Omas Buttermilchsuppe: Ein norddeutsches Traditionsgericht mit Variationen

Die Buttermilchsuppe ist ein Gericht mit langer Tradition, insbesondere in Norddeutschland. Ursprünglich als einfache, kostengünstige Mahlzeit bekannt, hat sie sich zu einem beliebten Gericht entwickelt, das in vielen Haushalten nach Rezepten der Großmutter zubereitet wird. Die Zubereitung variiert regional, wobei die Zugabe von Grießklößchen und eingewecktem Obst typisch ist. Die folgenden Ausführungen beleuchten die verschiedenen Aspekte dieses Gerichts, von der historischen Bedeutung über die Zutaten und Zubereitung bis hin zu regionalen Besonderheiten.

Historischer Hintergrund und Bedeutung

Die Buttermilchsuppe hat ihren Ursprung in der norddeutschen Küche und war früher ein typisches Gericht für Menschen, die auf dem Land lebten und Kühe besaßen. Buttermilch, ein Nebenprodukt der Butterherstellung, war ein leicht verfügbarer und preiswerter Bestandteil der Ernährung. Die Suppe galt als „arme Leute Essen“, da sie aus einfachen Zutaten zubereitet werden konnte (Quelle [4]). Die Verfügbarkeit von Zutaten wie Zitronen, die zur Verfeinerung der Suppe verwendet werden, war anfangs begrenzt und kam erst später mit dem zunehmenden Handel auf (Quelle [4]).

Zutaten und ihre Auswahl

Die Basis der Buttermilchsuppe bildet die Buttermilch selbst. Es ist wichtig, auf die Qualität der Buttermilch zu achten. Es sollte „Reine Buttermilch“ auf der Verpackung stehen, da Produkte ohne diesen Zusatz möglicherweise Wasser oder Magermilch enthalten können, ohne dass dies deklariert werden muss (Quelle [3]). Die Menge an zugesetzten Flüssigkeiten darf bis zu 10 Prozent Wasser oder 15 Prozent Magermilch betragen, ohne dass dies angegeben werden muss (Quelle [3]).

Neben der Buttermilch werden weitere Zutaten benötigt, die je nach Rezept variieren können. Eine gängige Variante beinhaltet:

  • 1 Liter Buttermilch
  • 1 Esslöffel Mehl
  • 1 Scheibe Vollkornbrot oder Dinkelbrot (alternativ Baguette)
  • 50 g Speck
  • 1 Schalotte
  • Kräuter (Rosmarin, Thymian, Salbei, Schnittlauch)
  • Knoblauch
  • Salz und Pfeffer

Einige Rezepte verwenden anstelle von Mehl Stärke, um die Suppe zu binden. Maisstärke sorgt für einen gewissen „Stand“, während Kartoffelstärke eher cremig abbindet (Quelle [3]).

Zubereitung der Buttermilchsuppe

Die Zubereitung der Buttermilchsuppe ist relativ einfach, erfordert aber Sorgfalt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Ein Rezept nach dem Vorbild von Sven Walser sieht wie folgt aus (Quelle [1]):

  1. Die Buttermilch wird sanft zum Kochen gebracht.
  2. Das Mehl wird vorsichtig untergerührt.
  3. Nach dem Aufkochen wird die Suppe vom Feuer genommen.
  4. Das Brot wird mit Knoblauch eingerieben oder in kleine Stücke gebröckelt und zusammen mit der Schalotte und den Kräutern geschmort.
  5. Die Suppe wird mit Salz und Pfeffer gewürzt.
  6. Die Suppe wird in Schalen verteilt, mit Brot und Speck belegt und mit Schnittlauch bestreut.

Eine andere Zubereitungsmethode, die die Verwendung von Stärke beinhaltet, sieht wie folgt aus (Quelle [4]):

  1. Buttermilch, Zucker, Zitronenschale und eine Stärke-Mischung werden unter ständigem Rühren aufgekocht. Es ist wichtig, kontinuierlich zu rühren, um eine Trennung der Buttermilch in Eiweiß und Molke zu vermeiden.
  2. Gedünstetes oder eingewecktes Obst sowie Grießklößchen werden hinzugefügt und etwa 10 Minuten ziehen gelassen, bis sie erwärmt sind.

Grießklößchen – Die typische Beilage

Grießklößchen, auch als „Klümp“ oder „Kluten“ bezeichnet, sind eine traditionelle Beilage zur Buttermilchsuppe, insbesondere in Norddeutschland (Quelle [4]). Die Zubereitung der Grießklößchen erfordert etwas Übung, aber das Ergebnis ist eine schmackhafte Ergänzung zur Suppe. Ein Rezept für Grießklößchen sieht wie folgt aus (Quelle [3]):

Zutaten:

  • 1 Teelöffel Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Liebe
  • 1 Esslöffel Speisestärke
  • 1 Ei
  • 2 Esslöffel Zucker

Zubereitung:

  1. Wasser zum Kochen bringen.
  2. Milch, Butter, Zucker und Salz verrühren und aufkochen.
  3. Unter ständigem Rühren den Grieß einstreuen und bei schwacher Hitze rühren, bis sich die Masse als Kloß vom Topfboden löst.
  4. Den Topf vom Herd ziehen und die Eier unterrühren.
  5. Zwei Esslöffel der Grießmasse anfeuchten und mit Löffeln zu Nocken formen.
  6. Die Grießklößchen in das kochende Wasser gleiten lassen und bei niedriger Hitze 8-10 Minuten ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen.

Regionale Variationen und Ergänzungen

Die Buttermilchsuppe weist regionale Variationen auf. In Skandinavien wird häufig Marmelade in die Suppe gerührt, während in anderen Regionen Erdbeeren, eingemachte Birnen oder Rosinen hinzugefügt werden (Quelle [3]). Im Odenwald wird die Buttermilchsuppe im Rahmen der Kartoffelwochen oft mit regionalen Zutaten zubereitet (Quelle [5]). Einige Köche servieren die Suppe mit gedünstetem Apfel anstelle von eingewecktem Obst (Quelle [4]).

Die Bedeutung von eingewecktem Obst

Eingewecktes Obst, insbesondere Birnen (Beer), ist eine traditionelle Beilage zur Buttermilchsuppe in Schleswig-Holstein (Quelle [4]). Das Einwecken von Obst war früher eine Methode, um Obst haltbar zu machen und auch im Winter genießen zu können. Die Kombination aus der säuerlichen Buttermilchsuppe und dem süßen, eingeweckten Obst stellt einen interessanten Kontrast dar.

Tipps und Hinweise für die Zubereitung

  • Achten Sie auf die Qualität der Buttermilch und wählen Sie „Reine Buttermilch“.
  • Rühren Sie die Suppe beim Aufkochen kontinuierlich, um eine Trennung der Buttermilch zu vermeiden.
  • Verwenden Sie frische Kräuter für einen intensiven Geschmack.
  • Experimentieren Sie mit verschiedenen Obstsorten als Beilage.
  • Die Grießklößchen sollten nicht zu lange gekocht werden, da sie sonst zu weich werden.

Rezept: Omas Buttermilchsuppe mit Grießklößchen

Zutaten:

  • 1 Liter Buttermilch
  • 1 EL Mehl
  • 1 Scheibe Vollkornbrot
  • 50 g Speck, gewürfelt
  • 1 Schalotte, fein gehackt
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 Zweig Thymian
  • 2-3 Salbeiblätter
  • Schnittlauch, gehackt
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer
  • Zutaten für die Grießklößchen (siehe oben)

Zubereitung:

  1. Grießklößchen nach Rezept zubereiten und beiseite stellen.
  2. Buttermilch in einem Topf erhitzen und das Mehl unterrühren.
  3. Brot mit Knoblauch einreiben und in kleine Stücke brechen.
  4. Speck in einer Pfanne auslassen.
  5. Brot, Schalotte, Rosmarin, Thymian und Salbei in der Speckpfanne andünsten.
  6. Buttermilchsuppe mit Salz und Pfeffer würzen.
  7. Suppe in Schalen verteilen, mit Brot-Speck-Mischung und Grießklößchen belegen.
  8. Mit Schnittlauch bestreuen und servieren.

Schlussfolgerung

Die Buttermilchsuppe ist ein vielseitiges und schmackhaftes Gericht, das die norddeutsche Küche bereichert. Ihre lange Tradition und die regionalen Variationen machen sie zu einem besonderen kulinarischen Erlebnis. Die einfache Zubereitung und die Verwendung von leicht erhältlichen Zutaten machen sie zu einem Gericht, das sowohl im Alltag als auch zu besonderen Anlässen genossen werden kann. Die Kombination aus der säuerlichen Suppe, den herzhaften Grießklößchen und dem süßen Obst bietet ein harmonisches Geschmackserlebnis, das an die Rezepte der Großmutter erinnert.

Quellen

  1. Sven Walser kocht Buttermilchsuppe
  2. Omas+buttermilchsuppe Rezepte
  3. Buttermilchsuppe mit Grießklößchen Rezept
  4. Buttermilchsuppe mit Grießklößen Rezept
  5. Ommas Buttermilch(s)kartoffeln

Ähnliche Beiträge