weizenmehl 500g
Hefe 42g
Milch, lauwarm 250ml
Zucker 100g
Butter, weich 250g
Eier 2 St.
Mandeln, gehackt 100g
Rosinen 150g
Getrocknete Aprikosen 100g
Zimt 1 TL
Muskatnuss, gerieben 1/2 TL
Prise Salz 1
Puderzucker nach Geschmack

Rezept 2 (basierend auf Quelle 3):

Zutat Menge
Butter 500g
Mehl 405 1 kg
Milch 1/4 Liter
Hefewürfel 2
Backpulver 2 TL
Salz 2 TL
Eier 2
Zucker 200g
Orangeat 200g
Zitronat 200g
Sultaninen/Rosinen 300g
Geschälte Mandeln 200g
Gestiftete Mandeln 100g
Rum 8 EL
Zitronenschale 1

Rezept 3 (basierend auf Quelle 4):

Zutat Menge
Rosinen 150g
Zitronenschale 1/2 TL
Gehackte Mandeln 50g
Brauner Rum 60 ml
Orangeat 50g
Zitronat 50g
Weizenmehl Typ 405 400g
Hefe 20g
Milch 75 ml
Butter 100g
Ei 1
Zucker 50g
Vanillezucker 1 Packung
Prise Salz -
Stollengewürz 2 TL

Nach dem Gehenlassen des Teigs werden die Trockenfrüchte und Nüsse untergeknetet. Der Teig wird dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt und in die typische Stollenform gebracht. Vor dem Backen muss der Stollen nochmals für etwa 30 Minuten gehen.

Backen und Veredelung

Der Backofen wird auf 180°C vorgeheizt. Der Stollen wird auf einem mit Backpapier belegten Backblech für etwa 60 Minuten gebacken, bis er goldbraun ist. Nach dem Backen wird der Stollen großzügig mit geschmolzener Butter bestrichen und mit Puderzucker bestäubt, um ihm seinen typischen Glanz zu verleihen.

Einige Bäcker verwenden auch eine Manschette aus Backpapier, um den Stollen während des Backens zu stützen und eine gleichmäßige Form zu gewährleisten. Es wird empfohlen, den Stollen nach dem Backen für einige Tage ruhen zu lassen, damit sich die Aromen voll entfalten können.

Besonderheiten und Tipps

  • Einlegen der Trockenfrüchte: Die Trockenfrüchte sollten mindestens eine Stunde, idealerweise aber über Nacht, in Rum eingelegt werden, um sie saftig zu machen und dem Stollen ein intensives Aroma zu verleihen.
  • Stollengewürz: Die Verwendung von Stollengewürz (bestehend aus Zimt, Kardamom und Muskat) verleiht dem Stollen seinen charakteristischen Geschmack.
  • Butter: Die Verwendung von hochwertiger Butter ist entscheidend für den Geschmack und die Konsistenz des Stollens.
  • Lagerung: Der Stollen sollte kühl und trocken gelagert werden. Er hält sich gut verpackt mehrere Wochen.

Schlussfolgerung

Der Dresdner Stollen ist ein traditionelles Backwerk mit einer langen Geschichte und einer besonderen Bedeutung für die Weihnachtszeit. Die Zubereitung erfordert Zeit und Sorgfalt, aber das Ergebnis ist ein köstliches Gebäck, das Generationen miteinander verbindet. Die verschiedenen Rezeptvarianten ermöglichen es, den Stollen nach den eigenen Vorlieben und Fähigkeiten zuzubereiten. Die Einhaltung der traditionellen Rezeptur und die Verwendung hochwertiger Zutaten sind entscheidend für den authentischen Geschmack des Dresdner Stollens.

Quellen

  1. Catering Gerichte
  2. Creatable
  3. Annes Topfgeflüster
  4. MDR Ratgeber
  5. Chefkoch
  6. Super Illu

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